Lebte
eine kleine kuschelige Wollmaus
In
der Ecke unterm Schranke versteckt
Blieb
sie viele Jahre unentdeckt
Im
Hause wohnte Herr Friederich, nebst Gattin Anemone
Und
Günther, ihrem Sohne
Der
Junge, nun, er wuchs heran
Zu
einem stattlichen jungen Mann
Die
Zeit war da, sich um zu schauen
Unter
all den Mädchen und den Frauen
Verschlossen
blieb so manche Tür
Dann
endlich begegnete er Ihr
Sieglinde
hieß das holde Mädchen
Und
wohnte hier im kleinen Städtchen
Herr
Friederich,
nebst
Gattin Anemone
Waren
zufrieden mit der Wahl ihres Sohnes
Sieglinde
war freundlich und sehr reinlich
Jedoch
in manchen Dingen kleinlich
Unordnung
und Schmutz konnte sie nicht leiden
Und
versuchte deshalb ihn zu meiden
Als
sie nun einzog in das Haus
Rief
sie sofort: „ Wie sieht' s hier aus!
Hier
kann ich nicht leben!
Sauberkeit
ist mein Bestreben!“
Schnell
holte sie sich Eimer, Lappen, Besen
Und
das ist das Ende der armen
Wollmaus gewesen
Sie,
die ihr ganzes Leben glücklich und zufrieden
in
ihrer
Ecke war geblieben
Wurde
nun aus ihrer beschaulichen
Ruhe geweckt
Und
in einen Sack gesteckt
Und
die Moral von der Geschicht'
Als
Wollmaus entkommst du einem Putzteufel nicht
©
Lore Platz