Freitag, 29. Januar 2021

Das Ameisenjahr mit Lotti Teil 5




Vom Samenkorn zur Pflanze

Heute muss ich euch was ganz Tolles erzählen. Unser Lehrer hat uns Samenkörner gezeigt, aus denen mal ganz große Pflanzen werden sollen.
Den Kugelschreiber habe ich daneben gelegt damit du siehst, wie klein die Samenkörner sind. Den kann man natürlich nicht aussäen.
Aus diesen winzigen Körnchen werden nach einigen Tagen winzige Pflänzchen.
Wenn diese Pflänzchen dann etwas größer sind kommen sie zum Weiterwachsen ins Gewächshaus. Manche müssen auch erst nochmal in Blumentöpfe umgepflanzt werden. Das nennt man Pikieren.
Ich habe dabei zugesehen. Das ist nicht einfach, denn die Pflanzen sind sehr empfindlich und wie du schon weißt – winzig. Da haben die Menschen mit ihren großen Fingern so ihre Schwierigkeiten.




Im Gewächshaus ist es für die kleinen und großen Pflanzen viel gemütlicher.
Ich war da auch mal drin. Es war so warm wie im Sommer. Direkt kuschelig – am liebsten wäre ich gleich da geblieben.
Im Sommer ist es bestimmt richtig heiß.
Die Gurkenpflänzchen brauchen mindestens 4 Monate zum Wachsen.Ja und das wächst aus dem kleinen Gurkensamen – eine große grüne Gurke. Im Sommer kann sie geerntet werden.
Daraus macht meine Mutti oft Gurkensalat. Den esse ich besonders gerne
Du siehst, man braucht jede Menge Geduld, wenn man solche Gurken selber wachsen lassen will.
Viel einfacher ist es, die Gurken gleich fertig auf dem Gemüsemarkt zu kaufen. Aber es macht jede Menge Spaß zu zusehen, wie aus solch einem Samenkorn eine Pflanze und dann sogar Gurken wachsen.
Allerdings macht das auch jede Menge Mühe. Du kannst dir sicher vorstellen, das die kleinen Dinger Licht, Wärme und Wasser brauchen und zwar ganz regelmäßig.




Vielleicht kannst du ja mal selber probieren, wie aus Samen Pflanzen werden. Meine Mutti hat mir erklärt, dass das mit Gartenkresse ganz einfach geht. Wenn man die aussät kann man nach einigen Tagen schon Gartenkresse ernten und auf einer Butterstulle essen. Das probiere ich als nächstes selber aus. Machst du mit?

Unsere Kühe

Ja, du hast richtig gehört. Meine Eltern betreuen eine ganze Herde unserer Kühe. Die sehen natürlich nicht so aus, wie die Kühe, von denen du deine Milch bekommst.
Unser Kühe heißen Blattläuse. Sie sitzen auf den Blättern eines Baumes oder einer anderen Pflanze und ernähren sich vom Pflanzensaft.
Sie produzieren einen süßen, klebrigen Honig-Saft, der uns sehr gut schmeckt. Die Blattläuse werden von meinen Eltern richtig gemolken, sie beklopfen sie mit den Fühlern, bis sie ihren süßen Saft abgeben.
Manchmal ist es auch nötig, die Blattläuse auf andere frische Blätter zu tragen. Das ist eine schwere und gefährliche Arbeit. Da helfen dann unsere Freunde mit.
Die Blattläuse mögen das sehr und für uns Ameisenkinder ist das ein richtiges Abenteuer.
Natürlich beschützen meine Eltern unsere Haustiere auch vor Feinden, zum Beispiel vor Mariechenkäfern.
Ich helfe meinen Eltern gerne, den Honigsaft für den Winter abzufüllen. Das macht mir wirklich Spaß, denn da kann ich wunderbar naschen und keiner schimpft mit mir.
Ja, so langsam müssen wir uns auf den Winter vorbereiten und Vorräte sammeln.





Herbst

Die Ameisenschule fängt immer wieder an, wenn der Herbst beginnt.
Herbst, was ist das? Diese Frage hat uns unser Lehrer gestellt. Als wir aus dem Fenster sahen, hatten wir auch schon einige Antworten.
Herbst ist Regen.
Herbst ist Wind und manchmal auch schon Kälte.
Aber Herbst ist auch Sonnenschein und bunte Blätter,
die der Wind von den Bäumen bläst.
Mir gefällt der Herbst. Dir auch? Mit den Blätter kann man so schön spielen. Hast du schon mal einen Drachen steigen lassen? Der Wind weht jetzt gerade richtig.
Wir spielen Verstecken unter den bunten Blättern. Es duftet nach Herbst.
Immer öfter brauchen wir Jacken und Mützen, damit wir uns nicht erkälten.
Herbst ist auch die Zeit, in der wir uns auf den Winter vorbereiten. Wir sammeln Vorräte für die Zeit, wenn Frost und Schnee die Erde zudeckt und wir nichts Essbares mehr finden können.
Äpfel und Birnen können ganz schön gefährlich für uns sein. Sie fallen einfach von den Bäumen herunter und können uns Ameisen glatt breitquetschen, wenn wir nicht aufpassen. Deshalb sind jetzt im Herbst die Plätze unter den Bäumen für uns gesperrt.
Ich genieße die Zeit, in der die Sonne scheint. Der Himmel ist dann so schön blau. Mir kommt es so vor, als wäre er noch blauer als im Sommer. Ich denke an die Zeit, wo wir alle auf unserer Wiese lagen und uns die Wolken angesehen haben.
Aber immer öfter ist der Himmel jetzt grau. Es weht schon ab und zu ein kalter Wind und wenn es regnet bin ich gern zu Hause.


 

Bastelnachmittag

Heute wollen wir unsere Zimmer herbstlich schmücken. Wir malen Bilder von schönen bunten Herbstblättern. Natürlich hat sich dafür jeder sein Lieblingsblatt mitgebracht. Die Bilder wollen wir dann aufhängen.
Ich brauche grüne, gelbe und braune Farbe und dann geht es los.
Nach einigen Stunden sind wir mit unseren Werken endlich zufrieden. Natürlich müssen sie gleich aufgehängt werden. Das sieht richtig toll aus. Stolz zeigen wir unseren Eltern die Kunstwerke.
Sie gefallen ihnen so gut, das sie am liebsten in ihren Zimmern auch welche haben möchten.
Also werden wir morgen nochmal malen und sie dann mit den Bildern überraschen.
Die Bilder sind ganz toll geworden und unsere Eltern freuen sich sehr über unsere Geschenke.
Sie bedanken sich bei uns mit unseren Lieblingssüßigkeiten.
Jetzt kann der Winter kommen.


(c) Gabi und Bernd Mathing






3 Kommentare:

  1. Wir nehmen es einfach so hin, dass aus diesen winzig kleinen Samenkörnern Blumen, große Pflanzen oder gar Bäume werden, ohne von einem Wunder zu sprechen! Einen schönen Sonntag! Martina

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  2. Unsere Urenkelin hat im Frühjahr im Kindergarten eine Sonnenblume gesät, und war dann auf ihre Blume ganz stolz. Jetzt drängelt sie, sie möchte auch etwas im Garten pflanzen. Da wollen wir dann
    im Frühling mal sehen, was sie pflanzen und pflegen kann.
    Danke für die schöne Erzählung. LG Christa

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