Montag, 22. März 2021

Ein "Dresdner" kommt in den Schwarzwald oder wie das Meerschweinchen Stupsi umziehen musste

 Viele kennen die Geschichte von "Pinselchen" die meine Freundin Roswitha geschrieben hat. Wieder hat Roswitha eine schöne  wahre Tiergeschichte erzählt, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Die Bilder dazu hat meine Freundin Monika gemalt.

 

Viel Spaß beim Lesen!

 

 


 

Ein "Dresdner" kommt in den Schwarzwald oder wie das Meerschweinchen Stupsi umziehen musste


Meine Freundin aus Dresden rief mich an und wir quatschten wieder mal eine halbe Ewigkeit, wobei ich mich immer frage, wie lang ist dies eigentlich, über Gott und die Welt und über Freude, Ärger und Sorgen und die nervige Verwandtschaft und die Preise, alles wird teurer und dass ihr Mann ein neues Auto haben will, von brauchen war eher nicht die Rede.
Also wir kamen, um es mit den Worten meiner Großmutter zu sagen: Vom Adenauer bis zum Ruamsetzn (Rübensetzen)
Da hör ich im Hintergrund ein stetiges Niesen.
Ich frage: „Sag mal ist dein Sohn krank?“
„Ne, eigentlich nicht und doch.“
„Ja wie jetzt?“,frag ich sie.
„Die Sache ist die“, und da wird sie ganz leise: „er hat ein kleines, süßes Meerschweinchen zum Geburtstag von Oma geschenkt bekommen und anscheinend ist er allergisch gegen Tierhaare, was wir nicht wussten und nun muss es leider wieder weg, sonst erstickt er uns vielleicht noch. Aber sag mir, wie soll ich das machen und vor allem wohin soll das süße Ding.
Ich mag gar nicht daran denken. Ich bin dann doch die Böse, bei meiner Mama und bei unserem Sohn sowieso.
Er sagt: Mach dir keine Sorgen, das ist nur ein Schnupfen.
Aber Schnupfen ist es leider nicht.“
Im Hintergrund hör ich "Stupsi" quieken. Sie nannten sie so, weil sie immer mit der Nase stupste, wenn sie etwas wollte.
Dann hör ich mich sagen ohne zu überlegen:

Lass sie doch in Dauer-Urlaub in den Schwarzwald ziehen. Da weiß dein Sohn wo sie ist, kann sie immer mal besuchen und hören sowieso.
Wir schicken Bilder und deine Mama ist auch zufrieden .“
„Und was sagt Werner dazu,“ fragte sie mich.
„Ach meine Gute, der liebt Tiere über alles. Das O.K. kann ich Dir jetzt schon geben ohne erst zu fragen.“
„Würdest du das machen,“ fragt sie mich und ich sage:
„Na, du kennst mich doch - mache ich Angebote und halte sie nicht?!“

Du bist meine Rettung.“ sagt sie, „was würde ich ohne dich tun“

Das sollte doch unter Freunden üblich sein, sich zu helfen und wenn es um Kinder und Tiere geht sowieso.
O.k. was Katze Micky und Hase Speedy dazusagen werden, wenn ein neuer Mitbewohner einzieht , an das will ich gar nicht denken. Denn deren Devise lautet: Du sollst keine fremden Götter neben uns haben.“
 

Ein Kinderarztbesuch brachte Klarheit. Sollte es doch eine Erkältung gewesen sein, wäre diese Aktion unnötig. Aber es wurde eine Tierhaarallergie festgestellt und der Arzt war sehr nett und feinfühlig und hat dem kleinen Mann erklärt, was Sache ist und so willigte er schweren Herzens ein.

Aber da er ja mit den Eltern schon mal hier zu Besuch war und es als Abenteuerspielplatz bezeichnete, fiel ihm die Entscheidung dann doch nicht so hinkelsteinschwer.
Zwei Wochen später zog unser neuer Mitbewohner samt Käfig, Zubehör und Vorrat an Fressen, nebst einem Berg an Salatgurken, Petersilie, des Schweinchens "Schokolade" - und kiloweise Körnern bei uns ein, unter zwei misstrauischen Augenpaaren, die das Weite suchten.
Der Abschied fiel allen schwer. Aber das Wissen, dass die Stupsi gut aufgehoben ist und er sie jederzeit besuchen kommen kann bzw. Bilder bekommt, machte es am Ende doch etwas leichter.
Stupsi hat sich schnell eingewöhnt. Auch unsere Micky und auch Speedy haben sie akzeptiert, akzeptieren müssen. Stupsi hatte gute Ohren und wenn irgendjemand von der Familie die Kühlschranktür öffnete, dann quiekte sie was das Zeug hielt. Das wusste sie aus ihrer alten Heimat, da ist die Petersilie drin und ich will jetzt welche und wehe es gab keine.
Da sagte schon mal eine Freundin zu ihr, die davon nichts wusste: „Sag mal, bist du unzufrieden, was ist los und Stupsi schaute sie nur fragend an und quiekte umso lauter.
O.k. ein ganz kleines Sträußchen, aber dann ist Schluss.“
 

 


Das verschwand so schnell in ihrem kleinen Mäulchen, als ob Katze und Hase es auch wollten. Hase vielleicht, Katze. nur um sie zu ärgern.
Bei schönem Wetter durfte es gut geschützt ins Gras in unsere Wiese und wenn wir zum Picknicken fuhren, dann ging es mit auf die Reise ins Grüne.
Wenn unsere Mieze um das Gitter schlich, hatte man das Gefühl, Schadenfreude in deren Gesicht zu sehen.
Hihi, ich bin draußen und du eingesperrt - äätsch!!

Speedy, dem Hasen war das ziemlich egal.
Stupsi lebte viele Jahre bei uns und es entstand sogar so etwas wie Freundschaft zwischen unserer Katze Micky und Speedy dem Hasen.

 


Nur wenn die Katze sich den Käfig als Schlafplatz ausgesucht hatte (den Deckel hat mein Mann so gemacht, dass man ihn abnehmen konnte und abends wurde er wieder eingehakt, man weiß ja nie) und sie es sich gemütlich im Heu machte, dann gab es Ärger
Unsere Kinder liebten den kleinen Quieker sehr, nur beim Käfig sauber machen, da hatten dann alle schnell was sehr Wichtiges zu tun. So wurde einstimmig beschlossen, dass jeder mal drankommt , reihum!

Verantwortung für ein Tier übernehmen, auch das will erst gelernt werden.


© Roswitha Borgfeldt


 

5 Kommentare:

  1. Danke, liebe Lore - noch gerne denke ich an diesen Dauergast zurück. Grüße Dich, Roswitha und danke Monika für die tollen Bilder dazu!!

    AntwortenLöschen
  2. Wieder so eine schöne Geschichte mitten aus dem Leben :D

    AntwortenLöschen
  3. Das war aber nett von dir liebe Roswitha das Tierchen bei euch aufzunehmen. Gut dass Katze und Hase da waren,sonst sind die Meersäue so einsam. Bilder passen toll, Lore schön,dass du Monika gefunden hast.

    AntwortenLöschen
  4. Das war aber nett von dir liebe Roswitha das Tierchen bei euch aufzunehmen. Gut dass Katze und Hase da waren,sonst sind die Meersäue so einsam. Bilder passen toll, Lore schön,dass du Monika gefunden hast.

    AntwortenLöschen
  5. Das war aber nett von dir liebe Roswitha das Tierchen bei euch aufzunehmen. Gut dass Katze und Hase da waren,sonst sind die Meersäue so einsam. Bilder passen toll, Lore schön,dass du Monika gefunden hast.

    AntwortenLöschen

WIR FREUEN UNS SEHR ÜBER JEDEN KOMMENTAR! MIT DER NUTZUNG DIESES FORMULARS ERKLÄRST DU DICH MIT DER SPEICHERUNG UND VERARBEITUNG DEINER DATEN DURCH DIESE WEBSITE EINVERSTANDEN.