England
Wisst
ihr warum das Rotkehlchen eine orangerote Kehle hat?
Als
Maria das Feuer entfachte, damit das Jesuskind nicht friert, hat ihr
das Rotkehlchen geholfen.
Es
flatterte so fest mit den Flügeln, dass sein Gefieder glühen anfing.
So
erzählt es eine englische Sage.
Die
Engländer nehmen fröhliche Weihnachten wörtlich.Bereits
im November verfallen sie in einen regelrechten Kaufrausch.
Das
ganze Haus wird geschmückt mit Papierschlangen und bunten
Lichterketten.
An
den Wänden werden immergrüne Zweige und bunte Blätter angebracht.
Überall
hängen Mistelzweige und wenn ein Mann unter diesem ein Mädchen
trifft, darf er es küssen.
Am
1. Dezember wird schon der Weihnachtsbaum aufgestellt.
Am
Kamin hängen weihnachtlich verzierte mit Namen versehene lange
Strümpfe.
Die
Engländer sind Weltmeister im Weihnachtskarten schreiben und die
erhaltenen Karten werden entweder am Kamin oder an einer quer durch
das Zimmer gespannten Leine aufgehängt.
In
der Vorweihnachtszeit ziehen viele Kinder von Haus zu Haus, um
Christmas Carols (Weihnachtslieder) zu singen.
Dieser
Brauch geht zurück auf frühere Zeiten, wo die armen Kinder vor den
Häusern der Reichen sangen und um Gaben bettelten.
Das
Familienfest dauert drei Tage.
In
der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember kommt Father Christmas oder
auch durch den amerikanischen Einfluss, Santa Claus durch den Kamin.
Er
füllt die Socken, bedient sich von dem für ihn bereitgestellten
Teller mit Plätzchen, trinkt von der Milch und verschwindet wieder
durch den Kamin, um mit seinem Rentierschlitten zum nächsten Haus zu
fahren.
Am
Morgen des 25. Dezembers werden dann, meist noch im Schlafanzug, die
Geschenke ausgepackt.
Um
15.Uhr wird dann der Weihnachtsansprache der Queen gelauscht, die
kein Engländer versäumt.
Dann
wird mit Familie und Freunden eine richte Party gefeiert.
Während
des Essen tragen sie Papierhüte und ziehen Knallbonbons.
Nach
dem gefüllten Truthahn mit vielen Beilagen, gibt es den berühmten
Plumpudding, der mit Rum übergossen und angezündet
wird.
Wer
die im Weihnachtskuchen versteckte Münze findet, hat einen
Wunsch frei.
Am
26. Dezember besucht man dann Freunde und Bekannte.
Dieser
Tag wird Boxing-Day genannt.
Früher
haben die Lehrlinge an diesem Tag mit Boxen, Schachteln,
Geld gesammelt.
In
manchen Familien werden in Silber- oder Goldpapier eingewickelte
Münzen aus Schokolade an die Kinder verschenkt.
angezündet
wird.
Wer
die im Weihnachtskuchen versteckte Münze findet, hat
einen
Wunsch frei.
Am
26. Dezember besucht man dann Freunde und Bekannte.
Dieser
Tag wird Boxing-Day genannt.
Früher
haben die Lehrlinge an diesem Tag mit Boxen,Schachteln,
Geld gesammelt.
In
manchen Familien werden in Silber- oder Goldpapier eingewickelte
Münzen aus Schokolade an die Kinder verschenkt.
Wichtelweihnacht
Klingelingeling,
Klingelingeling!
Mit
fröhlichem Gebimmel fährt der Schlitten über das Land.
Es
ist ein schöner Tag.
Die
Sonne hat ihre Strahlen ausgebreitet und lässt den Schnee glitzern
und funkeln wie Diamanten.
Dächer,
Bäume und Sträucher sehen aus als hätte ein Riese sie mit
Puderzucker bestäubt.
Cherubim,
der zum ersten Mal auf der Erde ist hätte sich so gerne alles
angesehen, doch St. Nikolaus hat es eilig.
So
viele Kinder müssen noch beschert werden, so viele Stiefel gefüllt.
Gerade
fahren sie durch einen Wald und der kleine Engel wendet sich
aufgeregt hin und her, übersieht einen Ast, erhält einen Schlag und
purzelt vom Schlitten.
Der
Schlitten ist längst weitergefahren und Nikolaus hat nicht bemerkt,
dass sein kleiner Begleiter nicht mehr hinter ihm
sitzt.
Ein
Häschen hoppelt neugierig näher.
Als
Cherubim die Augen aufschlägt, springt es erschrocken zurück und
beobachtet aus sicherer Entfernung den kleinen Gesellen.
Cherubim
richtet sich auf und blickt sich verwundert um.
Er
ist noch ganz benommen von dem Sturz.
Mühsam
rappelt er sich auf.
Da
erblickt er das Häschen.
„He,
du da, komm einmal her!“
Zögernd
hüpft der kleine Hase näher.
„Wo
bin ich?“
„Im
Fürstenrieder Park.“
„Hast
du St. Nikolaus gesehen?“
Das
Häschen schüttelt den Kopf.
Cherubim
fährt sich verzweifelt durch die Locken.
„Eine
schöne Bescherung ist das. Wie finde ich den Nikolaus und wie komme
ich ohne ihn nur in den Himmel zurück.
Ach
was wird Petrus sagen.“
Ein
Knirschen ist zu hören, als würden schwere Schritte durch den
Schnee stapfen und schnell ist das Häschen verschwunden.
Ein
großer bärtiger Mann taucht zwischen den Bäumen auf.
„Nanu,
Kleiner, „ brummt er, „was willst denn du so allein im Wald? Hast
dich wohl verlaufen? Und dann noch barfuß und in dem dünnen Hemd,
du wirst dich erkälten.“
Und
ehe der Engel sich versieht, hat der große Mann seine Jacke
ausgezogen, wickelt ihn hinein und trägt ihn in seine Hütte.
Dort
wird er auf die Ofenbank gesetzt und während der Mann sich am Ofen
zu schaffen macht, schaut sich der kleine Schelm neugierig um.
Der
Alte bringt ihm nun eine Tasse Milch mit Honig und Cherubim schlürft
dankbar das heiße Getränk.
„Dann
erzähle mal, wo kommst du her, bist wohl ausgerissen?“
will
der Bärtige wissen.
„Da
gibt es nicht viel zu erzählen,“ meint Cherubim und gibt die leere
Tasse zurück, „ich bin ein Engel, habe den Nikolaus auf die Erde
begleitet und bin unterwegs vom Schlitten gefallen.“
Der
alte Mann brüllt vor Vergnügen.
„Hahahahaaaa,
ein Engel will er sein, du hast ja eine blühende
Fantasie
Bürschchen!“
Mit
blitzenden Augen springt Cherubim auf und hebt sein Röckchen, so
dass man die Flügel sehen kann.
„Und,
glaubst du mir jetzt!“
Der
Mann verstummt und starrt mit offenem Mund auf das Gefieder.
„Tatsächlich,
ein Engel! Bürschchen du hast nicht gelogen!“
Er
stützt den Kopf in die Hände und starrt vor sich hin.
Cherubim
zupft ihn am Ärmel.
„Hör
mal, ich muss weiter. Vielen Dank auch für die Milch.“
Der
kleine Engel springt hinunter und will zur Tür, doch da wird er
gepackt und ehe er sich versieht, sitzt er wieder auf der Ofenbank.
„So
kannst du nicht gehen, warte einen Moment!“
Der
Alte eilt zu einer Truhe, kniet sich auf den Boden und öffnet den
Deckel.
Er
beginnt zu kramen und alte Vorhänge, Stoffe, Kleider fliegen durch
die Luft und landen auf dem Boden.
Endlich
hat er gefunden, was er suchte.
Freudestrahlend
bringt er Cherubim ein paar Stiefelchen, einen Mantel und ein Kappe.
„Hier
zieh` das an, die sind noch von meinem Jungen, er braucht sie nimmer.
Er ist jetzt groß und wohnt in der Stadt.“
Eine
Augenblick sieht der Mann ganz traurig aus.
Der
Engel nimmt die Stiefel, schlüpft hinein und springt auf den Boden.
Vergnügt
marschiert er durch das Zimmer. Sie passen!
Nachdem
er sich den warmen Mantel angezogen und die Mütze über den Kopf
gestülpt hat bedankt er sich bei dem Alten und bald stiefelt er
durch den Wald.
Es
ist inzwischen Abend geworden und sehnsüchtig denkt er an seine
Freunde im Himmel, die gerade die Sterne putzen, damit sie schön
blinken, wenn es dunkel wird.
Da
Cherubim nie lange traurig ist, stapft er, ein fröhliches Lied
pfeifend durch den Wald.
Stundenlang!
Inzwischen
ist es stockfinster und müde und niedergeschlagen irrt er durch das
Dickicht.
Sein
ganzer Frohsinn hat ihn verlassen und trotz des Wintermantels ist ihm
kalt und auch der Schnee dringt bereits durch die Stiefel.
Die
alte Eule, die auf dem Baum sitzt, blickt gar kummervoll auf den
kleinen Engel.
Wie
gerne hätte sie ihm geholfen.
Ein
Reh springt zwischen den Büschen hervor und Cherubim erschrickt und
fängt zu laufen an.
Er
achtet nicht wohin er tritt und plumpst auf einmal durch ein Loch im
Boden.
Er
rutscht einen langen steilen Weg hinunter und landet in einer kleinen
Stube.
Etwas
benommen richtet er sich auf und schüttelt den Schnee von seinem
Mantel.
Zu
seinen Füßen bilden sich kleine Pfützen.
Es
ist angenehm warm hier drinnen und Cherubim sieht sich neugierig um.
Viel
ist ja nicht zu erkennen, doch der Mond, der seinen Sturz beobachtet
hat, rollt schnell über die Öffnung und beleuchtet die Stube.
Ein
behaglicher Kachelofen verströmt angenehme Wärme.
Neugierig
öffnet der Engel die Tür zu dem anderen Raum in welchem in
vielen kleinen Betten Wichtelmännchen schlummern.
Einer
davon mit einem langen weißen Bart und wohl der Älteste hat seinen
Mund weit offen und schnarcht.
Leise,
um die Schlafenden nicht zu stören, schleicht Cherubim zur Ofenbank
und kuschelt sich in die Decke, die dort liegt.
Der
gute alte Mond aber lächelt und wandert zurück zu den Sternen.
Als
die Sonne am nächsten Tag kommt, um den Mond abzulösen, erzählt
ihr der alte Geselle von Cherubims Abenteuer.
Schnell
eilt die alte Dame zu der Höhle der Wichtel und kitzelt den
schlafenden Engel an der Nase.
„Hatschi!“
Cherubim muss niesen.
„Guten
Morgen, du Schelm. Man hört ja schöne Sachen von dir!“
„Guten
Morgen, Frau Sonne. Hast du St. Nikolaus gesehen?“
„Ja,
sicher, aber du weißt ja, dass er nie lange an einem Ort verweilen
kann. Er macht sich übrigens große Sorgen um dich!“
Dies
sagt die Sonne alles in sehr strengem Ton und Cherubim senkt beschämt
den Kopf.
„Na,
na wird schon alles gut werden,“ murmelt diese, denn der kleine
Nichtsnutz tut ihr leid.“
Plötzlich
hört man das Trappeln kleiner Schritte und eins, zwei, drei …
zwölf kleine Wichtel stürmen in die Küche und betrachten
verwundert ihren kleinen Gast.
„Wer
bist du? Woher kommst du? Wie konntest du in unsere Höhle gelangen?“
So
schwirren die Fragen durcheinander.
„Ruhe!“
donnert Kalle der Älteste.
„Wenn
ihr alle so durcheinander brüllt, versteht niemand etwas und ihr
erschreckt den Kleinen nur. Also wer bist du?“
Cherubim
springt von der Ofenbank und stellt sich vor:
„Ich
bin Cherubim, der Engel, der diesmal St. Nikolaus auf die Erde
begleitet hat, unterwegs fiel ich vom Schlitten und als ich durch den
Wald irrte stürzte ich durch euren Kamin.“
Traurig
sieht er die Wichtel an und in seinen Augen schimmern Tränen.
„Und
nun weiß ich nicht, wie ich St Nikolaus jemals finden soll und wie
ich wieder zurück in den Himmel komme.“
Mitleidig
versuchen die kleinen Männchen den Engel zu trösten und wieder ist
es Kalle der Ordnung in den Wirrwarr bringt.
„ So,
nun genug geweint! Wir wollen frühstücken!“ brummt er und wenig
später sitzen alle vergnügt um den Tisch und genießen das
Frühstück.
Es
klopft an der Tür.
Knirps
springt auf.
„Das
ist sicher Bambi!“
Er
öffnet die schwere Eichentür und ein Reh trippelt graziös herein.
„Guten
Morgen, liebe Wichtel.“
„Guten
Morgen, Bambi!“ tönt es im Chor und Kalle reicht dem Gast ein
Stückchen Zucker, das dieser genüsslich zerkaut.
Neugierig
schweift der Blick der großen braunen Augen durch den Raum und
bleibt an Cherubim hängen.
„Wer
ist denn das?“
„Das
ist Cherubim, der St. Nikolaus auf die Erde begleitet hat,“ stellt
Kalle vor.
Bambi
wirft graziös den Kopf zurück.
„Ich
habe bereits von Frau Eule gehört, dass St. Nikolaus durch den Wald
gefahren ist und wieder hat er die Witwe Klaasen und ihre beiden
Kinder vergessen.“
Kalle
schmunzelt, „ keine Bange, diesmal haben wir vorgesorgt. Kommt mal
mit ihr Beiden!“
Cherubim
und Bambi folgen ihm in eine Nebenhöhle und bleiben staunend stehen.
Ein
prächtiges Bild bietet sich ihren Augen.
Ein
geschmückter Weihnachtsbaum steht in einer Ecke und eine Menge
Geschenke füllen den Raum.
Ein
bunter Ball liegt neben einer wunderschönen Puppe, ein rotes
Rennauto steht fahrbereit neben einem Schlitten, Handschuhe, Schals
und Mäntel und Mützen sind daneben aufgetürmt.
Inzwischen
sind nun die Wichtel in die Höhle gekommen und vergnügt wird nun
der Schlitten mit all den Herrlichkeiten beladen.
Wenig
später wandert die kleine Gesellschaft durch den Wald.
Bambi
zieht den Schlitten durch den knirschenden Schnee.
Knirps
wird voraus geschickt.
Leise
schleicht er sich an das Fenster, hinter dem es noch dunkel ist, und
späht durch die Scheibe.
Die
Menschen scheinen noch zu schlafen, nicht ahnend, welch wunderbare
Überraschung ihnen bevorsteht.
Die
Tür knarrt leise, als die kleinen Geister in den ärmlichen aber
sauberen Raum treten.
Sie
verharren einen Moment und lauschen.
Dann
wird schnell der Baum aufgestellt und die Geschenke darunter
verteilt.
Hinter
Büschen verborgen warten sie nun und bald hören sie einen
Jubelschrei.
„Mami,
Mami, sieh nur!“ ruft aufgeregt der Junge.
Kalle
gibt den anderen ein Zeichen und geschwind schleichen sie an das
Häuschen und spähen neugierig durch das Fenster.
Die
Witwe Klaasen steht vor dem Baum, die Hände zum Gebet gefaltet und
Tränen laufen über ihre Wangen.
Der
Junge hält mit glückseligen Augen das Rennauto in die Höhe und das
Mädchen hat liebevoll die Puppe an sich gepresst.
Kalle
muss sich schnell einige Tränen aus den Augen wischen.
„Verflixt
nun ist mir so eine Schneeflocke ins Auge gekommen.“ brummt er.
Auch
die anderen wischen sich verstohlen über die Augen.
Da
hebt das Mädchen plötzlich den Kopf und deutet zum Fenster.
„Mutter,
Karli seht nur!“ ruft es und deutet auf die kleinen Späher.
Husch!
Ist die kleine Gesellschaft verschwunden und als gleich darauf die
Tür des Häuschens sich öffnet und die Kinder heraus stürmen, sind
die Wichtel schon auf dem Weg zu ihrer Höhle.
Irgendwie
sind sie alle fröhlich gestimmt.
Es
ist doch immer wieder ein schönes Gefühl, anderen eine Freude zu
bereiten.
Und
Cherubim verspricht, dass St. Nikolaus die Witwe und ihre Kinder
nicht mehr vergessen wird.
Bambi
nickt und meint.
“Das
wäre wirklich gut, doch nun komm, ich werde dich durch den Wald
tragen.“
Voll
Freude umarmt der Engel das Reh.
Er
verabschiedet sich von den Wichteln und dann geht es quer durch den
Wald.
Ein
Klingeln weht durch die Bäume und auf einmal taucht der Schlitten
auf.
Cherubim
springt von Bambis Rücken und direkt in die ausgebreiteten Arme von
St. Nikolaus.
„Na,
du kleiner Taugenichts, habe mir große Sorgen gemacht
um
dich, deshalb bin ich auch noch einmal umgekehrt. Außerdem hat mir
Frau Sonne erzählt wo du bist.“
„Erzählst
du es auch nicht dem Petrus?“
Nikolaus
lächelt.
„Nein,
das bleibt unser Geheimnis! Aber nun komm, ich habe deinetwegen schon
viel Zeit verloren.“
Cherubim
steigt glücklich auf den Schlitten, winkt dem Reh noch einmal zu und
ab geht die Fahrt.
©
Lore Platz
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