Mittwoch, 30. September 2020
Plauderecke Das Mädchen Narges
Montag, 28. September 2020
Die böse Stiefmutter
Die böse Stiefmutter
Jutta blättert in dem Katalog und ruft begeistert:
„Sieh mal Angie, dieses Wasserbett ist doch toll wäre das nichts für euch!“
Ihre Schwester verzieht das Gesicht und fragt dann misstrauisch, „Sag mal was habt ihr eigentlich für meinen Junggesellenabend geplant, doch nicht einen …?“
„Nein, nein, wird alles ganz brav wie es sich für meine ach so liebe brave Schwester schickt, die einen Witwer mit Kind heiratet.“ kichert Jutta.
Doch dann wird sie ernst als sie den Schatten auf dem Gesicht ihrer Schwester bemerkt,
„Ach Jutta, ich habe so eine Angst,“ flüstert Angelika.
„Aber warum, Harald liebt dich.“
„Cilli aber mag mich nicht!“
„Wie kann sie dich nicht mögen!“ ruft Jutta empört, „du kannst es doch so gut mit Kindern, meine zwei lieben dich. Manchmal könnte ich richtig eifersüchtig werden, wenn es den ganzen Tag heißt,Tante Angie, hier, Tante Angie.“
Diese lässt den Kopf sinken.
„ Ich komme einfach nicht ran an das Mädchen. Sie sieht mich nur immer an und es kommt mir vor, als hätte sie Angst vor mir.“
Die Tür öffnet sich und zwei Kinder stürmen herein und werfen sich ihrer geliebten Tante in die Arme.
Liebevoll betrachtet Angie ihren zehnjährigen Neffen Michael und die achtjährige Silvia.Wenn doch ihre Stieftochter auch so unkompliziert wäre.
Nach einer kleinen Hochzeitsreise in Italien brachte Harald seine junge Frau in sein schönes Haus und zusammen richteten sie für Cilly ein hübsches Zimmer ein und an seinem letzten Urlaubstag holten sie gemeinsam die Tochter bei ihrer Oma ab.
War das ein herzzerreißender Abschied.
Schluchzend klammerte sich das kleine Mädchen an die Oma, bis ihr Vater ein Machtwort sprach.
Beim Abschied bat er die alte Frau leise, die Enkelin vorerst nicht zu besuchen, bis sie sich eingewöhnt hätte.
Den hasserfüllten Blick, den ihr diese daraufhin zuwarf, verursachte Angie eine Gänsehaut.
Cilly aber war brav, ruhig und sprach kaum ein Wort, soviel Mühe sie sich auch gab.
Nur wenn ihre Mutter ihr mit dem Kamm die Haare kämen wollte, dann begann sie panisch zu schreien und schütze mit beiden Händen ihren Kopf.
Schließlich übernahm Harald das Kämmen seiner Tochter, brachte sie dann in den Kindergarten, bevor er anschließend in sein Büro weiterfuhr.
So vergingen die Tag und Angelika wurde immer verzagter.
Tröstend nahm Ihr Mann sie dann in die Arme.
„Lass ihr Zeit zum eingewöhnen, sie wohnte schließlich seit dem Tod ihrer Mutter fast zwei Jahre bei der Oma.“
Angie schmiegte sich dann an ihren Mann, aber das Herz war ihr doch schwer.
Sie sprach mit ihrer Schwester Jutta darüber ,in der Hoffnung, dass diese ihr helfen konnte.
Jutta hatte tatsächlich eine Idee.
Es waren doch bald Ferien und sie sollte Michael und Silvia doch einladen, die würden sich sicher freuen und wenn sie in dem großen Garten zelten durften würden sie gar nicht weggehen wollen.
Jutta kicherte und meinte: „Außerdem kannst du deiner Schwester einen großen Gefallen tun, denn auch ich brauche mal ein wenig Ruhe.“
Natürlich freuten sich die Kinder und gleich wurde ein großes Zelt im Garten aufgebaut.
Cilly war am Anfang noch schüchtern, doch bald schloss sie sich den Kindern an, besonders Michael hatte es ihr angetan und sie folgte ihm auf Schritt und Tritt.
Angelika kommt gerade vom Wochenmarkt und als sie das fröhliche Toben im Garten hört, lächelt sie glücklich.
Cilly war wirklich aufgetaut, auch wenn sie ihr gegenüber noch immer scheu war.
Die drei kommen auf sie zugelaufen und Michael, der ständig Hunger hat, späht in den Korb.
Angelika lacht und wählt einen besonders schönen Apfel aus und reicht ihn dem Jungen.
Cilly schreit gellend auf und schlägt ihm den Apfel aus der Hand.
„Du darfst ihn nicht essen, der ist vergiftet!“Dann läuft sie weinend davon.
Erschrocken sehen die anderen ihr nach.
Michael aber wendete sich an die Tante.
„Bitte Tante Angie, geh mit Silvia ins Haus, ich kümmere mich um Cilly.“
Niedergeschlagen nickt diese , denn sie weiß, sie kann die Dinge unbedenklich in des Jungen Hand legen. Zu Michael hat die Kleine am meisten vertrauen.
Dieser findet Cilly im Zelt. Sie kauert in der Ecke, die Arme um sich geschlungen und zittert am ganzen Körper.
Still setzt der Junge sich neben sie.
Das kleine Mädchen hebt das verweinte Gesicht und betrachtet ihn ängstlich, dann atmet sie erleichtert auf.
„Dir ist nichts passiert!“
„Warum glaubst du, dass der Apfel vergiftet ist?“
„Weil deine Tante eine böse Stiefmutter ist und Äpfel und Kämme vergiftet.“
„Wie kommst du auf diese dumme Idee?“
„Das steht in dem Märchen, das mir Oma immer vorliest.“
„ Das Märchen von Schneewittchen?“
„Ja, so heißt es!“
„Aber es ist doch nur eine Geschichte, die mit dem wirklichen Leben gar nichts zu tun hat.“
„Doch, denn Oma sagt auch alle Stiefmütter sind böse, denn sie wollen die Kinder los werden, damit sie den Papa ganz für sich ganz allein haben.“
Michael runzelt die Stirn.
„Silvia und ich haben unsere Tante sehr lieb, glaubst du wir würden sie lieb haben, wenn sie ein böser Mensch wäre?“
Cilly denkt lange nach, dann hebt sie zögernd den Kopf.
„Du meinst sie ist keine böse Stiefmutter.“
„Ganz bestimmt nicht und als dein Vater ihr erzählt hat, dass er ein kleines Mädchen hat, da hat sie sich so gefreut, denn sie liebt Kinder sehr. Du weißt, dass ich dich nicht anlüge. Komm mit und hab Vertrauen.Tante Angie tut es sehr weh, dass du so abweisend bist.“
Er zieht sie hoch und gemeinsam laufen sie ins Haus.
Als Cilly später ihm Bett liegt, erzählt der Junge ihnen was er erfahren hat und Harald geht noch am selben Abend zu seiner Schwiegermutter und stellt sie zur Rede.
Dann verbietet er ihr die Kleine gegen die neue Mutter aufzuhetzen, sonst würde er den Umgang mit ihrer Enkelin gänzlich einstellen.
Das will die alte Frau nicht und sie reißt sich in Zukunft zusammen.
Und Cilly, als wäre eine schwere Last von ihr gefallen, wurde immer zutraulicher.
Und der schönste Tag für Angelika war, als ihr das Mädchen eines Tages um den Hals fiel und 'Mama' sagte.
(Lore Platz)
Freitag, 25. September 2020
Margrittli mag ihren Namen nicht
„Ich glaube hier nennt man sie Gänseblümchen!“
Mittwoch, 23. September 2020
Plauderecke- Herbst
Ich liebe den Herbst, obwohl die Tage kürzer werden und die kommende Dunkelheit einläuten. Doch bis das geschieht beschenkt er uns noch mit einer verschwenderisch bunten Welt. Obst in Hülle und Fülle liegt auf seinem Teller, den er uns darreicht.
Vielleicht habt ihr auch schon als Kind am Lagerfeuer gesessen und Kartoffel gebraten.
Wir haben die Kartoffeln, die auf dem Feld vergessen wurden immer aufgesammelt und dann ein Lagerfeuer gemacht und die Erdäpfel hinein geworfen.
Eine regelrechte Mutprobe war es dann ,die kohlschwarzen Dinger mit spitzen Fingern aus der heißen Glut zu klauben und zum Abkühlen neben sich zu legen.
Aber die Mühe war es wert, wenn auch die Schale verbrannt war, aber das Innere war köstlich.
Zu Hause aber wurden wir in den Waschzuber gestellt und von Kopf bis Fuß abgeschrubbt , denn wir sahen wie kleine Kaminfeger aus.
Gern erinnere ich mich an das Pilze sammeln mit meinem Vater.
Mein Vater und ich waren die einzigen Frühaufsteher in unserer Familie und so gingen wir morgens um vier schon los und fuhren in den Wald.
Als ausgesprochenes Papakind war ich glücklich in dieser Zeit meinen Vater ganz für mich allein zu haben.
Damals
gab es ja noch nicht so viele Autos und auch wir hatten keines.
Aber
mein Vater hatte ein Motorrad.
Das war herrlich!
Mein
Vater hatte vor sich einen großen Korb und ich saß hinten und
klammerte mich wie ein Äffchen an ihm fest.
Dann ging es durch
den frischen Morgenwind hinaus in den Wald zum Schwammerl (Pilze)
sammeln.
Damals gab es noch viele Recherl (Pfifferlinge) die ja
am besten schmecken und heute doch ziemlich teuer sind.
Mein
Vater schnitt die Pilze vorsichtig mit einem kleinen Messer ab,
säuberte sie ein wenig und ich durfte sie dann ganz vorsichtig in
den Korb legen.
Manchmal wenn der Korb voll war und wir einen
Hochsitz in der Nähe fanden, kletterten wir hinauf und saßen ganz
still und ließen die Majestät des Waldes auf uns wirken.
Und
wenn wir ganz großes Glück hatten sahen wir auch mal
ein Reh oder einen Hirsch mit stolzem Geweih auf die Lichtung
treten.
Ich glaube in diesen Momenten ist die tiefe Liebe zum
Wald in mir geboren.
Als wir dann zurück fuhren, hatte mein
Vater wieder den Korb vor sich und ich hing wie ein Klammeräffchen
hinter ihm.
Später saß ich dann am Tisch und sah meiner
Mutter zu, wie sie die Pilze säuberte.
Und während ich dies
hier schreibe, fühle ich den leicht erdigen Duft der Schwammerl in
meiner Nase.
Nun wünsche ich euch einen schönen Mittwoch und wenn ihr mit offenen Augen durch die Welt geht, werdet ihr ihre Schönheit erkennen.
Montag, 21. September 2020
Pinselchen ist krank
gern mir Gäste ein - Geschichten von Freunden, die
wunderbar schreiben aber keinen eigenen Blog haben
Pinselchen ist krank
(c) Roswitha Borgfeldt