Schwül und gewittrig wars am Wochenende
Deshalb will ich euch heute wieder in den Zauberwald mitnehmen, dort ist es schön kühl.
Ich habe euch ja versprochen, dass ich euch die Geschichte von Prinz Mirzel und Melisande erzählen werde, die ihr in der Zwergenhochzeit kennen gelernt habt.
Viel Spaß beim Lesen!
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(c) meine Tochter |
Der
gute Kobold
Nicht
weit vom Zauberwald liegt ein Felsengebirge mit vielen unterirdischen
Höhlen, in denen die Kobolde leben.
Sie
sind ein boshaftes, hinterlistiges Völkchen.
Obwohl
entfernte Verwandte der Zwerge, wurden sie doch vor langer Zeit aus
der Zwergenzunft ausgestoßen.
Denn
anstatt fleißig zu arbeiten spielten sie den Zwergen nur schlimme
Streiche.
Sie
zerstörten die schön gepflegten Gärten, stahlen den Zwergen die
mühsam erworben Schätze und trieben nur bösen Unfug.
Deshalb
beschloss auch der Zwergenkönig Murzel die Kobolde aus dem Reich zu
vertreiben.
Mit
spitzen Speeren bewaffnet jagten die tapferen Zwerge die Kobolde aus
dem Zwergenland.
Seltsam
war nur, dass wenige Zeit später der kleine Zwergenprinz Mirzel aus
seiner Wiege gestohlen wurde.
Bis
heute weiß niemand was aus dem kleinen Prinzen geworden ist.
Koboldkönig
Kuddelmuddel sitzt auf seinem Felsenthron und langweilt sich.
Missmutig
trommelt er mit den Fingern auf die Armlehne und seine Augen blitzen
zornig auf, als die Tür des Saales aufgerissen wird und sein erster
Minister, Graf Diskus, herein stürmt.
„Was
soll das!“, faucht der König, „ könnt ihr euch nicht anmelden
lassen?“
„Verzeihung,
Majestät!“
Der
Minister verbeugt sich kurz und lässt sich erschöpft auf den
nächsten Sessel fallen.
Neugierig
betrachtet ihn Kuddelmuddel.
„Was
hat euch denn so aus der Fassung gebracht?“
„Majestät,
es ist entsetzlich, unmöglich und nicht mehr auszuhalten mit ihm!“
„Von
wem sprecht ihr?“
Graf
Diskus wischt sich über die Stirn.
„Natürlich
von Mateo, diesem Nichtsnutz!“
Wütend
springt der König auf.
„Mateo!
Habe ich nicht gesagt, wenn er sich noch einmal die geringste
Kleinigkeit zuschulden kommen lässt, wird er des Landes verwiesen!“
„ Jawohl!
Und dieses Mal ist es wohl kaum zu umgehen!“
Der
Koboldkönig setzt sich.
„ Nun
erzählt, was hat er getan.“
„Majestät
können sich sicher an die alte Kräuterfrau erinnern, die am Rande
des Waldes wohnt.“
„Ja,ja,
ich kenne sie, erzählt weiter!“
Ungeduldig
wedelt Kuddelmuddel mit der Hand.
„ Die
alte Frau hat den ganzen Tag Kräuter gesammelt und sie dann am Abend
vor ihrer Hütte zum Trocknen aufgehängt.
Darauf
haben Flip und Flap nur gewartet.
In
Windeseile haben sie aus den Kräutern ein schönes Lagerfeuer
gemacht und die ganze Jugend tanzte kreischen darum herum.“
Begeistert
schlägt sich der König auf die Knie.
„Meine
Söhne, ich kann stolz auf sie sein.
Sie
wissen wie richtige Kobolde sich zu verhalten haben!“
„Oh
ja!“
Mit
leuchtenden Augen berichtet der Graf weiter.
„Ihr
hättet eure Freude an dem Gejammer der alten Frau gehabt.“
Kuddelmuddel
klatscht vergnügt in die Hände.
„Welch
herrlicher Streich, aber was hat Mateo damit zu tun?“
„Nur
Geduld, Majestät!
Am
nächsten Tag, als das Jungvolk sich noch einmal zu der Hütte schlich,
um sich am Kummer der Alten zu ergötzen, was sehen sie da?
Mateo!
Er schleppt einen riesigen Korb voller Kräuter, die er die ganze
Nacht gesammelt hat.
Entsetzlich
die Freude der Frau!“
Der
Graf schüttelt angewidert den Kopf und der König wird blutrot vor
Zorn.
„Wache!
Wache!“ brüllt er und sogleich werden die Flügeltüren
aufgestoßen und Hauptmann Geschoss eilt herbei und schlägt die
Haken zusammen.
„Majestät
befehlen!“
„Marschiere
sofort mit deinen kräftigsten Männern zu Gernot und bringe den
jungen Mateo!“
„Jawohl,
Majestät, Befehl wird sofort ausgeführt!“
In
der kahlen Felsenhöhle sitzt Gernot Pfeife rauchend über seiner
Zeitung, während seine Frau Huxta Wurzeln schabt.
Die
Kinder toben in ihren Zimmern und hänseln, wie so oft, ihren Bruder
Mateo.
„Rechtsum!
Geradeaus! Halt Stillgestanden!“ schallt es auf der Straße.
Gleich
darauf klopft es kräftig an der Tür.
Gernot
lässt die Zeitung sinken und wechselt einen überraschten Blick mit
seiner Frau.
„Herein!“
Der
Hauptmann der königlichen Garde betritt den kleinen Raum, grüßt
zackig und schnarrt seinen Befehl herunter.
Gernot
runzelt ärgerlich die Stirn.
„Schon
wieder Mateo! Nichts wie Ärger habe ich mit dem Jungen,
seit ihr ihn damals zu mir gebracht habt.“
Wütend
wirft er seine Pfeife auf den Tisch und geht zur Treppe.
„Mateo,
komm sofort herunter!“
"Ja,
Vater, ich komme sofort!“
Leichtfüßig
eilt der junge Kobold die Treppe herunter und wird sofort von den
Soldaten umringt.
Hilflos
blickt Mateo von einem zum anderen.
„Was
habe ich denn getan?“ fragt er verwirrt.
Doch
statt zu antworten, versetzt der Hauptmann ihm einen groben Stoß und
schweigend marschieren die Soldaten mit ihrem Gefangenen zum Schloss.
Kuddelmuddel
wartet schon ungeduldig und als die Garde mit Mateo den Saal betritt
springt er auf.
Der
Gefangene erhält einen groben Stoß in den Rücken und landet vor den
Füßen des Königs.
Mühsam
erhebt er sich und sieht Kuddelmuddel frei und offen ins Gesicht.
„Majestät,
ihr wünschtet mich zu sprechen?“
Der
Koboldkönig presst die Lippen zusammen, sein Gesicht läuft
zornesrot an, dann brüllt er.
„ Ich
habe dich gewarnt Bürschchen, das Maß ist voll.
Die
Sache mit der Kräuterfrau war dein letzter Streich!
Noch
heute verlässt du unser Reich, du bist nicht wert ein Kobold zu
sein! Hinaus mit dir!“
Mateo
neigt grüßend den Kopf und verlässt das Schloss.
Nachdenklich
wandert er die Straße hinunter.
Vor
seinem Zuhause bleibt er kurz stehen, dann geht er langsam weiter.
Bald
liegt das Koboldreich hinter ihm und er wandert durch einen schönen
großen Wald.
Wie
schön es hier nach Harz und Moos duftet und wie wunderbar die Sonne
durch die Zweige blitzt und den Tau auf den Spinnweben funkeln lässt.
Mateo
fühlt sich auf einmal so wohl, als wäre er nach einer langen Reise
endlich heimgekehrt.
Zufrieden
setzt er sich ins Moos und schließt die Augen.
Tief
atmet er den Duft des Waldes ein und lauscht dem fröhlichen
Gezwitscher der Vögel.
Leider
bemerkt er nicht die Gefahr, in der er sich befindet.
Längst
schon hat er die Grenze des Zwergenreiches überschritten und
natürlich nicht unbemerkt.
Ehe
Mateo sich versieht ist er schon von den Zwergen gefesselt und steht
wenig später vor König Murzel.
Mateo
der Pechvogel!
„Wie
kann es geschehen, dass einer dieser schrecklichen Kobolde in unser
Reich eindringt!“
„Majestät,
wir haben es sofort bemerkt!“ entschuldigt sich der Hauptmann der
Wache.
Dabei
wirft er einen strafenden Blick auf den Zwerg Pippo, der geschlafen
hatte, statt diesen Teil der Grenze zu bewachen.
Pippo
wird rot und scharrt verlegen mit dem Fuß.
Der
König aber mustert Mateo mit einem finsteren Blick.
„Wurdest
du ausgesandt, um zu spionieren?“
Der
junge Kobold schüttelt heftig den Kopf.
„ Ich
habe mich verlaufen, bitte, Majestät, ich wollte nichts böses!“
Er
wirft dem Zwergenkönig einen flehenden Blick zu und diesem wird ganz
eigenartig zumute.
Er
wird doch nicht Mitleid mit einem Kobold haben!
Ärgerlich
über sich selbst, herrscht er die Soldaten an:
„Werft
ihn in den Turm. Ich werde später entscheiden, was mit ihm geschehen
soll!“
Die
Soldaten nehmen den Gefangenen in ihre Mitte und bringen ihn in den
Turm.
Traurig
sieht Mateo nun durch die Gitterstäbe hinunter auf die Zwergenstadt
und beobachtet das emsige Treiben.
„Mateo,
hallo Mateo!“ piepst plötzlich ein Stimmchen.
Mateo
wendet den Kopf und erblickt einen kleinen Vogel, der neben dem
Gitter auf und ab flattert.
„Hallo
Rotkehlchen!“ begrüßt der junge Kobold seine kleine Freundin.
„Also
ist es doch wahr, was die alte Tratschtante, Frau Elster erzählt
hat. Man hat dich aus dem Koboldreich ausgewiesen.“
„ Ja
das ist richtig! Aus dem Koboldreich wurde ich rausgeworfen und im
Zwergenreich in den Turm gesperrt.
Du
siehst ich bin überall sehr beliebt!“
Diese
Worte klingen so bitter, dass Rotkehlchen ihn trösten möchte.
„Sei
nicht traurig, Mateo! Die Tiere des Waldes haben dich lieb und
vielleicht können wir ja helfen.
Aber
nun muss ich eilen, denn meine Kinder haben Hunger!“
Mateo
winkt ihm lange nach, dann setzt er sich niedergeschlagen in die Ecke
auf einen Strohsack.
Schlurfende
Schritte nähern sich.
Der
Schlüssel wird im Schloss gedreht und ein mürrisch blickender alter
Zwerg stellt einen appetitlich duftenden Teller mit Essen, sowie
einen Krug mit Honigwasser vor Mateo
auf den Boden.
Ohne
ein Wort zu sprechen schlurft der Alte wieder hinaus, der Schlüssel
klirrt, die Schritte entfernen sich.
Mateo
ist wieder allein.
Morgen geht es weiter
Da ich am Wochende ja nicht im Blog einstelle habe ich diesmal drei Juniverse
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(c) Irmgard Brüggemann
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Brummer 24. 6.2024
ich kenne es als dickes Insekt oder auch
einen Lastwagen nennt man so
In einer meiner Lilaluna Geschichten spielte auch eine
Hummel namens Brummer mit, die sich verliebt hatte.
Das Hummelfräulein Annegriet
War sehr verliebt
In einen jungen Hummelmann
Und schmachtet ihn von Ferne an
Auch diesen hat Armors Pfeil längst getroffen und zwar
besonders gut
Und er fasste Mut
Vorbei ist der Liebeskummer
Annegriet ist glücklich mit ihrem Brummer
(c) Lore Platz
pittoresk 23.6.2024
pittoresk bedeutet malerisch - ableiten kann man es
wohl von dem lateinischen Wort pictor der Maler
Ich schau mir lang schon dieses Wort nun an
Nichts malerisches daran ich jedoch finden kann
Vielleicht findet ihr mich ja vermessen
Wenn ich sage dieses Wort sollte man wirklich
vergessen
(c)Lore Platz
22.6.2024
Schabernack bedeutet: Scherz Spaß
Viel Schabernack hat er gemacht
Und nicht jeder hat darüber gelacht
Till Eulenspiegel wurde er genannt
Und war im ganzen Land bekannt
Gelebt soll er haben im 1510er Jahr
Aber nachprüfen, ob das auch wahr, kann man nicht
Doch freuen können wir uns immer noch über seine
Geschichten
(c)Lore Platz