6.
Türchen
In die Zeit um den Nikolaus herum fällt der Adventsbrauch des Anklöpfelns. Früher klopften arme Leute an die Türen des Dorfes, um Essen für die Festtage zu erbitten. Zum dank sangen sie Weihnachtslieder oder trugen Gedichte vor.
Fritz
und Elfie treffen den Nikolaus 1
Vor vielen vielen Jahren lebten in einem Dorf zwei Kinder. Ihre Eltern waren gestorben und sie hausten zusammen mit ihrer Großmutter in einer alten halb verfallenen Hütte, die ihnen der Bauer, bei dem Hias, der Vater der Kinder, als Knecht gearbeitet hatte zur Verfügung stellte.
Aus Barmherzigkeit tat er es bestimmt net, aber er fürchtete das Gred der Leit.
Außerdem kümmerte er sich nicht weiter um sie und wenn die Mägde und Knechte nicht gewesen wären, dann wären die drei längst verhungert.
Eben saßen sie auf dem alten Sofa um sich gegenseitig aufzuwärmen.
Es war wieder mal einer dieser besonders kalten Winter.
Es klopfte und die Mirl und der Martin kamen herein. Der Knecht stellte den großen Topf, aus dem es köstlich duftete, auf den Tisch. „De schickt eich, die Köchin ,heit san ma a weng spat dro.“
„Ja, stellst eich vor, heit gehts drunter und drüber,“fiel ihm die Mirzl ins Wort, der der Martin viel zu langsam redete und schon schnatterte sie weiter:
“Haus und Hof musste schee putzt wern, denn beim Bürgermeister ist a ganz feiner Mann zu Bsuch. a Bischof aus Myyy“ „Myra, „ brummte Martin und als Mirl weiter sprechen wollte, hielt er ihr den Mund zu.
„Jetzt red i!“ Die Magd warf ihm einen wütenden Blick zu, schwieg aber. Der Knecht aber wandte sich an die beiden Kinder:“ könnt ihr Weihnachtsgedichte aufsagen und Weihnachtslieder singen.“
Als diese eifrig nicken, spricht er weiter ,“warum geht ihr dann am Nachmittag nicht beim Anklöpfeln mit. Heute werden die Großkopferden es doppelte geben weil sie vor dem feinen Herrn gut dastehen wollen.“
Dann nimmt er die Mirl beim Arm und zerrt sie zur Tür, dort dreht er sich um,“um vier Uhr sammeln sich alle am Dorfplatz.“
Kurz vor vier Uhr sind die Kinder am Treffpunkt und werden herzlich empfangen.
Dann ziehen sie gemeinsam los.
Ihr erstes Ziel ist wie immer das Haus des Bürgermeisters.
Sie stellen sich gerade auf, um zu singen, da wird die Tür geöffnet und der Bürgermeister und ein fein gekleideter Mann treten heraus. Der feine Herr spricht:“ liebe Leute bevor ihr uns mit euren Vorträgen erfreut tretet ein, wärmt euch auf und stärkt euch.
Verschüchtert folgen ihm die Weihnachtssänger und bleiben staunend an der Tür des Speisezimmers stehen.
Tische und Bänke standen dort die festlich gedeckt waren.
Und nun saßen die armen Leute in ihren armseligen Lumpen und wurden bedient wie die Fürsten.
Der feine Herr aber nahm Fritz und Elfie bei der Hand und führte sie hinaus. „ kring wir nix zum essn,“ maulte Fritz. Der Bischof. lachte, „Für euch ist der Tisch woanders gedeckt, doch vorher wollen wir noch die Oma abholen.“
© Lore Platz Juni 2024
Fortsetzung folgt Morgen
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