“Komm nur heraus, hab keine Angst,” meint Eulenspiegel freundlich und ein kleines Schweinchen drückt sich durch die Büsche.
Gina reicht ihm den Rest ihres Apfels und dankbar schmatzend ist er gleich in dem kleinen Mund verschwunden.
“Danke schön!” sagt es artig.
“Ich irre nun schon zwei Tage im Wald herum. Darf ich bei euch bleiben, bitte schön, ich fürchte mich so alleine.”
“Aber sicher, wo kommst du denn her?” will Gina wissen.
“ Ich war mit vielen anderen Schweinen in einem Lastwagen auf den Weg zum Schlachthof. Durch den schweren Sturm kippte der Wagen um und alle liefen durcheinander. Ich bin in den Wald geflüchtet und habe mich versteckt.”
Gina legt den Arm um das Ferkel.
“Bei uns bist du sicher. Wie heißt du denn?”
“Rosine”
“Wir werden nicht zulassen Rosine, dass dich jemand schlachtet.”
Die anderen nicken bestätigend und die Schimpansin stellt nun dem Ferkel jeden einzelnen vor.
Als Rosine zu Eulenspiegel kommt fragt sie schüchtern:
“Wer sind denn die Bremer Stadtmusikanten?”
Der Esel lacht.
“Als
ich so ein Knirps war wie du, wohnte ich auf einem Bauernhof und mein
Freund Patrick hat mir abends immer aus einem dicken Geschichtenbuch
vorgelesen und am besten gefiel mir das Märchen von den Bremer
Stadtmusikanten. Willst du es hören?”
Rosine nickt begeistert.
Eulenspiegel
setzt sich und auch die Anderen gesellen sich zu ihnen und er erzählt
ihnen die Geschichte von dem Esel, dem Hund, der Katze und dem Hahn, die
weggelaufen waren, weil sie von den Menschen so schlecht behandelt
worden sind.
(c)L:P: |
Dass die Tiere nach Bremen wollten, um Musikanten zu werden, aber im Wald auf böse Räuber trafen und diese dann aus dem Haus verjagten. Da beschlossen sie, nicht nach Bremen zu gehen sondern in der Hütte im Wald zu bleiben. Rosine seufzt verklärt.
Sultan hebt den Kopf. “Wo ist Ninett?”
Das kleine Kätzchen hatte sich am Anfang der Geschichte an den alten Hund geschmiegt. Doch dann war es ihm zu langweilig geworden und Sultan, der dem Märchen fasziniert gelauscht hatte,bemerkte erst jetzt, dass das warme kleine Körperchen verschwunden ist.
Manu sieht sich suchend um.
“Fräulein Naseweis ist wohl wieder auf Entdeckungsreise.”
Da erklingt ein angstvolles Miauen.
Manu springt auf und saust los, die Anderen folgen ihr.
Ein Fuchs sitzt da und hat unter seiner rechten Pfote, die kleine Katze, die verzweifelt faucht und miaut und versucht sich unter der groben Tatze herauszuwinden.
Manu springt fauchend wie eine Tigerin auf den Rücken des Fuchses und verlangt grimmig.
“Gib sofort meine Tochter frei!”
Dieser lacht spöttisch.
“Das wird mein Frühstück und du die Nachspeise!”
Sultan kommt laut bellend auf ihn zu.
“Du hinterhältiger Rotpelz, lass die Kleine los!”
“Ach
der alte blinde Sultan, wollte man dich nicht einschläfern, nachdem du
mich nicht am Stehlen der Hühner hindern konntest, weil du immer in die
falsche Richtung gelaufen bist.”
Der Fuchs will sich ausschütten vor lachen.
Eulenspiegel galoppiert herbei und sieht den Fuchs streng an.
“Lass sofort die kleine Katze los!” fordert er.
Meister Reineke betrachtet ihn spöttisch.
“Du kleiner Möchtegernesel kannst mir ganz nichts sagen.”
Da stürmt Gina auf ihn zu. Die Hände hoch erhoben, die Zähne gefletscht und fürchterlich laut kreischend.
Der
Fuchs bekommt vor Schreck runde Augen, lässt Ninett los, schüttelt Manu
von seinem Rücken, dreht sich um und rast davon als wären zehn Teufel
hinter ihm her.
Brüllendes Gelächter folgt ihm.
Rosine kommt mit verklärtem Gesicht und ruft:
“Das war ja wie bei den Bremer Stadtmusikanten, wir haben den bösen Räuber verjagt!”
Die Tiere lächeln gutmütig, haben sie doch bemerkt, dass das Ferkel sich quiekend hinter einem Baum versteckt hat.
Als sie mit der ziemlich kleinlauten Ninett wieder zurück gehen, erklärt Eulenspiegel:
“Hier können wir nicht bleiben. Wir werden nach Bayern gehen und Patrick suchen.”
“Aber wird er denn noch dort sein?” fragt Gina zweifelnd.
Der Esel nickt bestimmt. “Ich weiß, dass sein Vater einen Bauernhof kaufen wollte, wenn er aus dem Norden zurück kommt.”
Da es zu riskant war, wenn die Schimpansin sich noch einmal im Dorf blicken ließ, wurde die Katze zum Bahnhof gesandt.
Bevor
sie ging, ermahnte sie Ninett, ja nicht mehr davon zu laufen. Diese war
viel zu eingeschüchtert, um Dummheiten zu machen und wich nicht mehr
von Sultans Seite.
Es dauerte lange, bis Manu wieder zurückkehrte, aber sie brachte gute Neuigkeiten mit.
Eine
Herde Schafe sollte morgen früh nach Bayern verschickt werden. Sie
wurden heute Abend noch verladen und sie könnten mitfahren. Die Schafe
hatten nichts dagegen.
Das einzige Problem bestand darin, wie sie in den Waggon kamen.
Morgen geht es weiter
Oh, das ging ja nochmal gut! Die Reise geht weiter.
AntwortenLöschenPrima haben meine Bilder gepasst.
Dir einen angenehmen ruhigen Feiertag zur Deutschen Einheit, ohne den wir uns nicht kennengelernt hätten. Na vielleicht doch, im Internet gibt es ja keine Grenze.