Donnerstag, 19. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon

Zur Zeit stecken wir in einer großen Krise. 
Unsere Bewegungsfreiheit ist beschränkt, wir haben insgeheim Angst und wir wissen nicht was auf uns zukommt. Hinzu kommt noch, dass viele Menschen sich sehr egoistisch und sorglos verhalten.
Wir können diese Krise nur schaffen, wenn wir alle an einem Strang ziehen.

Ich will euch heute mitnehmen auf eine abenteuerliche Reise in einem Ballon, weit weg von euren Sorgen und Kummer.
Viel Spaß beim Lesen!

Habt ihr schon einmal einem Fesselballon hoch am Himmel gleiten sehen und euch gewünscht, auch einmal über der Erde zu schweben und alles dort unten zurückzulassen.
Die Menschen, die immer kleiner werden und auch die Sorgen, die plötzlich verschwindend klein sind und nur noch über euch der weite Himmel.
"Über den Wolken, da muss die Freiheit grenzenlos sein ..." so sang schon Reinhard Mey. 
Heute nehme ich euch mit auf so eine Reise, abenteuerlich, zauberhaft und berührend.
Ihr werdet viele alte Bekannte treffen.
Lasst euch überraschen.



Vanessa wird wach.
Sie weiß nicht, was sie geweckt hat und so dreht sie sich wieder um und schließt die Augen.
Ein Rascheln unter ihrem Fenster und ein Klirren an der Scheibe lässt sie aufspringen.
Barfuß tapst sie zum Fenster und blickt sekundenlang in den sternenklaren Himmel.
Kein Unwetter! Kein Regen!
Vanessa!“
Das Mädchen richtet ihren Blick nach unten und sieht einen Schatten, der aufgeregt winkend im Gras auf und ab hüpft.
Ich bin`s Hieronymus, lass mich herein, es ist so schrecklich kalt!“
Es war zwar Frühling, aber die Nächte noch empfindlich kalt.
Warte ich komme!“
Vanessa schlüpft in ihre kuscheligen Hausschuhe und schleicht die Treppe hinunter.
Hieronymus steht bibbernd vor der Haustür und huscht schnell ins Haus, als Vanessa öffnet.
Das Mädchen führt das Kasperle in die Küche und macht ihm einen heißen Kakao.
Nachdem Hieronymus die Tasse geleert hat, lässt sein Zittern allmählich nach.
Was ist denn hier los?“
Peter steht an der Küchentür und reibt sich verschlafen die Augen.
Dann erkennt er das Kasperle.
Junge, Hieronymus, wo kommst du denn plötzlich her!“
Freudestrahlend klopft er dem Freund auf die Schulter.
Das Holzmännchen grinst.
Es war so entsetzlich langweilig auf der Puppeninsel und deshalb wollte ich euch besuchen, damit wir wieder tolle Abenteuer erleben.“
Na, Abenteuer haben wir in letzter Zeit auch nicht erlebt, immer nur Schule. Aber morgen beginnen die Osterferien.“
Was wird das, eine Mitternachtsparty?“
Plötzlich steht die Mutter in der Küche.
Sie begrüßt das Kasperle, dann schickt sie die
Kinder ins Bett.
Wenn auch morgen der letzte Schultag ist, so sollt ihr doch ausgeschlafen sein.
Hieronymus kann bei Peter schlafen.“
Die Drei jubeln.
Pst, still, Papa muss morgen in der Tierklinik operieren und braucht seinen Schlaf.“
Leise kichernd verschwinden die Kinder mit dem Kasperle nach oben.

Kopfschüttelnd sieht die Mutter ihnen nach.
Sie räumt noch schnell die Tasse in die Spülmaschine, dann geht auch sie nach oben.