Schlittenfahrt
Hurtig trabt der weiße Schimmel
Fröhlich seine Glöckchen bimmeln
Eingehüllt in warme Decken
Kann die Kälte uns nicht schrecken.
Große Flocken, weiße Pracht
Winter, wie hast die Welt du schön gemacht
Rote Bäckchen, blanke Augen, stimmen froh ein
Lied wir an
Selbst der Kutscher brummt ganz leise, obwohl er
doch nicht singen kann
Ein Hirsch edel und stolz
Kommt aus dem Unterholz
Regungslos bleibt er jetzt stehen
Überrascht uns hier zu sehen
Weiter geht’ s, das Ziel erreicht
Gesichert ist der Schlitten, das Pferd versorgt
Schnell nun aber hinein, in den wärmenden Hort
Weihrauchduft und brennende Kerzen
Empfängt uns, erreicht unsere Herzen
Jubelnd vom Chor nun die Orgel erklingt
Alle erheben sich, vom Blatt man singt
Die schönen Weihnachtslieder, die lobpreisen die
Mutter und ihr neugeborenes Kind
Nur für Josef kein einziges Wort man find'
Der Priester spricht den Segen, wir dürfen hinaus
Wünschen allen frohe Weihnacht und fahren nach
Haus
Hurtig trabt der weiße Schimmel
Fröhlich seine Glöckchen klingen
© Lore Platz 2014
Fritz und Elfie treffen den Nikolaus Teil 2
Die Kinder folgten dem gütigen Mann nach draußen und jubelten, als sie den prächtigen Schlitten sahen.
„Dürfen wir damit fahren? “ „Steigt nur ein!“ lachte Nikolaus und dann ging´s los.
Die Kinder jauchzten, doch als der Schlitten in den Hof einbog wurden sie ganz still.
Aufmunternd lächelte der Bischof ihnen zu.
Aus dem Haus kamen der Bauer und die Bäuerin und von überall das Gesinde.
Als der feine Herr nun mit den Kindern an der Hand auf sie zukam verbeugte sich der Bauer so tief, dass seine Nasenspitze fast den Boden berührte und sein Gesicht eine rote Farbe annahm.
Seine Frau knickste und zwitscherte überfreundlich:“Welche Ehre darf ich sie ins Haus bitten.“
Da entdeckte sie die Kinder und wedelte mit beiden Händen.
„Verschwindet ihr Bettelpack, belästigt den feinen Herrn net.“
Der feine Herr aber beachtete sie nicht und forderte die Kinder auf sie zur Großmutter zu bringen.
Als er das zerfallene Häuschen betrat sah er sich um und sein Gesicht wurde sehr ernst.
Doch als er die alte Frau auf dem Sofa sah, die sich bemühte aufzustehen wurde sein Blick milde
„Bleiben sie sitzen,Großmütterlein, ihre Enkel und ich laden sie zu einem Weihnachtsessen ein.“
Dann wendete er sich zu den Kindern, „helft der Oma beim packen, hier könnt ihr nicht bleiben und nehmt nur eure persönlichen Dinge mit, ich schicke euch meinen Kutscher, er kann euch helfen.
Ich muss noch etwas erledigen.“
Als er das Haus verließ standen Gewitterwolken auf seiner Stirn.
Mit schnellen Schritten ging er auf den Bauern zu und baute sich vor ihm auf.
„Der Hias war Knecht bei ihnen und hat sein Leben verloren, als er ihres gerettet hat und statt sich aus Dankbarkeit um seine Mutter und seine Kinder zu kümmern steckt ihr sie in dieses kalte baufällige Rattenloch!“
Suchend sah er sich um. „Martin, Mirl. Bärbel kommt."
Verlegen traten die drei zum Bischof. Dieser drückte jedem herzlich die Hand.
„Ohne euch hätten meine drei Schützlinge diesen Winter vielleicht nicht überlebt.
Nun packt eure Sachen und kommt mit uns.“
In diesem Moment kam die Oma am Arm des Kutschers und beiden Kinder, diese sprangen in den Schlitten und der Kutscher half der alten Frau, dann breitete er die warme Felldecke über die drei.
Fritz entdeckte als erster Martin, Mirl und Bärbel. „Kommt ihr auch mit uns“ „i denk scho,“ brummte Martin.
Nikolaus, der bereits neben dem Kutscher saß lachte fröhlich . “Draußen vor dem Hof steht ein Schlitten für euch und euer Gepäck.“
Mit klingelnden Glöckchen fuhren die beiden Schlitten durch die herrliche schneeweiße Landschaft, dann geht´s einen steilen Berg hinauf und vor einem großen Anwesen blieben sie stehen.
Martin, der als erster aus dem Schlitten gesprungen ist schaute sich staunend um und rief.
“Das ist doch der Einödhof vom Mooshamer, der vor kurzem gestorben ist ohne einen Erben zu hinterlassen.“
„Doch ein Erbe ist schon gefunden, wir mussten es nur aus gewissen Gründen geheim halten und ihr seid heute seine Gäste.“ lachte der Bürgermeister, der aus dem Haus gekommen ist , um die Gäste zu begrüßen.
Bald saßen sie alle an dem reich gedeckten Tisch und schmatzen und lachten.
Als alle satt waren bat der Bürgermeister sie in die gute Stube und nachdem jeder einen Platz gefunden hatte, begann er zu erklären:
„ Der Mooshamer war ein Sonderling, der mit den Dörflern, da unten nix zu tun haben wollte und jeder dachte er hätte keinen Erben.
Vor zwei Jahren hat er sein Testament gemacht und es versiegelt bei mir hinterlegt.
Als er dann verstarb und ich es öffnete, staunte ich nicht schlecht und wusste sofort, dass ich es unbedingt geheim halten musste.“
„Ja, aber warum?“ wollte Fritz wissen, „weil der Mooshamer der Großonkel deines Vaters war und den Hias zum Erben eingesetzt hat und da euer Vater vor einem Jahr verunglückt ist, seid ihr jetzt die Erben.
Stellt euch vor der Hartleitner Ludwig hätte das erfahren, der wäre doch gleich in die Stadt aufs Gericht und hätte sich für die Vormundschaft gemeldet und hätte sie auch bekommen, weil er sich ja so liebevoll euer angenommen hat nach dem Tod eures Vaters.
Deshalb habe ich verbreitet, dass nach dem Erben noch gesucht wird und mit meinem Freund Nikolaus eure Entführung hierher geplant.“
„Ja und uns hast ja gleich mit entführt“, brummte Martin.
Der Bürgermeister grinste und schaute die drei, die auf dem Sofa saßen und mit großen Augen zugehört hatten verschmitzt an.
„Weil ihr hier gebraucht werdet.
Du Martin bist bereits als Vormund für die Kinder gerichtlich eingetragen und wirst außerdem den Hof verwalten und Fritz beibringen was ein Bauer alles wissen muss und deine Frau wird der Ellii alles beibringen.
Dafür erhält jeder von euch ein ordentliches Gehalt sowie lebenslanges Wohnrecht.“
„Aber ich habe doch keine Frau!“
„So wie du und die Mirl streiten hast du sie schon gefunden.“
„Ja und bevor wir gehen bekommt ihr meinen kirchlichen Segen und der Johann trägt es dann im Standesamt ein .“
Der Bürgermeister aber wandte sich an Bärbel.
„Du wirst hier die Hauserin und Köchin, mit einem großzügigen Gehalt und lebenslangem Wohnrecht.
Elfie klatschte in die Hände „ Wir leben hier alle wie eine große Familie zusammen, das wird schön.“
Und was ist meine Aufgabe, „ fragte die Oma.
Die Kinder fielen ihr um den Hals und riefen.
„Du musst dir nur gefallen lassen, dass du von früh bis spät verhätschelt wirst!“
© Lore Platz Juni 2024
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Lores Weinachtszauber
Ach, es tut der Seele gut, wenn alles ordentlich geregelt und gut wird, wie in deinen Geschichten. Danke und einen besinnlichen 2. ADVENT
AntwortenLöschenNiedlich lg
AntwortenLöschenich mag deine Geschichten
AntwortenLöschenauch wenn es in der Welt anders zu geht ..
sie tun der Seele gut
LG
Rosi