Schwül , heiß, da sind wir wohl im Zauberwald besser aufgehoben, Schaun mer mal, Wis Mateo geht.
Viel Spaß beim Lesen!
Bald
haben sie die kleine Gärtnerei von Melisandes Eltern erreicht und
das Mädchen öffnet das Tor.
„Kommst
du mit?“
Mateo
zögert.
„Sie
haben dich verspottet, meinetwegen.“
Melisande
zuckt mit den Schultern.
„Ach,
das sind doch nur dumme Gänse. Ich mag dich und bin stolz auf unsere
Freundschaft.“
Mit
glücklich leuchtenden Augen folgt der Kobold dem Mädchen ins Haus.
Melisandes
Mutter ist am Anfang etwas zurückhaltend dem Gast gegenüber, doch
Mateos freundliche, bescheidene Art gewinnt auch ihr Herz.
Als
Viktor das Zimmer betritt sitzen die drei gemütlich plaudern
bei
Kaffee und Kuchen.
„Hallo Viktor, möchtest du auch eine Tasse Kaffee?“ begrüßt ihn Agnes.
„Ja,
ja, ich will nur schnell meine Hände waschen,“ brummt dieser und
mustert Mateo mit einem nachdenklichem Blick.
Doch
wenig später sitzt er dann in seinem gemütlichen Sessel und
fachsimpelt mit dem Kobold über Kräuter.
Mateo
wirft einen Blick aus dem Fenster und meint bedauernd:
„Leider
muss ich jetzt gehen, denn Zenko und Pummelchen machen sich bestimmt
schon Sorgen.“
„Sicher
doch mein lieber Mateo und komm bald wieder vorbei du bist immer
willkommen bei uns,“ erklärt Agnes.
Viktor
räuspert sich.
„Hättest
du nicht Lust, mein Junge, mir in der Gärtnerei zu helfen. Ich
könnte einen tüchtigen Gesellen gebrauchen.“
Der
Kobold strahlt. „Gerne!“
„Na,
dann bis morgen früh, abgemacht?“
„Abgemacht!“
Melisande
nimmt seine Hand.
„Ich
begleite dich noch hinaus.“
Ohne
seine Hand loszulassen schlendert sie mit ihm durch den Garten.
„Bis
morgen Mateo,“ sagt sie leise, stellt sich auf die Zehenspitzen und
küsst ihn auf die Wange.
Schnell
schließt sie das Tor und läuft ins Haus.
Mateo
aber schwebt wie auf Wolken.
Zenko
und Pummelchen haben sich schon Sorgen gemacht und sind froh, als sie
ihn sehen.
Mit
leuchtenden Augen erzählt er ihnen von seinen neuen Freunden.
Zenke
sieht versonnen dem Rauch seiner Pfeife nach und schmunzelt.
„So,so,
ausgerechnet die Kinderfrau des Prinzen hat dich in ihr Herz
geschlossen.
Mateo kniet vor den Bohnenstangen, lockert vorsichtig die Erde und zupft hier und da ein gelbes Blatt ab.
Er
ist so vertieft in seine Arbeit und bemerkt gar nicht, dass er
beobachtet wird.
Königin
Rosamund hatte den Garten betreten, um ihre Freundin Agnes zu
besuchen und steht nun hinter ihm.
Und
obwohl sie Kobolde hasst, fühlt sie sich seltsamerweise
zu
Mateo hingezogen.
Verwundert
über ihre eigenen Gefühle, geht sie leise weiter.
Agnes
hat schon Kaffee gekocht und ein leckerer Napfkuchen steht auf dem
schön gedeckten Tisch.
Wie
so oft, reden sie von dem kleinen Prinzen Mirzel, was für süße
Pausbäckchen er hatte, wie herzhaft er kichern konnte und... .
Melisande
kommt ins Zimmer und begrüßt den Gast freundlich.
Mit
einem liebevollen Blick betrachtet die Königin das Mädchen.
„Melisande,
du wirst immer hübscher.“
Sie
zwinkert vergnügt.
„Hast
du denn schon einen Liebsten?“
Das
Mädchen errötet und Agnes lächelt.
„Ich
weiß zwar nicht, ob Meli schon einen Freund hat, aber ich bin sehr
stolz auf sie.“
Melisande
winkt verlegen ab:
„Nun hör schon auf, Mama, gib mir lieber ein
Stück Kuchen, oder besser noch zwei.“
Agnes
lacht und schneidet zwei dicke Scheiben ab.
„Hier
für dich und Mateo, und nun lauf schon.“
Die
Königin sieht nachdenklich dem davon eilendem Mädchen nach.
„Weißt
du Agnes, obwohl Mateo einer dieser schrecklichen Kobolde ist,
gelingt es mir nicht ihn zu hassen. Es ist ganz eigenartig.“
Ihre
Freundin nickt heftig.
„Uns
geht es genauso. Wir haben Mateo ins Herz geschlossen, fast wie einen
Sohn!“
Rosamund
sieht sie ernst an.
„Ich
glaube, Melisande liebt ihn?“
Agnes
nickt bekümmert.
„Sie
werden es nicht einfach haben,“ meint die Königin,
„ aber wenn
ich helfen kann, wendet euch an mich.“
Die
Tür geht auf und Viktor guckt vergnügt herein.
„Hmmm,
hier duftet es nach Kaffee, habt ihr noch ein Tässchen über, für
einen schwer arbeitenden Mann?“
Bald
sitzt auch Viktor bei ihnen und die Gespräche drehen sich um andere
Themen.
Doch
auch der schönste Nachmittag geht zu Ende und die Königin muss ich
verabschieden.
Als
sie an Mateo vorbei geht, der gerade die Gurkenpflanzen gießt, grüßt
sie freundlich.
Mateo
sieht ihr versonnen hinterher und es ist ihm ganz seltsam ums Herz.
Gemächlich
schreitet Schneeflocke durch den Wald.
Lilofee
ist auf dem Weg zu ihrem Patenonkel, dem Zauberer Hokuspokus.
Der
Wald lichtet sich und vor ihnen breitet sich eine weite blühende
Wiese aus.
Freudig
wiehert die Stute und trabt übermütig durch das Gras.
Lilofee
lenkt das Pferd den gewundenen Pfad hinauf und mit fliegender Mähne
galoppiert Schneeflocke in den Schlosshof.
Dem
herbeieilenden Stallburschen reicht Lilofee die Zügel der
übermütigen Schneeflocke und eilt die breiten Marmorstufen hinauf.
Mit
strahlendem Lächeln wird sie von der Hausdame Friska, einer
pummeligen Zwergin, begrüßt.
Vergnügt
beugt sich Lilofee zu dem alten Fräulein hinunter und drückt ihr
einen Schmatz auf die Backe.
„Hallo,
Friska, lange war ich nicht mehr da.“
„Und
ihr kommt gerade zur rechten Zeit. Seit Tagen schon verkriecht sich
der Herr in seinem Arbeitszimmer, murmelt ständig vor sich hin und
will nichts essen und trinken.“
Die
Zwergin sieht ganz bekümmert aus.
Beruhigend
klopft ihr Lilofee auf die Schulter.
„Dann
will ich mal sehen, was ich machen kann!“
Sie
klopft an die hohe Tür und tritt leise ein.
Hokuspokus
sitzt an seinem Schreibtisch, sein Gesicht in
beiden
Händen vergraben und hat das Klopfen überhaupt nicht gehört.
Er
zuckt zusammen, als Lilofee ihm die Hand auf die Schulter legt, doch
dann strahlt er.
„Hallo
Onkel Pokus!“
Das
Mädchen benutzt den Kosenamen aus Kindertagen.
„Meine
kleine Lilly, wie schön, dass du mich wieder einmal besuchst.“
Besorgt
betrachtet Lilofee das graue kummervolle Gesicht.
„Was
ist los?“
„Ich
habe ein schlimmes Problem.“
„Erzähl
mir, wo drückt der Schuh?“
Die
Fee setzt sich auf den Schreibtisch und sieht ihren Paten
erwartungsvoll an.
Dieser
kraust kummervoll die Stirn.
„Du kennst doch die Hexe Wally. Sie hat mir ihren Ring, den mit dem großen Rubin, vorbei gebracht, da der Stein aus der Fassung gebrochen war.
Der
Ring ist ein wertvolles Familienerbstück.
Und
du weißt, dass ich mich ein wenig mit der Goldschmiedekunst befasse.
Morgen
ist Walpurgisnacht und Wally will vorher den Ring abholen.“
Der
alte Zauberer seufzt tief auf und starrt bekümmert vor sich hin.
Lilofee
betrachtet ihn liebevoll.
„Onkel
Pokus, wo liegt das Problem, kannst du den Ring nicht reparieren?“
„Doch,
doch, der Ring ist wieder wie neu, eine gut Arbeit von mir.“
Er
schmunzelt zufrieden, doch dann wird sein Gesicht wieder düster.
„Ich
kann den Ring nicht mehr finden und dabei war ich mir sicher, dass
ich ihn hier auf den Tisch gelegt habe. Aber du weißt ja, wie
zerstreut ich manchmal bin.“
„Du
denkst, du hast ihn verschusselt, komm wir suchen nach dem Ring.“
Hokuspokus
winkt müde ab.
„Kind,
seit Tagen mache ich nichts anderes!“
Lilofee
setzt sich auf die Fensterbank, schlingt die Arme um die Knie und
blickt nachdenklich ins Grüne.
„Wally
kann sehr ungemütlich werden, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht.“
„Ich
weiß, deshalb versuche ich auch immer, mit ihr gute Nachbarschaft zu
halten.“
Hokuspokus
senkt traurig den Kopf.
Eine
Weile ist es still im Zimmer.
Lächelnd
beobachtet Lilofee einen Zitronenfalter, der fröhlich über die
Wiese gaukelt und sich dann auf einer Blume niederlässt.
Eifrige
Bienen schwirren laut summend um die Blüten des Kirschbaumes.
Eine
Elster flattert auf das Turmfenster zu, als sie Lilofee sieht,
erschrickt sie, schlägt einen Bogen und verschwindet im Wald.
„Nanu?“
wundert sich Lilofee, “ das war doch Esmeralda, sieht aus, als
hätte sie ein schlechtes Gewissen.“
Lilofee
hüpft von der Fensterbank, umarmt ihren Onkel und läuft die Treppen
hinunter.
Schnell
dreht sie ihren Zauberring und verwandelt sich in eine braune,
unauffällige Lerche.
Morgen geht es weiter
(c) Irmi Brüggemann |
ALs Brimborium bezeichnet man überflüssiges, unnützen Aufwand, und das Wort stammt von dem französches Wort brimborion=Lappalie,ab
Juliane guckt voller Freude
was sie bisher geschafft schon heute
glücklich dreht sie sich um
hinaus mit dem ganzen Brimborium
(c) Lore Platz