Samstag, 12. Juni 2021

Pinselchen und die goldenen Ringe Ende




Das passte ihm jetzt nun wieder gar nicht, der Geiz war schon lange Herr über ihn geworden und nun überlegte er, wie er um die Zahlung herumkommen könnte und er überlegte und überlegte, aber es wollte ihm einfach nichts Rechtes einfallen.

Doch auf einmal hatte er einen Geistesblitz, aber von einem bösen Geist.

Die Alte, so grinste er vor sich hin, konnte als Finderlohn wohnen bleiben und den Mietzins würde er  um 10% erhöhen, man war ja gar nicht so.

Ja, genau, so würde er es machen, ansonsten müsste sie ausziehen und woanders eine Bleibe finden. Aber wo wollte die schon hin und wer würde sie nehmen.

Tags darauf ging er zu dem Kräuterweiberl. Er hatte seinen guten schwarzen Anzug angezogen, blank polierte schwarze Schuhe ausgewählt, Hut und Gehstock, den mit dem silbernen Knauf genommen.

Forsch schritt er auf die alte Hütte zu. Er bemerkte nicht, dass ein Luchs ,eine Maus und ein Fuchs ihn verfolgten und sich hinter einer großen Hecke versteckten, um notfalls ihrer Freundin zu Hilfe zu eilen.

Hallo, hallo, ist jemand zuhause,“ rief der Mann ganz laut und pochte mit dem Silberknauf an die Tür. Da kam die alte Frau, öffnete die Türe, um zu gucken, wer denn da so schrie und ob er Hilfe brauchte. Als sie sah, wer es war, wurde sie ganz blass.

Doch schnell fing sie sich wieder und grüßte freundlich und bat den Grafen herein.

Während sie Tee aufbrühte sah sich der Graf in der kleinen ärmlichen Hütte um und dann sah er das Bild seiner großen Liebe und es wurde ihm ganz eigenartig zumute. 

Er sprang auf und rief,“ bitte machen sie sich keine Mühe, ich muss nach Hause, ich wollte ihnen nur danke sagen für die Ringe und als Finderlohn, dürfen sie kostenlos hier wohnen bleiben solange sie leben und auch Holz dürfen sie sammeln.“

Und fluchtartig verließ er die Hütte.

In der Villa ging das Leben weiter seinen gewohnten Gang. Jeder tat seine Arbeit, der Gärtner und sein Gehilfe, die Köchin und ihre zwei Helferinnen, das Zimmermädchen, der Wachmann, der Chauffeur wusch gerade den Wagen und der Herr des Hauses beobachtete sie, ob sie auch für den viel zu hohen Lohn genügend taten.

Nur das alte Bild an der Wand ging ihm nicht mehr aus dem Sinn, was hatte die Alte mit seiner großen Liebe zu schaffen, das Mädel, das lachende, im Sommerkleid mit dem Margeritenkranz im Haar war seine große Liebe gewesen. Egal, vorbei, lange her und doch hatte sich die Frage wie eine Laus in einem Pelz in seinem Kopf eingenistet und plagte ihn gar sehr.

Er machte sich auf den Weg zu der alten Hütte im Wald.

Beim Haus angekommen, klopfte er gegen die Türe und rief nach dem Weiblein.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie öffnete und war erstaunt, den alten Grafen zu sehen

Herr Graf, sie und um diese Zeit, was ist passiert, wie kann ich helfen.“

Der alte Mann ließ sich schwerfällig auf die Bank fallen und sah mit traurigen Augen zu dem Bild hinüber.

Wie kommen sie zu dem Bild?“

Das war meine jüngere Schwester, sie ging in die Fremde, weil sie die Liebe ihres Lebens nicht heiraten durfte. Sie ist sehr jung gestorben.“

Erschrocken sah sie auf den Grafen, der die Hände vor das Gesicht geschlagen hatte und heftig weinte.

Nun erfuhr die Kräuterfrau, dass ihre Schwester die große Liebe seines Lebens und die Ringe ihre Freundschaftsringe gewesen waren und deshalb so eine große Bedeutung für ihn hatten. 

Er wollte sie gegen den Willen seines Vaters heiraten, doch dann war Angelika eines Tages verschwunden. Aus übergroßer Liebe hatte sie ihn verlassen, sie wollte nicht zwischen ihm und seinem Vater stehen. Er aber hatte nie geheiratet und war immer verbitterter geworden.


Seit dieser Zeit besuchte der Graf die alte Frau regelmäßg, denn nur mit ihr konnte er über seine große Liebe sprechen.

Im gräflichen Haushalt ging wieder alles in gewohnter Ordnung seinen Gang, doch den Bewohnern fiel auf, dass der Herr immer milder wurde und es richtig schön war jetzt für ihn zu arbeiten.


© Roswitha Borgfeldt






 

Freitag, 11. Juni 2021

Pinselchen und die goldenen Ringe 5

 




So brachte Frau Eule das Geschenk zum Landhaus des Grafen und legte es vorsichtig auf das Fensterbrett vor seinem Schlafzimmer. Rief laut ihr huhuu, huhuuu und flog davon, aber nur in die nächste Tanne. Von dort aus konnte sie verfolgen was geschah. Sie hatte ein gutes Gehör, gute Augen und konnte weit sehen, was so mancher Maus schon zum Verhängnis geworden war.

Durch das unheimliche Rufen der Eule wach geworden, knipste der Graf die alte Nachttischlampe an und stand ärgerlich auf. Wenn er schon mal schlafen konnte, was eh so selten war, dann weckte ihn sicher jemand wieder auf und wenn es auch nur so ein dämlicher Nachtvogel war. Aber seine Neugierde war geweckt, was er wohl so nah am Haus zu schaffen hatte?

Umständlich drehte er den Riegel des Fensters auf und sah nach 

draußen, nichts war zu sehen, alles still und so hell, ach ja 

Vollmond, dachte er bei sich und als er schon wieder das Fenster 

schließen wollte, sah er das kleine Päckchen im Mondschein liegen.

Er starrte es an, ungläubig, unfähig, die Hand danach auszustrecken. Er zitterte leicht, als er es dann doch ergriff und es sich besah. Aber ohne seine Brille sah er schlecht. Also legte er das Päckchen innen auf das Fensterbrett und holte seine Brille.

Staunend drehte er das Päckchen in der Hand, neugierig riss er es auf und vergaß vor lauter Eile das Fenster zu schließen, was Frau Eule schmunzeln ließ.

Denn so konnte sie hören und Eulen hören sehr gut und vor allem sehen, wie es weiter ging.

Der Graf zog das Ahornblatt heraus und bemerkte nicht den kleinen Zettel, der zu Boden fiel.

Das kleine Blümlein das dabei lag, legte, er vorsichtig auf das Kopfkissen . Erinnern ihn doch Gänseblümchen an seine Mutter, die liebte diese kleinen Frühlingsboten.

Nun öffnete er das Ahornblatt und was musste er da sehen und er traute seinen Augen kaum, glaubte, dass er träumte und gleich wach wurde und alles gar nicht wahr war, was er jetzt mit eigenen, Augen zu sehen glaubte.

Vorsichtig als würde er Angst haben die Ringlein zu zerbrechen, nahm er sie in seine Hand und betrachtete sie liebevoll.

Seine Augen wurden feucht, dabei sagte man doch, dass er gar keine 

Gefühle mehr hatte. 

Es waren die gestohlenen Kinderringe, denen er so nachgetrauert 

hatte. 

Freundschaftsringe für eine Liebe, die es nicht geben durfte, 

weil sie nur die Tochter eines Tagelöhners war und seine 

Eltern, besonders sein Vater, jeden Kontakt verboten hatten. 

So hatte er all die Jahre die Ringe wohl verwahrt, eine Art 

Andenken und dann war eingebrochen und unterAnderem 

diese unersetzlichen Liebesbeweise gestohlen worden und nun 

waren sie auf einmal wieder da.

Ein leichter Windstoß ließ den Vorhang erzittern und das noch offene Fenster leicht knarren. Da stand er schnell auf und schloss das Fenster, zog die Vorhänge vor und ging zurück zum Bett.

Schlafen konnte er nun eh nicht mehr. Dann bemerke er den Zettel, der zu Boden gefallen war, hob ihn auf, entfaltete ihn und las was da geschrieben stand.

 

Sehr geehrter Herr Graf,

beim Müllsammeln am Waldesrand hab ich die Ringlein gefunden. Der Jäger hatte mir bei einem Besuch vor langer Zeit davon erzählt, dass bei Ihnen eingebrochen wurde und auch zwei kleine Ringe zum Diebesgut gehörten.“

Weiter wollte er gar nicht mehr lesen.

Was wollte die Alte von ihm, dass sie umsonst sein Holz haben konnte als Dankeschön und warum rückte sie die Ringe erst jetzt raus? Die Freude ob der Ringe wurde vom Geiz überlagert, so dass er nicht mehr klar denken konnte und dass er einen Finderlohn ausgesetzt hatte, daran dachte er vor Wut auch nicht mehr. Immer wollen alle was umsonst von ihm haben. Die Hütte war ihm schon lange ein Dorn im Auge gewesen, diese alte hässliche Kiste, die musste weg und nun hatte er einen Grund, dies zu tun.

Ganz ermattet hatte ihn die Wut und nun legte er die Ringe in ein kleines Kästchen, das mit dunkelblauem Samt ausgeschlagen war und er selber stieg zurück ins Bett.

Schlafen würde er sicher nicht mehr können, aber überlegen, was 

er mit dem frei gewordenen Grund anstellen könnte 

eine Ausflugsgaststätte hin bauen lassen, genau so kam Geld rein. 

 


Er fiel in einen unruhigen Schlaf und auf einmal erschien ihm seine erste Liebe, hob mahnend den Finger und sprach mit feiner, ganz zarter Stimme :

Valentin, wie kannst du nur, dankst du so dem Menschen, der dir eine Freude bereitet hat. Bist du auch so hartherzig wie dein Vater geworden, dann ist es gut, dass aus uns nichts werden konnte.

Sagt man doch: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“

Dicke Tränen liefen dem Mädchen über die Wagen und ihr Bild löste sich auf, wie Nebel in der Sonne.

Da erwachte er und fuhr in die Höhe, sein Gesicht war feucht, waren es seine eigenen Tränen, hatte er etwa geweint?

Kann gar nicht sein, wann hatte er das letzte Mal geweint.Er erinnerte sich nicht mehr daran und was soll die Rührseligkeit.

Er würde nochmals alles überdenken und dann entscheiden, ob die Alte wohnen bleiben konnte oder ...

Aber da fiel ihm plötzlich ein, dass er ja einen Finderlohn versprochen hatte und was man verspricht, das muss man halten.

 

Morgen geht es weiter



Donnerstag, 10. Juni 2021

Pinselchen und die goldenen Ringe 4

 


So flog Frau Amsel zurück zu Hedwig und berichtete was sich zugetragen hatte.

Frau Hedwig war es auch schwer ums Herz und sie hatte so gar kein gutes Gefühl, wenn sie an den alten Grafen dachte.

Viel zu lange war dieser schon verbittert und oft so ungerecht gewesen. Hatte er doch auch nein gesagt als sie nachfragte ob sie vom Wind abgebrochenes Holz aufsammeln dürfte.

Wo käme man denn da hin, wenn man alle unterstützen würde, man müsste ja selber sehen wo man bleibt. Kauf dein Holz, dann hast du eins sagte dieser und ging grummelnd damals seiner Wege.

Er hatte gut reden, hatte er doch mehr Geld als er zählen konnte. Ja, von was denn, fragte sich traurig das Weiblein. Von den paar Talern, die sie als Rente bekam, unmöglich. 

Sie hatte wohl ein Leben lang gearbeitet, aber für die Rente einzahlen, dazu hatte es nie gereicht. 

Nie war genug Geld für die Rentenmarkerl, so kleine bunte Papierchen, die klebten, wenn man sie hinten nass machte, ähnlich wie Briefmarken und jedes Jahr hatte seine eigene Farbe gehabt, übrig gewesen. Die Markerl musste man kaufen und in ein Heftchen kleben, wapperln, hatte die Mutter dazu immer gesagt.

Also hat man gespart und übriges Geld, dabei musste sie lachen, selten genug war was übrig geblieben, in einen selbst gestrickten Strumpf gelegt, der wohl versteckt hinter einer losen Kachel am Ofen lag und nur sie wusste davon und ihr Alois. Aber das war lange her und eine ganz eigene Geschichte. Vor einer ganzen Weile schon war er ihr voraus gegangen und wartete im Himmel darauf, dass sie nach kam. Noch durfte es nicht soweit sein, denn sonst würde sich ja niemand mehr um die Tiere hier kümmern.

Also nahm sie die beiden kleinen Ringlein, wickelte sie in das Ahornblatt und legte einen kleinen Zettel dazu. Auf dem stand geschrieben, wie es sich zugetragen hatte, dass sie gefunden wurden. Sollte sie schreiben von wem? Besser nicht, denn das würde er ihr nie glauben.

Sie würde sagen, dass sie sie beim Müllsammeln gefunden hatte. Drum rum band sie noch 

eine Schnur aus getrockneten Weinranken, steckte noch ein Gänseblümchen dazu, vielleicht 

half es ja was. Schön sahes auf alle Fälle aus. Wie ein kleines Weihnachtsgeschenk und 

lange war es nicht mehr hin, bis das Christkind kam.




Mittwoch, 9. Juni 2021

Pinselchen und die goldenen Ringe 3




So schickte man nach Frau Eule.

Die ließ ausrichten, dass sie nicht vor Mitternacht kommen könnte.

Da hatten aber Pinselchen und seine Freundin ein Problem. Nie und nimmer würden sie um die Zeit außer Haus sein dürfen und einfach wegbleiben und den Eltern Sorgen bereiten, das ginge auch nicht.

So kam man überein, dass Frau Eule sich mit dem Kräuterweiblein besprechen und man Pinselchen und Fräulein Maus eine Botschaft schicken würde. Frau Amsel könnte das sicherlich übernehmen.

Da Frau Eule viel herum kam, hörte sie, als sie eines Nachts auf dem Daches des gräflichen Hauses saß, dass der Graf eine große Belohnung für den Finder ausgesetzt hatte. Der Graf aber nicht mehr daran glaubte, die Ringe jemals wieder zu sehen. Sicherlich waren sie schon in alle Winde verstreut oder zerstört, eingeschmolzen und was Neues daraus entstanden aber daran wollte er gar nicht denken.

Nach ein paar Tagen und vielem Nachdenken, hatte Frau Eule eine Idee. Sie nahm ein großes Ahornblatt und flog damit nach Einbruch der Nacht zur Kräuterfrau, landete auf dem Dach und rief mit lautem Huhuu, huhuu nach ihr. Sogleich öffnete Hedwig, wie die Kräuterfrau mit Namen hieß, dem Nachtvogel und ließ ihn ein. In der kleinen, gemütlichen Küche, in der noch die Restwärme des Herdfeuers zu spüren war, saßen sie nun und besprachen was zu tun sei.

Frau Eule würde die Ringe zurückbringen und dem Grafen aufs Fensterbrett seines Schlafgemaches legen, eingewickelt in das Ahornblatt und daraus sollte ein kleines Zettelchen hervor spitzen, auf dem er lesen konnte wie es sich zugetragen hatte. Nichts dazu gemacht, nichts weg gelassen die ganze Wahrheit so war es am Besten, denn Lügen haben kurze Beine, das will besagen, man kommt ihnen dahinter früher oder später und dann ist es mit dem Vertrauen so eine Sache.

Gesagt, getan, erst flog Frau Amsel zu Pinselchen und sagte Bescheid. Sie saß auf einem Ast oberhalb des Luchsbaues und wartete, dass der Kleine herauskam.

Es dauerte und dauerte und als Frau Amsel schon ungeduldig zu zetern anfing und Frau Luchs nachschaute, was denn da los sei und woher Gefahr drohen könnte, da sah sie die Amsel und fragte: „Was ist los Frau Amsel, warum so laut in aller Frühe?“

Frau Amsel berichtete ihr was Sache war. Frau Luchs machte große Augen und war sogar nicht erfreut, was sie da zu hören bekam. Ihr Kleiner hatte Freundschaft mit einem Zweibeiner geschlossen, das kommt ja immer toller reichte es nicht, dass er Gevatter Fuchs Sohn als Freund hatte und wer weiß noch wen alles, nein, es muss auch noch einer von der Gattung Mensch sein und wie sie das Wort aussprach, voller Verachtung.

Da wurde aber Frau Amsel laut und schimpfte ordentlich mit Frau Luchs und dass das Kräuterweiblein nicht nur so ein Mensch sei, sondern eine ganz liebe alte Großmutter, die vielen Tieren hilft. Vor allem im Winter, weil sie ein großes Herz hat.

Am Ende ließ sich Mutter Luchs überzeugen und holte ihr Sorgenkind aus dem Bau. Frau Amsel sagte ihm, was besprochen worden war und ein Schatz zurückgegeben werden musste, wenn man weiß, wem er gehört.

Da war die Enttäuschung groß und Pinselchen machte ein trauriges Gesicht. So traurig ihren Kleinen zu sehen, das berührte gar arg der Mutter Herz und so nahm sie ihn an ihre Brust und erklärte ihm ganz sachte, was man mit gefundenen Sachen machen muss, wenn man weiß, wem sie gehören, zurückgeben so schnell als möglich.

Er sah es ja ein, dass der Eigentümer seinen Schatz wieder haben wollte, aber auf der anderen Seite, wenn sie ihn nicht gefunden hätten, hätte er ihn auch nicht und außerdem und sowieso.Mutter Luchs sagte zu Pinselchen mit gutem Gewissen kannst du fremdes Gut nicht behalten. Du wärst so was wie ein Dieb und auch du wärest froh, Verlorenes wieder zu bekommen, oder?

Da musste Pinselchen nicken und zugeben, dass die Mutter, wie so oft, leider recht hatte , wenn ihm auch ein tiefer Seufzer aus der Brust entwich und ein paar Tränchen die Backen entlang kullerten.

Pinselchen lief schnell zu Fräulein Maus und erzählte es ihr und auch sie war traurig und doch ein bisschen froh zugleich.



Motgen geht es weiter



 

Dienstag, 8. Juni 2021

Pinselchen und die goldenen Ringe 2


                                


Am nächsten Morgen machten sie sich auf die Reise, ein neues Abenteuer wartete sicher schon auf die Beiden.

Geschlafen hatten sie nicht sonderlich gut, da sie in steter Sorge waren, jemand stehle den geheimnisvollen Schatz.

Das Teil im Mäulchen rannten sie so schnell es ging zur alten Frau, deren Haus stand am Waldessrand, nicht weit weg vom Fuchsbau.

Sie kannte die Luchsfamilie und hatte sie schon des Öfteren beobachtet, wenn sie auch so tat, als sähe sie sie nicht.

So schöne Tiere waren das und so lustige Pinsel hatten sie an den Ohren.

Der Winter war lang und streng gewesen, der Holzvorrat war tüchtig geschrumpft, aber er hatte gereicht und auch das Futter für die vielen hungrigen Tiere war genug gewesen und bis auf einen kleinen Blecheimer voll, war alles aufgefressen worden.

Das alte Weiblein schmunzelte, als es den Rest davon in eine Blechdose leerte, mal sehen ob man ihn noch brauchen würde, denn oft war der April noch frostkalt geworden und hatte alle Blüten an den Bäumen und auf den Wiesen sterben lassen und dann würde sie diesen Rest gut gebrauchen können.

Auch Kartoffeln, Nüsse, kleine Äpfel und schrumplige Birnen, so genannte Kletzen, waren noch ausreichend vorhanden, auch getrocknete Wildkräuter, Pilze und Wurzeln hatte es noch.

Als sie so ihren Vorrat inspizierte, meinte sie ein Geräusch gehört zu haben und guckte aus dem kleinen Speisekammerfenster, indem sie vorsichtig den rot karierten Vorhang etwas zur Seite schob und wirklich, sie lächelte, ein kleiner Luchs und eine Maus kamen auf das Häuschen zu gerannt und legten im Schein der Sonne zwei kleine glänzende Teile ab.

Was es wohl war und was es zu bedeuten hatte.

Sie würde noch etwas warten und dann nachsehen. Jetzt war sie selber neugierig geworden. Nach einer Weile ging sie vor die Haustüre.

Auf der alten Strohmatte, die als Fußabstreifer noch gute Dienste versah und als Schlafplatz für die Mieze diente, lag was gelbes und was rotes Rundes, welches in der Sonne, die auf das kleine Haus schien, glänzte.

Das Weiblein hob die zwei Schmuckstücke auf, besah sie sich genau und fragte sich, wo die Beiden diese wohl gefunden hatten und dann wusste sie auch wieder, wem sie gehörten.

Es waren zwei Ringe, die zusammengehörten.

Ein Förster hatte es ihr vor langer langer Zeit mal erzählt und sie gebeten, Ausschau zu halten und es gäbe einen hohen Finderlohn, hatte er gesagt, denn die Stücke waren alt und äußerst wertvoll.

Sie waren ineinander verschlungen wie zwei Herze anzusehen, unzertrennlich für alle Zeiten.

Erbstücke, die einem Grafen gehörten und unersetzlich, darum war er ja so traurig, sagte man, als sie gestohlen worden sind, aber wie um alles in der Welt kamen sie zum Abfall.

Ihm gehörte der Wald, das Haus des Kräuterweibleins und die Wiesen und Felder drum herum.

Er bestimmte, was gejagt werden durfte und was nicht.

Alles war verpachtet, nur sein Landhaus nicht, das gut geschützt hinter hohen Steinmauern, an dem sich wilder Wein empor rankte, der sich im Herbst so wunderschön rot färbte, lag.

Am Eingang zum Grundstück gab es ein kunstvoll geschmiedetes Eisentor und links und rechts eine große Kugel auf einem Steinpfeiler, der die Angeln der Tore trug.

Wie eine Trutzburg war das Haus anzusehen, das man nur erahnen konnte, so weit war es vom Tor entfernt und nur schwach hinter hohen Bäumen zu erkennen. 

Ein langer Weg mit vielen Kieselsteinen führte darauf zu. Nie hörte man einen Laut, kein Kinderlachen, nur ab und an Hundegebell, von einem kleinen Dackel, dem Jagdhund des Grafen, den der Jäger immer mal wieder mit sich auf die Pirsch nahm.

Ansonsten war es so still wie auf einem Friedhof, nicht mal die Vögel liebten diesen Ort und doch lebte ein Mensch hinter den Mauern. Er hatte drei Bedienstete, einen Fahrer, eine Köchin und eine Frau, die sauber machte. Sie waren alle schon etwas älter und wohnten auf dem Grundstück im kleinen Haus nebenan, dem Dienstbotenhäuschen.

Nun überlegte das Kräuterweiblein was es machen sollte. Sicher wollten die Tiere den Schatz behalten, auf der anderen Seite wusste sie, wer der Eigentümer war.

Nur was war der richtige Weg und wie sollte sie es anstellen, damit niemand Falsches verdächtigt wurde. Sie rief nach dem Luchs und seiner Freundin und lud sie ein, herein zu kommen.

Es kostete Pinselchen und der Maus viel Überwindung dem Rufen und Locken der alten Frau zu folgen, aber dann war die Neugier größer.

Denn Mama und Papa hatten immer vor den Zweibeinern gewarnt, dass sie sehr gefährlich sind. Aber dieses alte Weiblein, sah so gar nicht gefährlich aus und genau das, hatte Papa immer gesagt, war das Gefährliche daran. 

Vor dem Haus der alten Frau gab es eine von Hand geschnitzte Bank.

Ein langer Tisch aus einem alten Baum gemacht stand davor und darauf lag eine rotweiß karierte Tischdecke.

Ein altes Glas, in dem mal Schmalz gewesen war, diente als Vase für einen bunten Wiesenblumenstrauß. Eine Hummel hatte sich auf eine der Blüten nieder gelassen und war am Nektar sammeln. Sie hatte kein Auge für die alte Frau und die Tiere und auch keine Zeit dazu. Auf dem Tisch stand noch ein altes Backblech, darauf trockneten irgendwelche Kräuter.

So hatten Luchs und Maus überlegt was sie tun sollten und schließlich einigten sie sich, vor dem Haus auf der Bank in der Sonne, Platz zu nehmen.

Bei Gefahr konnte sie schnell verschwinden.

Das alte Weiblein erzählte, was es mit dem Schatz auf sich hatte und fragte die Beiden was sie nun machen wollten.

Die Maus wollte ihn behalten, und der Luchs war der gleichen Meinung.

Wenn der Graf schon so reich war, brauchteer so kleine Dinge nicht. Die alte Frau aber erklärte ihnen warum auch kleine Dinge für einen wichtig sein können.

Am Ende wollte man die Eule fragen, was sie dazu meinte. Sie war das weiseste Tier im ganzen Walde und wusste sicher Rat.

Vielleicht könnte sie zum Haus des Grafen fliegen und den Schatz vor die Türe legen und wieder verschwinden.

Der alte Graf würde an Wunder glauben oder die alte Frau schrieb was dazu und dann waren alle wieder glücklich, naja fast alle.


Morgen geht es weiter


 



Montag, 7. Juni 2021

Pinselchen und die goldenen Ringe

Heute beginnt die vorerst letzte Pinselchengeschichte ,geschrieben von meiner Freundin Roswitha Borgfeldt.

Viel Spaß beim Lesen!




 

So trotteten die zwei einen alten Waldweg entlang, den schon lange keiner mehr gegangen war. Man konnte es daran sehen, dass das Gras, die kleinen Blümchen, ein paar Brennnesseln und einige Pilze noch nicht zertreten warten. In dem schon etwas hohen Gras lagen aber auch ein paar wenige schöne Dinge, einfach weggeworfen von gedankenlosen Wanderern.

Dabei wusste Pinselchen, dass am Ende des Weges eine alte Holzbank stand, gemacht aus einem umgefallenen Baumstamm und daran gab es auch so einen komisches Draht etwas, in dem immer so allerlei lag, schön bunt anzusehen, aber ungenießbar.

Also beschlossen Pinselchen und die Maus diese Sachen aus dem Gras dorthin zu tragen. Sie hatten noch keine Ahnung, wie oft sie laufen mussten, bis endlich alles wieder ordentlich auf und eingeräumt war.

Und so sammelten sie und liefen hin und her bis aller Müll, so sagen die große Zweibeiner dazu, in dem Gitterkorb verschwunden war. Was es so alles zu finden gab, es war traurig und überraschend zugleich.

Am Ende hatten sie eine leere Coladose, einige Bonbonpapiere, Kaugummipapier, Butterbrotpapier, das noch nach Wurst duftete, schade, dass es leer war, zusammengetragen.

Und zu guter Letzt hatten sie auch noch einen richtigen Schatz gefunden. Keine Ahnung für was man so etwas brauchte, aber es glänzte, wenn die Sonne darauf schien.

Eins war rund und gelb, wie die Sonne und das andere rund und rot, wie Pilze, die es an manchen Stellen im Wald gab und es war ganz leicht. Und so teilten sie den Schatz.

Die Maus bekam das Rote und Pinselchen das Gelbe.

Aber nun war es höchste Zeit nach Hause zu eilen, sonst würde es wieder Schelte geben, wenn man zur Mittagszeit nicht im Bau oder Mauseloch war.

Und Mittag war es bestimmt schon, da die Sonne ganz hoch oben stand und es ziemlich warm war.

Und so liefen sie, so schnell die kleinen Beine sie tragen konnten, jeder seinen Schatz zwischen den Zähnchen, nach Hause.

Was wohl die Mütter zu dem Schatz sagen würden und ob sie ihn behalten durften?

Wäre es nicht besser, ihn vorher zu vergraben?

Sicher wäre das das Beste, aber aufpassen sollten sie, dass niemand den Platz beobachtete, kein Eichkätzchen und kein Nusshäher.

Sonst wäre schnell das schöne Ding gestohlen und hergeben würden die es bestimmt nicht mehr.

Wem es wohl gehörte ?

Dem Finder, da war Pinselchen sich sicher und dies waren nun mal er und die Maus.

Zuhause angekommen, verbuddelte Pinselchen nun doch seinen Schatz, vorsehen ist halt besser als nachgeschaut, pflegte das alte Kräuterweiblein immer zu sich zu sagen.

Da hatte er auf einmal eine Idee!

Die könnte man fragen, was das wohl wäre, denn zu ihr konnte man Vertrauen haben, das 

hatten die anderen Tiere ihm auch schon erzählt.

Gleich morgen wollte er zusammen mit seiner Freundin zu ihr eilen und fragen, was ihr 

Fund wohl ist und ob er wertvoll sei.

Außerdem versteht sie die Sprache der Tiere, doch da war er sich aber nicht so sicher, wie 

sollte das denn gehen

Und was wäre, wenn sie es nicht mehr hergäbe?

Nein, beruhigte er sich selbst, so war sie sicher nicht, dann wäre sie ja ein Dieb und Diebe 

hatte keiner lieb und alle Tiere oder fast alle Tiere liebten das Kräuterweiblein.


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Freitag, 4. Juni 2021

Lila- Luna die kleine Elfe


Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Obwohl ja bis zu 20° angesagt, war das Wetter bei  uns eher durchwachsen.
Aber heute ist es sonnig und ich kann es wohl wagen meine kleine Elfe Lila-Luna zu euch ins Wohnzimmer zu schicken.
Viel Spaß beim Lesen!

 
(c) eigenes Foto



Lila- Luna die kleine Elfe


Anneliese kaut gedankenverloren an ihrem Bleistift.
Traurig sieht sie durch das Fenster hinaus in den Garten. Es ist so schönes Wetter und sie muss Hausaufgaben machen, die wie immer viel zu viel sind.
Eine Hummel kommt brummend angeflogen, stößt gegen die Scheibe und landet dann auf der Fensterbank.
Anneliese grinst, was für ein Tolpatsch, dann stutzt sie, denn der lila Punkt auf ihrem Rücken, der ihr jetzt erst auffällt, bewegt sich.
Das Mädchen springt auf und geht zum Fenster.
Doch wie staunt sie über das kleine zarte Wesen in einem lila Kleid, das sie freundlich ansieht.
Wer bist denn du?“
Das kleine Wesen strahlt.
Ich bin Lila–Luna eine Elfe, leider noch ohne Flügel,“ 
nun wird ihr Gesicht traurig, 
„ und so wie es aussieht werde ich auch dieses Jahr ohne Flügel bleiben, dabei habe ich alle zehn Aufgaben gelöst und die Prüfung bestanden.“
Auf den fragenden Blick von Anneliese erklärt sie ihr, dass ihr Freund Brummer sie auf die große Festwiese hinter dem Wald bringen wollte, wo heute alle Absolventen der Elfenschule ihre Flügel bekommen.
Leider hatte sich Brummer gestern erkältet und Fieber bekommen und ist nun zu schwach, um weiter zu fliegen.
Kann ich dir helfen?“ fragt Anneliese spontan.
Die kleine Elfe betrachtet sie einen Moment nachdenklich, dann strahlt sie.
Du könntest mich auf die Festwiese tragen, mit deinen
Riesenfüßen sind wir bestimmt bald da.
Aber vorher müssen wir Brummer noch zu Doktor Wichtel bringen.“
Anneliese legt die Hummel vorsichtig in ein Taschentuch, setzt die zierliche kleine Elfe auf ihr Schulter und verlässt mit den Beiden das Haus.
Den Wald haben sie bald erreicht und Lila-Luna bittet das Mädchen sie bei einer großen knorrigen Eiche herunterzulassen.



                           (c) Elli M.

Während Anneliese die Hummel vorsichtig ins Gras legt, klopft die Elfe an die kleine Tür.
Ein Wichtel steckt seinen Kopf heraus und erschrickt ein wenig als der Anneliese sieht, doch dann bemerkt er die Elfe und kommt heraus.
Guten Tag Doktor Wichtel, Brummer ist sehr krank, kannst du ihm helfen.“
Der Wichtel hat sich schon über die Hummel gebeugt und murmelt. „Er hat hohes Fieber, aber das wird schon wieder, am besten wir bringen ihn ins Haus.“
Auf seinen Ruf kommen zwei weitere Wichtel heraus mit einer Tragbahre, auf die sie die Hummel legen und ins Haus bringen.
Doktor Wichtel wendet sich nun an die Elfe.
Du brauchst dir keine Sorgen um deinen Freund zu machen, ich kümmere mich um ihn, aber nun spute dich, die Glockenblume hat schon zum zweiten geläutet und du weißt beim dritten Mal beginnt die Zeremonie.“
Lila-Luna nickt ernst und bittet.
Das Menschenmädchen hat mir sehr geholfen und ich möchte sie gerne mitnehmen, aber mit ihren Riesenfüßen kann sie viel Unheil anrichten auf der Festwiese. Kannst du sie bitte klein machen, du weißt, solange ich keine Flügel habe darf ich nicht zaubern.“
Doktor Wurzel nickt und murmelt ein paar Wörter und Anneliese spürt plötzlich ein Kribbeln am ganzen Körper
und ist auf einmal so klein wie ihr neu gewonnene
Freundin.
Kichernd fassen sie sich an den Händen und laufen los.
Doktor Wichtel aber verschwindet kopfschüttelnd in seinem Häuschen.
Die beiden Mädchen haben die Festwiese fast erreicht, da zieht Lila-Luna Anneliese ganz schnell unter einen Himbeerstrauch.
Siehst du dort drüber im Gras,“ wispert sie, „ da schleichen sich einige Kobolde an, die wollen sicher das Fest stören.“
Schweigend beobachten die Freundinnen, wie die frechen Gesellen sich lautlos durch das hohe Gras schieben.
Komm, wir gehen zur Bienenkönigin.“
Kurze Zeit später klopft Lila-Luna an den Stamm, in dem das Bienenvolk lebt.
Eine Biene steckt der Kopf heraus.
Was willst du?“
Ich bin Lila-Luna und muss ganz schnell die Frau Königin sprechen.“
Wenig später kommt die Königin zu ihnen herunter geflogen und als die kleine Elfe ihr aufgeregt von den Kobolden erzählt, handelt diese schnell.
Bald darauf schwirrt ein Schwarm Soldatinnen aus.
Die beiden Mädchen halten sich angstvoll umschlungen und lauschen.
Stachel ausfahren!“ ruft die Anführerin der Bienen und auf einmal wird es lebendig im Gras.
Die Kobolde fliehen nach allen Seiten, verfolgt von den Bienen.
Lila-Luna und Anneliese jubeln und hüpfen im Kreis herum , doch die Bienenkönigin mahnt: „Beeilt euch, die Glockenblume läutet gerade zum dritten Mal .“
Atemlos kommen die Mädchen auf der Festwiese an.
Eben verlässt die letzte Elfe mit ihren neuen Flügeln das Podium.
Frau Professor Elektra wirft einen grimmigen Blick auf
Lila-Luna und kommt ihnen entgegen.
Du bist zu spät, deine Flügel bekommst du dieses Jahr nicht.“
Aber ich habe die Prüfung doch bestanden,“ ruft die kleine Elfe verzweifelt, „ und dass ich zu spät komme hatte seinen Grund“
Keine Ausreden, Pünktlichkeit ist eine Tugend und dir fehlt es entschieden an Disziplin!“
Frau Elektra wendet sich ab und die kleine Elfe lässt traurig den Kopf hängen.
Tröstend legt Anneliese ihren Arm um die Freundin.
Unruhe entsteht auf der Festwiese und Doktor Wichtel und die Bienenkönigin bahnen sich einen Weg durch die Menge.
Auf ein Wort Frau Elektra,“ ruft der Wichtel und diese bleibt stehen.
Und nun erzählen die Beiden, wie Lila-Luna ihren kranken Freund zu Doktor Wichtel gebracht und die Elfen vor einem Überfall der Kobolde bewahrt hat.
Mit jedem Wort wird das strenge Gesicht der Professorin milder.
Sie nimmt die kleine Elfe bei der Hand und führt sie auf das Podium.
Ich muss mich bei dir entschuldigen, denn ich habe dir Unrecht getan.
 Du hast uns allen einen großen Dienst erwiesen und statt dich zu tadeln, hätte ich dich anhören müssen. 
Natürlich bekommst du deine Flügel.“
Sie holt ein wunderschönes Flügelpaar und befestigt es auf dem Rücken der kleinen glücklichen Elfe.
Ganz vorsichtig bewegt Lila-Luna die Flügel, dann immer schneller und schließlich fliegt sie laut singend in die Luft, überquert die Festwiese unter dem begeisterten Jubel der kleinen Gesellschaft und landet direkt neben Anneliese.
Liebevoll umarmt sie das Mädchen und raunt. „Ohne dich hätte ich es nie geschafft!“
Anneliese aber feiert nun fröhlich mit, tanzt ausgelassen
nach den Klängen der Grillen, probiert von der
Blütengrütze und dem Honigmet und wird auf einmal furchtbar müde.
Als sie erwacht, liegt sie in ihrem Bett und ihre Mutter beugt sich über sie.
Du musst aber müde gewesen sein, wenn du am helllichten Tag schläfst, „ lacht diese.
Aber nun komm nach unten und mach deine Hausaufgaben fertig. Es liegt alles noch auf dem Tisch.“
Als die Mutter das Zimmer verlassen hat, grübelt Anneliese darüber nach, ob sie tatsächlich mitten unter dem Hausaufgaben machen eingeschlafen ist und alles nur geträumt hat.
Aber es war ein sehr realer Traum.
Als sie hinüber zum Fenster sieht, stutzt sie.
Auf der Fensterbank liegt eine lila Blüte.
War alles wirklich nur ein Traum?

© Lore Platz