Freitag, 13. Dezember 2024

Türchen 14 2024

 

Türchen 14



Das absolute Weihnachts-Wunderland ist Finnland.

Wohnen die Finnen doch in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Weihnachtsmann.

Der Joulupukki, wie die Finnen ihn nennen wohnt im Berg Korvatunturi in Finnisch-Lappland.

Mit seinen Wichteln bereitet er die vielen herrlichen Geschenke für die Kinder vor, die er an Weihnachten in die finnischen Stuben bringt.

Den geheimen Eingang in den Berg hat bisher noch niemand gefunden.






Jasper trifft seinen Vater wieder


Doch einer hat ihn gefunden, Jasper, das Rentier mit dem blinkenden Geweih, vielleicht erinnert ihr euch an die Geschichte, die ich vor einigen Jahren geschrieben habe.

Der kleine Rentierhirsch wurde von allen gehänselt und als auch sein Vater Tundor sich verächtlich von ihm abwandte, da verließ seine Mutter Alleschja mit ihrem Sohn die schützende Herde und wurde von Wölfen getötet, um ihren Sohn zu retten. Jasper irrte nun allein weiter und kam zum Weihnachtsland.

 


Seit vielen Jahren lebt er nun schon da.

Und hier beginnt meine Geschichte.

Es ist Sommer in Finnland und natürlich auch beim Weihnachtsmann.

Jasper und sein Freund Bertl liegen auf der Wiese und träumen im Sonnenschein.

Jasper ist nun ein erwachsener stattlicher Rentierhirsch und lässt sich auch nicht mehr von Bertl zu dummen Streichen verführen, die ihn oft in Schwierigkeiten gebracht haben.

 Ein Wichteljunge läuft über die Wiese auf sie zu.

Etwas atemlos bleibt er stehen. „Jasper, du sollst sofort zum Weihnachtsmann kommen!“ Bertl kichert, „haste was angestellt?“ „dafür bist eher du zuständig,“ grinst Jasper und folgt dem Jungen ins Haus.

Er trabt durch die leere Halle und klopft mit dem Geweih an die Tür, der Weihnachtsmann selbst öffnet ihm.

Statt seinem warmen roten Wintermantel und der Pelzmütze trägt er eine weiße Leinenhose , die etwas über dem Bauch spannt, denn er nascht so gerne Süßigkeiten, und ein weißes Hemd.

Seine langen weißen Haare sind zusammengebunden und sein weißer Bart ist ordentlich gestutzt.

Nur seine sonst so vergnügt funkelnden Augen blicken ernst und Jasper durchforscht sofort sein Gewissen, ob er etwas angestellt hat.

Der Weihnachtsmann gibt ihm ein Zeichen, ihm zu folgen. Jasper kannte den Raum in dem viele runde Bildschirme standen Einer war mit den Werkstätten verbunden, einer mit der Erde, um all die Kinder, die Wünsche an den Weihnachtsmann hatten, zu erfassen.

Auf einem Bildschirm wurden die Briefe der Kinder gespeichert und auf dem Bildschirm daneben die guten und bösen Taten der Kinder.

An all diesen Bildschirmen aber geht der alte Mann vorbei, zieht einen großen Metallschlüssel aus der Tasche und öffnet eine Nebentür.

In diesem Raum stand nur ein großer Bildschirm.

Damit kann man ins Universum schauen, aber nur in Notfällen kann man ihn benutzen.

Du musst nun stark sein, mein Junge, wenn ich diesen Knopf drücke, dann werden wir mit dem Tierhimmel verbunden und du wirst gleich deine Mutter sehen.“

Er drückt den Knopf und verlässt leise den Raum.

Der Bildschirm öffnet sich und eine Wiese im Sonnenschein ist zu sehen, auf der sich alle Arten von Tieren tummeln.

Eine Rentierkuh galoppiert über die Wiese und bleibt dicht vor Jasper stehen.

Mama,“flüstert er und beide drücken ihre Nasen an die Scheibe und so verharren sie während ihnen die Tränen aus den Augen tropfen.

Dann tritt Aleschja einen Schritt zurück.

Mein Sohn was bist du für ein stattlicher Hirsch geworden und nun führst du die Rentiere des Weihnachtsmanns an.

Habe ich dir nicht immer gesagt, dass du etwas ganz besonderes bist.“

Ja während andere mich nur verspottet und gehänselt haben. Ach Mama warum hast du dich den Wölfen entgegen gestellt.“

Weil es meine Bestimmung war. Jedes Lebewesen hat seine Aufgabe in der Welt. Und sieh dich um, im Paradies der Tiere ist es wunderschön und von hier aus kann ich dich jeden Tag sehen und bin immer bei dir.“

Aber warum hast du dich in all den Jahren nicht bei mir gemeldet?“

Weil es verboten ist nur in Notfällen dürfen wir Kontakt zu den Lebenden aufnehmen.“

Du bist in Not, wie kann ich dir helfen?“

Nicht ich, sondern dein Vater.“

Jaspers Gesicht verschloss sich.

Aleschja sieht ihren Sohn bittend an.

Er ist dein Vater und er liebt uns beide, genau wie dich kann ich ihn beobachten.

Er hat geweint, als er von meinem Tod erfuhr und hat lange nach dir gesucht.

Ich denke deshalb hat er auch eine allein mit ihrem Sohn herumstreifende Rentierkuh aufgenommen.

Doch diese Patrischa wurde von ihrem Stamm ausgestoßen, weil sie eine hinterhältige Unruhestifterin ist.

Sie möchte. dass ihr Sohn die Herde übernimmt. Und bald sind die Revierkämpfe und Tundor soll in einen bösen Hinterhalt gelockt und getötet werden.

Bitte mein Junge rette deinen Vater!“

Jasper sieht in die flehenden Augen seiner Mutter und nickt.

Langsam verschwindet das Bild.

Leise war der Weihnachtsmann herein gekommen und auf einen Wink folgt Jasper ihm.

Vor dem Bildschirm, der die Erde zeigt, steht Bertl und grinst. „Bertl wird dich begleiten.“

Auf dem Bildschirm ist nun eine Rentierherde zu sehen, Tundor steht auf dem Hügel und wacht über sie.

Er ist alt geworden,“ flüstert Jasper.

Er macht sich Vorwürfe, weil er euch im Stich gelassen hat und ist deshalb besonders verwundbar. Deshalb ist es wichtig, dass du ihm hilfst, das wird ihm seinen Lebenswillen wiedergeben.

Inzwischen hast du ja auch gelernt mit deinen Gefühlen umzugehen und dein Geweih blinkt nur noch wenn du es willst.“

 


Er reicht dem Kobold einen Beutel mit Sternenstaub, den sich dieser um den Hals hängt und unter seinem Hemd verstaut, dann klettert er auf den Rücken seines Freundes. „Ich werde euch von hier oben im Auge behalten. Viel Glück!“

Der Weihnachtsmann wirft etwas Sternenstaub über sie und schnell wie der Blitz sausen sie durch die Wolken und stehen auf einer Wiese. Glücklich sieht Jasper sich um und atmet tief. Seit vier Jahren hat er die Erde nur im Winter besucht.

Es raschelt im Gebüsch und drei junge Renhirsche treten auf die Wiese.

Bertl ist längst auf einem Baum verschwunden. Jasper erkennt sie, der eine ist Xerkses der Sohn von Patrischa und die beiden seine Freunde.

Hochmütig hebt Jasper den Kopf und sieht die drei Jungspunde von oben herab an und ahnt nicht wie sehr er in dem Moment seinem Vater gleicht.

Ach ihr gehört sicher zu der Herde, die ich gewittert habe.“

Er will weiter gehen, doch Xerxes stellt sich ihm frech in den Weg, „Wir nehmen keine Landstreicher auf!“

Jasper sieht ihn von oben herab an. „Da habe ich aber was anders gehört.“

Bertl schreit, „Vorsicht!“

Blitzschnell dreht Jasper sich mit gesenkten Geweih um, schickt den ersten hinterhältigen Angreifer zu Boden, der zweite folgt sogleich und mit den Hinterhufen wehrt er Xerxes ab. Kopfschüttelnd betrachtet er die drei jammernden Gestalten und meint grinsend zu seinem Freund, „dann wollen wir die Wickelkinder mal zu ihren Mamis bringen.“

Als sie das Revier Turanos erreichen kommen von allen Seiten Rentiere gelaufen.

Jasper sieht sich unauffällig um, kann aber seinen Vater nirgends entdecken.

Eine Rentierkuh drängt sich nach vorne und jammert ,“ meine armen Kinder, was hat der Unhold mit euch gemacht?“

Wir haben ganz harmlos gespielt, da kam er und hat uns einfach verprügelt. “

Was ist hier los?“

Jasper dreht sich um und lächelt. „Hallo Vater.“ Tundor betrachtet den stattlichen jungen Hirsch, der ihm so ähnlich sieht, voller stolz. „Mutter hat mich hierher geschickt,“

Lebt sie denn auch noch?“

Nein, sie ist im Paradies der Tiere, kann aber alles auf Erden beobachten und ist immer bei uns.

Vor kurzem hat sie mich kontaktiert, damit ich dir helfen soll.

Diese Patrischa und ihr Sohn haben nämlich übles geplant. Sie wollten dich in einen Hinterhalt locken und töten, damit sie hier die Herrschaft übernehmen können.“

Tundor baut sich vor den Übeltätern auf.

So dankt ihr mir es also, dass ich euch in meiner Herde aufgenommen habe. Aber was geschieht nun mit ihnen,“ wendet er sich an seinen Sohn.

Überlasst das nur mir,“ ruft Bertl, springt auf den Rücken von Patrischa wirft Sternenstaub über alle und fliegt davon.

Mit weit aufgerissenen Augen starren die Rentiere nach oben.

Was war denn das?“ „Sternenstaub!“lacht Jasper.“habt ihr noch nie von den fliegenden Rentieren des Weihnachtsmanns gehört.

Ich bin ihr Anführer und deshalb wurde ich so geboren. Und nun lässt er sein Geweih blinken. Und er erzählt den aufmerksam lauschenden, wie er zum Weihnachtsmann kam.

Später liegen Vater und Sohn nebeneinander und Tundor will alles von Aleschja wissen und als der Junge längst schläft sieht er hinauf in den dunklen Sternenhimmel und flüstert: “Danke geliebte Aleschja, dass du von dort oben über mich wachst und danke, dass du mir so einen prächtigen Sohn geschenkt hast.“ Und glücklich lächelnd schläft er ein.

Als Jasper erwacht sitzt Bertl im Schneidersitz neben ihm und grinst ihn an. „Wie lange bist du schon zurück?“

Turano hebt den Kopf. „Ach dein kleiner Menschenfreund?“

Bertl blitzt ihn wütend an. „willst du mich beleidigen, ich bin kein Mensch , sondern einer der Kobolde, die zusammen mit den Wichteln dem Weihnachtsmann helfen.“

Jasper lacht schallend.“Helfen, du stellst mehr Unsinn an!“

Der Kobold wirft ihm einen giftigen Blick zu, verschränkt die Arme und bockt.

Jasper stößt ihn sanft mit der Nase an.

Aber Bertl, mein Freund, seit wann verstehst du keinen Spaß mehr?“

Dieser lässt die Arme sinken.

Ich habe die letzten Stunden mit den bösesten Kreaturen verbracht die es auf Erden wohl gibt.

Sie jammerten, beschimpften mich auf das übelste, bedrohten mich und als ich sie endlich hoch in der weit entferntesten Tundra absetzte, da wollten sie mir auch den Sternenstaub abnehmen.“

Aber,“ fragt Tundor besorgt,“ werden sie denn nicht wieder zurück finden?“

Bertl winkt ab, „Dazu sind sie zu weit weg und außerdem werden sie so beschäftigt sein, vor den Bären und Wölfen davon zu laufen, da bleibt ihnen keine Zeit Pläne zu schmieden.“ „Außerdem, Vater stehst du und deine Herde unter Mamas und meinem Schutz.“

Tandor sah seinen Sohn traurig an. Nun wirst du wieder zurück gehen?“

Jasper schüttelt lachend den Kopf. Nein, wir bleiben bis Herbst.“

Und nun begann eine schöne Zeit für Vater und Sohn.

Sie führten viele gute Gespräche und kamen sich immer näher.

Und wenn sie zusammen neben einander auf dem Hügel standen, um die Herde zu bewachen boten sie einen prächtigen Anblick. Bertl aber wurde der Liebling der Herde, besonders der Kinder.

Und als der Herbst begann die ersten Blätter zu färben und die beiden Abschied nahmen waren alle traurig.

Doch als Jasper versprach, dass sie jedes Jahr von Frühling bis Herbst wieder kommen werden, war der Jubel groß.

Am Weihnachtsabend erscheint über dem Winterquartier in das Turan seine Herde gebracht hat, ein heller Lichtschein.

Alle sehen nach oben. Da ist Bertl ruft ein Rentierjunge und nun sehen es auch die anderen.

Ein großer Schlitten, von Jasper, dessen Geweih fröhlich funkelt, gezogen, kommt aus den Wolken.

Bertl springt sofort heraus und begrüßt seine Freunde.

Der Weihnachtsmann folgt etwas langsamer. Er begrüßt Turan und sieht sich anerkennend um.

Du hast dein Winterquartier klug gequält und damit du nicht weiterziehen musst, hat dein Sohn beschlossen dich und deine Herde zu versorgen.

(c) bonmomo


Auf dem Schlitten dort liegen Säcke mit Gräsern, jungen Triebe, Kräuter und Rinde und Pilzen. Zeig uns wohin Bertl und ich sie tragen sollen.“

Während die beiden den Schlitten abladen stehen Vater und Sohn Kopf an Kopf.

Worte sind überflüssig.

Beide haben Tränen in den Augen.

Und obwohl im Tierparadies niemand weinen muss, so fließen auch aus den Augen von Aleschja Tränen.

Aber es sind Freudentränen.


PS Rentiere unternehmen im Winter lange Wanderschaften, um Nahrung zu finden und benutzen ihre Vorderhufe um Pflanzen unter dem Schnee auszugraben.


© Lore Platz 5. 8. 2024

Reginas Geschichte lest heute hier 

Lores Weihnachtszauber




4 Kommentare:

  1. Liebe Lore, diese Geschichte ist wieder soo rührend schön. Danke dafür.

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    1. und deine schönen zeich nungen mal wieder dazu

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  2. wieder sehr schön auch die Zeichnungen von Freundin Monika,,,,lg

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