Das
Baby verzieht beleidigt das Gesicht und will losweinen, da erscheint
über ihm das zottige Gesicht eines Jagdhundes.
Die
Kleine kräht fröhlich.
„Hektor,
sitz!“
Gehorsam
setzt sich der Hund und im nächsten Moment beugt sich das bärtige
Gesicht des Försters über das Kind.
„Na,
wen haben wir denn da?“
Vorsichtig
hebt der Mann das Kind hoch, das ihn freudig anstrahlt und nach
seinem Bart greift.
Mit
dem Kind im Arm macht sich der Förster auf den Weg ins Dorf.
Signoria
Eposito begegnet ihm, als er gerade auf die Straße zum Dorf
einbiegt.
„Na
Enrico sind sie plötzlich Vater geworden?“
Der
alte Mann lacht.
„Nein,
Signoria, das arme Wurm habe ich im Wald gefunden. Seine Mutter hat
es wohl ausgesetzt.“
„Ach
das arme Ding, geben sie es mir und melden sie es auf der Gemeinde.
Ich werde mich um das Kind kümmern.“
Der
Förster froh, die Verantwortung los zu sein, eilt zum Rathaus.
Signoria
Eposito aber bringt das Kind auf ihren Bauernhof.
Sie
ist die reichste Bäuerin im Ort, doch das Glück war nicht hold mit
ihr. Nach vielen Fehlgeburten musste sie für immer auf ihren
Kinderwunsch verzichten.
Ihre
Ehe bestand schon lange nur noch auf dem Papier, denn ihr Mann
verachtete sie, weil sie keine Kinder bekommen konnte.
Doch
da sie den Hof von ihren Eltern geerbt hatte und er als armer
Schlucker eingeheiratet hatte, konnte er es sich nicht leisten sich
scheiden zu lassen.
Seine
Frau wusste, dass er mit seiner Geliebten einen dreijährigen Sohn
hatte, doch sie duldete es stillschweigend.
So
lebten sie nur noch neben einander her.
Als
Frau Elena in die Stube tritt, schickt sie die Magd gleich weg, um
eine Amme zu besorgen.
Beatrice,
die Frau des Holzfällers Adriano, der vor kurzem tödlich
verunglückt war, hatte eine kleine Tochter zur Welt gebracht und
lebte nun in der Hütte bei ihrer alten Mutter.
Beatrice
betritt die Stube, bescheiden grüßt sie und deutet auf ein Bündel,
das sie dabei hat.
„Ich
habe ein paar Windeln mitgebracht, Signoria, sicher sind sie nicht
darauf vorbereitet.“
„Das
ist nett von dir, sag doch Anna die Größe, dann kann sie welche
beim Kramer besorgen.“
So
hält das kleine Findelkind Einzug im größten Bauernhof des Dorfes
R.
Ein
Bild des Mädchens erscheint in der Zeitung, doch als sich niemand
meldete, beschließt die Gemeinde es bei den Espositos zu lassen.
Beatrice
übersiedelt als Amme mit ihrem Baby auf den Hof.
Und
als Mariella, auf diesen Namen wird der kleine Findling getauft,
keine Amme mehr benötigt, arbeitet die junge Frau als Magd auf dem
Hof und die beiden Mädchen wachsen zusammen auf.
Mrgen geht es weiter
Nach so viel Leid wird doch noch alles gut! Danke für die schöne Geschichte!
AntwortenLöschenEinen schönen Donnerstag wünscht dir
Martina
Guten Morgen liebe Lore
AntwortenLöschenNun muss das kleine Würmchen nicht elendig verhungern und hat gute Menschen gefunden die sich seiner annehmen.
Lieben Gruß Joachim
Ob dieses Schicksal mal aufgeklärt wird???
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