Goldflimmer
sieht ihr sinnend nach, dann verlässt auch
sie
das Zimmer.
Das
Wetter ist herrlich.
Die
Sonnenkinder spielen mit dem Gras und
spinnen
ihre goldenen Fäden in den See.
Goldflimmer
summt ein heiteres Liedchen und
lässt
sich vom Wind tragen.
Nach
einiger Zeit gleitet sie vorsichtig zu
Boden
und geht zu Fuß weiter.
Träumend
wandert sie durch die bunte
Blumenwelt
und kommt schließlich zum See,
an
dessen Ufer Frau Graugans steht mit
ihren
Kindern.
“Guten
Tag Frau Graugans, guten Tag
Watschel,
guten Tag Witschel, aber?”
Sie
sieht sich suchend um.
“Wo
ist denn Wutschel?”
Frau
Graugans beginnt zu weinen.
“Ach
Goldflimmer, der Junge war unartig und
ich
habe ihm den Flügel um die Ohren
gehauen,
da ist er beleidigt davon gelaufen.
Ich
mach mir so große Sorgen!”
“Liebe
Frau Graugans, nun weinen sie doch
nicht,
ich helfe ihnen beim suchen.”
Goldflimmer
erhebt sich in die Luft und fliegt
suchend
am Ufer entlang.
Als
sie einen schwachen Hilferuf vernimmt,
fliegt
sie in diese Richtung und sieht wie das
Gänsejunge
eilig durch das hohe Gras
watschelt
verfolgt von einem Fuchs.
erschrockenen
Wutschel, der erleichtert
aufatmet
als er seine kleine Freundin
erkennt.
“Schnell
versteck dich, ich werde den Fuchs
weglocken,
“ flüstert Goldflimmer.
Wutschel
kriecht unter einen Strauch und die
Elfe
läuft nun weiter durch das hohe Gras und
schnattert
dabei wie eine Gans.
Der
Fuchs in der Meinung, den Gänsejungen
vor
sich zu haben, folgt ihr.
Als
sie schließlich den großen Wald erreichen,
fliegt
die Elfe in die Höhe, winkt dem Fuchs
vergnügt
zu und ist bald seinen Blicken
entschwunden.
Der
Fuchs, der merkt, dass er geprellt wurde,
läuft
wütend nach Hause.
Goldflimmer
aber fliegt schnell zurück zu
Wutschel,
der völlig verängstigt im Gebüsch
kauert.
“Der
Fuchs ist weg, du musst keine Angst
mehr
haben, aber nun lauf zu deiner Mama
zurück,
die macht sich schon sorgen und sei
in
Zukunft etwas braver.” mahnt die Elfe.
Wutschel
nickt eifrig, bedankt sich und
watschelt
zum See hinunter.
Goldflimmer
aber marschiert fröhlich weiter.
Als
sie an das dumme Gesicht des geprellten
Fuchses
dachte, muss sie kichern.
“Hallo,
Goldflimmer, willst du mir nicht
erzählen,
was dich so belustigt?” ruft eine
feine
Stimme hinter ihr.
Die
kleine Elfe blickt sich um.
“Guten
Tag, Frau Königin” grüßt sie artig die
Biene.
“Guten
Tag, Goldflimmer, komm steig ein und
erzähle
mir etwas fröhliches, ich langweile
mich
schrecklich.”
Hurtig
klettert die Elfe in die goldene Kutsche,
die
von vier Heupferdchen gezogen wird.
Der
Kutscher, ein Rosenkäfer, schnalzt mit
der
Peitsche und der Wagen setzt sich in
Bewegung.
Die
kleine Elfe erzählt nun der Bienenkönigin
von
ihrem eben erlebten Abenteuer.
Diese
amüsiert sich köstlich und immer
wieder
klingt ihr fröhliches Lachen über die
Wiese.
Inzwischen
sind sie am Bienenschloss, einem
mächtigen
Baumstamm mitten im Wald,
angekommen,
Zwei
Dienerinnen eilen herbei und helfen
ihnen
aus der Kutsche.
Der
Kutscher führt die Heupferde durch den
Eingang
unter der Wurzel in den Stall.
Goldflimmer
lehnt die freundliche Einladung
der
Bienenkönigin mit ins Schloss zu
kommen,
ab und spaziert weiter.
Am
Bach beugt sie sich vorsichtig ins
Wasser
, um zu trinken.
Ein
plumper Frosch hüpft von einem
Seerosenblatt
und spritzt sie voller Wasser.
“Oh
Entschuldigung werte Dame, das wollte
ich
nicht, darf ich ihnen dafür ein Ständchen
bringen.”
Er
winkt seinen Freunden und voller
Begeisterung beginnen
sie nun aus voller Kehle
zu quaken.
Goldflimmer
muss sich bemühen ein ernstes
Gesicht
zu machen.
So
entsetzlich und unmelidiös klingt der
Gesang,
aber sie meinen es ja gut und reißen
voller
Freude ihre breiten Mäuler auf.
Plötzlich
ertönt der Ruf:
“Achtung
ein Storch!”
Und
mit einem lauten Platsch verschwinden
die
Sänger im Wasser.
Majestätisch
stelzt der Storch auf seinen
langen
Beinen durch den Bach, klappert mit
dem
Schnabel, sieht sich suchend um und
schreitet
weiter.
Goldflimmer
aber erhebt sich in die Luft und
fliegt
in Richtung Zwergenreich.
Sie
verbringt eine vergnügte Stunde mit ihrer
Freundin
Melisande und deren Eltern, die
gerade
zu Besuch waren.
Später
kommt dann noch Gaukelchen hinzu
und
unterhält die kleine Gesellschaft mit
fröhlichen
Geschichten.
Goldflimmer
hat ihm die Einladung von Frau
Siebenpunkt
ausgerichtet und er hat
angenommen.
Verträumt
verlässt die Elfe das Schloss. Er
gefällt
ihr dieser Gaukelchen, er gefällt ihr
sogar
sehr gut.
Schmunzelnd
entfaltet sie ihre Flügel und
fliegt
über die Zwergenstadt in Gedanken
immer
noch bei dem eleganten Ballettmeister.
Doch
plötzlich stutzt sie.
In
Viktors Garten pflückt doch jemand
Erdbeeren
.
Die
kleine Elfe fliegt näher und stellt empört
fest.
Das
war doch ein Koboldmädchen!
Im
Sturzflug fliegt sie nach unten und landet
direkt
neben dem Mädchen.
Dieses
lässt vor Schreck den Korb fallen und
die
Beeren kullern ins Gras.
Mit
blitzenden Augen, die Arme in die Seiten
gestemmt
schimpft Goldflimmer.
“ Wie
kannst du es wagen, hier in Viktors
Garten
einfach die Erdbeeren zu stehlen. Man
wird
dich in den Turm werfen.”
Mit
offenem Mund starrt Trulla das
strahlende,
gold glänzende Wesen an.
“Bist
du die Sonne?”
Nun
muss Goldflimmer lachen.
“Nein
ich bin eine Blumenelfe und die Kusine
von
Aurelia, deren Reich ihr beinahe zerstört
hättet!”
Trulla
senkt den Kopf und dicke Tränen
kullern
über ihre Wangen.
“ Ich
weiß,” flüstert sie , unser König
Unwirsch
war so verliebt in Aurelia und hätte
bald
das ganze Koboldreich ins Verderben
gestürzt.”
Goldflimmer
betrachtet das Koboldmädchen
nachdenklich.
Eigentlich
sieht sie gar nicht so böse aus,
eher
unglücklich und traurig.
Und
aus einem Gefühl heraus fragt sie.
“Du
liebst Unwirsch?”
Trulla
hebt den Kopf, wischt die Tränen ab,
schnieft
und nickt .
“Die
Erdbeeren sind für ihn, er liebt
Erdbeerkuchen”,
flüstert sie.
“Und
deswegen begibst du dich in Gefahr, du
musst
ihn wirklich sehr lieb haben. Weißt du
denn
nicht, dass die Kobolde verhasst sind
und
bei den Zwergen ganz besonders. Wenn
man
dich erwischt landest du im Turm.”
Trulla
lächelt kläglich, “ und dabei beachtet er
mich
kaum, nimmt alles wie
selbstverständlich
hin, was ich für ihn tue und
schwärmt
nur von den herrlichen Elfen.”
“Dann
solltest du vielleicht nicht mehr so viel
für
ihn tun,”meint Goldflimmer und reicht ihr
eines
ihrer fein gewebten Taschentücher.
Sie
beginnt die Früchte aufzusammeln.
“Wir
sollten von hier verschwinden, bevor
uns
noch jemand sieht. Amelie und Viktor
werden
bald zurück kommen.”
“Du
wirst mich nicht verraten?”
Goldflimmer
schenkt ihr ein strahlendes
Lächeln.
“Nein,
ich mag dich!”
Trulla
lächelt scheu und gemeinsam sammeln
sie
die Erdbeeren in den Korb.
Gemeinsam
tragen sie auch den Korb und
unterwegs
haben sie sich viel zu erzählen.
Als
sie den Eingang zur Koboldhöhle erreicht
haben
sind sie die besten Freundinnen.
Goldflimmer
fliegt nach Hause und Trulla
betritt
die Höhle.
Morgen geht es weiter
Wieder so schön und herzergreifend liebe Lore !
AntwortenLöschenAch wie schön du uns in die Welt der Kleinen führst. Man kann mal kurz alles um sich vergessen. Danke 💋 😗
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