Mittwoch, 30. März 2022

Paulchen geht auf Wanderschaft

Pfoten, Pfütze, pflücken, pflegen, pfeffrig, das sind diesmal die Reizwörter,  zu denen wir drei eine Geschichte schreiben dürfen.

Seht also was Regina und Martina geschrieben haben.


Paulchen auf Wanderschaft

Schon einige Reizwortgeschichten wurden zu einer Serie, weil ich mich in die Figur verliebt hatte. Diesmal hatte ich die Idee schon vorher, über einen Bären und seine Abenteuer zu schreiben und benutze nun gleich diese Reizwörter für sein erstes Abenteuer. Schließlich haben Bären ja Pfoten, passt doch. (zwinkern)



Darf ich vorstellen, das in der Mitte ist Paulchen.Er wohnt jetzt bei einem netten älteren Ehepaar, bei denen er nach seinen abenteuerlichen Reisen gelandet ist und wenn seine Menschen das Zimmer verlassen haben, dann erzählt er seinen Freunden von seinen Abenteuern. 

 


Einmal verirrte sich eine kleine Elfe in das Zimmer und lauschte genauso begeistert seinen Geschichten.

Eines Tages, ich saß mal wieder vor meinem leeren Schreibblock und starrte vor mich hin, da besuchte mich diese kleine bezaubernde Elfe und was sie mir von Paulchen erzählte, erweckte meinen Stift zum Leben und Seite um Seite füllte sich von ganz alleine. Sicher wollt auch ihr Paulchen auf seiner Wanderschaft begleiten.

 


Alles begann auf einem Dachboden. Es war ein ganz normaler Dachboden in einem Einfamilienhaus, vollgestellt mit altem Gerümpel und die Wände überzogen mit den kunstvollen Netzen der Spinnen. 

Vor vielen Jahren war Paulchen in das Haus gekommen und wurde von  Konrads Taufpatin in dessen Wiege gelegt. Von diesem Tag an waren die beiden unzertrennlich. 

Als Konrad an seinem zweiten Geburtstag von seiner Patin eine blaue Latzhose und ein Käppi bekam, bekam auch Paulchen dasselbe. 

Nachdem Konrad in die Schule ging, saß Paulchen auf dessen Schreibtisch und lernte sehr viel, denn Konrad besprach alles mit ihm. 

Doch dann ging der junge Mann in eine große Stadt zum studieren und Paulchen blieb zurück. Und als Konrad ein Mädchen kennenlernte und heiratete hatte er seinen Freund aus Kindertagen längst vergessen. 

Irgendwann landet der Teddy mit dem anderen Spielzeug dann auf dem Speicher. Viele Jahre nun wartete er schon darauf, dass sich sein alter Freund an ihn erinneren würde, doch vergebebens. 

Paulchen sah hinaus durch das gekippte Dachfenster in den hellen Sonnenschein und eine tiefe Sehnsucht erfasste ihn. Lange genug hatte er hier gewartet, er wollte die Welt entdecken. 

Er presste sich durch den schmalen Schlitz an der Seite des Fensters, kugelte die Schräge des Dachs hinunter bis die Regenrinne ihn auffing, dann kletterte er an der Regenrinne hinab, landete in einer Pfütze und lief aus dem Grundstück. 

Aufatmen mit frohen Augen sah sich Paulchen um und das Herz ging ihm auf. Nach all den Jahren im dunklen Dachboden eingesperrt fühlte er sich froh und frei und er piff ein fröhliches Lied vor sich sich hin.

 


Bald lag das Dorf hinter ihm und er wanderte über die große Gemeindewiese, winkte fröhlich einer Libelle zu, die in ihrem Flug innehielt und ihn neugierig anblickte und dann kopfschüttelnd weiterflog. 

 Paulchen aber sah sich strahlend um, drehte sich einmal um die eigene Achse und und genoss die Wärme und den süßen Duft der Blumen.

Übermütig  ließ er sich ins Gras fallen und sah hinauf zu den Wolken. 

"Hoppla, kannst du nicht aufpassen du dummer großer Bär." schimpft eine empörte Stimme und Paulchen sah eine Schnecke, die langsam durch das Gras kam. "Beinahe hättest du mein schönes Haus zerquetscht. " "Oh entschuldige bitte." Die Schnecke warf ihm nur einen strafenden Blick zu und kroch eine Schleimspur hinter sich lassend, weiter. 

Der Teddy sprang auf, bückte sich, pflückte ein Gänseblümchen und steckte sie an seine Kappe.Vergnügt pfeifend schritt er auf den Wald zu. Dunkelheit umfing ihn, denn die Sonne fand nur schwer den Weg duch die dichten Bäume. Ein leicht modriger, pfeffriger Geruch umfing ihn. Langsam schritt er den schlecht gepflegten Weg entlang.

Was Paulchen im Wald erlebt, das erzähle ich euch ein anderes Mal

(c) Lore Platz



 

 

Mittwoch, 23. März 2022

Ein Lächeln für Alle - Gedicht

 Heute will ich wieder einmal ein Gedicht von meinem Freund
 "Die Nachtigall" einstellen.
Sein Augenlicht wird immer schlechter und trotzdem schickt er mir jeden Freitag seine neuen Gedichte. 
Und seine letzte Mail hat mich sehr berührt.
Er schrieb mir sein Augenlicht habe sich sehr verschlechtert und er könnte nur noch die weißen Tasten auf seinem Computer erkennen, aber das Dichten wäre eben alles was ihn aufrecht erhält.
Und dann entschuldigte er sich, dass er nicht mehr so oft kommentieren kann, weil eben das Lesen und Schreiben ihm immer schwerer fällt.
Das hat mich berührt und erschüttert.
Wie viele Besucher klicken täglich meinen Blog an und gehen grußlos vorüber und dieser 84jährige Mann entschuldigt sich, weil er aus Kranheitsgründen nicht mehr kommentieren kann.
Ich kenne ihn nun seit vier Jahren, obwohl ich ihm noch nie persönlich begegnet bin, gehört er doch für mich zu den ganz besonderen Menschen.








 Ein Lächeln für Alle



Morgens geht die Sonne auf,
Und lacht uns schon entgegen,
Sie beginnt so ihren Tageslauf,
Fordert uns ganz verwegen.

Mit der Sonne kommt auch der Humor,
Und das Lachen nicht im Hals stecken bleibt,
Es wird gehört von Ohr zu Ohr,
Egal wohin es uns treibt.

Man schaut sich im Spiegel an,
Geht gutgelaunt aus dem Haus,
Der Sonne man nicht widerstehen kann,
Und probiert das Lächeln weiter aus.

Es gibt nun auch die Hobby – Poeten,
Sie schreiben diese Verse auf,
Sie wollen keinen Reichtum oder Moneten,
Genießen das leben und geben niemals auf.

Lächeln ist ein schöner Anblick,
Darum schön wer immer lächeln kann,
Ein Lächeln komm immer ins eigene Herz zurück,
Und steckt garantiert auch andere an.

Mit einem Lächeln dichten ist eine Freude,
Es steht treu an Dichters Seite,
Er hier auch nichts vergeude,
Und Bescheidenheit ihn begleite.

Ein schierer Spaß ihm inne wohnt,
Beim denken und beim Schreiben,
Wird er dafür auch nicht belohnt,
So lebt er doch in freudigen Zeiten.

Wer lächelnd geht durch die Welt
Verscheucht alle Sorgen,
Der Tag einem besser gefällt,
Ob nun heute oder morgen.

Die Nachtigall




Samstag, 19. März 2022

Die Farben des Regenbogens

Ein Regenbogen ist ein besonders schönes Geschenk der Natur. 

Viel Spaß beim Lesen!





Die Farben des Regenbogens


Der Regen prasselt hernieder und klopft an die Scheiben des kleinen gemütlichen Wohnzimmers.
Ein etwa zehnjähriger Junge sitzt auf einem Sessel, ein dickes Buch auf dem Schoß und liest konzentriert und mit gerunzelter Stirn.
Eine große schwarze Brille sitzt auf seiner Nase und gibt ihm das Aussehen einer klugen Eule.
Auf dem Teppich kniet ein ungefähr vierjähriges Mädchen und spielt, dabei sieht es aber immer wieder sehnsüchtig zum Fenster hin.
Ein alter Mann betritt den Raum und jubelnd läuft ihm die Kleine entgegen.
Es regnet soviel!“ seufzt sie kummervoll.
Nun vielleicht gibt es dann später einen schönen Regenbogen,“ tröstet der Großvater.
Wie entsteht denn ein Regenbogen, malt den die Regenbogenfee?“ fragt Griteli
Die Farben eines Regenbogens entstehen durch die Brechung des Sonnenlichts in den Wassertropfen. Er beginnt mit rot, geht über in orange, gelb, grün, blau und violett. Man ist sich nicht ganz sicher, ob er nun aus sechs oder sieben Farben besteht. Isaac Newton nahm sieben Farben an, damit die Welt der Töne und Farben sich gleichen,“ wird Gritele von ihrem Bruder Armin belehrt.
Das Mädchen wirft ihm einen unwirschen Blick zu und erklärt: „ dein eisack uton weiß gar nix, denn den Regenbogen den zaubert die Regenbogenfee an den
Himmel mit wunderbaren Farben und braucht deshalb nicht das Sonnenlicht kaputt machen und zerbrechen .“
Armin will etwas erwidern, doch der Großvater blinzelt ihm zu.
Weißt du Gritele, der Armin hat schon recht, das ist die wissenschaftliche und logische Erklärung des Regenbogens.
Aber vielleicht gibt es ja doch die Regenbogenfee, denn meine Großmutter hat mir mal erzählt, dass es einmal lange Zeit keinen Regenbogen gab, denn die Farben wurden der Regenbogenfee gestohlen. Willst du die Geschichte hören.“
Au ja!“ Gritele krabbelt neben den Opa aufs Sofa und auch Armin erhebt sich zögernd und setzt sich zu ihnen.
Eigentlich war er ja schon zu alt, für solche Geschichten, aber der Opa konnte so wunderbar erzählen.
Dieser streift ihn mit einem verschmitzten Blick und beginnt:



In einem Land zwischen Himmel und Erde wohnte die Regenbogenfee.
Sie war wunderschön und trug ein Kleid aus den Farben des Regenbogens. Ihre langen Haare glänzten wie die Sonne und waren mit glitzernden Regentropfen geschmückt.
Sie war ein fröhliches Mädchen und sang und lachte den ganzen Tag.
Doch wenn der Regen aufhörte und gleich darauf die Sonne schien, dann lief sie in den Wald zu einem geheimen Platz, auf dem ihre Farbeimer waren.
Sieben weiße Eimer mit den Farben rot, orange, gelb, grün, hellblau, dunkelblau und violett standen da und in jedem Eimer steckt ein Pinsel.
Sie nahm nun bei rot anfangend einen Pinsel nach dem anderen heraus und spritzte einen Tropfen an den Himmel
und die Farben vereinten sich und bildeten einen großen
Bogen.
Und wenn dann die Menschen stehen blieben und ihr
Kunstwerk bewunderten, dann klatschte sie vor Freude in die Hände und tanzte ausgelassen über die Wiese.
Es gab aber einen, der freute sich überhaupt nicht über dieses schöne Gebilde.




Das war der Kobold Knoterich.
Die Kobolde besaßen nämlich einen großen Topf mit Gold.
Woher sie den hatten, das wusste keiner. Bestimmt war er gestohlen.
Doch er war schon seit tausenden von Jahren in ihrem Besitz und alle hundert Jahre wurde ein neuer Wächter gewählt.
Vor kurzem war die Wahl auf Knoterich gefallen und er nahm seine Aufgabe sehr ernst.
Mehrmals am Tag lief er zu der Stelle wo sie den Schatz vergraben hatten und prüfte, ob nicht jemand in der Erde gewühlt hatte.
Und jedes Mal wenn ein Regenbogen erschien und sein Ende genau auf den vergrabenen Schatz traf, da sprang Knoterich vor Wut im Viereck.
Denn seit langem schon ging das Gerücht unter den Menschen um, dass unter dem Ende des Regenbogens ein Schatz vergraben sei.
Wenn nun einer auf die Idee käme, danach zu suchen? Nicht auszudenken!
Knoterichs Gesicht wurde schon ganz grimmig und faltig vor lauter Grübeln.
Dann hatte er eine Idee!
Er würde die Eimer mit den Farben der Regenbogenfee stehlen.
Nun folgte er heimlich dem Mädchen und dann war es wieder soweit, dass sie einen Regenbogen zaubern musste und Knoterich wusste nun, wo die Farben zu finden waren.
Er wartete einige schöne aufeinander folgende Sonnentage ab und als er mitbekam, dass die Regenbogenfee zu einer Party der Engel in den Himmel ging, machte er sich auf den
Weg.
Er schleppte die Eimer, die ein ziemliches Gewicht hatten in seine Höhle und versteckte sie in der hintersten finstersten Ecke.
Dabei wurde er aber von einer Wichtelfrau, die gerade Beeren sammelt, beobachtet.
Als die Regenbogenfee das nächste Mal einen schönen Regenbogen malen wollte, stellte sie voller Entsetzen fest, dass die Farben verschwunden waren.
Und wie sie die enttäuschten Ausrufe der Menschen hörte, die vergebens nach einem Regenbogen Ausschau hielten, da wurde sie ganz traurig.
Sofort machte sie sich auf die Suche, doch niemand wusste, wo ihre Farben waren.
Die Regenbogenfee wurde immer trauriger und schon lange hatte man sie nicht mehr Lachen gehört.
Eines Tages aber kam sie auch in das Wichteldorf und sie erzählte den kleinen Leuten, die sich um sie scharrten, von ihrem Kummer.
Da erinnerte sich die Wichtelfrau, dass sie Knoterich beobachtet hatte, wie er einen schweren Eimer in seine Höhle schleppte und sich dabei immer verstohlen umsah.
Sofort machte die Regenbogenfee sich auf den Weg, begleitet von den Wichteln.
Sie durchsuchten die kalte Höhle und fanden am hintersten Ende die Eimer mit den Farben.
Die Wichtel aber liefen zurück ins Dorf und holten Schubkarren und Leiterwagen, womit sie die Eimer dann zurück in den Wald brachten.
Die Regenbogenfee aber legt einen Zauber, der sie unsichtbar machte, über die Farben.“




Das war schön,“ seufzt Griteli.
Sie sieht zum Fenster.
Der Regen hat aufgehört, will doch gleich mal sehen, ob die Regenbogenfee schon einen Regenbogen gezaubert
hat.“
Sie hampelt sich vom Sofa und läuft zum Fenster.
Etwas wehmütig lächelnd sieht der Großvater ihr nach und denkt.
Wie schön noch ein Kind zu sein und an Märchen und Wunder zu glauben.“


© Lore Platz






Dienstag, 15. März 2022

Ausgesetzt

 Reizwörter heute:  Wärme, Duft, aufatmen, glücklich leuchten  

 

 


 

Ausgesetzt 

 

Ein schwacher Wind löst den morgendlichen Nebel auf und die ersten Sonnenstrahlen bringen die Tautropfen zum glitzern. 

Das Bellen eines Hundes lässt ein kleines Häschen blitzschnell in seinen Bau verschwinden. Förster Wildgruber, der schon sehr früh seinen Reviergang begonnen hat, stapft mit schweren Schritten auf das Forsthaus zu. 

Wohlige Wärme und der Duft nach frischen Kaffee empfängt ihn. Seine Frau Gretel schenkt ihm ein liebevolles Lächeln. 

" Der Kaffee ist gleich fertig, aber?" suchend sieht sich um, "wo ist denn Harras?" 

Überrascht  sieht der junge Mann sich um. Harras der immer nicht schnell genug ins Warme kommen kann, ist nirgends zu sehen. Seufzend schlüpft er in seine Jacke, stülpt sich den Hut auf und verlässt das Haus. 

Er ruft nach dem Hund und hört in der Ferne sein Bellen. Er folgt den Lauten und findet den braungrau gefleckten Jagdhund auf dem Boden kauernd. Im ersten Moment denkt er, der Hund hätte sich verletzt, da bemerkt er , dass dieser sich an einen kleinen Jungen schmiegt, als wollte er ihn wärmen. 

Das Kind hat die Augen geschlossen, die Backen sind vor Kälte tiefrot und die Lippen schimmern blau. Voller Sorge beugt sich Martin  hinunter und wickelt den halb erforenen in seine Jacke und eilt mit schnellen Schritten dem Forsthaus zu. 

Gretel schlägt die Hände zusammen, als er mit seiner Last das Haus betritt. Während Martin den Kleinen auszieht, bereitet seine Frau ein lauwarmes Bad, dem sie zwei  Löffel Rosskastanie beimischt und vorsichtig lässt Martin den Jungen hineingleiten. Dieser wird wach, sieht sie mit großen Augen an und beginnt zu weinen. 

Während sie ihn vorsichtig badet spricht Gretel  beruhigend auf den Kleinen ein, dann wickelt sie ihn in ein flauschiges Handtuch und rubbelt ihn kräftig ab, um die Durchblutung anzuregen. 

Der Junge hält ganz still, ja er lächelt sogar, als Harras sich an ihn drängt. Auch als sein Schützling am Küchentisch sitzt und seinen Kakao und ein Marmeladenbrot verspeist, sitzt der treue Hund neben seinem Stuhl, als wolle er ihn bewachen. 

Später fragen Martin und Gretel den  Findling behutsam aus und erfahren, dass er Andreas heißt, seine Eltern im Himmel sind und dass er bei seiner Tante Ilse wohnt, doch, dass der böse Mann, der zu ihnen gezogen ist, ihn ins Auto gesetzt und dann ihn hier mitten im Wald allein gelassen hat und dass er die ganze Zeit herumgeirrt ist und dann müde wurde. 

Förster Wildgruber fährt in das Dorf, um Wachtmeister Kirsch zu informieren. Als er zurückkommt hat er einige Taschen dabei mit Anziehsachen für Andreas und einem Ball, einem Feuerwehrauto und einem Bauernhof aus Holz. 

Die Augen des Jungen strahlen und er fährt gleich mit dem Auto auf dem Boden herum und  Harras, den das Blaulicht faszinierte springt bellend um ihn herum. 

Lächelnd sieht das Ehepaar dem Spiel zu und Gretl denkt, wie schön  wenn es immer so wäre. Nach ihrer Fehlgeburt hatten sie sich abgefunden, dass sie nie Eltern werden würden und an eine Adoption hatten sie nie gedacht. Doch jetzt kann sie sich das wohl vorstellen. Eine Woche ist inzwischen vergangen. Andreas hat  sich sehr verändert, aus dem verschüchterten Jungen ist ein fröhliches glückliches Kind geworden. 

Jeden Tag darf er mit Harras und dem Förster warm eingepackt in seinen schönen neuen Schneeanzug durch den Wald spazieren. Und Martin beantwortet ihm geduldig seine vielen Fragen und bringt ihm so die Natur näher. Dem Ehepaar ist es, als  wäre es schon immer so gewesen  und sie können sich ein Leben ohne den Jungen nicht mehr vorstellen. 

Und als dann eines Tages Wachtmeister Krisch vor ihrer Tür steht, sind beide sehr erschrocken und was dieser erzählt erschüttert sie. Auf das Bild von Andreas in den  Zeitungen hat sich eine Frau gemeldet, die neben der Tante und deren Freund wohnt. Die beiden hätten den Jungen sehr schlecht behandelt und dann vor einigen Wochen sind alle drei verschwunden. 

Daraufhin wurde eine Fahndung eingeleitet und das saubere Pärchen wurde in der Schweiz aufggriffen. Nach längeren Verhören brach die Tante weinend zusammen und gestand, dass sie ihren Neffen in einem Wald in Bayern ausgesetz hätten. Nun sitzen sie im Untersuchungsgefängnis und das Sorgerecht für Andreas wurde ihnen entzogen. 

"Was geschieht nun mit dem Kleinen?" will Gretel wissen. Wachtmeister Kirsch zuckt die Schultern. "Jetzt ist er ein Fall fürs Jugendamt." 

Das junge Ehepaar sieht sich an, dann legt Martin die Hand auf die Schulter seines Schulfreundes. "Georg, du hast doch einen guten Draht zum Jugendamt, wir würden Andreas gerne adoptieren." Der Wachtmeister strahlt, " Besser könnte es der arme Bub nicht treffen."

Einige Wochen später können Martin und Gretel aufatmend die Papiere beim Jugendamt  unterschreiben und als sie Andreas erzählen, dass er nun für immer bei ihnen bleiben darf, da leuchten dessen Augen und es gibt  keinen glücklicheren Jungen.


(c) Lore Platz 

Sicher wollt ihr auch lesen was Regina und Martina geschrieben haben.



 

Montag, 7. März 2022

Das Findelkind Ende






Nun sind alle erleichtert, während die Erwachsenen noch diskutieren, schlendern Peter und Vanessa in den Obstgarten.
Sie setzen sich unter einen Apfelbaum ins Gras.
Die drei Elfen Hortensie, Rosemarin und Vergissmeinnicht gesellen sich zu ihnen.
Unsere Aufgabe ist erfüllt. Mariella ist jetzt da wo sie hingehört und wir können zurück zu unseren Familien.“
Ist der Weg nicht zu weit für eure zarten Flügeln?“
Hortensie zeigt nach oben.
Ein Vogel sitzt wartend auf einem Ast.
Er bringt uns nach Hause.
Mariella aber wird mit der Zeit vergessen, dass sie jemals Elfen gesehen hat und das ist auch gut so. Lebt wohl!“
Sie fliegen hinauf zu dem Vogel und setzen sich auf seinen Rücken.
Ein fröhliches Winken und bald sind sie zwischen den dichten Bäumen des Waldes verschwunden.
Ich bin froh, dass wir die Elfen nicht vergessen müssen, denn wir haben doch ein tolles Leben. Immer wieder dürfen wir ganz besondere Abenteuer erleben,“ grinst Peter und Vanessa lächelt.
Nein auch sie möchte ihre Herkunft nicht missen.
Und so schlimm war es eigentlich gar nicht, beide Welten miteinander zu verbinden.
Sie gehen zurück ins Haus.
Auf dem Flur begegnen sie Giovanni und als sie die Küche betreten hören sie Francesca jammern.
Nun haben ich extra Kuchen für Mariella gebacken und nun sie sein nicht mehr hier.“
Kränke dich nicht mein liebes Weib,“ lacht
Giovanni, „ eben hat der Baron angerufen und uns für morgen eingeladen.
Er gibt ein großes Fest und Vanessa und Peter sind sie Ehrengäste.“
Oh bravissimo! Dann können nehmen Kuchen mit und ich werde backen noch einen für kleine Barnoness.“
Verena lächelt.
Ich werde dir helfen, wo ist denn Michael.“
wendet sie sich an Giovanni.
Der ist noch in der Praxis. Schade dass ihr übermorgen schon nach Hause fahrt. Ich habe mich an seine Hilfe gewöhnt.“
Am nächsten Morgen herrscht reger Betrieb im Hause Markese.
Besonders Francesca ist ganz aufgeregt und läuft wie ein aufgescheuchtes Huhn umher.
Sie hat Angst die Kuchen würden nicht schmecken, dann jammert sie weil sie kein passendes Kleid für die feine Gesellschaft findet, denn in jedem sieht sie aus wie ein Ballon.
Die Männer haben sich schon längst in die Praxis verdrückt, die zwar heute geschlossen ist, aber sie haben dort ihre Ruhe.
Verena und die Kinder gehen auf die Terrasse.
Eigentlich sollte ich die Koffer packen,“ meint Verena unschlüssig.
Warum schnippst du nicht einfach mit den Fingern?“ fragt Vanessa.
Ihre Mutter seufzt.
Dein Vater mag es nicht, wenn ich zaubere.“
Was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß,“
grinst Peter.
Verena sieht ihn strafend an, dann lacht sie.
Ich gebe ein schlechtes Beispiel für meine Kinder ab, aber schließlich habe ich Urlaub und von Viola möchte ich mich auch noch verabschieden.“
Sie schnippst mit den Fingern und meint zufrieden.
Alles erledigt!“
Dann lehnt sie sich an das Küchenfenster und ruft:
Francesca, ich gehe noch ein wenig spazieren,
wenn du mich nicht mehr brauchst.“
Ja, ja geh`nur," kommt es zerstreut zurück.
Als ihre Mutter an ihrem Ring gedreht hat und verschwunden ist, fragt Peter.
Und wir, was machen wir ?“
Gehen wir noch einmal zur Höhle, um uns  von dem Eichkätzchen zu verabschieden.
Sicher will es auch wissen, was aus Mariella geworden ist.“
Am Nachmittag fahren sie dann alle zusammen zu Baron Grazione.
Mariella läuft ihnen freudestrahlend entgegen und umarmt sie alle der Reihe nach.
Der Baron und die Baronin folgen langsam.
Die Baronin bedankt sich mit Tränen in den Augen bei Peter und Vanessa, die ganz verlegen werden.
Mariella aber ist wieder zurück ins Schloss gelaufen und nun kommt sie die Treppe herunter, ein Mädchen hinter sich herziehend.
Arianne!“ rufen die Kinder und eilen ihnen entgegen.
War das eine Freude.
Mariellas Plappermäulchen steht keine Minute still und aufgeregt erzählt sie, dass sie mit ihren Eltern heute am Grab ihrer Pflegemutter war und dort Blumen nieder gelegt hätten.
Dann wären sie zu Beatrice und Arianne gefahren und hätten sie ins Auto gepackt und mitgenommen.
Sie werden für immer hier bleiben und Papa wird das alte Kutscherhaus für die zwei renovieren lassen und sie können dann dort wohnen.
Arianne und sie werden einen Hauslehrer bekommen und später einmal zusammen aufs Internat gehen und Papa lässt die Höhle für sie und Arianne als Spielhöhle einrichten.
Peter und Vanessa schwirrt der Kopf von all den Neuigkeiten.
Wo ist denn Beatrice?“ wollen sie wissen.
Arianne und Mariella deuten in den Garten, wo die Diener gerade ein Büfett herrichten unter den wachsamen Augen von Beatrice.
Die Erwachsen haben sich in einer gemütlichen Sitzgruppe in der Nähe niedergelassen und beobachten amüsiert wie die vier Kinder Beatrice bestürmen und auf sie einreden.
Der Baron wendet sich an seine Gäste.
Wir waren heute morgen am Grab von Signoria Eposito und haben dann Beatrice und ihre Tochter gleich mit hierher genommen.
Die Kinder sollen zusammen aufwachsen, wie sie es vorher ja schon taten.“
Ja und Beatrice, die meint sie habe kein Talent zur feinen Dame und will sich lieber nützlich machen, haben wir die Stelle als Hausdame angeboten,“ lächelt die Baronin.
Die Genannte kommt nun herüber im Schlepptau die Kinder und begrüßt die Gäste und verkündet gleichzeitig, das Büfett sei eröffnet.
Ich sehe so viele leckere Sachen, da wird mein Kuchen wohl nicht erwünscht sein,“ meint Francesca.
Mariella quietscht : „Meinen Lieblingskuchen!“
Beatrice nimmt die beiden Kuchen entgegen und stellt sie auf den Tisch.
Für die Kinder wird eine Decke auf den Boden gelegt und so können sie ein richtiges Picknick machen.
Später sitzen die Erwachsenen noch gemütlich bei einem Gläschen Rotwein, während die Kinder irgendwo im Garten spielen.
Als es dunkel wird werden Lampions angezündet und Beatrice setzt sich zu ihnen und auch die Kinder vom Spielen müde, setzen sich ins Gras.
Der Baron betrachtet sinnend seine Tochter und meint lächelnd:
Wie schön sich alles geregelt hat.
Aber zu gerne wäre ich heute morgen bei Eposito vorbei gegangen und hätte ihm die Meinung gesagt, wie er mit meiner Tochter umgesprungen ist.
Aber meine Frau hat mich daran gehindert, denn wir haben der verstorbenen Signoria sehr viel zu verdanken.“
Verena aber meint mit feinem Lächeln:
Ich denke sie werden ihre Strafe finden, so wie sie ihren Sohn erziehen. Vielleicht verspielt er einst Haus und Hof und sie landen im Armenhaus.“
Gestern Abend hatte sie ein längeres Gespräch mit Moira.
Würde ich ihnen wünschen,“ brummt der Baron, dann winkt er Vanessa und Peter zu sich.“
Na, ihr zwei, ich habt sehr viel für meine Tochter getan.
Ich würde euch gern einen Wunsch erfüllen.“
Jeden?“ fragt Vanessa.
Der Baron nickt mit einem feinen Lächeln.
Das Mädchen nimmt Peter an der Hand und zerrt ihn etwas abseits, dort stecken sie die Köpfe zusammen.
Ich fürchte das wird teuer,“ schmunzelt der Baron.
Auch die anderen beobachten die Kinder gespannt.
Die beiden treten entschlossen näher und sehen dem Baron ernst an.
Wir wünschen uns, dass ihr Onkel Giovanni das Grundstück für seinen Naturpark zu einem günstigen Preis verkauft.“
sagt Vanessa entschlossen und Peter nickt bekräftigend.
Aber ich habe das Geld noch nicht zusammen!“
ruft Giovanni und sieht gleichzeitig bang zu dem Baron hinüber.
Dieser ist tief in Gedanken versunken.
Denken sie daran, dass die Tiere Mariella geholfen haben im Wald zu überleben,“ mahnt Peter.
Mariella und Arianne haben sich zu den Geschwistern gestellt und der Baron sieht die vier Kinder lächelnd an, dann schüttelt er langsam den Kopf.
Nein, ich werde das Grundstück nicht verkaufen.“
Papa!“ ruft Mariella empört.
Ich werde das Grundstück als Sponsor kostenlos für den Naturpark zur Verfügung stellen und gleichzeitig versuchen bei meinen Bekannten weitere Sponsoren zu finden.
Sie aber Herr Markese,“ wendet er sich an Giovanni
werden der Leiter des Naturparks sein.
Ich denke das zusätzliche Gehalt, wird ihnen gut tun, bei ihrer wachsenden Familie.“
Schmunzelnd wirft er einen Blick zu Francesca.
Giovanni aber springt auf und zerquetscht die Hand des Barons zwischen seinen Pranken, dass dieser schmerzhaft das Gesicht verzieht.
Danke, Danke!“
Der Baron aber sieht lächelnd zu den Kindern.
Zufrieden?“
Peter und Vanessa nicken freudestrahlend und Mariella fällt ihrem Vater um den Hals.
Lange sitzen sie dann noch beisammen, bis Michael mahnt, dass sie morgen sehr früh abfahren wollen.
Die Kinder sind etwas traurig, doch dann meint Francesca.
Keine Sorge, in ein paar Monaten sie kommen wieder, da sein Taufe für unsere Bambino.“
Nun war der Abschied nicht gar so schwer.

Am nächsten Morgen dann geht es wieder nach Hause.
Und obwohl es ein schönes Abenteuer war, freuen sich die Kinder auf Oma und Opa, Tante Lilofee und die Zwillinge!


Ich hoffe, die Geschichte hat euch gefallen und wünsche euch einen schönen Sonntag.
Eure Märchenfee

Samstag, 5. März 2022

Das Findelkind Teil 24


 (c) L.P.



Maria empfängt sie strahlend und nach reichlich mangiare übernachten sie wieder im Schuppen.
Am nächsten Morgen nach Milchkaffee und Marmeladenbroten, mit reichlich mangiare für unterwegs und einem liebevollen Abschied von den beiden lieben alten Leuten geht es weiter.
Diesmal trödeln sie nicht, denn es zieht sie nach Hause.
Und es ist kurz nach Mittag, als sie bei der Höhle von Mariella ankommen.
Von dem Mädchen ist aber weit und breit nichts zu sehen.
Ein Eichkätzchen kommt den Weg entlang.
Eure Mutter hat sie gestern Abend mit genommen.“
Als Peter und Vanessa den Hof betreten, läuft ihnen Mariella freudestrahlend entgegen.
Doch wie sieht sie aus, nicht wiederzuerkennen.
Ihre Haar sind zu zu einer hübschen Frisur geschnitten und sie trägt ein weißes Kleid, das mit Margeriten bestickt ist.
Wow! Du bist ja eine kleine Prinzessin!“ staunt Peter.
Mariella strahlt, hebt das Röckchen und dreht sich geziert im Kreis.
Schön nicht? Francesca hat mir die Haare geschnitten und eure Mama hat mir das Kleid gekauft. Aber nun kommt, sie warten schon alle auf euch!“
Sie dreht sich um und rennt zurück ins Haus, als wäre sie hier schon immer daheim.
Kopfschüttelnd folgen ihr die Kinder.
Im Flur legen sie ihre Rucksäcke ab und werden von Francesca begrüßt, als sie die Küche betreten
Mariella eilt zum Kühlschrank, holt einen Krug Zitronenlimonade heraus , schüttet sie in zwei
Gläser und bringt sie ihren Freunden.
Du kennst dich ja hier schon ganz schön aus,“ 
grinst Peter.
Sie helfen mir soviel, dabei sollte sie doch gar nicht, schließlich ist sie eine Principessa!“ sagt Francesca und streicht dem Mädchen liebevoll über die Haare.
Aber mir macht es doch großen Spaß, basta!“
Peter und Vanessa grinsen.
Das scheue Waldkind war ja sehr selbstbewusst geworden.
So musste sie gewesen sein bevor man sie vertrieben hatte.
Verena kommt herein.
Ach da seid ihr ja, und Erfolg gehabt?“
Die Kinder nicken.
Mariella sei doch so nett und suche Giovanni und Michael, sie möchten bitte in die Küche kommen.
Wie der Blitz saust die Kleine hinaus.
Francesca sieht ihr mit Tränen in den Augen nach.
Wenn man bedenkt, da lebt dieses arme Kind ganz in der Nähe in einer Höhle und wir wissen von nichts.“
Aber wenigsten hat sich jetzt aufgeklärt, warum unsere Kuh jeden Morgen bevor sie auf die Weide ging einen ausgiebigen Waldspaziergang machte,“ lacht Giovanni, der gerade mit Michael in die Küche kommt.
Hallo, ihr zwei Helden!
Mariella hat uns ja gestern schon erzählt wie es ihr ergangen ist und eure Mutter hat uns auf die Ähnlichkeit mit der Baronin hingewiesen, die wirklich erstaunlich ist.
Und auch, dass ihr nach R. gegangen seid, um nach Beweisen zu suchen, hattet ihr Erfolg?“
Die Kinder nicken und beginnen den aufmerksam Lauschenden ihre Abenteuer zu erzählen.
Als sie an die Stelle mit dem Mehl kommen wird herzlich gelacht und als dann Peter erzählt wie Filippo Arianne an den Haaren gezogen, dann auch noch Vanessa angreifen wollte und er ihn tüchtig verkloppt hat, springt Mariella auf, fällt ihm um den Hals und drückt ihm einen Kuss auf die Wange.
Entsetzt schuppst Peter sie weg und fährt sich mit dem Handrücken über die Backe.
Igitt, lass das bloß sein sonst bin ich die längste Zeit dein Freund gewesen.“
Aber Peter in zehn Jahren denkst du sicher anders darüber,“ lacht Giovanni.
Niemals!“ ruft Peter im Brustton der Überzeugung.
Schallendes Gelächter erfüllt die Küche.
Während Peter im Flur die Blechdose aus dem
Rucksack holt, erzählt Vanessa noch den Rest ihrer Erlebnisse und gibt auch die lieben Grüße von Beatrice und Arianne an Mariella weiter.
Dann wird der Inhalt der Dose auf dem Tisch ausgebreitet.
Giovanni liest das Geständnis vor.
Er lässt die Blätter sinken und blickt in die Runde.
Das Geständnis des ehemaligen Kindermädchens dürfte Beweis genug sein, dass es sich bei Mariella um die entführte Baroness Evangelina handelt.“
Er streichelt dem Mädchen das zwischen ihm und Francesca sitzt, und ganz vertieft die Bilder ihrer Eltern in dem Medaillon betrachtet, über den Kopf.
Mariella legt das Medaillon vorsichtig auf den Tisch und murmelt so leise, dass man sie kaum verstehen kann.
Und wenn sie mich nun gar nicht haben wollen?“
Francesca nimmt sie in ihre molligen Arme und knuddelt sie.
Du Dummerchen, warum sollten sie so etwas liebes wie dich nicht haben wollen, dann bekommen sie es aber mit mir zu tun.“
Mariella lacht.
Vanessa aber sieht sich suchend auf dem Tisch um.
Wo ist eigentlich der kleine Zettel, der in dem Medaillon war?“
Keiner hat ihn gesehen.
Verena räuspert sich und als Vanessa zu ihr hinüber sieht, schüttelt ihre Mutter leicht den Kopf.
Das Mädchen zuckt die Schultern und meint:
Dann haben wir ihn verloren, aber ich denke nicht, dass er wichtig ist.“
Giovanni schüttelt den Kopf.
Das Medaillon und das Geständnis genügen, auch habt ihr gesagt, dass Beatrice euch den Zettel vorgelesen hat.“
Es wir nun ausgemacht, dass Giovanni und Michael zum Baron gehen und mit ihm sprechen und der kann dann entscheiden wie es weitergeht.
Peter nehmen sie mit, kann er doch alles besser erzählen.
Francesca, die sich sehr gefreut hat, als Mariella ihr erzählt hat, wie gut ihr der Mandelkuchen geschmeckt hat, will nun backen und das Mädchen möchte ihr helfen.
Vanessa setzt sich mit ihrer Mutter auf die Veranda.
Als sie alleine sind fragt sie nach dem verschwundenen Zettel.
Verena lacht.
Es befand sich gar kein Zettel in dem Medaillon.
Die Elfen haben am Abend bevor ihr zu Beatrice gekommen seid, den Zettel erst hinein gelegt.
Sie wollten die Sache für dich und Peter einfacher machen.“
Das hat uns auch wirklich sehr geholfen.“
Verena erhebt sich.
Will mal sehen, ob ich in der Küche helfen kann.“
Vanessa aber schlendert hinüber zu den Tieren und setzt sich auf das Gatter.
Nun erzählt sie den aufmerksam Lauschenden
was inzwischen alles geschehen ist und dass
Mariella eine Heimat gefunden hat.
Alle freuen sich sehr nur die Ziege meckert:
Dann brauche ich wenigstens nicht mehr mitten in der Nacht in den Wald zu laufen.“
Vanessa wirft ihr nur einen Blick zu und die Noemi dreht sich um und versteckt sich in der entferntesten Ecke.
Der Jeep des Tierarztes kommt zurück und Vanessa läuft ins Haus.
Sie stutzt, denn auch der Baron ist da.
Er hält Mariella an den Händen und betrachtet sie lächelnd.
Ich bräuchte die Beweise gar nicht, mein liebes Kind, du siehst deiner Mutter so ähnlich.“
Gerührt nimmt er das Mädchen in die Arme.
Bald verabschiedet sich der Baron und nimmt Mariella mit.
Die Zurückbleibenden sind in einer seltsamen Stimmung.
Wie wird die Baronin wohl reagieren?
Das Telefon schrillt und Giovanni nimmt den Hörer ab, grinst und stellt auf laut.
Mariella ruft mit übersprudelnder Stimme:
Meine Mama hat sich ganz doll gefreut und kann gar nicht mehr aufhören zu weinen, aber sie sagt das ist vor lauter Freude. Sie sind alle so lieb hier. Es ist wunderschön hier und ich muss nun wieder zu meiner Mama!
Danke Peter, danke Vanessa!“
Der Hörer wird aufgelegt.

Freitag, 4. März 2022

Das Findekind Teil 23





Wie staunt Beatrice als die Kinder all die feinen
Sachen auf dem Tisch ausbreiten.
Schnell stellt sie Wasser auf und dann schüttet sie Bohnen in die Kaffeemühle, klemmt sie zwischen die Knie und während sie den Kaffee mahlt , berichten ihr die Kinder wo sie Mariella begegnet sind, wie sie lebt und dass es ihr gut geht.
Ach die arme Kleine, so ganz allein in der Höhle, wenn ich nur helfen könnte.“ seufzt Beatrice traurig.
Sie haben ihr doch schon damals sehr geholfen und ohne ihre Hilfe wäre sie heute im Armenhaus,“ tröstet Vanessa.
Mariella ist doch ein Findelkind, gab es denn gar keine Hinweise auf ihre Herkunft,“ fragt Peter, denn sie konnten ja schlecht sagen was sie von den Elfen erfahren haben.
Beatrice löffelt den Kaffee in den Filter und gießt das kochende Wasser darüber.
Plötzlich dreht sie sich um und eilt ins Nebenzimmer.
Gleich darauf kommt sie zurück ein kleines Tuch in der Hand.
Sie legt es auf den Tisch.
Daran habe ich all die Monate nicht mehr gedacht.
Kurz vor ihrem Tod gab mir Signoria Elena ein Medaillon, das sie in Mariellas Sachen gefunden hatte.
Sie bat mich es dem Mädchen zu geben, wenn sie in Sicherheit wäre, als hätte sie geahnt, was nach ihrem Tod geschieht.
Kurz darauf ist sie gestorben, ich wurde
entlassen, meine Mutter war dann viele Monate sehr krank und ich habe nicht mehr daran gedacht. Vielleicht hilft es euch weiter.“
Sie wickelt es vorsichtig aus.
Eine Frau in einem altmodischen Kleid mit weißen hoch getürmten Haaren war auf dem Bild zu sehen.
Peter nimmt das Schmuckstück in die Hand und betrachtet es aufmerksam von allen Seiten.
Dann holt er sein Taschenmesser.
Willst du es kaputt machen!“ ruft Vanessa.
Ihr Bruder wirft ihr nur einen genervten Blick zu.
Ich denke man kann es öffnen, hier ist eine kleine Schraube. Ha!“
Das Medaillon springt auseinander.
Ein kleiner Zettel liegt darin.
Peter entfernt ihn, legt ihn auf den Tisch und nun sind zwei Bilder zu sehen.
Das ist ja die Baronin und ihr Mann, wie sie noch jünger waren,“ ruft Vanessa und schnell erzählen sie von der Ähnlichkeit die Mariella mit der Baronin hat und ihrer Vermutung, dass sie das entführte Kind wäre.
Ja, ich kann mich erinnern von der Entführung gehört zu haben, aber niemand hat damals vermutet, dass das Findelkind das entführte Kind ist.
Außerdem hatte es auf dem Po ein Muttermal in Form eines Sterns, das aber nach einigen Wochen verschwand.
Das ist ja wunderbar wenn Mariella die Baroness wäre.
Aber ob das Medaillon als Beweis genügt?“
Vielleicht gibt es ja noch mehr Beweise,“ ruft Araianne, die den kleinen Zettel an sich genommen hat.
Sie übersetzt:
Verzeih mir meine Kleine was ich dir angetan habe, suche in der Buche, dort sind Beweise für deine Herkunft versteckt.“
Vanessa und Peter sehen sich an.
Das geht ja einfacher als sie dachten, nun brauchten sie sich keine umständlichen Erklärungen mehr auszudenken.
Wir wollten uns sowieso den Fundplatz ansehen, wo unser Freundin gefunden wurde, wenn wir schon in der Gegend sind.“ murmelt Peter.
Arianne wird euch hinführen, passt aber auf, der Wald gehört den Epositos.
Ach wäre das schön, wenn ihr wirklich etwas finden würdet.“
Beatrice ist nun genauso aufgeregt wie die Kinder.
Wenig später stehen sie vor der Buche.
Von einer Vertiefung ihm Stamm ist aber nichts zu erkennen.
Peter geht langsam mit den Händen tastend um den Baum herum.
Hier ist etwas!“ ruft er aufgeregt.
Vorsichtig beginnt er die Lücke zu erweitern, da ertönt ein Schrei.
Arianne hat Walderdbeeren entdeckt und ist etwas zurück geblieben, um sie zu pflücken.
Plötzlich ist Filippo aufgetaucht und hat sie an den Haaren gepackt und als gemeine Diebin beschimpft.
Arianne schreit vor Schmerz auf.
Die Geschwister eilen ihr zu Hilfe.
Als Filippo Vanessa sieht werden seine Augen ganz klein vor Wut.
Duuuu!“ schnaubt er, lässt Arianne los und stürzt sich mit geballten Fäusten auf Vanessa.
Peter stellt sich schützend vor seine Schwester und meint verächtlich.
Du Feigling traust dich wohl nur an Mädchen.“
Mit einem Wutschrei stürzt sich Filippo auf ihn und bald liegen die beiden Jungen am Boden und kämpfen erbittert miteinander.
Arianne beide Hände erschrocken an die Wangen gepresst beobachtet fasziniert den Kampf der beiden Buben.
Vanessa aber geht zurück zu dem Baum und erweitert die Lücke und bald hält sie die blaue Blechdose in den Händen.
Sie verstaut sie in ihrem Rucksack, dann sieht sie grinsend nach oben.
Der Ast über ihr ist voll mit Elfen, die mit verbissenen Gesichtern ihre geballten Fäuste abwechselnd in die Luft schleudern, als würden sie mitkämpfen.
Vanessa geht hinüber zu den Buben und in dem Moment windet sich Filippo unter Peter hervor
und rennt mit blutender Nase und zerrissenen Hosen heulend davon.
Peter steht auf und klopft sich gelassen den Schmutz von den Kleidern.
Vanessa reicht ihm ein Taschentuch.
Deine Nase blutet.“
Peter grinst.
Das ist es wert. Es juckt mir schon in den Fäusten, seit mir Mariella erzählt hat wie gemein er zu ihr war.“
Arianne stolpert herbei und himmelt Peter an, als wäre er ein Ritter in weißer Rüstung.
Etwas verlegen brummt der Junge:
Lasst uns gehen, der kommt bestimmt bald mit seiner Maaaamaaaaa wieder!“
Lachend laufen sie zurück zur Hütte von Beatrice, die sie schon voll Spannung erwartet.
Gleich wird der Inhalt der Büchse untersucht.
Feine Babykleider, ein Schnuller in Form eines Schmetterlings und mehrere Seiten mit dem Geständnis des ehemaligen Kindermädchens sind darin verstaut.
Beatrice, die den Brief vorgelesen und gleich ins Deutsche übersetzt hat, lässt die Blätter sinken.
Sie blickt in die strahlenden Gesichter ringsum.
Es ist wahr, unsere Mariella ist eine Baroness!
Aber wie geht es jetzt weiter?“
Wir werden diese Unterlagen dem Baron bringen und dann sehen wir weiter, aber ich denke
die Beweise sind ausreichend und dann noch
Mariellas Ähnlichkeit mit der Baronin.“ erklärt Vanessa.
Peter hat inzwischen alles wieder in die Kiste gepackt und verstaut sie in seinem Rucksack.
Lass uns gehen.“
Nein, nein ich habe gekocht, esst noch etwas außerdem solltet ihr in der Mittagshitze nicht wandern.“
Ja, bleibt doch noch zum Essen, meine Mutter macht die beste Tomatensoße,“ bittet auch Arianne und wundert sich, warum die Geschwister plötzlich lachen.
Nach dem Essen machen sie sich auf den Weg.
Als sie an dem Wald vorbeikommen fliegt eine Elfe zu ihnen.
Der Markt in M. schließt um 18 Uhr, ihr könnt mit Alfredo mitfahren, wenn ihr euch beeilt.
Übrigens Peter du bist ein toller Kämpfer!“
Kichernd fliegt die Elfe davon.
Die Geschwister sehen sich an und grinsen.
Vanessa erzählt ihrem Bruder, dass die Elfen während seines Kampfes auf dem Baum gesessen hätten und vor Begeisterung in die Luft boxten.
Sie treffen Alfredo noch auf dem Markt und dürfen mitfahren.