Freitag, 30. Oktober 2020

Nur ein wenig plaudern

Ich war krank und beginne nun schrittweise zu Kräften zu kommen. Nein nicht Corona nur eine normale Grippe, das gibt es auch noch. (schmunzeln)


(c) NF

 

 

Heute möchte ich euch eine Schildkröte vorstellen sie lebt in Kuba im Zoo und darf dort frei herum laufen. 
Eines meiner ehemaligen Tageskinder war in Kube zu einer Hochzeit eingeladen und während ihres Aufenthaltes in diesem Land, besuchte sich auch einen Zoo und als sie dann so durch das Gehege spazierte, wurde sie von der Schildkröte, die wohl einen Narren an ihr gefressen hatte, verfolgt.

 

(c) LP 

 
Das ist unser Neuzugang, der Kater meiner Tochter

 

(c) LP

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und bleibt gesund.


 

Freitag, 16. Oktober 2020

Amsel und andere Vögel

 


 

 

Ich habe heute Morgen  (2016) im TV eine reizende kleine wahre Geschichte gesehen. 
Vor einem Autohaus in Köln steht ein großer Weihnachtsbaum. Als man den Weihnachtsbaum umsetzen wollte, entdeckte man in dem dichten Gewirr der Zweige ein Nest mit drei kleinen Amseln, die hungrig ihre Schnäbelchen aufrissen.
Da haben wohl die ungwöhnlich warmen Temperaturen Frühlingsgefühle bei den Amseleltern geweckt.
Da  kein Schnee liegt, können sie ihren Nachwuchs auch füttern und der Weihnachtsbaum darf noch so lange ausharren, bis die Kleinen das Nest verlassen haben.
Nach all den schlimmen Nachrichten, die zur Zeit auf uns nieder prasseln, einmal eine wunderschöne kleine Geschichte am Rande.
Ein Internetfreund, der mit seiner Frau mitten in der Natur lebt, hat mir erlaubt seine ebenfalls wahre Geschichte hier einzustellen.
Viel Spaß beim Lesen!




Nachbarschaftshilfe im Tierreich


Unser Haus steht am Waldrand, wo sich Fuchs und Hase "Gute Nacht" sagen. Diesem Umstand verdanken wir viele Erlebnisse mit Tieren.
Westlich unseres Hauses ist eine Hangwiese, auf die am Morgen und Abend Rehe zum Äsen kommen. Eines war einmal so frech in unseren Garten zu kommen und genüsslich einige Rosenköpfe zu vernaschen - das muss unheimlich lecker gewesen sein, aber meine Frau fand das nicht so lustig.
Eines Morgens saßen wir beim Frühstück und ich sah aus dem Fenster Richtung Norden. An dieser Seite fällt der Hang nach unten, sodass man nur Bäume im Blickfeld hat, aber keinen Boden sehen sah.
Meine Frau sah mich verdutzt an, als ich ihr mitteilte "die Rehe sind da." "Seit wann sind denn die Rehe auf den Bäumen?" fragte sie.
Nachdem ich ausgelacht hatte, erklärte ich ihr den Trick:
Unterhalb des Fensters steht ihr Computer im 45° Winkel nach Westen und wenn ich da rein schaue, kann ich den Hang sehen. 
       Im Lauf der Jahre sind wir zu Hobby-Ornithologen geworden. 
Eine Vielfalt von Arten besucht übers Jahr unsere Gegend - manche bleiben immer hier. Für den Winter sind Futterhäuschen, für den Sommer Nistkästen am Haus und auf der Terrasse vorhanden.
Die ganzen Jahren seit wir unser Häuschen besitzen ist ein Kleiberpärchen da - wer weiß wie viele Generationen es nun schon sind. Einmal konnten wir das Ausfliegen der Jungen beobachten. 
Die Eltern saßen etwa vier Meter von der Hauswand und etwa drei Meter tiefer, als der Nestkasten, in einem Strauch und lockten lautstark ihren Nachwuchs.
Die erste Schnabelspitze guckte aus dem loch, dann war es der Kopf, anschließend der halbe Körper.
Ein kurzer Anstoß und der kleine Kerl flatterte im leichten Sinkflug zu Mama und Papa.
Dies wiederholte sich nun mehrmals und wir zählten mit den Fingern mit - 2,3,4,5 - ja sag mal, wie wieviele sin denn das? - 6,7.
Na, jetzt reicht es aber! Unglaublich, jetzt schaut noch eine Schnabelspitze aus dem Loch.
Die Eltern locken lauter denn je und nur zögerlich wird aus der Schnabelspitze ein Kopf, dann ein halber Körper.
Es dauerte ziemlich lange, bis sich der kleine Feigling traute, seinen Geschwistern zu folgen.
Acht junge Kleiber - eine Sensation!
Wir diskutieren, wie die Eltern es geschafft haben, dünn sind sie auf jeden Fall geworden. Aber wie haben die Jungen da in dem engen Häuschen Platz gehabt?
Meine Vermutung, dass sie Stockbetten aufgestellt hatten, wurde vom Familienrat als unrealistisch verworfen.
Vor einigen Jahren konnten wir eine außergewöhnliche Beobachtung machen.
Es war Frühling, es gab genug Insekten und Ungeziefer und die Vögel entschieden sich dazu, einen neue Generation in die Welt zu setzen.
Als erstes musste eine geeignete Niststätte gefunden werden.
Der Kleiber war der erste, der nacheinander alle Nisthäuschen inspirierte und sich dann schlussendlich doch wieder für sein alljährlich benutztes an der Nordwand entschied.
Zuerst wurde der Eingang mit Erde fast zugekleistert, um ihn dann millimetergenau so zu vergrößern, dass er gerade durchschlüpfen konnte.
Dann wurde mit den Innenarbeiten begonnen. Da wurden Rindenstücke nach Innen gezerrt, es wurde geklopft und gehämmert.
Dass er Bilder aufhängt, glaubte mir wieder mal niemand.
Einige Zeit später entschloss sich ein Kohlmeisen-Pärchen die Wohnung an der Westwand unseres Hauses zu übernehmen.
Auch hier begann sofort der Innenausbau, wobei der Fußabstreifer vor unserer Eingangstür einige Borsten lassen musste.
Später hörten wir dann abends, wenn es ganz still war im Wohnzimmer, leises Geraschel und noch etwas später Gefiepe an den Außenwänden.
Der Kleibernachwuchs  flog schon aus, da war das Meisenpärchen noch fleißig am Füttern.
Eines Morgens mussten wir feststellen, dass nur noch eine Meise das Häuschen mit Futter für die Jungen anflog.
Die Meise flog und flog und wurde sichtbar immer erschöpfter.
Plötzlich konnten wir sehen, wie einer der Kleiber ebenfalls das Meisenhäuschen anflog, kurz nach innen schaute und sich wieder entfernte.
Kurze Zeit später kam er zurück, hatte den Schnabel voller Insekten, schlüpfte ins Häuschen und kam mit leerem Schnabel wieder heraus.
Nun  konnten wir es erleben, wie Meise und Kleiber abwechselnd die Jungen mit Futter versorgten.
Wir haben es irgendwie versäumt die Kleinen beim Ausfliegen zu sehen, sind aber sicher, dass sie es dank der Nachbarschaftshilfe geschafft haben.

(c) Werner Borgfeldt


 

Sonntag, 11. Oktober 2020

Das verlorene Zwergenmützchen





Das verlorene Zwergenmützchen

 
Es ist ein schöner Sommertag und eingebettet in ein tiefes Tal liegt ein kleines Dorf. Schmucke kleine Häuser umrahmen die Kirche, die stolz ihren spitzen Turm gen Himmel reckt.
Fruchtbare Felder ziehen sich bis hinauf in die Berge und von den Almen dringt das leise Klingen der Kuhglocken.
Vor dem Dorf liegt die Gemeindewiese umgeben von einem kleinen Wäldchen.
Niemand der hier aufgewachsen ist, würde jemals einen anderen Ort wählen.
Vielleicht ist Hofmann von Fallersleben ja hier vorbei gekommen, als er die Zeilen verfasste:

Kein Sehnen zieht mich in die Ferne
Kein Hoffen lohnet mich mit Schmerz
Da wo ich bin, da bin ich gerne
Denn meine Heimat ist mein Herz“

Aber es ist auch ein besonderes Dorf, denn im nahen Wald leben die Zwerge, die vor vielen vielen Jahren aus den grünen Bergen vertrieben wurden und nun
hier unter den Wurzeln der Bäume eine neue Heimat gefunden haben.
Da die Menschen, die im Dorf wohnen, mit der Natur in vollkommenen Einklang leben, stört auch niemand die beschauliche Ruhe der Kleinen.
Außer der alten Marei, die in einem alten Häuschen am Waldrand wohnt hat auch noch nie jemand die Zwerge gesehen.
Aber da alle die Marei für etwas verrückt halten schmunzeln die Dorfbewohner nur über ihre ulkigen Geschichten von den Zwergen.
Aber es gibt sie wirklich. Anders als die Zwerge die hinter den sieben Bergen wohnen und rote Zipfelmützen tragen, haben diese Zwerge hier grüne Mützchen.
Und diese Mützchen habe eine besondere Gabe, wenn man sie überstülpt wird man unsichtbar.
So können die Zwerge ungesehen herum laufen und manchen Schabernack treiben, der aber niemals bösartig war.
Sie sind nämlich liebe kleine Kerlchen.
Heute haben sie ihren Wald verlassen, denn die warme Sonne hat sie heraus gelockt.
Sie purzeln und springen übermütig durch das hohe Gras, werfen ihre Mützchen in die Luft, fangen sie wieder auf und jauchzen voller Freude.
Da ertönt ein warnender Pfiff und blitzschnell fangen sie ihre Mützchen, stülpen sie über den Kopf und sind verschwunden.
Nur Tolpatsch, der mal wieder viel zu hektisch ist und über seine eigenen Füße stolpert, fällt bäuchlings hin und sein Mützchen, dass er nicht richtig aufgesetzt hat, landete in hohem Schwung im Gras.
Schnell eilen einige der Zwerge zu ihm, heben ihn auf und schleppen ihn hinter ein Gebüsch.
Mein Mützchen,“ jammert Tolpatsch.
Seit still, da kommt jemand,“ zischt Knollnase.
Ein kleines Mädchen hüpft vergnügt ein Liedchen trällernd aus dem Wald, bückt sich und beginnt die herrlichen Blumen zu pflücken.
Es stutzt als es das Mützchen sieht, lächelt und steckt es in ihre Schürzentasche.
Tolpatsch heult auf und will aus dem Gebüsch laufen, wird aber von seinen Freunden zurückgehalten.
Eine alte Frau kommt aus dem Wald, einen Korb mit Pilzen über dem Arm.
Komm, Sonja, wir müssen nach Hause.“ ruft sie und das Mädchen folgt vergnügt ihrem Ruf.
Oma, sieh ich habe für Mama einen Strauß Blumen gepflückt.“
Die Oma lächelt und nimmt die Hand der Kleinen.

Was machen wir nun?“ Die Zwerge sind ein wenig ratlos und Tolpatsch heult verzweifelt.
Nun hör schon auf,“ brummt Knollnase, „du bekommst dein Mützchen schon wieder. Langfuß, du verfolgst die beiden Menschen und versuchst heraus zu finden in welchem Haus sie wohnen.
Wir sind im Versammlungsraum. Nun lasst uns nach Hause gehen.“
Der Versammlungsraum ist eine alte unbewohnte Fuchshöhle, die sich die Zwerge gemütlich mit Moos ausgepolstert habe.
Nun sitzen sie da und warten auf Langfuß. Tollpatsch sitzt in der Ecke, das Gesicht in den Händen vergraben und Tränen tropfen durch die Finger.
Es raschelt vor der Höhle und Langfuß, etwas außer Atem, schlüpft herein.
Ich weiß wo das Mädchen wohnt.“
Gut sobald es dunkel wird, führst du uns dorthin, aber nun lasst uns etwas ausruhen,“ bestimmt Knollnase.
Sonja aber hat ihrer Mama die Blumen in die Hand gedrückt und springt hinauf in ihr Zimmer.
Kopfschüttelnd sieht die Mutter ihr nach.
Das Kind kann nicht normal gehen, immer muss es hüpfen und springen.“
Die Oma lacht nur und gemeinsam setzen sich die beiden Frauen an den Tisch, um die Pilze zu putzen.
Sonja aber leert den Inhalt ihrer Schürzentasche aus. Ein Bonbon, ein Bleistiftstummel, ein nicht mehr ganz sauberes Taschentuch, eine Sicherheitsnadel und dazwischen die kleine grüne Mütze liegen auf dem Tisch.
Vorsichtig nimmt sie das Mützchen in die Hand. Wer es wohl verloren hat, für ein Kind ist es eigentlich viel zu klein.
Sonja, kommst du herunter zum spielen!“
Das Mädchen rennt zum Fenster und ruft ihrer Freundin Ellen zu, dass sie gleich kommt.
Im Vorbeigehen stülpt sie noch ihrem Teddy die Mütze über und verlässt das Zimmer.
Die Zähne geputzt und im Schlafanzug schlüpft Sonja in ihr Zimmer. Als sie an dem alten Sofa vorbei geht stutzt sie. Teddy ist verschwunden.
Wütend ballt sie beide Fäuste und rast in das Zimmer ihres Bruders. Markus sitzt im Schneidersitz auf dem Bett, die Nase in einem Buch vergraben.
Wo hast du Teddy versteckt!“
Was soll ich denn mit deinem Teddy, wahrscheinlich hast du ihn verschlampt.“
Nein habe ich nicht, du hast ihn versteckt!“
Hab ich nicht, lass mich in Ruhe!“
Mit Gebrüll stürzt sich das Mädchen auf ihn.
Plötzlich steht die Mutter in der Tür.
Was ist los hier?“
Er hat meinen Teddy versteckt,“ schluchzt Sonja.
Nein, habe ich nicht, „ verteidigt sich der Junge.
Nun , das werden wir Morgen klären, geht jetzt beide ins Bett und Licht aus.“
Wütend stampft Sonja an der Mutter vorbei und verschwindet in ihrem Zimmer.
Markus wirft wütend sein Buch auf den Nachtisch und vergräbt sich unter der Decke.

Das Dorf liegt im Schlaf.
Ein Wispern liegt in der Luft und obwohl man sie nicht sieht, marschieren kleine Füße im Gänsemarsch durch die Straßen.
Sie halten vor dem einstöckigen weiß getünchten Haus.
Wo ist das Zimmer des kleinen Mädchen?“ flüstert Knollnase. Langfuß deutet auf das Fenster, hinter dem Sonja schläft.
Nun machen die Zwerge eine Räuberleiter und ganz oben steht Tollpatsch. Er klettert durch das Fenster und springt auf den Boden. Langsam sieht er sich um. Auf dem Sofa blinkt ein kleines grünes Licht auf, das Mützchen gibt sich zu erkennen.
Schnell schnappt sich der Zwerg sein Eigentum und plötzlich kann man auch Teddy wieder sehen, der niemals das Zimmer verlassen hat.
Tollpatsch aber klettert vergnügt aus dem Fenster, stellt sich auf die Schulter von Bertl und dann löst sich die Räuberleiter auf und glücklich rennen die kleinen Zwerge zurück in den Wald.

(Lore Platz)




 

Freitag, 9. Oktober 2020

Kater Felix träumt


 





Kater Felix träumt

Felix, der etwas fette Kater liegt auf der Rückenlehne des Sofas, die Augen geschlossen und hört zu, wie die alte Frau ihrer Enkelin das Märchen vom gestiefelten Kater vorliest.

Auf einmal ist Felix im Märchenland, in eine schicke rote Jacke gekleidet, an den Füßen hellbraune Stulpenstiefel marschiert er aufrecht auf zwei Beinen über die Straße, die zu einem Schloss hoch oben auf dem Berg führt.
Seine geliebte Susi ist dort oben gefangen und Felix will sie befreien.
Der Weg ist sehr steil und Felix muss immer wieder stehen bleiben, um sich auszuruhen. Als er endlich sein Ziel erreicht hat, dämmert es bereits.
Der Kater klettert auf den höchsten Baum und versteckt sich im dichten Gewirr der Zweige. Er will warten bis alle im Schloss schlafen.
Mit leisem Bedauern zieht er seine schönen Stiefel und die Jacke aus, denn die würden ihm beim Klettern nur hinderlich sein.
Felix lehnt sich zurück und sieht träumend in den sternenklaren Himmel.
Er denkt an seine geliebte Susi. Gleich, als er sie zum ersten Mal erblickte war es um ihn geschehen. Auch Susi gefiel der schicke gestiefelte Kater, doch sie hat es ihm nicht leicht gemacht.
Dann aber wurden sie ein Paar und lebten glücklich und zufrieden in der alten Scheune, in der er ihnen ein hübsches Plätzchen eingerichtet hatte.
Doch dann kam die hochnäsige Prinzessin aus dem Schloss und entdeckte Susi und die hübsche Katze gefiel ihr und sie wollte sie unbedingt haben. So wurde Susi eingefangen und aufs Schloss gebracht.
Und nun war Felix hier, um seine geliebte Susi zu befreien.
Ein Lichtstrahl trifft ihn und schnell duckt er sich tiefer zwischen die Blätter.
Am Fenster gegenüber steht der Bruder der Prinzessin, Prinz Adelbert und schwenkt mit der Taschenlampe über den Hof.
Felix wartet bis er im Zimmer verschwindet und stellt erfreut fest, dass der Prinz das Fenster nicht ganz verschlossen hat.
Obwohl Felix vor Kälte bibbert, wartet er bis im Schloss alle Lichter aus sind. Dann erst springt er vom Baum auf das gegenüberliegende Fenster.
Lautlos streift er durch das Schloss, ab und zu lässt er ein leises fragendes Miauen ertönen und dann bekommt er endlich Antwort.
Voller Freude springt er an der Tür empor, aus der das leise Maunzen zu hören ist und bald steht er vor seiner geliebten Susi.
Schnurrend umkreisen sie sich, doch dann laufen sie los. Ohne entdeckt zu werden erreichen sie das Turmzimmer, in dem das Fenster nur leicht angelehnt ist. Susi springt als Erste und landet sicher auf dem Baum. Felix nimmt Anlauf, verfehlt den Ast und fällt und fällt und fällt.

Als er vorsichtig seine Augen öffnet liegt er auf dem Teppich und die alte Frau und ihre Enkelin beugen sich besorgt über ihn.
Etwas beschämt erhebt sich der Kater und verzieht sich in eine Ecke.
Da war er wohl im Traum vom Sofa gefallen.

© Lore Platz






 





Mittwoch, 7. Oktober 2020

Plauderecke umräumen








Habt ihr auch immer mal wieder gern die Wohnung 

umgeräumt? Ich schon!
 
Liegt es doch in der Natur der Frau, wie ein Vogel 

sein Nest immer wieder schöner auszupolstern.
 
Ich habe das immer gerne gemacht sehr zum 

Missfallen meines Mannes, den das gernervt hat.
 
Wenn er mal auf die Schnelle nicht gleich etwas 

gefunden hat , dann kam die spöttische Frage:
"
"Wo hast du es diesmal hingeräumt?"
 
Dabei war ich meistens unschuldig, er hatte wohl nur 

ein schlechtes Gedächtnis.
 
Kurz nach der Geburt unserer Tochter zogen wir in 

eine größere Wohnung. Diese war zwar preiswert, 

aber hatte schiefe Wände und eine Kommode stand 

etwas von der Wand ab und drohte umzufallen.
 
Also schnappte sich mein Göttergatte die 

Bohrmaschine und bohrte das Schränkchen mit der 

Rückwand an die Wand.
 
Dann drehte er sich zu mir um, schenkte mir ein 

richtig gemeines Lächeln und der Triumph sprühte 

aus seinen Augen.
 
"So dieses Möbel kannst du wenigstens nicht mehr 

umstellen!" Warum mir das heute eingefallen ist.
 
Eine Freundin hatte mir vorgeschlagen, mein Bett 

doch anders zu stellen.
 
Da habe ich festgestellt, dass ich jetzt in einem Alter

bin, an dem ich es liebe, wenn alles an seinem Platz

bleibt.


© Lore Platz

Freitag, 2. Oktober 2020

Die Kristallkugel -



Viel Spaß beim Lesen!








Die Kristallkugel



„ … und als die Spindel in den Brunnen fällt ist Marie sehr erschrocken und voller Angst springt sie hinterher.“
Oma, das war aber dumm von dem Mädchen, wusste sie denn nicht, dass es gefährlich ist in so einen tiefen Brunnen zu springen.“
Ilse schüttelt empört den Kopf.
Die Oma lacht.
Es ist doch ein Märchen und dort ist alles voll Zauber und Magie. Du darfst natürlich nicht in einen Brunnen springen, das wäre wirklich gefährlich.“
Ilse will sich ausschütten vor Lachen.
Das wäre auch schwer, denn weit und breit gibt es bei uns keinen Brunnen, das Wasser kommt schließlich aus dem Wasserhahn.“
Frau Baumgartner schmunzelt und liest weiter.







Es ist eine tief dunkle Nacht, kein Stern blinkt am Himmel, selbst der Mond hat sich heute nicht aus seinem Bett gewagt.
Aua!“ Ilse setzt sich im Bett auf und greift sich an den Kopf. Irgendetwas hat sie an ihren schwarzen Locken gezupft.
Sie hört ein Kichern und eine kleine Laterne schwenkt vor ihren Augen hin und her. Die Laterne wird von einem kleinem Kerl, der mit einer braunen Hose, einem grünen Wams und einem riesengroßen Pilzhut bekleidet ist, gehalten.
Wer bist denn du?“
Der Kleine verbeugt sich und stellt sich vor.
Ich bin Perlino, ein Pilzmännchen und ich brauche deine Hilfe.“
Nun wird Ilse neugierig.
Wozu brauchst du meine Hilfe?“
Der böse Zauberer Hukleblitz hat unserer Königin der Fee Lichterstrahl ihren Kristall gestohlen. Er hat einen der Diener bestochen und dieser hat ihm das geheime Versteck verraten. Und wenn wir diesen Kristall nicht bald finden wird unsere Königin sterben und wir alle mit ihr.“
Wisst ihr denn, wo der Kristall sich befindet.“
Hukleblitz hat ihn in den tiefen Brunnen, der zu Frau Holles Reich führt, geschleudert.“
Na dann holt ihn doch raus, was braucht ihr da mich?“
Ilse dreht sich um und drückt ihr Gesicht wieder in das Kissen.
Wieder wird sie an der Haaren gezogen und richtet sich empört auf.
Lass sofort los, du du Pilzmännchen!“
 
 

 
 
Du kannst jetzt nicht schlafen, du musst uns retten!“
Warum ich, mach 's doch selber, oder denkst du ich bin so dumm in einen Brunnen zu springen, aus dem ich nicht wieder heraus komme.“
Plötzlich ist das Zimmer in ein helles Licht getaucht. Das Strahlen geht von einer wunderschönen Fee aus, vor dem sich das Pilzmännchen ehrfürchtig verneigt.
Verzeih, liebe Ilse, aber Perlino ist wohl nicht sehr diplomatisch.“
Dieser senkt beschämt den Kopf.
Es ist sehr wichtig, dass du uns diesen Kristall zurückholst, denn je länger er verschwunden ist, umso mehr verschwindet meine Lebenskraft und wenn sie ganz verschwindet, wird mein Volk mit mir untergehen. Wir sind Geschöpfe der Luft und der Erde und im Wasser würden wir sterben, das wusste Hurleblitz und deshalb hat er meine Kugel in den Brunnen geworfen.“
Und ihr Menschen könnt schwimmen und tauchen wie Fische!“ ruft Perlino.
Ilse wirft ihm nur einen ärgerlichen Blick zu, dann sieht sie in die sanften Augen der Fee.
Ich will euch helfen, was muss ich tun?“
Du weißt wie Marie zu Frau Holle kam, folge diesem Weg und Frau Holle wird dir weiter helfen. Komm!“
Das Mädchen schuppst das Pilzmännchen, das immer noch auf ihrem Bett steht zur Seite und schlüpft in ihre Jeans, stülpt sich den Pullover über und schließt die Klettverschlüsse ihrer Turnschuhe.
Die Fee streckt ihr lächelnd ihre Hand entgegen und als Ilse deren Finger berührt, wird sie plötzlich leicht und schwebt durch die schwarze Dunkelheit.

Bei einem Brunnen, der aussieht wie der in ihrem Märchenbuch, verabschiedet sich die Fee und wünscht ihr viel Glück.
Ilse klettert auf den Brunnenrand, verharrt einen Moment, hebt sich die Nase zu und springt ins kalte Wasser.
Vollkommen trocken landet sie auf einer wunderschönen Wiese. Bienen summen, und Schmetterlinge um gaukeln in fröhlichem Tanz die Blumen.
Ilse folgt dem Pfad, kommt an dem Apfelbaum vorbei, dessen Äpfel sie schüttelt, holt das Brot aus dem Backofen und steht dann vor dem Haus von Frau Holle.
Freundlich wird sie von der molligen Frau begrüßt und nachdem sie ihr viele Leckereien vorgesetzt hat, führt sie das Mädchen hinauf in den Turm und durch ein großes Fernrohr zeigt sie ihr wo der Kristall versteckt ist.
In einer Höhle bewacht von einem großen Bären liegt die Kugel.
Wie soll ich sie dort heraus holen?“ fragt Ilse verzagt.
Frau Holle winkt ab. „Das ist leicht, ich gebe dir meinen Umhang, der dich unsichtbar macht. Du musst nur aufpassen, dass du nirgends hängen bleibst und du dann sichtbar wirst.“
Als Ilse das Haus verlässt wirft sie sich den blauen schweren Umhang um und wird unsichtbar.


 

 
Vor der Höhle des Bären hält sie einen Moment an, dann nimmt sie all ihren Mut zusammen und betritt diese.
Das große braune Ungetüm erhebt sich auf die Hinterfüße und dreht brummend seine Nase in alle Richtungen.Es hat den Eindringling gerochen, kann aber niemand entdecken.
Vorsichtig schiebt sich das Mädchen an dem Bären vorbei, nimmt den Kristall und lässt ihn unter ihrem Mantel verschwinden.
Dann läuft sie schnell aus der Höhle, doch in ihrer Hast bleibt sie an dem rauen Felsen hängen, der Mantel rutscht von ihrer Schulter und der Bär erblickt sie.
Mit einem wilden Brummen läuft er los.
Ilse rennt, doch das Untier kommt immer näher. Plötzlich kommt ein Sturm auf, Sand, Kies und Blätter wirbeln durch die Luft und der Bär kann nichts mehr sehen.
Brummend flieht er zurück in seine Höhle.
Danke Frau Holle,“ flüstert Ilse.
Bald hat sie das hübsche Häuschen der alten Frau erreicht. Frau Holle führt sie zu dem Tor, durch das sie wieder auf die Erde zurück kommt.
Oben wird sie schon von der Fee erwartet, die sich herzlich bei ihr bedankt.

Die Sonne kitzelt Ilse an der Nase, sie streckt sich und öffnet die Augen.
Was für ein Traum!

© Lore Platz