Zwurrli fährt in Urlaub

 Reizwörter: Sommer, Meer, blutrot, nachdenklich und wunderschön

 

 

Zwurrli fährt in den Urlaub

 

Ein kleiner Wichtel schlüpft aus den Wurzeln unter dem Birmbaum und Kater Kasper , der in der Nähe im Gras liegt sieht ihn träge an. "Na Zwurrli kannst es wohl gar nicht mehr erwarten, bis der Professor kommt."

Der Wichtel verzieht missmutig das Gesicht, " Ich mag den Professor sehr gern, aber es gefällt mir nicht, dass er hierher kommt, um das Haus zu hüten." "Aber er wird für uns sorgen, solange Biggi und Ricky im Urlaub sind."

Zwurrli stampft mit dem Fuß auf. " "Aber ich will nicht, dass sie in den Urlaub fahren und uns allein lassen."

Kasper schüttelt den Kopf. " Du bist schon komisch, gönne den Beiden doch den Urlaub, am Meer soll es wunderschön sein. und außerdem hat der Professor deiner Biggi diesen Sommerurlaub zum Geburtstag geschenkt."

Zwurrli dreht sich um und läuft so schnell ihn seine kleinen Beine tragen zum Haus und schlüpft durch die Katzenklappe hinein.

Biggi sitzt in der Küche und malt, flink klettert der kleine Wicht über die Stuhlbeine nach oben und hüpft auf den Tisch.

Er betrachtet die blutrote Sonne und fragt neugierig; "Wird das eine neue Geschichte?" 

Biggi überlegt; "Vielleicht, eigentlich  soll es ein Urlaubsbild sein." Zwurrli verzieht missmutig das Gesicht und blickt ganz finster, "ach ja du fährst ja mit dem langen Kerl weg und lässt uns ganz allein."

"Aber Zwurrli, es sind doch nur zehn Tage und während wir weg sind, ist der Professor doch bei euch, du magst ihn doch." Der Wichtel gibt keine Antwort, springt auf den Stuhl, klettert nach unten und verlässt das Haus.

 

Wütend stampft der Wichtel durch den Garten. 

Trollo und Tauperle kommen ihm mit einem kleinem Leiterwagen voller Erdbeeren entgegen. 

"Sie mal wir haben Erdbeeren gepflückt, Mama will davon einen Kuchen machen," ruft sein Bruder , der ein kleines Schleckermäulchen ist. Seine Schwester Tauperle sieht Zwurrli nachdenklich an. "Was ist los, du guckst so grimmig wie Opa Knorrwurzel." "Lasst mich doch in Ruhe !" Kopfschüttelnd sehen seine Geschwister hinter ihm her, dann zucken sie mit den Achseln und verschwinden unter den Wurzeln des Birnbaums.

Zwurrli läuft in die hinterste Ecke des Garten und verkriecht sich unter einem Busch. Es raschelt und Orlandos spitze Nase wird sichtbar. Der Igel krabbelt zu seinem Freund und sieht ihn mit seinen klugen Knopfaugen fragend an. "Was ist los mit dir?" 

 

 Zwurrli seufzt:" Biggi fährt einfach mit dem langen Kerl weg und lässt mich hier allein." Orlando schüttelt den Kopf. "Die lässt uns nicht allein, der Professor ist ja da. " "Aber seit wir hier leben sind die Beiden noch nie weggefahren." "Weil sie kein Geld hatten und nun hat der Professor Biggi, diese Reise zum Geburtstag geschenkt, gönnst du es ihr nicht?" 

Zwurrli schweigt. Wieder raschelt es und Knusperle, das Eichhörnchen, gesellt sich zu ihnen. "Ich habe euch ghört, warum versteckst du dich nicht im Auto?" 

 

Zwurrli springt auf und rast davon. "Bist du nicht ganz bei Sinnen," schimpft Orlando, "Wie kannst du ihm nur so einen Flo ins Ohr setzten, der ist im Stande und macht das auch." Knusperle lacht, zuckt vergnügt  mit dem buschigen Schwanz und springt über den Busch. Orlando seufzt und rollt sich zusammen.

Am nächsten Tag stehen alle auf der Terrasse und sehen dem kleinen bunten Auto hinterher. Fuchsia sieht sich suchend um."Wo ist eigentlich Zwurrli?" Trollo kichert,"der hat sich bestimmt in einer Ecke verkrochen und weint sich die Augen aus, weil seine geliebte Biggi ohne ihn weggefahren ist." 

Biggi und Ricky aber fahren fröhlich singend über die Autobahn. Es ist ihr aller erster Urlaub und dann noch ans Mittelmeer in das schöne Land Bella Italia. Zum Glück müssen sie an der Grenze nicht so lange warten und bald haben sie das kleine Ferienhäuschen erreicht. Ricky schleppt die Koffer ins Haus, während Biggi in der kleinen Küche einen Imbiss zubereitet. Nach dem sie sich gestärkte habe, nehmen sie ihre Badesachen und laufen an den Strand. 

Im Haus aber fängt es zu spuken an, Die Reisetasche, die noch unausgepackt auf dem Sofa steht bekommt Beulen. Der Reißverschluss offnet sich von unsichtbarer Hand. Vergnügt grinsend klettert Zwurrli heraus und springt auf das Sofa.

Neugierig sieht er sich um und ist enttäuscht, als er seine Menschen nicht entdeckt, wollte er sie doch überraschen. Er lässt sich auf den Boden fallen und geht erstmals auf Entdeckungsreise. Schön ist es hier. Schade nur, dass die Tür keine Katzenklappe hat und er nicht nach draußen kann. 

Dafür aber entdeckt er auf dem Tisch noch Essenreste und klettert flink am Tischbein hinauf. Bald sind die Teller leer und der Wichtel gähnt, rollt sich zusammen und schläft ein. So finden ihn die jungen Leute. 

Ricky verdreht genervt die Augen. "Das darf doch nicht wahr sein, wie kommt denn diese Zecke hierher, der muss sich im Koffer versteckt haben?" "Nein in der Reisetasche!" ruft Zwurrli vergnügt und reibt sich die Augen. Nun muss auch Ricky lachen, in Grunde seines Herzens hat er den Kleinen ja ins Herz geschlossen. 

Nun beginnt für die drei eine schöne Zeit, obwohl Zwurrli nicht überall mit durfte, besonders wenn seine Menschen an den Strand gingen , um sich mit anderen Menschen zu treffen. 

 

Dafür aber gehen sie mit ihm an eine abgelegene Bucht, wo auch der Wichtel im Wasser plantschen  oder mit nackten Füßen durch den weichen weißen Sand laufen kann. Wenn Ricky und Zwurrli wie zwei übermüttige Jungen eine Sandburg bauen, sitzt Biggi daneben und hält mit dem Stift alles auf ihrem Zeichenblock fest. 

Viel zu schnell vergeht die Zeit und bald müssen sie wieder die Koffer packen. Diesmal darf Zwurrli auf dem Rücksitz sitzen, nur an der Grenze versteckt er sich unter dem Sitz.

Ein großes Hallo empfing sie zu Hause, wurden sie doch von allen sehr vermisst und der Wichelt hatte seiner Famlie und seinen Freunden viel zu erzählen.

 

(c) Lore Platz

 

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