Donnerstag, 7. November 2024

Mein Vater - Erinnerungsgeschichte



 
 Er war 24 Jahre alt und gerade verheiratet, als er 1939 in den Krieg ziehen musste.
Als er dann einmal Urlaub von der Front bekam, fuhr ihm seine junge Frau entgegen und der Bahnhof, an dem sie ihn erwartet wurde durch Bomben zerstört und er war Witwer.
Dieser Krieg hat so viel Unheil und Leid den Menschen gebracht.
Später lernte er dann meine Mutter kennen und diese schrieb ihm jeden Tag einen Brief an die Front.
1944 haben sie dann geheiratet.
Mein Vater wurde dann schwer verwundet und während er in Deutschland im Lazarett lag, wurde seine gesamte Einheit in Russland getötet.
Er wurde dann nach Ingolstadt in die Kaserne versetzt und meine Mutter folgte ihm und er mietete ihr ein kleines Zimmer.
Nach dem Krieg blieben meine Eltern in Bayern und mein Vater ging zur Polizei.
Er wurde in einen kleinen Ort versetzt, in dem in einem ehemaligen Schloss in der großen Halle die Polizeistation war.
Ich verbrachte viele Stunden in der gemütlichen Wachstube.



Als ich klein war brachte mich meine Mutter zu meinem Vater, wenn sie etwas zu erledigen hatte.
Und da ich sehr brav und ruhig war, hatte keiner etwas dagegen und ich wurde so ein bisschen das Maskottchen der Gendarmerie.
Später, als ich größer war, besuchte ich oft meinen Vater, durfte auf den alten Schreibmaschinen herum klappern und spitzte mit Begeisterung für jeden die Bleistifte.
Am Pult war ein Spitzer angeschraubt, in die Rolle vorne steckte man den Stift und durch kurbeln wurde er spitz.
Als ich ungefähr zwei Jahre alt war starb meine Großmutter mütterlicherseits und meine Eltern wollten mich nicht auf die weite Zugreise ins Saarland mitnehmen.
Ein Kollege meines Vaters, der selbst zwei kleine Jungen hatte, erbot sich, mich während dieser Zeit aufzunehmen und da ich ihn kannte fremdelte ich auch nicht.
Zwei Tage später hatte ich meine Eltern vergessen und da der Kollege dieselbe Statur und Uniform wie mein Vater hatte, war er bald für mich mein Vater.
Jeden Abend, wenn er vom Dienst nach Hause kam, wieselte ich in den Flur, hievte seine schweren Pantoffeln hoch und stolperte auf ihn zu, streckte ihm die Puschen mit strahlendem Lächeln und den Worten: „Vati kalte Füß!“, entgegen.
Dieser Satz verfolgte mich dann jahrelang.
Jedes Mal wenn ich dem Kollegen begegnete, egal wo und wenn es mitten im Supermarkt war, dann grinste er von einem Ohr zum anderen und brüllte mit seiner dröhnenden Stimme:
Vati kalte Füß!“
Das konnte manchmal ganz schön peinlich sein, besonders wenn man inzwischen ein Teenager ist.



Wir hatten eine schöne Kindheit.
Es war keine heile Welt, es wurde auch gestritten, gezickt, gezankt und wir bekamen, wenn wir es verdienten auch eine auf den Popo.
Doch die vielen fröhlichen und glücklichen Stunden, sowie die Liebe und Geborgenheit begleiten uns ein Leben lang.
Bei uns wurde viel gesungen, besonders die alten Volkslieder, wenn wir drei Mädels abspülten sangen wir dabei und aus irgendeinem Zimmer fiel meine Mutter mit ein und manchmal brummte auch mein Vater dazwischen.
Mein Lieblingslied ist übrigens bis heute:
Am Brunnen vor dem Tore...“

Mein Vater liebte Friedrich Schiller.
Als Bub musste er das lange Gedicht vom Lied der Glocke auswendig lernen und jedes mal wenn er uns ärgern wollte zitierte er daraus.
Samstags saßen wir gerne mit unserer Mutter länger am Frühstückstisch und erzählten und lachten.
Das mochte er gar nicht, vielleicht fühlte er sich auch als einziger Mann ausgeschlossen.
Jedenfalls, sobald er seine Tasse Kaffee ausgetrunken hatte, erhob er sich, ging in das angrenzende Zimmer und begann demonstrativ aufzuräumen und dabei zitierte er so laut, dass wir es ja auch mitbekamen aus dem Lied der Glocke:

Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau
Die Mutter der Kinder
Und herrscht weise
Im häuslichen Kreise
Und lehret die Mädchen
Und wehret die Knaben
Und regt ohne Ende
Die fleißigen Hände“

Natürlich hat uns das zu noch größeren Heiterkeitsausbrüchen veranlasst und am Ende musste er selbst mitlachen.
Sind es nicht gerade seine Macken, die einen Menschen besonders liebenswert machen?





Als wir größer waren lag jedes Jahr unter dem Weihnachtsbaum ein Gesellschaftsspiel und wir saßen dann zusammen und spielten.
Mein Vater mogelte für sein Leben gerne dabei, aber so, dass man es merkte, denn meine Mutter regte sich immer furchtbar darüber auf und das bereitete ihm eine diebische Freude.




Überhaupt verband meine Eltern eine große Liebe zueinander die 44 Jahre hielt.
Leider erkrankte mein Vater die letzten vier Jahre an Alzheimer.
Eine sehr schlimmer Krankheit, denn der Mensch den du einst gekannt hast, verschwindet mit der Zeit, lange vor seinem Tod.
Aber ich behalte ihn in Erinnerung wie er war: Ein guter Vater!




(c) Lore Platz     9.11.2013



Mittwoch, 6. November 2024

Der magische Stein

 

Der magische Stein

 

 

 
Mucksmäuschenstill ist es im Klassenzimmer, man hört nur das Quietschen der Kreide mit der Herr Hartleitner eine Gleichung an die Tafel schreibt.
Rainer versucht schnell im Kopf die Aufgabe zu lösen, denn wenn der Mathelehrer ihn nach vorn an die Tafel ruft, dann würde wieder voller Aufregung sein Hirn wie leer gefegt sein.
Mit hochrotem Kopf würde er zu stottern anfangen und die anderen würden lachen.
Wie er das hasste.
Dabei war er gut in Mathe, nur wenn er aufgerufen wurde, dann war er so aufgeregt, dass er zu stottern anfing.
Und im Sport war er erst recht eine Niete, ängstlich und feige.
Seine Mitschüler hatten schon einen Spottvers auf ihn gedichtet, den sie nach der Melodie der Vogelhochzeit sangen.

Der Rainer, der Rainer
der hat so Angst wie keiner

Nun schweift der Blick des Lehrers durch die Klasse und Rainer versucht sich ganz klein zu machen.
Zum Glück ruft er Paul auf, den coolsten und beliebtesten Jungen der Schule, in Sport eine Ass aber in Mathe?
Rainer freut sich ein ganz klein wenig, als Paul plötzlich auch zu stottern beginnt, weil er die Gleichung nicht lösen kann.

Nach der Mathe - Stunde haben sie Sport.
Buben und Mädchen getrennt.
In der Umkleidekabine wird Rainer von Paul verspottet, weil er bestimmt wieder beim Klettern in die Hose machen würde und er schlägt ihm vor, doch bei den Mädchen zu turnen.
Und dann beginnt er noch die Melodie der Vogelhochzeit zu summen und die Jungs singen lautstark.

Der Rainer, der Rainer
der hat so Angst wie keiner

Rainer legt still seine Sachen in den Spind und geht in die Sporthalle, verfolgt von dem lauten Gelächter seiner Mitschüler.
Heute sollen sie am Klettergerüst turnen und Rainer hält sich so lang wie möglich im Hintergrund.
Doch dann kommt auch er dran.
Die ersten Sprossen sind noch leicht, doch je höher er kommt, desto mehr fängt er an zu schwitzen.
Die Jungs feuern ihn an und Rainer macht den Fehler hinunter zu schauen.
Als er sieht wie weit der Boden weg ist, wird ihm schwindelig und in seinen Ohren beginnt es zu rauschen.
Verzweifelt klammert er sich fest.
Er wagt sich nicht mehr vorwärts noch rückwärts zu klettern.
Wie durch einen Nebel hört er die Stimme des Sportlehrers, der plötzlich neben ihm auftaucht.
Keine Angst, ich helfe dir, wir werden zusammen hinunter klettern, du musst loslassen.“
Der Lehrer muss seine Worte einige Male wiederholen bis sie zu Rainer durchdringen.
Auf dem Boden angekommen, befiehlt ihm Herr Berger, sich zu setzen und den Kopf zwischen die Knie zu stecken und tief durchzuatmen.
Die anderen Jungs sind auffallend ruhig und erschrocken beobachten sie ihren Mitschüler, der kreideweiß ist und am ganzen Körper zittert.
Herr Berger schickt sie nach draußen, dann setzt er sich neben Rainer und wartet bis wieder Farbe in dessen Gesicht kommt.
Rainer, du hast Höhenangst, besorge dir ein Attest beim Arzt, dann bist du vom Klettern befreit.“
Der Junge nickt nur.
Geht`s wieder?“
Ja,“ murmelt Rainer und steht auf, er schämt sich so.
Herr Berger legt ihm die Hand auf die Schulter.
Hör mal mein Junge, Höhenangst haben auch Erwachsene und du bist noch ein Kind, deshalb musst du dich nicht schämen.“

Nach der Schule trottet er mit hängenden Kopf nach Hause, er beachtet nicht einmal den Dackel Poldi, der ihm schwanzwedelnd entgegen läuft und zur Begrüßung bellt.
Und obwohl die Oma, die seit dem Tod des Opas bei ihnen wohnt, seine Lieblingsspeise gekocht hat, stochert er nur lustlos in seinem Essen herum.
Die Schule hat angerufen,“ meint die Oma leise.
Rainer hebt den Kopf und Tränen funkeln in seinen Augen.
Dann weißt du ja, was für ein Versager ich bin!“
Du bist doch kein Versager!“ ruft die Oma erschrocken.
Sicher, ich bin doch kein richtiger Junge, mag nicht Fußball spielen, klettere nicht auf Bäume und stecke nur den ganzen Tag meine Nase in Bücher, wie ein Mädchen!“
Die Oma muss schmunzeln, doch dann sagt sie ernst.
Wer sagt denn, dass Jungen dies alles können müssen, denk doch nur an Marietta von nebenan, die klettert auf Bäume, spielt besser Fußball als ihre Brüder und mit einem Buch in der Hand habe ich sie noch nie gesehen.“
Aber ich habe doch immer vor allem Angst, ich bin ein richtiger Angsthase und die Jungs in meiner Klasse haben
sogar einen Spottvers auf mich gedichtet!“ ruft Rainer verzweifelt und nun laufen die Tränen über sein Gesicht.
Die Oma reicht ihm ein Taschentuch.
Jeder Mensch hat Angst in seinem Leben, es sind nur verschiedene Ängste.“
Du auch?“
Aber sicher, ich habe oft in meinem Leben Angst gehabt.
Warte einen Moment!“
Die alte Frau geht in ihr Zimmer und als sie zurück kommt legt sie einen roten kleinen Stein auf den Tisch.
Rainer nimmt ihn in die Hand und betrachtet ihn staunend
von allen Seiten.
Da ist ein Kristall! Als ich deinen Opa kennenlernte und wir zum ersten Mal in den Berge wanderten, kamen wir auch in eine Kristallhöhle.
Dieser Stein saß ganz locker in der Felswand und dein Opa hat ihn heraus gebrochen und ihn mir als Pfand unserer Liebe gegeben.
In den fünfzig Jahren unserer Ehe hat dieser Stein mir oft geholfen. Immer wenn ich Sorgen und Angst hatte, dann habe ich den Stein in die Hand genommen und er gab mir Kraft.
Ich brauche ihn nun nicht mehr, aber vielleicht hilft er jetzt dir.“
Rainer nickt und legt den Stein vorsichtig auf sein flache Hand und umschließt ihn mit den Finger.
Er spürt wie ihm auf einmal leichter ums Herz wird und lächelnd sagt er:
Danke, Oma!“
Unser Essen ist nun kalt geworden. Ich habe heute morgen gebacken, wie wäre es mit einer Tasse Kakao und Keksen!“

Seit diesem Tag trägt Rainer den Stein immer bei sich und er wird tatsächlich von Tag zu Tag mutiger.
Wenn er an die Tafel muss, wird er nicht mehr rot und
fängt zu stottern an, sondern löst die Aufgaben.
Beim Sport wagt er Übungen vor denen er sonst gezittert hat.
Nur auf die Kletterwand muss er wegen dem Attest vom Arzt nicht mehr.
Rainer wird von Tag zu Tag selbstbewusster.
Und eines Tages grübelt er darüber nach, ob denn der Stein ihm nicht auch helfen könnte, seine Höhenangst zu besiegen.
Und nun beginnt er an dem großen Birnbaum im Garten zu üben.
Es ist schwer, denn jedes Mal beginnt er wieder zu zittern, doch täglich schafft er es ein Stückchen höher und dann sitzt er eines Tages auf dem höchsten Ast.
Und als er hinunter sieht, vorsichtshalber den Stein in der Hand fest umschlossen, wird ihm kein bisschen schwindelig.
Er hat es geschafft.
In der nächsten Sportstunde geht er zu Herrn Berger und bittet ihn, diesmal auch beim Turnen am Klettergerüst mit machen zu dürfen.
Bist du sicher?“ fragt dieser und als Rainer nickt, meint er
gut, aber ich werde neben dir klettern.“
Rainer klettert flink wie ein Affe die Sprossen hoch.
Oben angekommen dreht er sich um und winkt, dann klettert er genau so schnell wieder hinunter.
Auf dem Boden angekommen, verneigt er sich wie ein Künstler auf der Bühne.
Begeistert klatschend umringen ihn seine Mitschüler.

Was so ein kleiner Stein doch für Wunder bewirken kann.
Vielleicht aber liegt seine Magie an dem
Glauben an sich selbst.“


(c) Lore Platz  ( 2014 )




 

Dienstag, 5. November 2024

Die Hände einer Mutter

Schwere Zeiten sind es für uns im Moment, sowie viele Generationen vor uns  und viele nach uns  auch schwere Zeiten erleben, denn das Leben ist niemals leicht oder gerecht. Wünsche euch einen schönen Tag. 

Ist der November auch trüb und grau

Die Wolken nicht  mehr himmelblau

wir müssens ertragen

doch denkt daran in 26 Tagen

zünden wir schon das erste Kerzlein an

 

 

(c)RMzV




 


Hände haben mich schon immer fasziniert und wenn ich einem Menschen zum ersten Mal begegnete, dann sah ich zuerst auf seine Hände.
Dabei weiß ich nicht einmal warum, vielleicht aus einem Instinkt heraus, denn es ist wichtig welchen Händen man sich anvertraut.
Mein Vater hatte große, warme Hände, Hände denen man sich anvertrauen konnte. Wenn die ganze Familie sonntags zu einem Spaziergang aufbrach, dann schlüpfte meine kleine Hand in seine große und ich wusste, es kann mir nichts geschehen.
Dieses Gefühl hatte ich bis zu seinem Tod.
Es war auch das Bild der betenden Hände von Albrecht Dürer, das sein Sterbebildchen zierte.
Albrecht Dürer schuf diese Zeichnung wohl nach seinen eigenen Händen, gedacht war sie für einen im Jahre 1507 von Josef Heller, einen Frankfurter Patrizier, bestellten Altar und galt wohl als Vorlage für eine Apostelfigur.
Für uns aber war sie das Sinnbild für die arbeitsamen Hände unseres Vaters, der immer für seine Familie da war und oft seine Hände schützend über uns hielt.
Meine Mutter hatte feine zarte Hände, Künstlerhände und unter ihren Händen entstanden auch die schönsten Handarbeiten.
Doch der Krieg und die Zeit danach hat diese Hände auch zu groben Arbeiten gezwungen. 
Von Holzhacken bis stundenlang am Waschbrett stehen musste sie alle Arbeiten verrichten und blieb doch immer Dame dabei.




Mein Mann war kein Schönling, aber er hatte starke, sensible Hände, denen man sich anvertrauen konnte und ich habe es nie bereut. Je mehr man über Hände nachdenkt merkt man, wie wichtig diese doch sind und vor allem wie sehr man doch aufpassen muss, sich den richtigen Händen anzuvertrauen.
Denn Hände können nicht nur Schönes schaffen, sie können auch zerstören.
Sie können unendlich zärtlich sein, aber auch grausam und brutal.
Sie können erschaffen und zerstören!
Sie können Wunderschönes schreiben, aber auch Hassparolen an die Wände schmieren.
Ich wünsche mir, dass die Welt immer in guten starken Händen liegt, damit die bösen zerstörerischen Hände niemals die Oberhand gewinnen.



Dies könnte die Geschichte meiner Eltern sein







 Die Hände einer Mutter


Adelheid sitzt am offenen Fenster, die schönen zarten Hände im Schoß verschlungen und sieht träumend hinaus. Sie bemerkt nicht die Schmetterlinge die fröhlich tanzend die Blumen umgaukeln. 
Hört nicht das eifrige Summen der Bienen, die in die geöffneten Kelche schlüpfen und mit schweren Körbchen davon fliegen. Auch das Zirpen der Grillen erreicht sie nicht, denn ihre Gedanken sind bei Arthur, dem Mann, dem all ihre Liebe gilt.
Es klopft und er tritt herein.
Leicht errötend sieht sie ihm entgegen.
Und als er ihr dann den Verlobungsring an den Finger steckt und sie anschließend mit fröhlich blitzenden Augen herum schwenkt, ist ihr Glück vollkommen.
Wenige Monate später schreitet sie am Arm ihres Vaters durch den Mittelgang der geschmückten Kirche und ihr Vater übergibt sie seinem Schwiegersohn.
Ein Jahr später wird ihre kleine Tochter Amelie geboren und als sie über das samtweiche Köpfchen streicht, da fühlt sie sich als der glücklichste Mensch unter der Sonne.
Sie ahnt noch nicht, welch steiniger, dorniger Weg vor ihr liegt.
Dunkle Wolken erscheinen am Himmel und das Kriegsgeschrei wird immer lauter.
Und eines Tages steht Arthur in Uniform vor ihr und seine Augen, die immer so lustig blitzten, sind ernst und traurig.
Mit beiden Händen umfasst sie sein geliebtes Gesicht und
flüstert: „Gott schütze dich und lasse dich gesund wieder kehren.“ Und in beider Augen stehen Tränen.
Ein letzter Kuss, eine stumme Umarmung und er geht.
Adelheid bleibt mit wehen Herzen zurück, doch ihrer Tochter zuliebe versucht sie den Alltag so normal wie möglich zu gestalten.
Der Krieg hat das eigene Land noch nicht erreicht und hier geht alles weiter wie immer.
Nur die Mütter und Frauen die ihre Söhne und Männer an der Front haben, weinen heimlich stille Tränen.
Wenn ein Feldpostbrief kommt, dann öffnet Adelheid ihn mit zitternden Händen und atmet erleichtert auf, dass er noch lebt, doch sie liest auch den Schmerz und den Kummer zwischen den Zeilen.
Abends wenn die Kleine schläft, dann schreibt sie ihm und erzählt von der kleinen Amelie, dass sie nun schon laufen kann und beginnt die Umwelt, die sie faszinierend findet, zu erforschen.
Sie jammert nicht, sie klagt nicht, sie bemüht sich die Briefe heiter zu gestalten und so schickt sie ihm einen kleinen Sonnenstrahl in die grausame, blutige Welt, die ihn umgibt.
Der Krieg, der nur ein Jahr dauern sollte, wird immer schlimmer und grausamer und die Jahre vergehen und immer noch ist kein Ende in Sicht.
Und als Amelie gerade eingeschult wird erreicht er das eigene Land.
Wenn das schrille Kreischen des Fliegeralarms ertönt, nimmt sie mit der einen Hand Amelie, mit der anderen den gepackten Koffer und läuft in den Keller.
Dort tröstet sie das verängstigte Kind, streichelt zärtlich ihre Locken und dann beginnt sie mit ihrer schönen Stimme zu singen. Die anderen Kinder im Raum scharren sich um sie und beginnen die Kinderlieder mitzusingen und lauschen den Geschichten, die sie ihnen erzählt.
Eine Bombe trifft das Haus ihrer Eltern und begräbt beide darin.
Zu all dem Schmerz kommt auch noch die Sorge um Arthur, denn schon lange war kein Brief mehr gekommen.
Doch Amelie zuliebe verschließt sie ihren Kummer ganz tief in ihrem Herzen.
Auch wird der Alltag von Tag zu Tag schwerer und die Lebensmittel knapper.
Oft müssen sie hungrig zu Bett gehen, aber immer wieder gelingt es ihr die Kleine aufzuheitern und sie den Hunger vergessen zu lassen.
Dann kommt der Frieden und eines Tages steht Arthur in der Tür, hager, schmutzig und seine Augen sind stumpf und leer.
Glücklich eilt sie ihm entgegen, legt beide Hände um sein Gesicht und flüstert.
Gott sei gedankt, er hat dich wieder nach Haus gebracht.“
Und in beider Augen stehen Tränen.
Nachts wenn die Dämonen ihn plagen ist sie bei ihm und streichelt ihn mit linder, zarter Hand bis eines Tages seine Seele wieder geheilt ist.
Die Zeiten werden besser. Arthur hat wieder einen Job als Ingenieur und sie bauen sich ein Haus. Adelheid richtet sich im Dachgeschoss ein Atelier als Schneidern ein.
Denn als sie während des Krieges ihre eigenen Kleider für Amelie umgeändert hat, hat sie ihr Talent fürs Nähen entdeckt.
Eines Tages entwirft und näht sie ein Brautkleid für ihre Tochter.
Und wie einst ihr Vater sie, so führt nun Arthur seine Tochter durch den Mittelgang der geschmückten Kirche und übergibt sie seinem Schwiegersohn.
Dann setzt er sich neben Adelheid und ihre Hände finden sich und beide haben Tränen in den Augen.
Nach und nach kommen die Enkelkinder und sie bringen wieder
Glück und Freude ins Haus.
Eines Tages fährt Adelheid das letzte Mal mit der Hand über Arthurs Gesicht und schließt seine Augen für immer.
Ihre Kinder bitten sie, bei ihr einzuziehen und die Enkelkinder sind begeistert.
Niemand kann so gut trösten wie die Oma.
Wenn sie mit ihrer Hand zart über ihre Köpfe streicht und sie so lieb anschaut, dann ist aller Kummer und Schmerz vergessen.
Während sie inmitten ihrer Enkel sitzt und ihnen Märchen erzählt, dann klappern vergnügt die Stricknadeln.
Denn ihre Hände haben verlernt ruhig im Schoß zu liegen.
Dafür sorgt erst ein Höherer.
Eines morgens nimmt Amelie die Hände ihrer Mutter und legt sie gekreuzt auf ihre Brust.
Und Amelies Hand fährt sacht über die Augen der Mutter und schließt sie für immer.


© Lore Platz  19.07.2014










Montag, 4. November 2024

Meine große Schwester Karin



 
 Ihr Eintritt in die Welt stand unter keinem guten Stern.
Sie kam im Mai 1945 zur Welt und schrie Tag und Nacht vor Hunger, da meine Mutter zu wenig Milch hatte und in ihrer Unerfahrenheit dies nicht gewusst hat.



 
 
 

Meine Schwester Karin liebte mich und hat mich zeitlebens beschützt, obwohl ich ihr bei unserer ersten Begegnung einen Heidenschreck einjagte.


Als ich am 13. Dezember 1949 geboren wurde befand sich meine Schwester im Krankenhaus.
Sie hatte Scharlach und lag allein in einem isolierten Zimmer und meine Eltern durften sie nur durch eine Scheibe sehen.
Dass meine Mutter schwanger war wusste sie nicht.
Damals waren die Kinder noch nicht so aufgeklärt wie heute, wenn man ein Geschwisterchen haben wollte musste man ein Stück Würfelzucker auf die Fensterbank legen für den Storch.
Als meine jüngste Schwester geboren wurde und meine Mutter im Krankenhaus lag, erzählte man mir, der Storch hätte sie ins Bein gebissen.
Ich weiß noch wie wütend ich wurde, als mein kleiner Spielkamerad ganz aufgeregt zu mir sagte, es stimme gar nicht, dass der Storch die Kinder bringt, sondern dass sie aus der Mutter heraus kämen.
Ich schimpfte ihn einen Lügner, habe ihn stehen gelassen und mehrere Tage nicht mehr mit ihm gesprochen.
Aber ich wollte euch ja vom ersten Zusammentreffen meiner Schwester und mir erzählen.


Karin blieb auch über Weihnachten im Krankenhaus und als sie dann nach Hause kam, feierten meine Eltern für sie den Heiligen Abend nach.
Karin ging also mit strahlenden Augen auf den leuchtenden Baum zu, da begann ich, die etwas versteckt dahinter in einem Wäschekorb lag, zu schreien.
Mein Schwester blieb abrupt stehen, drehte sich um und flüchtet mit einem entsetzten „Mutti“ in deren Arme.
Doch bald hatte sie sich an die lebendige Puppe gewöhnt und entwickelte sofort einen Beschützerinstinkt für mich.
Karin und ich haben niemals miteinander gestritten, weder in der Kindheit noch später.

Dabei muss ich für sie doch ziemlich lästig gewesen sein, denn ich stolperte ihr nach auf Schritt und Tritt.
Immer musste sie auf mich aufpassen und da sie ein richtiger Wildfang war und ich ein überängstliches Häschen, passierte mir oft etwas und sie wurde dann bestraft.
Aber nie hat sie es an mir ausgelassen, sie liebte mich unerschütterlich.
Und ich dankte es ihr mit großer, vielleicht manchmal lästiger Anhänglichkeit.
Wenn sie nach der Bestrafung trotzig, die Tränen unterdrückend, im Kinderzimmer verschwand, lief ich ihr nach umarmte sie und weinte solidarisch mit ihr zusammen.
Karin war kein Baum zu hoch, kein Spiel zu wild, sie verteidigte die Schwachen und wagte sich auch an Buben heran. die einen Kopf größer waren als sie, wenn sie einen Kleineren hänselten.
In ihrer Nähe fühlte ich mich immer sicher.





Später heiratete sie einen Schwaben und zog an den Bodensee.
Sie war ihren beiden Söhnen eine wunderbare Mutter.
Als sie dann mit 48 Jahren unerwartet starb brach eine Welt für mich zusammen.
Ich hatte meinen besten und liebsten Kameraden verloren.
Manchmal tröstete ich mich mit dem Gedanken, dass sie jetzt als mein Schutzengel weiter lebt.
Und wenn ich in eine ausweglose Situation geriet, dann bat ich Karin um Hilfe und oft kam dann unerwartet eine helfende Hand.
 
In meiner Erinnerung wird sie immer weiter leben.
Wisst ihr was mir bei meinem kramen in den Papieren aufgefallen ist?
Die drei wichtigsten Menschen in meinem Leben:
Mein Vater, meine Schwester und mein Mann sind alle drei im August verstorben. 
Aber alle drei leben in meinem  Herzen weiter.





Sonntag, 3. November 2024

Einmal Himmel und zurück

 
 

Für mich ist der Monat November  ein besinnlicher Monat, an dem ich mich mit der Vergänglichkeit des Lebens beschäftige. Vielleicht gefällt euch die Geschichte.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!







Einmal Himmel und zurück


Anna stand vor der Tür der kleinen Bergpension und genoss den Ausblick.
Als sie vor fünf Tagen hier ankam, war sie verzweifelt und total unglücklich und ihr Leben ein einziger Scherbenhaufen.
Doch die herrliche Landschaft, die Freundlichkeit der Menschen und ihre täglichen einsamen Wanderungen in den herrlichen Bergen, hatten sie viel ruhiger werden lassen.
Außerdem war sie, als sie einen verwundeten kleinen Falken gefunden hatte und ihn, in ihre Jacke gewickelt, ins Tal brachte, dem hiesigen Tierarzt Jochen Berner begegnet und seine liebevolle Art mit dem Tier umzugehen hatte eine Seite in ihr zum klingen gebracht.
Hinter ihr trat die mollige Pensionswirtin aus der Tür.
Fräulein Anna, ich habe ihnen eine Brotzeit gerichtet und eine Thermoskanne mit Kaffee, hell und süß, wie sie ihn mögen.“
Dankend nahm die junge Frau die Kanne und die eingewickelten Brote und verstaute sie in ihrem Rucksack.
Die Wirtin drückte ihr nun noch einen Plan in die Hand.
Hier sind die Schutzhütten verzeichnet, versuchen sie immer in deren Nähe zu bleiben, denn das Wetter schlägt schnell um in den Bergen.
Anna schulterte ihren Rucksack und mit einem Gruß ging sie den Abhang hinunter und dann hinauf Richtung Gogelalm.








Einige Stunden wanderte sie nun schon in der sengenden Hitze, ließ sich dann an einem Felsen nieder und machte Brotzeit.
Tief aufatmend schweifte ihr Blick umher und plötzlich fiel ihr auf, dass die Vögel verstummt waren und auch sonst lähmende Stille herrschte.
Dunkle drohende Wolken türmten sich am Himmel und ein heftiger Wind brachte die Bäume und Gräser zum Zittern.
Anna faltete den Plan auseinander, um die nächste Schutzhütte zu suchen, doch der Sturm der jetzt aufbrauste, riss ihr das Blatt aus der Hand, spielte mit ihm und trieb es wild aufheulend vor sich her.
Das Mädchen raffte ihre Sachen zusammen und rannte los.
Bald bemerkte sie, dass sie sich vollkommen verirrt hatte.
Ein Poltern hinter ihr ließ sie umschauen und entsetzt sah sie, wie Geröll und Steine sich vom Berg lösten und direkt auf sie zukamen.
Mehr schlitternd als rennend lief sie den Weg nach unten, das Tosen hinter ihr nahm kein Ende.
Dann spürte sie einen harten Schlag auf dem Kopf und um sie war Schwärze.





Stimmen und Licht umgab sie und sie fühlte sich wie in Watte gepackt.
Dann hörte sie einen entsetzten Aufschrei:
Herzstillstand, wir verlieren sie!“
Eine andere Stimme brüllte: „Reanimieren!“
Anna aber fühlte sich sehr glücklich und sah sich plötzlich in einem Tunnel, an dessen Ende ein helles strahlendes Licht leuchtete.
Sie lief darauf zu und kam auf eine herrliche sonnenbeschienene Wiese voll leuchtender Blumen, von Bienen um schwirrt und Schmetterlingen um tanzt.
Kinder spielten und ihr fröhliches Lachen spiegelte sich auf den Gesichter der Erwachsenen die in Gruppen standen, oder im Gras bei einem Picknick saßen, wider.
Anna sah an sich herunter und stellte fest, dass sie anstatt der Krankenhauskleidung nun ihre Jeans und ein T-Shirt trug.
Langsam ging sie über die Wiese, grüßte freundlich die Menschen um sie herum, die fröhlich zurück grüßten, dann sah sie, wie sich zwei alte Leute aus einer Gruppe lösten und auf sie zu eilten.
Oma, Opa!“ jubelte sie und bald hielten die drei sich umfangen.
Ihre Großeltern führten sie auf eine Bank und nun musste Anna erzählen von den Eltern daheim und was ihr passiert ist.
Ein bisschen jung bist du, um schon hier bei uns zu sein,“ brummte der Großvater.
Anna sah sich glücklich um.
Es ist so wunderschön hier und ich fühle mich so wohl, wie schon lange nicht mehr.“
Eine Weile schwiegen alle drei, dann meinte ihre Oma.
Hast du dich schon angemeldet?“
Muss man sich denn anmelden?“
Der Opa kicherte: „Auch der Himmel bleibt nicht verschont von der Bürokratie.“
Die beiden Alten nahmen nun ihre Enkelin in die Mitte und führten sie zu einem großen weißen Gebäude.
An einer Tür stand Anmeldung und sie reihten sich in die lange Schlange ein.
Ein hübsches rothaariges Mädchen auf Rollschuhen brachten ihnen auf einem Tablett Getränke und etwas skeptisch besah sich Anna in ihrer Tasse die farblose Flüssigkeit.
Was ist das?“
Probiere!“ lachte die Oma.
Hm, das ist ja Kaffee so wie ich ihn liebe!“
Ja, hier im Himmel kann man essen und trinken was man sich wünscht,“ meinte ihre Oma fröhlich.
Nur mein geliebtes Bier nicht, denn im Himmel ist Alkohol verboten,“ brummte der Opa, zwinkerte aber seiner Enkelin fröhlich zu.
Endlich dürfen sie in das große Büro treten.
An einem Schreibtisch saß ein Mann mit einer riesigen Brille auf der Nase und schaute in ein großes aufgeschlagenes Buch.
Name?“ fragte er kurz angebunden.
Anna Möller!“
Der Engel runzelte die Stirn und suchte die Listen rechts und links ab, blätterte rückwärts und vorwärts, dann hob er den Kopf und sah Anna an.
Ich kann sie nicht finden, welcher Engel hat sie herauf begleitet?“
Ich bin allein gekommen.“
Einen finsteren Blick auf sie werfend wendete sich der Mann an den Jungen hinter ihm, der an einem Computer saß.
Gib den Namen ein.“
Die Finger des Jungen fuhren flink über die Tasten und Anna sah ihr Bild auf dem Bildschirm erscheinen.
Sterbetag 12. Oktober 2074,“ schnarrte das Bürschlein.
Sie sind sechzig Jahre zu früh gekommen, sie müssen sofort zurück.“
Streng sah der Büroengel das junge Mädchen an.
Der Opa aber hatte sich leise hinter den Jungen am Computer geschlichen.
Plötzlich wurde das Bild auf dem Apparat schwarz und der Jüngling drehte sich um und warf dem alten Mann einen finsteren Blick zu.
Annas Opa grinste, er hatte genug gesehen.
Der Aufnahmeengel aber drückte eine Taste und sprach in den kleinen Apparat: „Welcher Engel ist gerade frei, er muss ein Mädchen zurück begleiten.“
Doch Annas Großvater legte seine riesige Pranke auf die feingliedrigen Finger des Mannes und meinte:
Wir werden unsere Enkelin selbst zum Tunnel begleiten.“
Der Engel sah ihn kurz an, dann sprach er in das Sprechgerät. „ Hat sich erledigt!“
Die alten Leute führten Anna nach draußen und setzten sich auf eine Bank.
Ich möchte nicht gehen, hier ist es so schön und friedlich und zum ersten Mal seit langem fühle ich mich wieder froh und frei. Mein Leben ist zur Zeit ein einziges Chaos. Mein Freund ist nach vier Jahren ausgezogen, weil er mich nicht mehr lieb hat. Ich muss mir eine kleinere Wohnung suchen, weil ich die Miete nicht bezahlen kann und mein Job füllt mich auch nicht aus. Lasst mich doch hier bleiben!“
Liebevoll strich ihr die Oma über die Locken.
Du hast ja gehört, du bist sechzig Jahre zu früh gekommen. Bist du denn nicht neugierig was das Leben dir noch bietet. Nach Regen kommt Sonnenschein! Und denk doch an deine Eltern, wie traurig sie sind, wenn sie ihr einziges Kind so früh schon verlieren.“
Anna senkte beschämt den Kopf.
Der Opa aber meinte schmunzelnd:
Ich habe doch ein wenig in deiner Akte gelesen bis der verdammte Bas...!“ „Ferdinand!“
Ja, ja, ich weiß wir sind im Himmel, Fluchen und Schimpfwörter verboten.“
Anna sah wie ihr Opa leicht errötete und grinste.
Dieser aber zwinkerte ihr zu und fragte ganz harmlos:
Kennst du jemanden, der Jochen heißt?“
Nun errötete Anna und verlegen erzählte sie von dem jungen Tierarzt, den sie vor kurzem an ihrem Urlaubsort kennen gelernt hatte.
Ferdinand Möller aber lehnte sich behaglich zurück und erzählte den beiden Frauen was er in der Akte von Anna lesen konnte.
Anna würde den Jochen Berner heiraten, vier bezaubernde Kinder bekommen, eine Schar Enkelkinder und genauso eine lange und glückliche Ehe führen wir ihre Großeltern.
Ist das kein Grund zurück zu gehen?“ beendete der alte Mann schmunzelnd seinen Bericht.
Anna strahlte und sprang auf.
Sich an den Händen haltend liefen die drei nun los.
Mit dem Rücken zum Tunnel stand das Mädchen da und umklammerte die Hände ihrer Großeltern.
Sie konnte sich nicht trennen.
Ein Ruck ging durch ihren Körper, die Hände entglitten ihr und sie wurde in den Tunnel gezogen.
Ihre Großeltern wurden immer kleiner, bis sie ganz verschwanden.

Gott sei dank, wir haben sie wieder!“ hörte das Mädchen eine Stimme und öffnete die Augen.
Das weiße sterile Krankenzimmer war voller Menschen. Ärzte und Schwestern standen mit erleichterten Gesichtern um ihr Bett.
Im Hintergrund sah sie ihre Eltern, denen die Tränen über das Gesicht liefen und hinter ihnen war Jochen.
Sie bemerkte die Liebe, aber auch die Angst in seinen Augen und Anna lächelte, schloss die Augen und schlief dem Leben entgegen.


© Lore Platz (2014)