Es
ist kurz nach dem Mittagessen.
Vorsichtig
schleicht Griseldis über den Korridor, während Julika an der Treppe
Wache hält.
Eben
will die Prinzessin die Türklinke zu Miss Bakers Zimmer herunter
drücken, als ein leiser Pfiff ihrer Komplicin sie warnt.
Griseldis
hebt den weiten Rock ihres Kleides etwas hoch und stolziert mit dem
unschuldigsten Gesicht der Welt zu Julika hinüber.
Franz,
der Kammerdiener kommt mit einem Tablett die Treppe herauf, wirft
einen erstaunten Blick auf die beiden Mädchen und stolziert dann
mit gemessenen Schritten weiter.
Kaum
ist er verschwunden, huscht Griseldis in das Zimmer ihrer Lehrerin.
Nach
wenigen Minuten ist sie wieder da, winkt ihrer Freundin und kichernd
verschwinden beide in Julikas Zimmer.
Miss
Baker kommt wenige Minuten später die Treppe herauf.
Wie
immer um diese Zeit will sie ihr Schläfchen halten.
Sie
betritt ihre Kammer, zieht die Vorhänge zu und trippelt zu ihrem
Bett.
Mit
einem Ruck wirft sie die Decke zurück und fängt an zu kreischen.
Ein
kleiner grüner Frosch sitzt auf dem blütenweißen Linnen und starrt
sie unschuldig an.
Jetzt
durch das Kreischen erschreckt macht er einen großen Satz auf die
alte Dame zu.
Das
ist zu viel für die Gute.
Sie
verlässt fluchtartig den Raum.
Prustend
sinken die beiden Mädchen auf das Sofa.
„Julika,
ich wusste gar nicht, dass Miss Baker so schön kreischen kann,“
stöhnt Griseldis und vergräbt
das
Gesicht in einem Kissen, von einem neuem Lachanfall geschüttelt.
„Horch,
es kommt jemand,“ flüstert Julika und sie eilen zur Tür und
spähen hinaus.
Miss
Baker und der König kommen die Treppe herauf, begleitet von zwei
kräftigen Dienern.
„Julika,
wollen wir nicht hinüber gehen, vielleicht können wir behilflich
sein?“
Die
beiden Mädchen prusten los und laufen dann Hand in Hand über den
Korridor.
„Was
sucht ihr denn,“ fragt Griseldis unschuldig, als sie das Zimmer von
Miss Baker betreten.
„Miss
Baker wollte ihren Mittagsschlaf halten, da wurde sie von einem
riesigen Tier angegriffen,“ gibt der König Auskunft.
Eifrig
beteiligen sich die beiden Mädchen an der Suche nach dem „großen
schrecklichen Tier.“
Während
Miss Baker händeringend im Zimmer steht und ängstlich um sich
blickt.
Endlich
hat Griseldis das völlig verängstigte Tier gefunden und lässt es
schnell in ihrer Tasche verschwinden.
Wenn
nämlich der König den kleinen Frosch entdeckt, könnte er leicht
unangenehme Fragen
stellen.
Unauffällig
verlassen sie das Zimmer und eilen kichernd die Treppe hinunter.
Im
Park setzen sie den Frosch ins Gras.
Froh,
das unangenehme Abenteuer heil überstanden zu haben, hüpft er mit
großen Sprüngen in den Teich.
Übermütig
lachend fassen sich die Mädchen an den Händen und tanzen im Kreis
herum, dann laufen sie hinüber zur Laube, wo Ricardo auf sie wartet.
Immer
wieder von Lachanfällen unterbrochen erzählen sie ihm von Miss
Bakers herrlichem Kreischen.
Die
drei jungen Leute verleben noch einen vergnügten Nachmittag mit
Federball spielen, singen und viel Gelächter.
Glücklicherweise
ahnen sie nichts von den dunklen Plänen der Königin.
Hach, wie schön, da konnte ich auch herzhaft lachen über diesen gelungenen Streich der Mädchen!
AntwortenLöschenLiebe Sonntagsgrüße
Regina
Herrlich, dieser Streich.
AntwortenLöschenIch habe mir überlegt, dass ich - wenn ich es darf -
alle Fortsetzungen kopiere und es dann noch einmal
in einem lese, wenn ich Ruhe und Muße habe.
dafür möchte ich aber deine Genehmigung.
Einen schönen Sonntagabend wünscht Dir
Irmi
Liebe Irmtraud, gerne darfst du alles kopieren. Ich hoffe du kannst meine Antwort lesen, denn ich hatte letztens Schwieigkeiten bei dir einen Kommentar zu hinterlassen, fand einfach das "Feld" nicht.
AntwortenLöschenÜbrigens las ich du bist Lesetante? Wenn du auch dafür etwas verwenden willst, gerne, nur bitte mit meinem Namen. LGLore
Das ist doch Ehrensache. Ich nenne immer den Verfasser.
AntwortenLöschenDanke, liebe Lore.