Montag, 30. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 11




Staunend betrachten sie die edlen Tiere.
Deshalb liegt auch ein Zauberkreis um meine
Insel, denn kein menschliches Auge darf die
Einhörner sehen.“ erklärt Viola.
Vanessa wirft einen scheuen Blick auf Angela.
Viola lächelt und streicht Angela über das Haar.
Angela ist nur zur Hälfte Mensch, wie ihr auch, sonst hätte sie den Zauberkreis nicht durchbrechen können.
Ihre Großmutter und Mutter waren Pflanzenhexen und konnten die heilende Wirkung der Kräuter nutzen.“
Angela nickt langsam.
Ich kann mich erinnern, meine Großmutter hatte immer getrocknete Kräuter in der Hütte und hat daraus heilende Säfte gemacht.
Manchmal hatte ich das Gefühl als würde sie mit den Blumen und Pflanzen sprechen.
Viola nickt lächelnd, doch dann wird sie traurig.
Deine Mutter war meine beste Freundin. Sie wurde ein Opfer der Feuerhexe.“
Angelas Augen füllen sich mit Tränen.
Ich war noch so klein, als sie starb und kann mich kaum an sie erinnern.“
Tröstend nimmt Viola sie in die Arme.
Sie war eine wundervolle Mutter und so stolz auf dich und hat dich sehr geliebt.
Noch im Sterben bat sie mich, immer auf dich aufzupassen und ich habe dich nie aus den
Augen verloren, auch als du nach dem Tod deiner Großmutter die Insel verlassen hast, um zum Zirkus zu gehen.
Einer meiner Schutzgeister war immer in deiner Nähe.
Ich werde immer für dich da sein!“
Vanessa, Peter und Hieronymus streicheln die
Einhörner, die zutraulich an den Zaun traben.
Sie wiehern freudig, als Viola mit Angela und Fridolin näher kommt.
Peter deutet auf eine entfernte Koppel, in der ein prachtvoller schwarzer Hengst herum tobt.
Das ist doch kein Einhorn?“
Nein, er ist meinem Nachbarn entwischt und durch eine Lücke des Zauberkreises geschlüpft, die Fabulo leider offen ließ.“
Lachend wendet sich Viola an Hieronymus.
Da du mit meinem Nachbarn befreundet bist, bitte ich dich den Hengst zurückzubringen.“
Das Kasperle starrt sie mit offenem Mund an.
Ich war noch niemals in Spanien, wie also soll ich deinen Nachbarn kennen!“
Verzweifelt schlägt er sich auf die Stirn.
Was ist bloß los hier!
Erst ein Panther, der eine Hexe ist, dann eine Hexe, die mich rosa färbt und nun soll ich auch noch Leute kennen, die ich noch nie gesehen habe.“
Viola schmunzelt.
Nun an der rosa Farbe ist deine Naschsucht schuld.
Für den kleinen Scherz mit dem Panther bitte ich um Verzeihung, aber wenn du
Don Fernando, Kasimir, Muck und Puck nicht kennst, dann habe ich mich wohl geirrt.“
Hieronymus fährt hoch wie eine Rakete.
Was!“ schreit er, “sie sind hier!“
Viola nickt.
Ja, das sind meine Nachbarn, aber brülle nicht so laut, die Einhörner werden unruhig, sie befürchten eine Gefahr.“
Leise wiehernd traben die edlen Tiere durch die Koppel.
Immer wieder bleiben sie stehen und heben witternd die schönen Köpfe.
Allmählich beruhigen sie sich wieder und beginnen zu grasen.
Viola ist mit ihren Gästen zur Koppel des schwarzen Hengstes getreten.
Sie legt einen Apfel auf die flache Hand und lockt.
Komm mein Guter, komm mein Schöner.“
Vorsichtig, misstrauisch und stolz kommt das edle Tier näher und nimmt den Apfel entgegen.
Krachend zermalmt er ihn zwischen seinen kräftigen Zähnen.
Schnaubend schüttelt er seinen schönen Kopf und lässt sich von Viola streicheln.
Ernesto bringt das Zaumzeug.
Wie immer verzieht er keine Miene.
Nach einem liebevollen Abschied von Viola folgen sie dem Zwerg, der sie durch den Zauberkreis führen soll.
Nach einem langen Weg durch Wiesen und Wälder erreichen sie einen Wasserfall.
Wilde Wassermassen stürzen über die Felsen.
Ernesto berührt sie mit einem Stab und das wild rauschende Wasser verschwindet wie durch Geisterhand und sie können auf der anderen Seite das Tal sehen.
Ernesto hebt mahnend den Finger.
Ihr dürft niemanden verraten was sich hinter dem Wasserfall befindet.
Er tritt zurück, hebt grüßend den Sternstab und die Wassermassen stürzen wieder donnernd ins Tal.