Wie angekündigt will ich euch Geschichten in und um den Zauberwald erzählen.
Begonnen hat alles, als Verena und Michael sich verliebten.
Viel Spaß beim Lesen!
Verena
und Michael
Das
fröhliche Tschilpen der Vögel erfüllt die Luft und mit dem zarten
Zirpen der Grillen als zweite Stimme, entsteht eine feine Melodie.
Die
Kaninchen huschen geschäftig durch das Gras.
Frau
Reh äst in der Lichtung. Ab und zu hebt sie den Kopf, um ihren
beiden Kindern beim Spielen zuzusehen.
Die
Biber schleppen eifrig kleine Zweige in den Bach, um ihren Damm noch
höher aufzuschichten.
Frau
Ente gleitet umgeben von ihren flauschigen Kindern über das Wasser.
Als sie durch den Damm aufgehalten wird, schnattert sie empört
wendet sich um und schwimmt wieder zurück.
Die
Kleinen paddeln aufgeregt hinterher.
Eichkätzchen
hetzen im fröhlichen Spiel aufgeregt die Bäume rauf und runter.
Es
ist ein schöner Tag und friedlich, wie jeder Tag, seit die Tiere
Lilofee zur Königin des Zauberwaldes gewählt haben.
(c) eigenes Foto |
Sie
sitzt gerade in ihrem Arbeitzimmer.
Auf
der Fensterbank lümmelt ihre jüngste Schwester Verena, den hübschen
Mund unmutig verzogen und die Stirn entstellen zwei hässliche
Falten.
Lilofee
betrachtet ihre Schwester lächelnd.
„Welche
Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?“
Verena
springt auf und läuft erregt auf und ab, kickt den Papierkorb zur
Seite und ballt wütend ihre Hände zu Fäusten.
„Mich
ödet alles an, mir ist entsetzlich langweilig!
Du
hast all die Tiere und Wesen des Zauberwaldes, die mit ihren
Problemen zu dir kommen.
Deine Tage sind ausgefüllt.
Und
was mache ich? Ich bin nur Papas hübsche kleine Tochter!“
Lilofee
schmunzelt.
„Und
eines Tages kommt ein Feenprinz und du wirst Königin.“
„Ist
schon da!“
Verena
setzt sich wieder auf die Fensterbank.
„Der
König von Luranien hat bei Papa um meine Hand angehalten !“
„Ist
doch prima! Ich habe von ihm gehört. Er ist gut und gerecht und an
seiner Seite führst du bestimmt kein langweiliges Leben.“
Verena
stützt das Gesicht in beide Hände und seufzt kummervoll.
Ihre
Schwester betrachtet sie nachdenklich.
„Heraus
mit der Sprache, es geht um etwas anderes als Langweile.
Was
ist los?“
Verena
seufzt noch einmal:
„Ich
habe mich verliebt!“
„Wer
ist es?“
„Der
Sohn von Förster Braun!“
„Ein
Mensch !!!“
„Ja
und er sieht himmlisch aus! Groß, kräftig, wunderschöne braune
Augen und wenn er lacht, ach!“
„Und
liebt er dich auch?“
„Ach,
Lilofee, er weiß doch gar nicht, dass es mich gibt.“
„Dann
vergiss ihn ganz schnell! Er ist ein Mensch und Papa wird das nie
erlauben!“ warnt Lilofee.
„Ich
liebe ihn doch so sehr, Lilo! Jeden Tage laufe ich aus dem Zauberwald
und verstecke mich im Gebüsch in der Nähe des Forsthauses, um ihn
zu beobachten.
Wenn
ich die Augen schließe, sehe ich sein liebes Gesicht vor mir.
Ach
Lilo, was soll ich nur tun?“
Diese
betrachtet besorgt ihr kleine Schwester.
Verena
war schon immer romantischer, als sie.
Nur
das konnte nicht gutgehen.
Wenn der Vater dahinter kam, nicht
auszudenken, was dann geschah.
„Verena
und wenn er nun schon Frau und Kinder hat? Du weißt doch rein gar
nichts von ihm.“
Verena
errötet.
„Hat
er nicht! Ich belausche auch seine Gespräche mit seinen Eltern und
da hat er einmal erwähnt, dass er das richtige Mädel noch nicht
gefunden hat.“
„Und
du meinst, du bist die Richtige?“
Verena
schürzt trotzig die Lippen.
„Warum
nicht!“
Lilofee
nimmt sie fest in die Arme.
„Versuche
dein Glück, Kleines, ich werde dir helfen, so gut ich kann.“
„Du
bist die beste Schwester der Welt!“
Wie
ein Wirbelwind saust Verena hinaus, begleitet von dem fröhlichen
Lachen ihrer Schwester.
Morgen geht es weiter
Auf diese Auforderung Gedichte über nicht mehr so aktuelle Wörter in unserer Sprache zu machen hat mich meine Freundin Regina aufmerksam gemacht. Ich finde es toll diesen Wörtern wieder ein Gesicht zu geben.
dünken (es scheint. Dünkel)
Es dünkt mir, als wäre es nutzlos, darüber zu schreiben
Dieses Wort sollte wirklich vergessen bleiben
Einen Text verschönern, das kann es nicht
Es reicht höchstens mal für ein Gedicht!
(c) Lore Platz