Viele kennen die Geschichte von "Pinselchen" die meine Freundin Roswitha geschrieben hat. Wieder hat Roswitha eine schöne wahre Tiergeschichte erzählt, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Die Bilder dazu hat meine Freundin Monika gemalt.
Viel Spaß beim Lesen!
Ein
"Dresdner" kommt in den Schwarzwald oder wie das
Meerschweinchen Stupsi umziehen musste
Meine
Freundin aus Dresden rief mich an und wir quatschten wieder mal eine
halbe Ewigkeit, wobei ich mich immer frage, wie lang ist dies
eigentlich, über Gott und die Welt und über Freude, Ärger und
Sorgen und die nervige Verwandtschaft und die Preise, alles wird
teurer und dass ihr Mann ein neues Auto haben will, von brauchen war
eher nicht die Rede.
Also wir kamen, um es mit den Worten meiner
Großmutter zu sagen: Vom Adenauer bis zum Ruamsetzn (Rübensetzen)
Da
hör ich im Hintergrund ein stetiges Niesen.
Ich frage: „Sag
mal ist dein Sohn krank?“
„Ne, eigentlich nicht und
doch.“
„Ja wie jetzt?“,frag ich sie.
„Die Sache ist
die“, und da wird sie ganz leise: „er hat ein kleines, süßes
Meerschweinchen zum Geburtstag von Oma geschenkt bekommen und
anscheinend ist er allergisch gegen Tierhaare, was wir nicht wussten
und nun muss es leider wieder weg, sonst erstickt er uns vielleicht
noch. Aber sag mir, wie soll ich das machen und vor allem wohin soll
das süße Ding.
Ich mag gar nicht daran denken. Ich bin dann
doch die Böse, bei meiner Mama und bei unserem Sohn sowieso.
Er
sagt: Mach dir keine Sorgen, das ist nur ein Schnupfen.
Aber
Schnupfen ist es leider nicht.“
Im Hintergrund hör ich
"Stupsi" quieken. Sie nannten sie so, weil sie immer mit
der Nase stupste, wenn sie etwas wollte.
Dann hör ich mich
sagen ohne zu überlegen:
„Lass
sie doch in Dauer-Urlaub in den Schwarzwald ziehen. Da weiß dein
Sohn wo sie ist, kann sie immer mal besuchen und hören sowieso.
Wir
schicken Bilder und deine Mama ist auch zufrieden .“
„Und
was sagt Werner dazu,“ fragte sie mich.
„Ach meine Gute, der
liebt Tiere über alles. Das O.K. kann ich Dir jetzt schon geben ohne
erst zu fragen.“
„Würdest du das machen,“ fragt sie mich
und ich sage:
„Na, du kennst mich doch - mache ich Angebote
und halte sie nicht?!“
„Du bist meine Rettung.“ sagt sie, „was würde ich ohne dich tun“
„Das
sollte doch unter Freunden üblich sein, sich zu helfen und wenn es
um Kinder und Tiere geht sowieso.
O.k. was Katze Micky und Hase
Speedy dazusagen werden, wenn ein neuer Mitbewohner einzieht , an das
will ich gar nicht denken. Denn deren Devise lautet: Du sollst keine
fremden Götter neben uns haben.“
Ein Kinderarztbesuch brachte Klarheit. Sollte es doch eine Erkältung gewesen sein, wäre diese Aktion unnötig. Aber es wurde eine Tierhaarallergie festgestellt und der Arzt war sehr nett und feinfühlig und hat dem kleinen Mann erklärt, was Sache ist und so willigte er schweren Herzens ein.
Aber
da er ja mit den Eltern schon mal hier zu Besuch war und es als
Abenteuerspielplatz bezeichnete, fiel ihm die Entscheidung dann doch
nicht so hinkelsteinschwer.
Zwei Wochen später zog unser neuer
Mitbewohner samt Käfig, Zubehör und Vorrat an Fressen, nebst einem
Berg an Salatgurken, Petersilie, des Schweinchens "Schokolade"
- und kiloweise Körnern bei uns ein, unter zwei misstrauischen
Augenpaaren, die das Weite suchten.
Der Abschied fiel allen
schwer. Aber das Wissen, dass die Stupsi gut aufgehoben ist und er
sie jederzeit besuchen kommen kann bzw. Bilder bekommt, machte es am
Ende doch etwas leichter.
Stupsi hat sich schnell eingewöhnt.
Auch unsere Micky und auch Speedy haben sie akzeptiert, akzeptieren
müssen. Stupsi hatte gute Ohren und wenn irgendjemand von der
Familie die Kühlschranktür öffnete, dann quiekte sie was das Zeug
hielt. Das wusste sie aus ihrer alten Heimat, da ist die Petersilie
drin und ich will jetzt welche und wehe es gab keine.
Da sagte
schon mal eine Freundin zu ihr, die davon nichts wusste: „Sag mal,
bist du unzufrieden, was ist los und Stupsi schaute sie nur fragend
an und quiekte umso lauter.
O.k. ein ganz kleines Sträußchen,
aber dann ist Schluss.“
Das verschwand so schnell in ihrem
kleinen Mäulchen, als ob Katze und Hase es auch wollten. Hase
vielleicht, Katze. nur um sie zu ärgern.
Bei schönem Wetter
durfte es gut geschützt ins Gras in unsere Wiese und wenn wir zum
Picknicken fuhren, dann ging es mit auf die Reise ins Grüne.
Wenn
unsere Mieze um das Gitter schlich, hatte man das Gefühl,
Schadenfreude in deren Gesicht zu sehen.
Hihi, ich bin draußen
und du eingesperrt - äätsch!!
Speedy,
dem Hasen war das ziemlich egal.
Stupsi lebte viele Jahre bei
uns und es entstand sogar so etwas wie Freundschaft zwischen unserer
Katze Micky und Speedy dem Hasen.
Nur
wenn die Katze sich den Käfig als Schlafplatz ausgesucht hatte (den
Deckel hat mein Mann so gemacht, dass man ihn abnehmen konnte und
abends wurde er wieder eingehakt, man weiß ja nie) und sie es sich
gemütlich im Heu machte, dann gab es Ärger
Unsere Kinder
liebten den kleinen Quieker sehr, nur beim Käfig sauber machen, da
hatten dann alle schnell was sehr Wichtiges zu tun. So wurde
einstimmig beschlossen, dass jeder mal drankommt , reihum!
Verantwortung für ein Tier übernehmen, auch das will erst gelernt werden.
© Roswitha Borgfeldt
Danke, liebe Lore - noch gerne denke ich an diesen Dauergast zurück. Grüße Dich, Roswitha und danke Monika für die tollen Bilder dazu!!
AntwortenLöschenWieder so eine schöne Geschichte mitten aus dem Leben :D
AntwortenLöschenDas war aber nett von dir liebe Roswitha das Tierchen bei euch aufzunehmen. Gut dass Katze und Hase da waren,sonst sind die Meersäue so einsam. Bilder passen toll, Lore schön,dass du Monika gefunden hast.
AntwortenLöschenDas war aber nett von dir liebe Roswitha das Tierchen bei euch aufzunehmen. Gut dass Katze und Hase da waren,sonst sind die Meersäue so einsam. Bilder passen toll, Lore schön,dass du Monika gefunden hast.
AntwortenLöschenDas war aber nett von dir liebe Roswitha das Tierchen bei euch aufzunehmen. Gut dass Katze und Hase da waren,sonst sind die Meersäue so einsam. Bilder passen toll, Lore schön,dass du Monika gefunden hast.
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