Mittwoch, 28. Februar 2024

Gedanken über die Freundschaft Erinnerungen







Gedanken über die Freundschaft


Als wir in der Schule die „Bürgschaft“ von Schiller durchnahmen, war ich total begeistert.
Als träumerisches Kind, das noch voller Ideale steckte war ich fasziniert von dem bedingungslosen Vertrauen der Freunde zueinander.
Und insgeheim wünschte ich mir, dass auch ich so einen Freund finden möge.
Die Zeit lehrte mich, dass die Menschen menschlich sind und Freundschaft nicht idealisiert werden kann.





Aber:

2010 musste mein Mann plötzlich ins Krankenhaus und sich einer schweren Operation unterziehen. 
Und ich erfuhr auf wunderbare Weise was Freundschaft bedeutet.
Eine Welle von Hilfsbereitschaft, Zuspruch und Trost wurde mir gespendet und ich fühlte mich nicht mit meinem Kummer allein gelassen.
Da war ein wunderschönes herrliches Gefühl.

Im Laufe eines Leben begegnet man vielen Freunden und verliert sie auch wieder.
Ich denke mal in jedem Lebensabschnitt begleitet einen ein guter oder mehrere Freunde.
Am leichtesten ist die Kinderfreundschaft.
Man spielt zusammen, streitet sich und ist bald wieder versöhnt.
Die Teenager - Freundschaft ist wohl schon etwas komplizierter besonders bei Mädchen, und ganz besonders wenn die Liebe dazwischen kommt.


Ich hatte eine Freundin vom Babyalter an bis sie heiratete, dann war es plötzlich zu Ende.
Unsere Eltern waren befreundet und so wuchsen wir buchstäblich miteinander auf.
Sie liebte es , wenn ich meine Fantasiegeschichten spann.
Wenn die Familie bei uns zu Besuch war, durften wir zusammen in einem Bett schlafen und sie konnte nie genug bekommen von meinen Geschichten.
Auch sonst unternahmen wir viel gemeinsam.
Als sie dann ihren späteren Mann kennenlernte
nahmen die zwei mich als „Anstandswauwau“ mit in den Urlaub.
Schon im Urlaub benahm er sich mir gegenüber rüpelhaft und fuhr mich so an, dass ein älteres Paar, das im selben Hotel wohnte, Mitleid mit mir bekam.



Er sollte mir nämlich die ersten Schritte auf den Ski beibringen, doch er zeigte eine dermaßen Ungeduld mit mir, dass ich das Ski fahren ganz aufgab und nur noch spazieren ging.
Meine Freundin grinste nur verlegen.
Ich fühlte mich in diesem Urlaub überhaupt nicht wohl
Nach der Hochzeit war eine jahrelange Freundschaft zu Ende.
Vielleicht war ich ein wenig traurig, aber im Leben muss man von so vielen Dingen Abschied nehmen.



Meine allerbeste Freundin war meine ältere Schwester.
Leider ist sie  mit 48 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben.
Sie kann mir niemand ersetzen.

Freunde gehen, Freunde kommen.
Und immer wieder treten neue Freunde in unser Leben.
So habe ich vor ungefähr zwölf Jahren eine Freundin gefunden, die wie eine Seelenverwandte für mich ist, und obwohl wir uns noch nie persönlich getroffen haben, nur gemeinsam einen Blog betreiben, versteht sie mich wie sonst niemand.
Ich hoffe, dass sie mich auf meinem letzten Lebensabschnitt, den ich dem Schreiben widmen möchte, begleitet.

Seit  einigen Jahren treffe ich mich mit einigen sehr netten Damen täglich im Internet und wir sprechen über Gott und die Welt.
Inzwischen sind wir sehr gute Freundinnen geworden und zu einer kleinen Gemeinschaft zusammen gewachsen, die ich nicht mehr missen möchte.

Wer Freunde hat ist niemals allein!


Dienstag, 13. Februar 2024

Vollmomd

Ich werde eine Pause machen, da in meinem Freundeskreis einige Todsfälle waren Es kommt mir vor, als ob der liebe Gott seine Engel in den den Himmel hole, weil auf der Erde die Eiszeit ausbricht.

 

 


Eine Vollmondnacht

von Lore Platz

diese Geschichte von mir wurde vor vielen Jahren bei einer 

Ausschreibung  von einem Verlag ausgewählt .und erschien mit vielen 

 anderen in einem Taschenbuch. 

Damals erhielt ich  die Auflage diese Geschichte nicht selbst zu 

veröffentlichen. 

Nun der Zeitrum des Verbots ist schon verstrichen.





Ruhelos wälzte sich die alte Frau in ihrem Bett. 

Sie konnte einfach nicht einschlafen. 

Schließlich gab sie es auf, schlüpfte in ihre Pantoffeln, schlang sich ein 

Tuch um die Schultern und setzte sich in den Lehnstuhl am Fenster.

Der Mond hing als große runde Scheibe am Himmel und tauchte den 

Garten in ein gespenstisches Licht.

Nun wusste sie auch, warum sie nicht schlafen konnte. Obwohl ja 

Wissenschaftler bestritten, dass der Mond den Schlaf beeinflusste, dies 

sei nur Einbildung.

Ruth musste schmunzeln, als sie an ihren 15-jährigen Enkel Christian 

dachte, der ihr dies einmal mit spöttisch überlegenem Lächeln erklärt 

hatte.

Nun, die klugen Leute mögen Recht haben, das wollte sie nicht 

beurteilen, aber sie konnte bereits als Kind während des Vollmondes 

nicht ruhig schlafen.

Und dann nahm ihre Oma, die auch nicht schlafen konnte, sie in ihren 

Arm und erzählte ihr Märchen.

Leise knarrend öffnete sich die Tür und Lena, ihre fünfjährige Enkelin, 

tapste in einem langen Nachthemd und barfuß ins Zimmer.

Sie kletterte auf den Schoß der Oma und kuschelte sich in ihre Arme.

»Ich kann nicht schlafen«, murmelte sie.

Eine Weile saßen sie still und betrachteten den Mond, der im Glanz der 

Sterne wie eine große Laterne am Himmel hing.

»Oma?«

»Hm?«

»Warum ist der Mond einmal dick und einmal dünn?«

Die alte Frau lachte.

»Wie meine Oma mir erzählte, als ich so klein war wie du, hatte der Mond 

sich in die Sternen-Prinzessin verliebt.

Diese aber lachte ihn aus, weil er so dick war, und seitdem versucht er 

immer wieder abzunehmen.«

Lena kicherte.

Die Oma schmunzelte.

»Natürlich ist das nur ein Märchen, aber es gibt eine wissenschaftliche 

Erklärung dafür.«

Das Mädchen legte ihr die Hand auf den Mund.

»Die will ich aber nicht wissen, dafür bin ich noch zu klein. 

Das kannst du mir erklären, wenn ich einmal so groß wie Christian bin 

und auch ins Gymnasium gehe und mich toller als alle Menschen fühle,  

die nicht so klug sind wie ich.«

Ihre Großmutter tippte ihr liebevoll auf die Nase.

»Alte Spottdrossel!«

Lena kicherte und gähnte dann herzhaft.

»Ich denke, wir gehen ins Bett, du kannst heute bei mir schlafen.«

Bald lagen sie beide eng aneinander gekuschelt in dem großen, 

gemütlichen Bett.

Während das Kind bald eingeschlafen war, wie ihr gleichmäßiges Atmen 

verkündete, lag die alte Frau noch lange wach.

Und mit einem glücklichen Lächeln dankte sie Gott für ihre wunderbare 

Familie.

Sonntag, 4. Februar 2024

Reichtum: Fluch oder Segen ?

vor ein paar Tagem  kam eine Freundin von einer Reise mit ihrem Lebensgefährten, anlässich ihres 50sigsten Geburtstag zurück und meinte." weißt du hier hört man nur jammern und klagen und dabei geht es uns immer noch besser, als in dem  Land aus dem ich gerade herkomme. Die Menschen dort, sind fröhlich und zufrieden."

Viel Spaß beim Lesen! 





Reichtum: Fluch oder Segen ?



Diese Geschichte kann in jedem Land spielen, in dem die Schere zwischen arm und reich sehr groß ist.

Leise betrat die Dame die Kirche setzte sich ganz vorne in die erste Bank. Sie war nicht mehr ganz jung, denn durch ihr volles kastanienbraunes Haar zogen sich schon einige graue Strähnen.

Obwohl sie den Zenit ihres Lebens bereits überschritten hatte war ihr Gesicht faltenlos. Die elegante Kleidung und die kostbaren Ringe an ihren gepflegten Hände ließen auf Reichtum schließen.

Doch ihre Augen, die durch die Kirche wanderten, waren traurig.

Ein alter weißhaariger Mann kam aus der Sakristei und direkt auf sie zu.

Darf ich mich zu ihnen setzen?“

Die Dame sah in die gütigen blauen Augen und nickte.

Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander. „Wollen sie mir nicht anvertrauen, was sie bedrückt? Manchmal tut es gut, wenn man sich seinen Kummer von der Seele redet.“

Ludwina, die schon lange das Vertrauen zu den Menschen verloren hatte, schüttete diesem freundlichen alten Mann ihr Herz aus. Erzählte ihm von ihrer einsamen Kindheit reicher Eltern, die ihr zwar alles schenkten was sie wollte, Dinge die oft überflüssig waren. Doch niemals hatten  sie Zeit für sie. Als sie schulpflichtig wurde schickten ihre Eltern sie in ein teures Internat und nach dem Abitur wurde sie in die Gesellschaft eingeführt. Ausgehungert nach Liebe wie sie war, fiel sie auf den ersten Heiratsschwindler herein. Nach der Trennung begann sie zu reisen und stürzte sich in das oberflächliche Gesellschaftsleben.

Und nun saß sie hier und dachte über ihr leeres verpfuschtes Leben nach. Und sie hatte festgestellt, dass Reichtum ein Fluch ist.

Der alte Mann schüttelte lächelnd den Kopf. „Niemand kann bestimmen in welche Verhältnisse er hineingeboren wird.

Aber wir alle können bestimmen welchen Weg wir gehen. Reichtum kann auch ein Segen sein. Kommt mit!“

Er nahm sie an der Hand und führte sie aus der Kirche, vorbei an den wunderschönen Hotels und Anlagen, die für die Touristen gebaut sind. Je weiter sie gingen umso grauer wurden die Häuser bis sie eine Gasse betraten und Ludwina unwillkürlich stehen blieb. Was sie sah kam ihr vor wie der Vorhof zur Hölle. „Wo sind wir hier?“ flüsterte sie.

Das ist das Elendsviertel, gut versteckt vor den Touristen. Ein Schandfleck des Ortes. Wie viel Segen könnten sie hier mit ein wenig Geld schon bringen.“

Erschüttert sah die Dame sich um. Not und Elend waren hier spürbar und der entsetzliche Geruch, den sie wahrnahm, raubte ihr fast den Atem

Nun hatten die Kinder die schöne reiche Dame entdeckt. Mit ausgestreckten Händen kamen sie bittend auf sie zu. Das Gemurmel wurde immer lauter und Ludwinda stieß einen Schrei aus.

Eine Hand rüttelte an ihrer Schulter. „Entschuldigen sie, ich wollte sie nicht erschrecken, aber sie sind eingeschlafen und gleich beginnt die Messe.“

Verwirrt sah die Dame den jungen Priester, der vor ihr stand, an. “Wo ist der alte weißhaarige Priester?“

Ich bin der einzige Priester hier, mein Vorgänger hatte weiße Haare, aber er ist letztes Jahr verstorben.“

Dann habe ich wohl geträumt,“ murmelte Ludwina.

Oft schickt uns Gott Träume, um uns den Weg zu weisen.“

Da haben sie wohl Recht!“ Die Augen der Dame blitzten, die Traurigkeit ist verschwunden. Sie öffnete ihre Tasche und holt das Scheckbuch heraus. Mit einem fröhlichem Lächeln füllte sie einen Scheck aus und drückt ihn dem jungen Mann in die Hand. „Kümmern sie sich um das Elendsviertel!“ Dann verließt sie mit beschwingten Schritten die Kirche.




Zwei Kinder gingen mit langsamen müden Schritten den mit Bäumen gesäumten Weg entlang.

Das etwa vierjährige Mädchen jammerte.

Konrad , ist es noch weit, ich bin soooo müde und meine Füße tun mir weh.“

Nein Veverl, siehst du da vorne ist schon das Haus zu sehen“ tröstete sie ihr zehnjähriger Bruder.

Die letzten Schritte mehr stolpernd als gehend erreichten sie die schöne weiße Villa.

Der Junge klingelt. 

Eine Frau mit kastanienbraunen Haaren, die von einigen grauen Strähnen durchzogen sind, öffnete die Tür, im Hintergrund war das fröhliche Lachen von Kindern zu hören. „Guten Tag, ist das hier das Haus Sonnenschein?“ fragte Konrad. Die Dame lächelte sie liebevoll an.

Ja kommt herein, hier seid ihr richtig.“


Haus Sonnenschein, ist das erste Gebäude eines großen Projekts, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Not in der Welt, besonders die der Kinder, zu lindern.


© Lore Platz

 





 

Freitag, 2. Februar 2024

Der Streit der Buchstaben








Der Streit der Buchstaben


Schrill ertönt die Schulglocke und lärmend stürzen die Erstklässler in den Schulhof, wo sie von ihren Müttern oder Omas bereits erwartet werden.
Johanna und ihre Freundin Christa dürfen schon allein nach Hause gehen, denn sie wohnen ganz in der Nähe.
Johanna winkt ihrer Freundin nach, als diese durch das Gartentor zu ihrem Haus läuft, dann hüpft sie vergnügt weiter.
Frau Baumann schneidet gerade einen Kopf Salat vorsichtig ab und blickt lächelnd ihrer kleinen Tochter entgegen.
Du kommst aber früh heute?“
Die letzte Stunde ist ausgefallen, Kaplan Werder ist krank.“
Das Essen ist aber noch nicht fertig.“
Das macht nichts, ich habe noch keinen Hunger, dann kann ich gleich meine Hausaufgaben machen und nach dem Essen zu Christa gehen. Wir wollen eine Karte für Frau Kebinger zeichnen, weil sie doch bald Geburtstag hat“
Johanna darf nämlich erst zum Spielen, wenn die Hausaufgaben gemacht sind.
Wenig später sitzt sie am Küchentisch. Ihre Mutter beugt sich über ihre Schulter.
Eifrig erklärt ihr das Mädchen:
Heute haben wir die letzten drei Buchstaben des Alphabets gelernt, X,Y, und Z. Siehst du...“
Sie deutet auf die linke Heftseite auf der 'Zebra' steht.
Das Zebra beginnt mit Z und wir müssen die ganze Seite
mit diesem Wort schreiben und hier...“
Johanna zeigt auf die rechte Seite des Hefts auf der ein sehr langes Wort steht, das die ganze Zeile füllt.
Das heißt Xylo.., Xylof..., Xylofo..., Xylofon und es ist ein X und ein Y drin. Damit kann man Musik machen. Weißt du wie es aussieht?“
Hat euch Frau Kebinger das nicht gezeigt?“
Johanna schüttelt den Kopf. „Nein sie hatte leider kein Bild.“
Dann wollen wir doch mal in Papas Lexikon nachsehen!“
Das Mädchen strahlt.
Das Lexikon ihres Vater war ein dickes in Leder gebundenes Buch mit vielen bunten Bildern und Papa hütete es wie einen Schatz.
Er hatte es von seinem Opa, der leider schon tot war, zum Schulabschluss bekommen.
Johanna war es verboten es anzufassen, nur wenn Mama oder Papa dabei waren.
Als die Mutter das Buch aus dem Regal im Wohnzimmer zieht, berührt Hanna ehrfürchtig das braune Leder.
Sie setzen sich auf das Sofa und Frau Baumann sucht die Seite mit dem Buchstaben 'X'.
Als das Mädchen das Musikinstrument sieht, ruft sie:
Aber das kenne ich, so etwas hat mir doch Tante Grete einmal geschenkt, nur waren Frösche darauf und immer wenn ich mit dem Hämmerchen auf einen Ton geklopft habe, dann haben sie gequakt.“
Sie runzelt die Stirn.
Eines Tages war es verschwunden und ich konnte es nicht mehr finden?“
Ihre Mutter wird ein wenig rot, denn daran war sie schuld, das Ding machte einen grässlichen misstönenden Lärm, dass sie es einfach heimlich entsorgte, als Hanna im Kindergarten war.
Um das Kind abzulenken, blättert sie schnell weiter zum Z
und deutet auf das Zebra.
Johanna winkt ab. „Das habe ich doch im Zoo gesehen.“
Frau Baumann stellt das Buch zurück und sie gehen in die Küche.





Es ist Abend und der gute alte Mond wandert seine Bahn.
Vor Johannas Fenster verweilt er und lässt einen seiner silbernen Strahlen in das Zimmer gleiten.
Lächelnd betrachtet er das vom Schlaf zart gerötete Gesicht und streichelt sanft über die Wange des Mädchens, das leise lächelt.
Doch dann runzelt der alte Geselle die Stirn.
Die pinkfarbene Schultasche öffnet sich und ein leises Schimpfen und Murmeln ist zu hören.
Buchstaben verlassen die Mappe und klettern an dem Tischbein empor, um auf dem Tisch heftig zu streiten anzufangen.
Der Mond spitzt die Ohren.
Ich bin der wichtigste Buchstabe, denn ich stehe für 'Anfang',“ ruft das A.
Wenn das so ist, dann bin ich der wichtigste, denn ich stehe für Ende!“ brüllt das E.
Unsinn!“ behauptet sich das S , „für das Wort 'Schluss' bin ich verantwortlich.
Quatsch! Was wären die Menschen wohl ohne Leben, also bin ich am allerwichtigsten, „ meldet sich das L.
Ach ja und gäbe es das Feuer nicht, könnten die Menschen gar nicht kochen,“ ereifert sich das F.
Und was ist mit dem Licht!“ ruft das L „ und was mit dem Bett,“ meint das B.
Ich kann Wunder vollbringen, Wünsche erfüllen und das ist wirklich wunderbar!“ erklärt das W.
Und nun rufen alle durcheinander, jeder weiß ein anderes besonders wichtiges Wort und will die anderen damit übertrumpfen.
Nur das K steht mit verschränkten Armen etwas abseits und betrachtet Kopf schüttelnd die Streithähne.
Das fällt dem D auf und es stellt sich breitspurige
vor das K .
Du bist ja so still, gibt wohl kein Wort das wichtig wäre.“
Das K zieht eine Augenbraue nach oben und lächelt überlegen.
Oh doch, es gibt sogar ein sehr wichtiges Wort an dessen Anfang ich stehe und es ist sogar das Gegenstück zu einem Wort von dir?“
Pah, und was wäre das?“
Die Klugheit!“
Einen Moment sind die Buchstaben still, doch dann ruft das vorwitzige V:
Und das Gegenstück ist die Dummheit. Das D ist dumm!“
Alle fangen zu lachen an und das O lässt sich sogar auf den Rücken fallen und strampelt mit Armen und Beinen.
Das D aber wird puterrot, ballt die Fäuste und macht einen Schritt auf das K zu.
Schnell stellt sich das F dazwischen, denn schließlich ist es für den Frieden verantwortlich.
Das K aber bleibt ganz ruhig und wartet bis seine Kameraden sich wieder beruhigt haben.
Dann aber sagt es ernst:
Ihr streitet euch wer für das wichtigste Wort verantwortlich ist, dabei habt ihr aber vergessen, dass ein einzelner Buchstabe kein Wort bilden kann.
Nur mit Hilfe eurer Kameraden entstehen doch Wörter.
Was wäre der Apfel ohne das p – f - e und l, der Wind ohne das i - n und d und die Sonne ohne das o – die n-Zwillinge und das e.
Die Buchstaben schweigen betroffen und senken beschämt die Köpfe.
Daran haben sie nicht gedacht, nur das K. 
Kein Wunder, dass es für das Wort Klugheit verantwortlich ist.


Dann aber lachen sie fröhlich und befreit auf, fassen sich an den Händen und tanzen jubelnd um das K herum.
Als Johanna sich unruhig im Bett bewegt, werden sie ganz leise, rutschen das Tischbein hinunter und verschwinden im Schulranzen.
Der Mond aber zieht lächelnd weiter

© Lore Platz


Übrigens hatte meine Tochter ein so grässliches Frosch-Xylofon. Aber ich habe es NICHT heimlich verschwinden lassen.