Heute haben wir bereits den zweiten Oktober. Früher gab es einen Schlager, Kinder wie die Zeit vergeht. Als Kind kann man es nicht erwarten endlich erwachsen zu sein und ab 30 wünscht man der Globus würde sich langsamer drehen. Genießt den Tag, vielleicht ist er ja der Anfang zu einem goldenem Oktober.
Viel Spaß beim Lesen!
(c) Werner Borgfeldt |
Ninette aber saust blitzschnell unter den Bauch des Esels.
Eulenspiegel senkt den Kopf und blickt zwischen seinen Vorderbeinen hindurch zu dem kleinen Kätzchen.
“Du musst keine Angst haben, das sind Sultan und Gina, zwei gute Freunde von mir. Und du,” wendet er sich an Manu, “kannst dein Fauchen einstellen. Die beiden tun niemand etwas zuleide und Sultan ist fast blind.”
Die Katze nimmt wieder ihre normale Haltung an, bleibt aber angespannt.
Gina führt Sultan zu einem Gebüsch und dieser lässt sich mit einem “Danke” schwerfällig nieder.
Dann hebt er den Kopf und blinzelt in Richtung Eulenspiegel.
“Haben wir Besuch?”
“Ja, die Katze Manu mit ihrer kleinenTochter Ninett,” erklärt der Esel.
“Ach wie nett,” brummt Sultan und beginnt gleich darauf zu kichern. “Das kitzelt!”
Das kleine übermütige Kätzchen hat seinen Unterschlupf bei Eulenspiegel verlassen und ist mit kurzen schnellen Sprüngen zu Sultan gelaufen, ihm auf den Rücken gesprungen und beginnt nun mit seinen langen Ohren zu spielen.
Manu , die sieht, wie gutmütig sich der Hund ihrer Tochter gegenüber verhält, setzt sich und beginnt eifrig ihren Rücken zu lecken.
Gina kommt neugierig näher und ruft dann erschrocken.
“Du bist ja verletzt!”
Manu hält inne.
“Bei dem Sturm ist der Schuppen in dem wir wohnten zusammen gebrochen und ein Brett hat mich gestreift. Drei meiner Jungen haben es nicht überlebt.”
Ein wehmütiger Ausdruck tritt in ihre Augen, dann sieht sie hinüber zu dem Kätzchen und lächelt.
“Ich konnte nur Ninett retten.”
“Das tut mir leid,” meint Eulenspiegel und Sultan und Gina nicken.
Ninett aber springt vom Rücken des Hundes und läuft zu ihrer Mama und schmiegt sich an sie.
Die Sonne ist inzwischen untergegangen und der Mond ist in seine Umlaufbahn getreten und bald steht er direkt über ihnen.
“Ich denke wir sollten jetzt schlafen, morgen sehen wir weiter. Ihr bleibt doch bei uns?” wendet sich der Esel an die Katze.
“Wenn ich darf , gerne,aber wo wollt ihr denn hin?”
Wir haben alle unsere Heimat durch den Sturm verloren und beschlossen uns eine neue Heimat zu suchen.”
“Wir sind dabei!”
Bald schlafen sie alle.
Gina hat sich an Eulenspiegel gekuschelt und die Kätzin und ihr Kind schmiegen sich an Sultan, der zufrieden die Augen schließt.
Der Esel öffnet die Augen.
Etwas hat ihn an der Nase gekitzelt und er muss niesen.Ninett hüpft vor ihm herum.Noch immer etwas müde rappelt Eulenspiegel sich auf.
Ninett flitzt zwischen seinen Beinen hindurch, schlägt einen Purzelbaum und saust den Stamm hoch, rutscht ab und landet auf dem leise schnarchenden Sultan.
Dieser schreckt hoch.
“Wer, was, wie?”
Ninett presst sich zärtlich an seine Schnauze.
“Ach der kleine Racker,” murmelt der Hund liebevoll.
Die kleine Katze hat sein Herz im Sturm erobert.
Der Esel war an den Bach gegangen und kommt nun zurück und sieht sich suchend um.
“Wo ist denn Gina?”
Manu unterbricht ihre Morgenwäsche.
“ Die ist ins Dorf gegangen, um Frühstück für Sultan zu holen.
“Wenn das nur gut geht,” murmelt Eulenspiegel und muss doch grinsen.
Sultan hat sofort eine große Zuneigung für das kleine Kätzchen entwickelt und Gina war in eine Art Beschützerrolle für den blinden Hund geschlüpft.
Und ich, denkt er lächelnd fühle mich für die ganze Truppe verantwortlich.
Gina kommt durch das Gebüsch .
Um den Hals trägt sie einen Ring Würste und in beiden Händen einen Apfel.
Sie wirft die Würste vor Sultans Nase und Manu kommt in eleganten Schritten hinüber und lässt sich graziös neben Sultan nieder und gemeinsam verzehren sie die leckeren Würste.
Selbst Ninett gräbt ihre kleinen Milchzähnchen in die Lerckerei.
Gina reicht Eulenspiegel einen Apfel, den dieser genussvoll krachend zermalmt.
Während sie in ihren Apfel beißt, meint sie beiläufig.
“Heute wäre ich beinahe erwischt worden.”
Eulenspiegel blickt besorgt um sich.
“Haben sie dich verfolgt?”
“Keine Bange, ich habe sie in die Irre geführt und erst als alle wieder ins Dorf zurück kehrten, bin ich hierher gekommen.
Der Esel ist beruhigt.
Er kann sich auf die Klugheit seiner Freundin verlassen.
Lächelnd betrachtet er den Hund und die Katzen, dann lacht er plötzlich.
“Ein Esel, ein Hund, eine Katze, jetzt fehlt nur noch der Hahn, dann hätten wir die Bremer Stadtmusikanten zusammen.”
“Darf es auch ein Ferkel sein?” fragt eine schüchterne Stimme und ein kleiner rosa Rüssel guckt durch das Grün der Blätter..
“Komm nur heraus, hab keine Angst,” meint Eulenspiegel freundlich und ein kleines Schweinchen drückt sich durch die Büsche.
Morgen geht es weiter
Hat mich wieder sehr fein unterhalten, besonders ein kleiner rührender Abschnitt..: als die Katze Manu von ihrem Unfall mit dem Dach erzählt, nur ein Kind retten konnte und dann die kleine sich an ihre Mama schmiegt.
AntwortenLöschenUnd nun noch ein Schwein. Wie sollen die sich bloß durchschlagen , durchbringen und nicht eingesperrt werden???
Wieder Rätsel! Freu mich auf die nächste Folge.
Lieben Gruß
Monika