Als
Hieronymus am nächsten Morgen erwacht, sind Vanessa und Peter
bereits in der Schule.
Schlaftrunken
stolpert er in die Küche, wo Frau Braun gerade die Zwillinge
Franziska und Michael füttert.
„Guten
Morgen, Hieronymus.“
Das
Kasperle macht eine höfliche Verbeugung und sieht dabei mit
begehrlichen Blicken auf die Schüssel mit Brei der Kleinen.
Verena
lacht.
„Du
hast wohl Hunger?
„Nun
dann geh ins Bad und wasche dich, ich werde dir inzwischen Frühstück
machen.“
„Kasperle
müssen sich nicht waschen!“ verkündet der Bengel.
Doch
als Verena leicht die Stirn runzelt, verzieht er sich murrend.
Die
Mutter setzt die Zwillinge auf den Boden und drückt ihnen ein
Teefläschchen in die Hand.
Als
Hieronymus wieder auftaucht werfen sie ihre Fläschchen in hohem
Bogen weg und stürzen sich auf ihn.
„Hilfe!“
schreit das Kasperle und rettet sich mit
einem
Sprung auf den Tisch.
Frau
Braun schnappt sich die Kinder und stellt sie in den Laufstall.
Hieronymus
steigt vom Tisch und mit einem scheelen Blick zum Laufstall setzt er
sich.
„Als
ich das letzte Mal hier war lagen die kleinen Monster noch brav in
ihren Betten und waren eigentlich ganz niedlich,“ murrt er.
Doch
als Verena einen Teller voller Leckereien vor ihn hinstellt, grinst
er und stürzt sich auf das Essen.
Kurz
darauf stürmen Vanessa und Peter durch die Terrassentür und werden
von den Zwillingen jubelnd begrüßt.
Vanessa
gibt jedem ein Küsschen und Peter, der dies als unmännlich
empfindet, streicht ihnen kurz über die Haare.
„Endlich
Osterferien!“
Sie
setzen sich zu Hieronymus an den Tisch, der den Mund so voll hat,
dass er zur Begrüßung nur nicken kann.
„Mama,
dürfen wir zu Professor Schrullig?“
„Es
ist bald Mittag.“
„Ach
wir haben keinen Hunger.
Wir
hatten doch ein Osterfrühstück in der Schule und so wie Hieronymus
futtert, braucht er auch nichts zu Mittag.“
Das
Kasperle, das endlich seinen Mund leer
hat,
grinst.
„Habt
ihr ne Ahnung, bald habe ich wieder ein großes Loch im Bauch.“
„Nun
Tante Schrullig hat sicher ihren leckeren Blaubeerkuchen gebacken,“
lacht Vanessa und wirft ihrer Mutter einen bittenden Blick zu.
„Dürfen
wir?“
„Gut,
es sind ja Ferien, aber wenn Professors keine Zeit haben, dann kommt
ihr sofort nach Hause.“
Peter
winkt lässig mit der Hand ab.
„Onkel
und Tante Schrullig freuen sich doch, wenn wir kommen.“
Verena
hebt skeptisch die Brauen, doch dann wird sie von den Zwillingen
abgelenkt, die sich schreiend in den Haaren liegen.
Die
Kinder und das Kasperle nutzen den günstigen Moment, um zu
verschwinden, bevor es noch mehr mütterliche Ermahnungen gibt.
Ein
lauter Knall empfängt sie, als sie in die Straße zu Professor
Schrulligs Haus einbiegen
und
Rauchwolken steigen in die Höhe.
„Es
brennt!“ schreit Hieronymus.
Herr
Sauerbier, der gerade vor seinem Haus die Straße kehrt, lacht
gemütlich.
„Keine
Bange, mein Junge, das ist nur der verrückte Professor, hat wohl
wieder eine seiner
Erfindungen in die Luft gesprengt.“
Er
stützt sich auf seinen Besen und mustert den Schuppen.
„Ist
nur Rauch.“
Kopfschüttelnd
kehrt er weiter.
„Verrückt
der Schrullig, aber harmlos,“
brummt
er.