Schmunzelnd
wandert Frau Sonne weiter.
Doch
dann runzelt sie die Stirn.
Sie
hat den Verbannungsort der bösen Märchenwesen erreicht.
Die
Königin, Stiefmutter von Schneewittchen, steht am Rand des Felsen
und ihre Blicke sind alles andere als freundlich.
Voller
Zorn hat sie beobachtet wie ihre Stieftochter mit ihren Freundinnen
über die Wiese spaziert war und die Schönheit von Schneewittchen
erfüllt sie mit Hass.
Die
dreizehnte Fee tritt neben sie.
„Warum
so zornig!“
„Sie
wird immer schöner!“
Die
Fee lacht.
„Sie
ist jung und vor allem nicht so verbittert wie du.“
Dann
geht sie näher an die Königin heran.
„Oh,
was sehe ich da, ist das nicht ein neues Fältchen unter deinen
Augen.“
Wütend
zischt die Königin und ballt die Fäuste.
Die
Fee lacht schadenfroh und wendet sich ab.
Die
Stiefmutter von Aschenputtel tritt neben die Königin.
„Hat
sie dich wieder geärgert,“ fragt sie mitfühlend.
„mach
dir nichts daraus, diese Fee ist auch nicht besser wie wir, hat sie
doch aus gekränkter Eitelkeit eine Prinzessin in einen
hundertjährigen Schlaf gezaubert.“
Die
beiden waren Freundinnen geworden hassten sie doch beide ihre
Stieftöchter.
Die
Stiefschwestern von Aschenputtel treten neben ihre Mutter und klagen:
„Ach
Mutter, hast du Aschenputtel gesehen, welch herrliches Kleid sie
trägt. Und sie wohnt mit ihrem Prinzen in einem schönen Schloss.
Und wir sind hier oben , müssen immer die selben Kleider tragen und
statt feiern und tanzen sind wir hier mit lauter alten Langweilern
eingesperrt.“
„Nun,
das habt ihr ja verdient, denn ihr wart ja nicht sehr nett zu eurer
Schwester,“ meint die Frau des Gastwirts aus „Tischlein deck
dich“
Aschenputtels
Stiefmutter wirft ihr einen spöttischen Blick zu.
„Ach
und ihr beide seid nur aus Versehen hier gelandet.“
Die
Frau des Gastwirt nickt heftig mit dem Kopf.
„Das
stimmt, nicht wahr Liebling?“
Sie
stößt ihren Mann in die Seite.
Dieser
nickt brummig und meint.
„Wir
haben nichts schlimmes gemacht.“
„Ach
nein, nur ein bisschen gestohlen,“ feixt die Kammerzofe der
„Gänsemagd“, die auch näher gekommen ist.
Dann
runzelt sie die Stirn.
„Aber
es ist schon ärgerlich, dass das Völkchen da unten sich so herrlich
amüsiert und wir ...“
Die
13 Fee ist wieder näher gekommen.
„Wir
müssten einen Weg finden, wie man sie ein
wenig
ärgern könnte. So ein kleiner Wirbel wäre nicht schlecht.“
Mutter
Sonne wandert sehr nachdenklich weiter.
Lilofee
verlässt ihr Häuschen mit einer bunten Reisetasche in der Hand und
blickt prüfend zum Himmel.
Ihre
Schwester Viola hat sie für einige Tage nach Spanien eingeladen und
versprochen ein Einhorn vorbei zu schicken.
Purzel
kommt in den Garten, die Stirn sorgenvoll gefurcht.
Lilofee
lächelt ihm freundlich entgegen.
„Muss
das wirklich sein!“ brummt der Zwerg.
„Was
denn, dass ich verreise?“
„Ach
nein, du hast ein paar Tage Urlaub wohl verdient und ich wünsche dir
eine schöne Zeit mit deiner Schwester. Aber soll denn wirklich Muhme
Immerzerstreut dich vertreten, du weißt wie schusselig sie ist und
sie wird hier alles durcheinander bringen.“
„Nun
sei nicht so brummig, Purzel, so schlimm wird es schon nicht werden.
Aber
als meine Tante mir anbot mich zu vertreten konnte ich doch schlecht
nein sagen.
Sie
hat sich gefreut wie ein Kind, dass sie sich nützlich machen konnte.
Und
ich habe dir doch einen Zauberspruch aufgeschrieben, mit dem du ihre
Fehler wieder rückgängig machen kannst.
Hast
du den Zettel.“
Purzel
nickt ernst und zieht einen Zettel aus der Tasche.
Ein
Rauschen ist in der Luft zu hören und ein Einhorn landet im Garten
und verbeugt sich vor Lilofee.
Diese
beugt sich zu Purzel hinunter, küsst ihn auf die Stirn und tröstet:
„Keine
Bange, so schlimm wird es schon nicht werden und ich bin doch bald
wieder da.“
Sie
steigt auf das Einhorn, hebt ihre Tasche vor sich und winkt Mathilda
und Purzel noch einmal zu, dann erhebt sich das geflügelte Pferd und
bald ist es nur noch als kleiner Punkt zu sehen.
Ein
pinkfarbener Sonnenschirm schießt plötzlich in den Garten und
bleibt in den Ästen des Apfelbaumes hängen, der vor Schreck einige
seiner Äpfel ins Gras purzeln lässt.
Dem
Schirm folgt eine riesige Reisetasche, die gegen den Stamm des Baumes
prallt.
Der
Verschluss springt auf und eine Fülle von kunterbunten
Kleidungsstücken quillt heraus.
Das
Känguruh will gerade hinüber hüpfen um sie aufzuheben, da ertönt
eine Stimme:
„Vorsicht!“
Und Muhme Immerzerstreut landet mitten in dem Kleiderhaufen.
Sie
sieht ziemlich ramponiert aus.
Der
Hut mit dem künstlichem Obst hängt schief auf ihrem Kopf, die Haare
sind leicht zerzaust , die Kleider zerknittert.
Aber
mit strahlendem Lächeln erhebt sich sich, rückt den Hut gerade,
zupft an ihrem Kleid und richtet den Zauberstab auf die Reisetasche.
Die
Kleider steigen in die Höhe, verschwinden in der Reisetasche, die
sich hinter ihnen schließt.
Muhme
Immerzerstreut nickt zufrieden.
„Geht
doch!“
Suchend
sieht sie sich um.
Wo
ist Lilofee?“
„ Bereits
abgereist,“ gibt Purzel Auskunft.
„Schade,
bin ich doch zu spät, aber dieser dumme Reisezauber wollte mir nicht
einfallen. Aber macht nichts, beginnen wir mit der Arbeit.“
Mit
energischen Schritten, die schwebende Reisetasche neben sich,
trippelt sie zum Haus.
Purzel
und Mathilda sehen sich an und beide denken dasselbe.
Wenn
das nur gut geht.
Muhme
Immerzerstreut aber ist überglücklich und mächtig stolz, dass
Lilofee ihr diese so wichtige Aufgabe übertragen hat und sie
beschließt ihre Nichte würdig zu vertreten.
Und
so sie stürzt sich mit Begeisterung auf die großen und kleinen
Probleme, die von den Bewohnern des Zauberwaldes an sie heran
getragen werden.
In
ihrem Übereifer aber verwechselt sie oft die Zaubersprüche und
merkt in ihrer Arglosigkeit gar nicht was für ein heilloses
Durcheinander sie anrichtet.
Purzel
aber hat keine ruhige Minute mehr seit sie hier ist, muss er sich
doch die Klagen der Freunde im Zauberwald anhören und den Zettel mit
dem Zauberspruch kann er selten aus der Hand legen, soviel ist wieder
gut zu machen.
Einmal
musste er sogar seine Freunde aus dem Zwergenreich zu Hilfe rufen,
weil er es allein nicht schaffte.
Muhme
Immerzerstreut hatte aus Versehen alle Äste der großen Eiche in
Schlangen verwandelt.
Den
ganzen Nachmittag hatten sie zu tun um die Schlangen alle einzufangen
und zurück zu zaubern.
Längst
schon kommen die Tiere und Zauberwesen nicht mehr mit ihren Anliegen
zu Muhme Immerzerstreut, lieber wollen sie warten bis Lilofee wieder
zurück ist.
Muhme
Immerzerstreut freut sich sehr, denkt sie doch sie hätte alles so
schön geregelt , dass es gar keine Probleme mehr gibt.
Oh
! Ihre Nichte konnte stolz auf sie sein.
Es
gibt aber zwei die sich ausschütten vor Lachen über das
Durcheinander, das zur Zeit im Zauberwald herrscht und das sind die
beiden Hexen, die am Rande wohnen und weil sie eigentlich harmlos
waren von Lilofee geduldet werden.
Es
sind Wally und Knolly.
Morgen geht es weiter
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