Mittwoch, 8. Mai 2024

Der Heiratsvermittler Oma, Lena und ...


 


 

Vor mehr als 300 Jahren soll die erste Heiratsannonce in einer Zeitung in England gestanden haben. Der Text lautete:

  „Ein Herr von etwa 30 Jahren mit ansehnlichem Besitz sucht eine junge Dame mit einem Vermögen von ca. 3000 Pfund.“ 

Erschienen ist sie in einer landwirtschaftlichen Zeitung in England.

 



 

Mit nachdenklich gekrauster Stirn schlüpft Lena durch die Tür in Omas Zimmer. 

Lächelnd sieht diese von ihrem Strickstrumpf  auf. "Was beschäftigt dich?"

 "Stefanies Mutter hat wieder geheiratet und Stefanie sagt ihre Mama hätte ihren neuen Papa durch einen Heiratsvermittler kennen gelernt. Was ist ein Heiratsvermittler?"

Oma Emma legt ihre Handarbeit zur Seite, Lena klettert auf ihren 

Schoß und kuschelt sich an die Oma.

"Heiratsvermittler gab es schon vor mehreren hundert Jahren. 

Damals bestimmten die Eltern, wen die Kinder heirateten, auch gab es Tanzveranstaltungen auf denen sie sich dann kennen lernen konnten. 

In der ländlichen Region gingen sogenannte Brautwerber von Hof zu Hof und vermittelten für Geld passende Bewerber. 

Auch durch Zeitungsanoncen konnte man einen Partner finden. Heute kann man sich auch über das Internet kennen lernen."

Lena hebt den Kopf," Haben Mama und Papa sich auch über einen Heiratsvermittler kennen gelernt?"

"Nein sie haben sich in Heidelberg während ihres Studium getroffen."

"Oma erzählst du mir eine Geschichte?"

Die Oma schmunzelt, " und ich weiß schon über was.



 

Der Heiratsvermittler

 

In einem kleinen Garten saß eine junge Frau vor ihrem Laptop und und ließ die Finger über die Tasten fliegen. "Ende der Geschichte!" Aufatmend lehnte sie sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf und während der Drucker die Bätter ausspukte sah sie sich im Garten um.

Sie war erst vor kurzem hierher gezogen und liebte ihr kleines Paradies.Das Knattern des Druckers hatte aufgehört und nun hörte sie auch das Jaulen eines Hundes. Durch die Latte des Zaunes erblickte sie eine Hundeschnauze. 

Schnell öffnete sie die Gartentür und das Tier humpelte in den Garten. Daniela streckte ihm die Hand entgegen, damit er ihren Geruch aufnehmen konnte.

"Du bist wohl ausgebüchst?"

Liebevoll streichelte sie den Collie. Erst als der gut gepflegte Hund ihr durch den Garten folgte, bemerkte sie, dass er stark hinkte. 

"Ach du armer, zeig mir deine Pfote." Vorsichtig zog sie den langen Dorn heraus und dankbar leckte der Hund ihr die Hand. Nachdem sie ihm eine kleine Schüssel mit Wasser geholt hatte, untersuchte sie das Halsband nach einer Adresse. und fand sie in einem herzförmigen Lederbeutel.

"Du heißt also Barry, gefällt mir und du wohnst ja gar nicht weit von hier."

Begeistert mit dem Schwanz wedelnd folgte Barry der jungen Frau und als ihnen zwei Kinder entgegenkamen lief er freudig bellend los. 

Daniela betrachtete schmunzelnd das Wiedersehen. Die Kinder stellten sich als Alexander und Stefanie vor und  erzählten, dass Barry sich während sie in der Schule waren einfach unter dem Gartenzaun durchgebuddelt hätte. 

Da ihr  Vater auf Geschäftsreise war und die Haushälterin gestern gestürzt und sich den Fuß gebrochen hatte, mussten sie Barry alleine lassen, als sie in die Schule gingen.

Daniela schlug ihnen vor, da sie jetzt einige Wochen frei hätte, morgens zu kommen und auf Barry aufzupassen, auch würde sie ihnen Mittag kochen. Außerdem wollte sie mit ihnen heute Nachmittag ins Krankenhaus gehen und sich bei der Haushälterin vorstellen, damit diese sich keine Sorgen machte.

Die Kinder waren begeistert und wollten wissen was sie den arbeite. Lächelnd erklärte Daniela, dass sie Kinderbuchautorin sei, vielleicht hätten sie schon eins gelesen von ihr. die berühmtesten wären; Libelle Marina und ihre Freunde, die Abenteuer des wuscheligen Bären und bald würde wieder ein neues Buch erscheinen mit dem Titel: Der goldene Fingerhut

Jubeln fielen die Kinder ihr um den Hals." Du bist D. W. wir haben alle deine Bücher gelesen und sind ein großer Fan von dir."

Die Haushälterin freute sich sehr, dass die junge sympathische Frau sich um die Kinder kümmern wollte, hatte sie sich doch schon Sorgen gemacht.

Nun begann für die vier eine fröhliche Zeit, 

Jeden Morgen kam Daniela, räumte auf und ging dann mit Barry spazieren. Warf kleine Stöckchen, denen er begeistert nachrannte, einmal plumpste er im Eifer in den See und kam völlig durchnäßt wieder heraus. Daniela musste zur Seite springen, um nicht nass zu werden, als er sich schüttelte.

Wenn die Kinder nach Hause kamen wartete schon ein leckeres Mittagessen auf sie, nach den Hausaufgaben spielten sie zusammen und am Abend ging Daniela wieder nach Hause.

Das änderte sich auch nicht, als Marie wieder aus dem Krankenhaus  und auch Bernd von der Geschäftrreise zurück kam. Und eines Tages fragte Bernd Daniela ob sie seine Frau werden wollte. Die Kinder hüpften voller Freude, als Daniela ja sagte. 

Natürlich lief Barry ansgesteckt von der ausgelassenen Stimmung bellend von einem zum anderen.

Alexander deutete auf den Hund und rief. "Eigentlich verdanken  wir ja es ihm , dass wir jetzt eine liebe Mama haben. Wäre Barry nicht ausgerissen hätten wir Daniela nie kennen gelernt."

Daniela aber lächelte spitzbübisch. " Mein nächstes Buch wird * Der Heiratsvermittler * heißen.


(c) Lore Platz  (21021)



3 Kommentare:

  1. Guten Morgen, liebe Lore,
    hach, so richtig schön romantisch geht es zu in deiner Geschichte. Wunderbar ist so ein Start in den Sonntag!
    Herzliche Grüße zu dir
    Regina

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  2. Das gibt es doch nicht, liebe Lore! Sowohl in deiner, wie auch in meiner Geschichte spielt ein Hund eine große Rolle als 'Heiratsvermittler'. - Danke für die tolle Geschichte! Hab einen ganz schönen und sonnigen Sonntag! Martina

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  3. Ach was für eine tolle Geschichte liebe Lore. Wann fallen Dir so schöne Stories ein?

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