Mittwoch, 18. Dezember 2024

Türchen 18 2024

 

Türchen 18   2024


Advenire heißt das lateinische Wort, das Erwartung bedeutet und aus dem sich das Wort Advent abgeleitet hat.
Wir warten auf die Ankunft des Herrn.
Ursprünglich hat man sich durch eine sechswöchige Fastenzeit auf das Weihnachtsfest vorbereitet.
Auf dem Konzil von Lerida im Jahr 524 wurde dann eine vierwöchige Fastenzeit fest gelegt.
Zu dieser Zeit glaubte man noch, dass die Erde viertausend Jahre vor Jesus Geburt erschaffen wurde.




Cherubim und die Wichtelweihnacht


Die Stadt glänzt in ihrem festlichsten Kleid.

Hell erleuchtete Schaufenster locken mit weihnachtlichen Dekorationen und die Menschen hasten durch die Straßen.

Einige nehmen sich die Zeit bei einem ärmlich gekleideten Mann stehen zu bleiben, der auf einer alten Zeitung sitzt und auf der Zither spielt.

Neben ihm liegt ein alter Hund,eng an ihn geschmiegt, die Augen geschlossen, als würde er den schönen weihnachtlichen Klängen lauschen.

Immer wenn ein Geldstück in den zerbeulten Hut fällt, neigt der der Mann dankend den Kopf.

In der Nähe schürt eine alte Frau eifrig das Feuer unter der großen Pfanne. Die Hitze sprengt die Schale der darin liegenden Maronen und das goldgelbe Fleisch der Esskastanie wird sichtbar.

Mit einer halbrunden Schaufel füllt sie die spitzen kleinen Papiertüten und reicht sie an die wartenden Kunden weiter.

Über dem ganzen Platz liegt ein Gefühl der Erwartung. Weihnachten schwebt in der Luft.

 

(c) bonmomo

Auch im Himmel ist man mitten in den Vorbereitung für das Weihnachtsfest.

Petrus wandelt, die Hände auf dem Rücken mit gewichtigen Schritten durch die Räume.

Schließlich muss er aufpassen, dass die Engel keine Dummheiten begehen, was sie leider viel zu gerne tun.

Ja,ja Petrus kann ein Lied davon singen.

In der Himmelsbäckerei herrscht geschäftiges Treiben.

Unzählige Körbe mit Backwerk stehen schon bereit und immer noch werden heiße Bleche mit Plätzchen aus dem Ofen geholt.

Ein herrlicher Duft zieht durch die Küche.

Petrus lässt flink seine Augen durch die Backstube gleiten und als er meint, keiner der kleinen eifrigen Bäcker würde ihn beobachten, lässt er schnell eine Handvoll der leckeren Süßigkeiten in seiner Tasche verschwinden.

„Petrus, Petrus,“ tadelt der Oberbäckermeister, der schmunzelnd den Schlingel beobachtet hat.

Petrus wird rot und verlässt schnell die Backstube.

Auf dem Weg zur Spielwarenabteilung knabbert er genüsslich die 

Plätzchen.

Ein vergnügtes Lächeln liegt auf dem gütigen, alten Gesicht.

Doch als er nun die Tür der Werkstatt öffnet wird er wieder ernst.

Er begutachtet fachmännisch die Spielwaren, gibt gute Ratschläge und 

wandert dann weiter zur Schneiderei.

Doch was ist denn hier los?

Alle die kleinen Nadelkünstler belagern einen Tisch und selbst das 

Schneemännchen lugt neugierig über die Schulter der Engel.

Natürlich Cherubim!

Petrus legt sein Gesicht in grimmige Falten und räuspert sich laut.

Erschreckt fahren die kleinen Geister auseinander und huschen kichernd auf ihre Plätze.

Cherubim ein entzückendes kleines Engelchen, mit schalkhaft blitzenden  Augen hält eine Puppe im Arm.

Lieblich lächelt der kleine Schelm den gestrengen Petrus an.

„Ist sie nicht entzückend?“

 

 


Mit einer rührenden Geste hebt er das Spielzeug hoch, doch Petrus wirft nur einen finsteren Blick darauf und schnauzt das koboldartige Männchen, das noch immer im Zimmer weilt, plötzlich an.

„Schneemännchen, was stehst du hier herum. Kümmere dich lieber um deine Wolken. In Tirol ist ein Dorf zugeschneit und in Bayern liegt immer noch kein Schnee!“

Das Männchen zieht erschrocken seinen Kopf ein und huscht hinaus.

„Und nun zu dir Cherubim,“ grollt Petrus, „ wenn du weiter solche Dummheiten machst und die Anderen von der Arbeit abhältst, dann werde ich es St. Nikolaus melden und du darfst nicht mit auf die Erde.“

Empört blitzt es in Cherubim`s Augen auf.

„Ich habe überhaupt nichts verbrochen!“ ,verteidigt es sich hitzig, „nur diese hübsche Puppe führte ich meinen Kameraden vor und außerdem... ach was!“

Ein sonniges Lächeln fliegt über das herzige Gesicht und der kleine Engel ergreift die Hand von Petrus.

„Sei doch nicht so grantig. Es ist doch bald der Geburtstag unser lieben Herrn Jesus.“

Petrus wendet sich ab und seufzt. Wer kann diesen strahlenden Augen schon widerstehen.

Er murmelt unwirsch vor sich hin und verlässt fluchtartig den Raum.

Cherubin dreht sich lachend im Kreis. „Ist er nicht süß, der Alte!“

Die anderen Engel kichern. Darin waren sie sich alle einig, Petrus war prima!

Dieser nähert sich nun auf seinem Rundgang einer großen Halle in der St. Nikolaus mit Hilfe einiger Engel seinen Schlitten bepackt.

Als der Bewacher des Himmels durch das Tor tritt, hebt der heilige Mann das weißhaarige Haupt und seine Augen blitzen belustigt.

„Nun, lieber Petrus willst du nach den Rechten sehen?“ erkundigt er sich freundlich.

Der Angesprochene wird rot. „Aber nicht doch, lieber Nikolaus, das ist doch hier nicht nötig..., aber den  Engeln denen muss ich schon auf die Finger sehen, damit sie keine Dummheiten machen.“

Der Hl. Mann schmunzelt.

„Petrus sei mal nicht so streng. Unsere Kleinen sind zwar oft recht übermütig, aber trotzdem arbeiten sie fleißig und ordentlich und ein bisschen Spaß muss ja sein.“

Petrus läuft dunkelrot an und meint würdevoll:

„Natürlich hast du recht, lieber Nikolaus, aber solange unser Herr nicht im Himmel weilt, muss ich für Ordnung sorgen.

 

(c) bonmomo

 

Die Engel kichern übermütig und Petrus wirft ihnen einen ärgerlichen Blick zu. Nikolaus schmunzelt, doch will er wissen:

„Welcher Engel begleitet mich diesmal auf die Erde?“

„Cherubim!“

„Ach, der kleine Schelm! Wenn das nur gut geht.“

Petrus nickt ernst und schreitet seiner Wichtigkeit voll bewusst von dannen.

Klingelingeling, Klingelingeling!

Mit fröhlichem Gebimmel fährt der Schlitten über das Land. Es ist ein schöner Tag.

Die Sonne hat ihre Strahlen ausgebreitet und lässt den Schnee glitzern und funkeln wie Diamanten.

Dächer, Bäume und Sträucher sehen aus als hätte ein Riese sie mit Puderzucker bestäubt.

Cherubim, der zum ersten Mal auf der Erde ist hätte sich so gerne alles angesehen, doch St. Nikolaus hat es eilig.

So viele Kinder müssen noch beschert werden, so viele Stiefel gefüllt.

Gerade fahren sie durch einen Wald und der kleine Engel wendet sich aufgeregt hin und her, übersieht einen Ast, erhält einen Schlag und purzelt vom Schlitten.

Da liegt er nun, der kleine unachtsame Engel.

Der Schlitten ist längst weitergefahren und Nikolaus hat nicht bemerkt, dass sein kleiner Begleiter nicht mehr hinter ihm sitzt.

Ein Häschen hoppelt neugierig näher.

Als Cherubim die Augen aufschlägt, springt es erschrocken zurück und beobachtet aus sicherer Entfernung den kleinen Gesellen.

Cherubim richtet sich auf und blickt sich verwundert um.Er ist noch ganz benommen von dem Sturz.

Mühsam rappelt er sich auf. Da erblickt er das Häschen. „He, du da, komm einmal her!“

Zögernd hüpft der kleine Hase näher. „Wo bin ich?“ „Im Fürstenrieder Park.“

„Hast du St. Nikolaus gesehen?“ Das Häschen schüttelt den Kopf.

Cherubim fährt sich verzweifelt durch die Locken.

„Eine schöne Bescherung ist das. Wie finde ich den Nikolaus und wie komme ich ohne ihn nur in den Himmel zurück.

Ach was wird Petrus sagen.“

Ein Knirschen ist zu hören, als würden schwere Schritte durch den Schnee stapfen und schnell ist das Häschen verschwunden.

Ein großer bärtiger Mann taucht zwischen den Bäumen auf.

„Nanu, Kleiner, „ brummt er, „was willst denn du so allein im Wald? Hast dich wohl verlaufen? Und dann noch barfuß und in dem dünnen Hemd, du wirst dich erkälten.“

Und ehe der Engel sich versieht, hat der große Mann seine Jacke ausgezogen, wickelt ihn hinein und trägt ihn in seine Hütte.

Dort wird er auf die Ofenbank gesetzt und während der Mann sich am Ofen zu schaffen macht, schaut sich der kleine Schelm neugierig um.

Der Alte bringt ihm nun eine Tasse Milch mit Honig und Cherubim schlürft dankbar das heiße Getränk.

„Dann erzähle mal, wo kommst du her, bist wohl ausgerissen?“ will der Bärtige wissen.

„Da gibt es nicht viel zu erzählen,“ meint Cherubim und gibt die leere Tasse zurück, „ich bin ein Engel, habe den Nikolaus auf die Erde begleitet und bin unterwegs vom Schlitten gefallen.“

Der alte Mann brüllt vor Vergnügen.

„Hahahahaaaa, ein Engel will er sein, du hast ja eine blühende Fantasie Bürschchen!“

Mit blitzenden Augen springt Cherubim auf und hebt sein Röckchen, so dass man die Flügel sehen kann.

„Und, glaubst du mir jetzt!“

Der Mann verstummt und starrt mit offenem Mund auf das Gefieder „Tatsächlich, ein Engel! Bürschchen du hast nicht gelogen!“

Er stützt den Kopf in die Hände und starrt vor sich hin. Cherubim zupft ihn am Ärmel.

„Hör mal, ich muss weiter. Vielen Dank auch für die Milch.“

Der kleine Engel springt hinunter und will zur Tür, doch da wird er gepackt und ehe er sich versieht, sitzt er wieder auf der Ofenbank.

„So kannst du nicht gehen, warte einen Moment!“ Der Alte eilt zu einer Truhe, kniet sich auf den Boden und öffnet den Deckel.

Er beginnt zu kramen und alte Vorhänge, Stoffe, Kleider fliegen durch die Luft und landen auf dem Boden.

Endlich hat er gefunden, was er suchte.

Freudestrahlend bringt er Cherubim ein paar Stiefelchen, einen Mantel und ein Kappe.

„Hier zieh` das an, die sind noch von meinem Jungen, er braucht sie nimmer. Er ist jetzt groß und wohnt in der Stadt.“

Eine Augenblick sieht der Mann ganz traurig aus.

Der Engel nimmt die Stiefel, schlüpft hinein und springt auf den Boden.

Vergnügt marschiert er durch das Zimmer. Sie passen!

Nachdem er sich den warmen Mantel angezogen und die Mütze über den Kopf gestülpt hat bedankt er sich bei dem Alten und bald stiefelt er durch den Wald.

Es ist inzwischen Abend geworden und sehnsüchtig denkt er an seine Freunde im Himmel, die gerade die Sterne putzen, damit sie schön blinken, wenn es dunkel wird.

Da Cherubim nie lange traurig ist, stapft er, ein fröhliches Lied pfeifend durch den Wald.

Stundenlang! Inzwischen ist es stockfinster und müde und niedergeschlagen irrt er durch das Dickicht.

Sein ganzer Frohsinn hat ihn verlassen und trotz des Wintermantels ist ihm kalt und auch der Schnee dringt bereits durch die Stiefel.

Die alte Eule, die auf dem Baum sitzt, blickt gar kummervoll auf den kleinen Engel.

Wie gerne hätte sie ihm geholfen.

Ein Reh springt zwischen den Büschen hervor und Cherubim erschrickt und fängt zu laufen an.

Er achtet nicht wohin er tritt und plumpst auf einmal durch ein Loch im Boden.

Er rutscht einen langen steilen Weg hinunter und landet in einer kleinen Stube.

Etwas benommen richtet er sich auf und schüttelt den Schnee von seinem Mantel.

Zu seinen Füßen bilden sich kleine Pfützen.

Es ist angenehm warm hier drinnen und Cherubim sieht sich neugierig um.

Viel ist ja nicht zu erkennen, doch der Mond, der seinen Sturz beobachtet hat, rollt schnell über die Öffnung und beleuchtet die Stube.

Nun ist ein langer Tisch mit vielen kleinen Stühlen zu sehen, in einem Wandschrank stehen sauber aufgeschichtet Teller, Schüsseln, Tassen und Becher.

Ein behaglicher Kachelofen verströmt angenehme Wärme.

Neugierig öffnet der Engel nun die Tür zu dem anderen Raum in welchem in vielen kleinen Betten Wichtelmännchen schlummern.

Einer davon mit einem langen weißen Bart und wohl der Älteste hat seinen Mund weit offen und schnarcht.

Leise, um die Schlafenden nicht zu stören, schleicht Cherubim zur Ofenbank und kuschelt sich in die Decke, die dort liegt.

Der gute alte Mond aber lächelt und wandert zurück zu den Sternen.

Als die Sonne am nächsten Tag kommt, um den Mond abzulösen, erzählt ihr der alte Geselle von Cherubims Abenteuer.

Schnell eilt die alte Dame zu der Höhle der Wichtel und kitzelt den schlafenden Engel an der Nase.

Hatschi!“ Cherubim muss niesen.

Guten Morgen, du Schelm. Man hört ja schöne Sachen von dir!“

Guten Morgen, Frau Sonne. Hast du St. Nikolaus gesehen?“

Ja, sicher, aber du weißt ja, dass er nie lange an einem Ort verweilen kann. Er macht sich übrigens große Sorgen um dich!“

Dies sagt die Sonne alles in sehr strengem Ton und Cherubim senkt beschämt den Kopf.

Na, na wird schon alles gut werden,“ murmelt diese, denn der kleine Nichtsnutz tut ihr leid.“

 

 


Plötzlich hört man das Trappeln kleiner Schritte und eins, zwei, drei … zwölf kleine Wichtel stürmen in die Küche und betrachten verwundert ihren kleinen Gast.

Wer bist du? Woher kommst du? Wie konntest du in unsere Höhle gelangen?“

So schwirren die Fragen durcheinander.

Ruhe!“ donnert Kalle der Älteste.

Wenn ihr alle so durcheinander brüllt, versteht niemand etwas und ihr erschreckt den Kleinen nur. Also wer bist du?“

Cherubim springt von der Ofenbank und stellt sich vor:

Ich bin Cherubim, der Engel, der diesmal St. Nikolaus auf die Erde begleitet hat, unterwegs fiel ich vom Schlitten und als ich durch den Wald irrte stürzte ich durch euren Kamin.“

Traurig sieht er die Wichtel an und in seinen Augen schimmern Tränen.

Und nun weiß ich nicht, wie ich St Nikolaus jemals finden soll und wie ich wieder zurück in den Himmel komme.“

Mitleidig versuchen die kleinen Männchen den Engel zu trösten und wieder ist es Kalle der Ordnung in den Wirrwarr bringt.

So, nun genug geweint! Wir wollen frühstücken!“ brummt er.

Zick, Zack, Zeck, ihr holt das Holz für das Feuer, Purzel, Zwurzel und Bobo, ihr macht die Betten, Heino und Wackel decken den Tisch, Knolle wischt die Pfütze auf, Tibor schneidet das Brot und Knirps kocht den Kaffee.

Flink werden die Befehle ausgeführt und wenig später sitzen alle vergnügt um den Tisch und genießen das Frühstück.

Es klopft an der Tür.

Knirps springt auf.

Das ist sicher Bambi!“

Er öffnet die schwere Eichentür und ein Reh trippelt graziös herein.

Guten Morgen, liebe Wichtel.“

Guten Morgen, Bambi!“ tönt es im Chor und Kalle reicht dem Gast ein Stückchen Zucker, das dieser genüsslich zerkaut.

Neugierig schweift der Blick der großen braunen Augen durch den Raum und bleibt an Cherubim hängen.

Wer ist denn das?“

Das ist Cherubim, der St. Nikolaus auf die Erde begleitet hat,“ stellt Kalle vor.

Bambi wirft graziös den Kopf zurück.

Ich habe bereits von Frau Eule gehört, dass St. Nikolaus durch den Wald gefahren ist und wieder hat er die Witwe Klaasen und ihre beiden Kinder vergessen.“

Kalle schmunzelt, „ keine Bange, diesmal haben wir vorgesorgt. Kommt mal mit ihr Beiden!“

Cherubim und Bambi folgen ihm in eine Nebenhöhle und bleiben staunend stehen.

Ein prächtiges Bild bietet sich ihren Augen.

Ein geschmückter Weihnachtsbaum steht in einer Ecke und eine Menge Geschenke füllen den Raum.

Ein bunter Ball liegt neben einer wunderschönen Puppe, ein rotes Rennauto steht fahrbereit neben einem Schlitten, Handschuhe, Schals und Mäntel und Mützen sind daneben aufgetürmt.

Inzwischen sind nun die Wichtel in die Höhle gekommen und vergnügt wird nun der Schlitten mit all den Herrlichkeiten beladen.

Wenig später wandert die kleine Gesellschaft durch den Wald. Bambi zieht den Schlitten durch den knirschenden Schnee.

Knirps wird voraus geschickt.

Leise schleicht er sich an das Fenster, hinter dem es noch dunkel ist, und späht durch die Scheibe.

Die Menschen scheinen noch zu schlafen, nicht ahnend, welch wunderbare Überraschung ihnen bevorsteht.

Die Tür knarrt leise, als die kleinen Geister in den ärmlichen aber sauberen Raum treten.

Sie verharren einen Moment und lauschen.

Dann wird schnell der Baum aufgestellt und die Geschenke darunter verteilt.

Hinter Büschen verborgen warten sie nun und bald hören sie einen Jubelschrei.

Mami, Mami, sieh nur!“ ruft aufgeregt der Junge.

Kalle gibt den anderen ein Zeichen und geschwind schleichen sie an das Häuschen und spähen neugierig durch das Fenster.

Die Witwe Klaasen steht vor dem Baum, die Hände zum Gebet gefaltet und Tränen laufen über ihre Wangen.

Der Junge hält mit glückseligen Augen das Rennauto in die Höhe und das Mädchen hat liebevoll die Puppe an sich gepresst.

Kalle muss sich schnell einige Tränen aus den Augen wischen.

Verflixt nun ist mir so eine Schneeflocke ins Auge gekommen.“ brummt er.

Auch die anderen wischen sich verstohlen über die Augen. Da hebt das Mädchen plötzlich den Kopf und deutet zum Fenster.

Mutter, Karli seht nur!“ ruft es und deutet auf die kleinen Späher.

Husch! Ist die kleine Gesellschaft verschwunden und als gleich darauf die Tür des Häuschens sich öffnet und die Kinder heraus stürmen, sind die Wichtel schon auf dem Weg zu ihrer Höhle.

Irgendwie sind sie alle fröhlich gestimmt.

Es ist doch immer wieder ein schönes Gefühl, anderen eine Freude zu bereiten.

Und Cherubim verspricht, dass St. Nikolaus die Witwe und ihre Kinder nicht mehr vergessen wird.

Bambi nickt und meint.

Das wäre wirklich gut, doch nun komm, ich werde dich durch den Wald tragen.“

Voll Freude umarmt der Engel das Reh.

Er verabschiedet sich von den Wichteln und dann geht es quer durch den Wald.

Ein Klingeln weht durch die Bäume und auf einmal taucht der Schlitten auf.

Cherubim springt von Bambis Rücken und direkt in die ausgebreiteten Arme von St. Nikolaus.

Na, du kleiner Taugenichts, habe mir große Sorgen gemacht um dich, deshalb bin ich auch noch einmal umgekehrt. Außerdem hat mir Frau Sonne erzählt wo du bist.“

Erzählst du es auch nicht dem Petrus?“

Nikolaus lächelt.

Nein, das bleibt unser Geheimnis! Aber nun komm, ich habe deinetwegen schon viel Zeit verloren.“

Cherubim steigt glücklich auf den Schlitten, winkt dem Reh noch einmal zu und ab geht die Fahrt.



(c) Lore Platz 2013

Reginas Geschichte lest bitte HIER

Lores Weihnachtszauber

1 Kommentar:

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