Erinnerung an Kurt
29.08.2013
Heute ist mein Mann gestorben. Als wir uns kennenlernten waren wir zwei einsame Menschen, in deren Leben es wenig Menschen gab, denen wir etwas bedeuteten oder die uns liebten.
Dabei hatten wir beide ein übervolles Herz voller Liebe und damit haben wir uns beide beschenkt.
Die Krönung dieser Liebe war unsere Tochter Claudia.
Doch nun da er nicht mehr bei mir ist fühle ich mich wie ein Blatt im Wind, das von seinem starken Ast getrennt wurde, der es 35 Jahre getragen hat.
Und es vergeht kein Tag, an dem ich ihn nicht vermisse.
Ich vermisse:
Wenn du mit grummeligen Gesicht in die Küche kommst und erst nach der ersten Tasse Kaffee mir ein Lächeln schenkst.
Ich vermisse:
Dein aufmunterndes Lachen, wenn ich mal den Kopf hängen lasse.
Ich vermisse:
Deinen spitzbübischen Humor und dein herzliches Lachen
Ich vermisse:
Deine liebevolle Fürsorge und deinen Schutz
Ich vermisse:
Deine liebenswerte Tolpatschigkeit, besonders wenn du mir eine Freude machen willst.
Ich vermisse:
Dein Meckern und Schimpfen über die Politik
Ich vermisse:
Unsere hitzigen Meinungsverschiedenheiten
Ich vermisse:
Das befreiende gemeinsame Lachen, wenn sich unsere Gemüter wieder beruhigt haben.
Ich vermisse:
Deine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft deinen Mitmenschen gegenüber.
Ich vermisse:
Deine Vernarrtheit in dein Auto, die einzige Geliebte, die ich jemals fürchten musste.
Ich vermisse:
Deinen Mut, deine Geradlinigkeit und deine Ehrlichkeit
Ich vermisse:
Einfach nur D I C H
Doch ich bewahre, jede gute und jede schlechte Stunde unserer gemeinsamen 35 Jahren tief in meinem Herzen wie einen Schatz, den mir niemand nehmen kann.
Ich
habe meinem Mann versprochen nach seinem Tod nicht zu verzweifeln und
meisten gelingt es mir auch, mit Hilfe meiner Lust zu schreiben und einiger guten Freunde.
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