Dienstag, 21. November 2023

Wie Ingelore Weihnachten fand



 2018

ihr wundert euch sicher warum ich alle Einträge der letzten sechs Jahre gelöscht habe. Aber es ist mir etwas schlimmes passiert im Internet und hat mich viel Geld und Nerven gekostet, aber es ist vorbei. Schwamm drüber!
Eine alte Frau hat einmal zu mir gesagt: Es gibt nichts schlechtes in dem auch etwas Gutes steckt.
Und das stimmt!
Wieder einmal habe ich bemerkt wieviel Menschen mich mögen und schätzen. 
Und Liebe und Freundschaft kann man sich nicht kaufen.
Da ich weiß wie gerne ihr meine Geschichten lest, werde ich von vorne anfangen und erst mal die alten Geschichten im neuen Gewand bringen und dabei aufpassen. dass ich die Fallstricke des Internets umgehe.

Weihnachten ist ja meine liebste Zeit und bedeutet auch Hoffnung und Liebe.
Lasst euch mit meinen Geschichte ein Licht anzünden und den grauen Alltag erhellen.

In diesem Blog werden nur Bilder von mir, meiner Tochter und ihrem Freund und einigen meiner sehr guten Freunde verwendet!
Weihnachten liegt in der Luft und ich möchte euch auf diese wunderbare Zeit schon ein bisschen einstimmen.

 
Dieses Bild hat mir freundlicherweise meine Freundin Roswitha B. überlassen

 
 
Wie Ingelore Weihnachten fand


Es ist eine kalte Septembernacht.
Die Sterne funkeln und der Mond scheint auf die kleine Hütte am Rande des Dorfes.
Oben am Dachfenster steht ein kleines Mädchen und schaut in den sternenklaren Himmel.
Es ist die neunjährige Ingelore.
Wegen der Kälte hat sie sich eine Decke um die Schultern gelegt und hält sie zitternd vorne zusammen.
Traurig denkt sie, ob ihre Mutter wohl im Himmel war?
Pfarrer Broderich hatte gesagt: „Sünder kamen nicht in den Himmel!“
Und ihre Mutter war ja wohl eine Sünderin.
Flittchen, Hure!“ hatten die Leute im Dorf sie bezeichnet und dass sie, Ingelore ein Bastard sei, weil niemand wusste, wer ihr Vater war.
Vor vier Jahren hatte ihre Mutter sie zur Oma gebracht und war wenig später mit Lutz ihrem damaligen Freund tödlich verunglückt.
Ingelore konnte sich noch genau daran erinnern.
Fünf Jahre alt war sie gewesen, als sie eines Nachts erwachte und ihre Mutter nebenan weinen hörte.
Das kann ich nicht, sie ist doch mein Kind!“
Nun, überlege es dir, sie oder ich, ich habe keine Lust das Gör nach Amerika mit zu nehmen“
die Stimme von Lutz klang unerbittlich.
Aber wohin soll ich sie denn bringen,“ rief ihre Mutter schluchzend.
Gib sie meinetwegen in ein Heim, oder vergiss sie einfach im Supermarkt!“
Ingelore hätte sich am liebsten die Ohren zugehalten. Wie sehr sie den Freund ihrer Mutter doch hasste.
Eine Weile war es still im Nebenzimmer, dann hörte sie Mama mit stockender Stimme sagen:
Meine Mutter lebt in einem Dorf bei Heidelberg, vielleicht kann ich sie zu ihr bringen?“
Gut, morgen fahren wir hin, ja eher wir das Gör los sind, umso besser. Aber nun komm, sei lieb zu mir, gib mir einen Kuss!“
Ingelore aber vergrub ihr Gesicht im Kissen, damit niemand ihr Schluchzen hörte.
Sie zitterte am ganzen Körper vor Angst und fühlte sich so allein und einsam.
Wenn es auch nicht immer schön war bei Mama, besonders wenn sie mal wieder einen neuen Freund hatte, so war das doch ihr zuhause, in dem sie sich geborgen fühlte.
Und nun sollte sie weg, für immer, zu einer Oma, von der sie bisher noch nie gehört hatte.
Irgendwann war das Mädchen dann eingeschlafen.
Ihre Mutter hatte rotgeweinte Augen, als sie am nächsten Morgen in ihr Zimmer kam und während sie ihren Koffer packte, erzählte sie etwas hektisch von der Oma, zu der Ingelore für einige Zeit gehen sollte.
Ingelore ließ alles schweigend über sich ergehen. Seit Lutz bei ihnen wohnte schwieg sie sowieso meistens, denn Lutz konnte sehr böse werden, wenn ihm etwas nicht passte.
Still saß sie auch auf dem Rücksitz des Autos und blickte durch das Seitenfenster auf die vorbei fliegende Landschaft.
Sie fuhren durch ein Dorf und hielten vor einem kleinen Häuschen.
Beeil dich,“ rief Lutz ihnen nach, als sie das
Gartentor öffneten und den Kiesweg entlang auf das Haus zugingen.
Rechts war eine Ziege an einen Pfahl angebunden und meckerte sie an.
Einige Hühner flohen flügelschlagend vor ihnen und eine getigerte Katze saß auf der Fensterbank und blickte ihnen gelangweilt entgegen.
Mama klopfte an die Tür.
Schlurfende Schritte waren zu hören und die Tür öffnete sich einen Spalt.
Hallo Mama.“
Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete die alte Frau ihre Tochter.
Lange nicht gesehen, was willst du?“
Ich wollte dir deine Enkelin Ingelore vorstellen:“
Die Alte warf einen kurzen Blick auf das Kind und bellte unfreundlich.
Nun, ich habe sie gesehen, du kannst wieder gehen.“
Die Tür fiel ins Schloss.
Die Mama führte Ingelore auf die Bank neben der Tür, stellte den Koffer daneben und sagte:
Warte hier bis die Oma wieder heraus kommt, sie wird sich um dich kümmern. Leb` wohl!“
Sie umarmte sie flüchtig und lief davon.
Der Motor heulte auf und das Auto fuhr weg.
Still saß Ingelore, mit brav gefalteten Händen auf der Bank.
Stundenlang!
Eine getigerte Katze setzte sich neben sie, als wollte sie sie beschützen.
Als es dämmerte kam die alte Frau aus dem Haus einen Blecheimer in der Hand.
Sie stutzte, als sie das Kind sah, sah sich kopfschüttelnd um, murmelte etwas vor sich hin und
raunzte, „komm rein!“
Das war vor vier Jahren und seitdem ist Ingelore nun bei ihrer Oma.
Miauuuu“, Minka, die getigerte Katze balanciert geschmeidig über die Dachtraufe und springt dann neben ihr ins Zimmer.
Sie streckt sich, macht einen Buckel und streicht schmeichelnd um die Beine des Mädchens.
Als sich dieses bückt und sie streichelt, schnurrt sie laut.
Minka hat sie als einzige willkommen geheißen und ihr Freundschaft geschenkt und seitdem fühlt Ingelore sich nicht mehr allein.

Bald liegen die beiden eng aneinander geschmiegt im Bett und schlafen tief und fest.

Am nächsten Morgen, nachdem Ingelore sich im Waschhaus mit dem eiskalten Wasser gewaschen hat, eilt sie in die Küche und kniet sich vor den Ofen, um Feuer zu machen, wie es ihre Aufgabe ist.
Ihre Oma kommt mit dem Eimer Milch aus dem Ziegenstall und gießt einen Teil davon in den Topf und schiebt ihn auf den Ofen.
Ingelore hat inzwischen zwei Scheiben Brot von dem großen Laib geschnitten und zusammen mit Butter und Marmelade auf den Tisch gelegt.
Frau Benken schüttet die heiße Milch in zwei dicke Tassen und stellt eine davon vor ihre Enkelin.
Die erste Zeit hat Ingelore sich vor der Ziegenmilch geekelt, aber mittlerweile hat sie sich an den seltsamen Geschmack gewöhnt.
Das Frühstück wird wie immer schweigend eingenommen.
Ingelore stört es nicht, so kann sie ihren Gedanken nachhängen.


Morgen geht es weiter

3 Kommentare:

  1. So war das wohl mal, Papa mußte auch zur Oma

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  2. Früher war das wohl öfters so. Der Anfang Deiner Geschichte macht mich traurig Lore ! Was für herzlose Zeiten!

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  3. Monika aus Dresden22. November 2023 um 14:57

    Bei meiner Oma und dem Opa war das ganz anders. Was hatte ich für ein Glück. Wir wohnten im selben Haus, doch bei Oma war es gemütlicher. Wir haben viel erzählt, dabei Handarbeiten gemacht und viel Spaß gehabt. Wenn Opa aus dem Garten kam, brachte er Obst oder Gemüse mit.
    Das wurde frisch verzehrt oder eingeweckt. Viel gelernt, es war eine wunderschöne Zeit.

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