Wohlig reckt Griseldis die Arme und gähnt herzhaft.
War sie noch müde!
Das Fest gestern hatte
aber auch so lang gedauert
und sie war ziemlich
spät ins Bett gegangen.
Das Mädchen wirft
einen Blick zum Fenster, die Sonne lacht gar zu einladend herein.
Mit einem Schwung wirft
sie die Bettdecke beiseite und angelt nach ihren Pantoffeln.
Dann
öffnet sie weit die Fensterflügel und atmet tief die frische
Morgenluft ein.
Drunten
im Park glitzert der See im Sonnenlicht.
Ein
Bad wäre jetzt herrlich!
Leise
verlässt die Prinzessin das Schloss über die Terrasse und eilt zum
See.
Die
Schwäne lassen sich nicht stören, kam sie doch jeden Morgen, um sie
mit Brot zu füttern.
Bald
tummelt sich das Mädchen im Wasser.
Flocki,
der kleine Schlosshund kommt Schweif wedelnd und laut bellend ans
Ufer.
Übermütig
bespritzt ihn Griseldis mit Wasser.
Flocki
gefällt das gar nicht.
Er
schüttelt sich und geht vorsichtshalber hinter einem Baum in
Deckung.
Vergnügt
lachend verlässt das Mädchen den See, hüllt sich in einen
Bademantel und läuft durch den Park zurück ins Schloss.
Flink
eilt sie die wenigen Stufen zur Terrasse hinauf, als sie ein
klägliches Winseln hinter sich hört.
Flocki,
sieht sie vorwurfsvoll an, als wollte er sagen.
„Wie
soll ich mit meinen kurzen Beinen da hinauf kommen?“
Lächelnd
beugt sich das Mädchen hinunter, hebt ihn hoch und setzt ihn dann
vorsichtig wieder auf den Boden.
Das
weiße Wollknäuel saust los, bleibt vor der Tür stehen und wedelt
aufgeregt mit dem Schwanz.
Als
Griseldis diese öffnet saust er laut bellend zur Treppe.
Da
wird er hochgehoben, baumelt einen Moment in der Luft und
verschwindet dann in einem Gedicht von Seide.
Wie
herrlich weich es hier war und wie gut es duftete.
„Du
willst wohl das ganze Haus aufwecken?“ tadelt seine junge Herrin.
Warum
schimpfte sie nur mit ihm? Er wollte doch gar nichts Böses, nur
seine Freude ausdrücken.
Ganz
zerknirscht guckt er sie an.
Griseldis
lächelt und drückt ihm einen Kuss auf das weiche Fell.
Flocki
gibt einen zufriedenen Laut von sich und kuschelt sich an das
Mädchen.
Im
Zimmer der Prinzessin angekommen wird er auf das Sofa verfrachtet und
während Griseldis sich summend anzieht und ihre langen Haare
bürstet, fallen dem kleinen Hund die Augen zu und leise regelmäßige
Atemzüge zeigen, dass er eingeschlafen ist.
Mit
einem lächelnden Blick auf das schlafende Hündchen verlässt das
Mädchen das Zimmer.
Ihr
Weg führt sie in die Küche, in der schon reger Betrieb herrscht.
Der
Küchenmeister, der erst seit kurzem im Schloss arbeitet, eilt herbei
und verbeugt sich tief vor der Prinzessin.
Vor
Aufregung bekommt er ganz rote Ohren.
„Welche
Ehre,“ stammelt er , „Hoheit wünschen?“
Griseldis
blitzt ihn übermütig an.
„Lieber
Küchenmeister, ich habe einen Bärenhunger.“
„Bärenhunger,
sehr wohl, „ und was wünschen ihre Hoheit zu speisen?“
Griseldis
kraust nachdenklich das Näschen.
„Schinken
und Spiegelei, dazu gutes Bauernbrot und abschließend Tee und
Kuchen.“
„Schinken,
sehr wohl, Eier, sehr wohl, Bauernbrot, sehr wohl, Tee, sehr wohl,
Kuchen, sehr wohl,“
wiederholt
der Beherrscher der Küche und bei jedem
„sehr
wohl“ macht er eine tiefe Verbeugung.
Griseldis
betrachtet ihn vergnügt, dann fragt sie freundlich:
„Sag
mal Küchenmeister, schmerzt dich nicht der Rücken bei soviel
Bücklingen?“
Verwirrt
blickt dieser sie an, dann färbt sich sein Vollmondgesicht langsam
purpurrot.
Das
Mädchen verlässt schnell die Küche, denn sie kann sich das Lachen
nicht länger verbeißen.
Die
Küchenjungen und anderen Köche sind nicht so zartfühlend und
prusten los.
Die
Köche halten sich die Bäuche vor Lachen und die Küchenjungen
klopfen sich begeistert auf die Schenkel.
„Mensch,
Meester, bei unserer Prinzessin brauchst du nicht so viele Bücklinge
machen, die ist in
Ordnung!“
quietscht Karl der jüngste Küchenjunge.
Wieder
wird er von einem Lachanfall geschüttelt.
„Ruhe!“
gebietet der Chef, „ die Prinzessin will ihr Frühstück, also an
die Arbeit!“
Ich war schon ganz gespannt auf den Vollmond in deiner Geschichte. Du hast ihm im wahrsten Sinne des Wortes ein anderes Gesicht gegeben, als Regina in ihrem Gedicht.
AntwortenLöschenUnd weißt du was, heute bin ich ihr zuvor gekommen. Hurra!! Da wollen wir doch mal schauen, ob unsere Regina auch hier vorbei schaut und einen Kommentar macht.
Ganz bestimmt, wie ich die kenne, hat die immer was zu sagen!!! ;-) ;-) ;-)
Huhu ihr Zwei,
Löschenda bin ich schon. Die Fortsetzung hat mir sehr gefallen und nun freue ich mich auf morgen!
Und dann werde ich wieder die Erste sein, liebe Martina, wetten?
Ich grüße euch herzlich
Regina
Bin mal gespannt wer der Frühaufsteher ist!
AntwortenLöschenICH :)
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