Ich werde eine Pause machen, da in meinem Freundeskreis einige Todsfälle waren Es kommt mir vor, als ob der liebe Gott seine Engel in den den Himmel hole, weil auf der Erde die Eiszeit ausbricht.
Eine
Vollmondnacht
von Lore
Platz
diese Geschichte von mir wurde vor vielen Jahren bei einer
Ausschreibung von einem Verlag ausgewählt .und erschien mit vielen
anderen in einem Taschenbuch.
Damals erhielt ich die Auflage diese Geschichte nicht selbst zu
veröffentlichen.
Nun der Zeitrum des Verbots ist schon verstrichen.
Ruhelos
wälzte sich die alte Frau in ihrem Bett.
Sie konnte einfach
nicht einschlafen.
Schließlich gab sie es auf, schlüpfte in ihre
Pantoffeln, schlang sich ein
Tuch um die Schultern und setzte sich in
den Lehnstuhl am Fenster.
Der
Mond hing als große runde Scheibe am Himmel und tauchte den
Garten
in ein gespenstisches Licht.
Nun
wusste sie auch, warum sie nicht schlafen konnte. Obwohl ja
Wissenschaftler bestritten, dass der Mond den Schlaf beeinflusste,
dies
sei nur Einbildung.
Ruth
musste schmunzeln, als sie an ihren 15-jährigen Enkel Christian
dachte, der ihr dies einmal mit spöttisch überlegenem Lächeln
erklärt
hatte.
Nun,
die klugen Leute mögen Recht haben, das wollte sie nicht
beurteilen,
aber sie konnte bereits als Kind während des Vollmondes
nicht ruhig
schlafen.
Und
dann nahm ihre Oma, die auch nicht schlafen konnte, sie in ihren
Arm
und erzählte ihr Märchen.
Leise
knarrend öffnete sich die Tür und Lena, ihre fünfjährige Enkelin,
tapste in einem langen Nachthemd und barfuß ins Zimmer.
Sie
kletterte auf den Schoß der Oma und kuschelte sich in ihre Arme.
»Ich
kann nicht schlafen«, murmelte sie.
Eine
Weile saßen sie still und betrachteten den Mond, der im Glanz der
Sterne wie eine große Laterne am Himmel hing.
»Oma?«
»Hm?«
»Warum
ist der Mond einmal dick und einmal dünn?«
Die
alte Frau lachte.
»Wie
meine Oma mir erzählte,
als ich so klein war wie du, hatte der Mond
sich in die
Sternen-Prinzessin verliebt.
Diese
aber lachte ihn aus, weil er so dick war, und seitdem versucht er
immer wieder abzunehmen.«
Lena
kicherte.
Die
Oma schmunzelte.
»Natürlich
ist das nur ein Märchen, aber es gibt eine wissenschaftliche
Erklärung dafür.«
Das
Mädchen legte ihr die Hand auf den Mund.
»Die
will ich aber nicht wissen, dafür bin ich noch zu klein.
Das kannst
du mir erklären, wenn ich einmal so groß wie Christian bin
und auch
ins Gymnasium gehe und mich toller als alle Menschen fühle,
die nicht so klug sind wie ich.«
Ihre
Großmutter tippte ihr liebevoll auf die Nase.
»Alte
Spottdrossel!«
Lena
kicherte und gähnte dann herzhaft.
»Ich
denke, wir gehen ins Bett, du kannst heute bei mir schlafen.«
Bald
lagen sie beide eng aneinander gekuschelt in dem großen,
gemütlichen
Bett.
Während
das Kind bald eingeschlafen war, wie ihr gleichmäßiges Atmen
verkündete, lag die alte Frau noch lange wach.
Und
mit einem glücklichen
Lächeln dankte sie Gott für ihre wunderbare
Familie.
(c) Lore Platz