Donnerstag, 18. April 2024

Das Frühlingsfest

 

 April April, der weiß nicht, was er will, da lässt er uns doch vom Frühling kosten, dann lässt er Regen, Sturm, Frost und Hagel los.

Lange kann er uns nicht mehr foppen und bis es so weit ist träumen wir eben. Begleitet mich auf ein Frühlingsfest. Viel Spaß beim Lesen!



 

"Endlich hatte der Frühling den Winter in die Flucht geschlagen und auf der großen Wiese am Rande des Waldes feierten sie ein großes Fest. 

Grillen spielten zum Tanz auf, der Vogelchor gab sein Bestes und Schmetterlinge tanzten den Frühlingsreigen.

Selbst die Elfen verließen ihr Winterquartier und wagten die ersten Tanzschritte.

Zwischendurch naschten sie winzige Schlückchen von der Morgentaubowle, die sie bei Sonnenaufgang gesammelt hatten."

"Und Morgen geht es weiter." 

Die Mutter schlug das Buch zu und gab Mareille einen Gute Nacht Kuss. Das Mädchen kuschelte sich in an ihre Stoffpuppe und dachte beim Einschlafen. "Wie gerne wäre ich jetzt auf der Wiese."

 



Plötzlich hörte sie eine feine Stimme: "Nur keine Eile, kleine Mareille, komm zu uns in den Garten, wo wir alle schon auf dich warten!"

Mareille stand mitten auf der Wiese und war so klein wie ihre Stoffpuppe, die fröhlich lachend neben ihr hersprang. Eine Elfe in einem zartgrünem Kleid lächelte ihr zu. "Willkommen bei uns, willst du mit uns den Beginn des Frühlings feiern?"

"Oh ja, das möchte ich!", rief Mareille begeistert. Was konnte es Schöneres geben? Als sie an sich herunter schaute, stellte sie fest, dass auch sie ein Sommerkleidchen trug. Hübsch sah das aus und es hatte einen Unterrock aus feiner Spitze.

Jubelnd drehte sie sich im Kreis und bald tanzte sie ausgelassen mit den Elfen und Tieren über die Wiese.  Alle waren sie glücklich und ausgelassen und niemand sah den Gnom, der mit finsteren Gesicht hinter einem Busch lauerte.

"Mich haben sie wieder nicht eingeladen", brummelte er leise. "Aber wartet, euch werde ich die Freude schon noch verderben. Ich lasse mir etwas einfallen, wie wäre es mit einem dicken Hagelschauer, der euch mit dicken Körnern in eure Unterschlüpfe jagen wird? Oder ...!

Ein tiefer Seufzer entfuhr ihm. Er konnte doch gar keinen Hagelschauer schicken, denn er hatte doch keine Kräfte. Aber rächen wollte er sich und es würde ihm schon etwas einfallen.

 


"Na du!", sagte da mit einem Mal ein zarte Stimme. "Bist du ganz allein hier?"

Vor ihm stand ein reizendes kleines Elfenkind. 

Er warf ihm einen finsteren Blick zu. "Das geht dich gar nichts an, verschwinde!" 

Das Kind nahm seine Hand und sah ihn treuherzig an."Warum bist du so böse, sieh doch wie alle fröhlich sind singen und tanzen. Sie freuen sich weil der Frühling da ist."

Sie legte ihren Kopf schief und sah schelmisch zu ihm hinauf. "Willst du nicht mitfeiern und dich auch freuen." 

Dem Gnom wurde ganz eigen ums Herz, doch dann fiel ihm wieder ein, dass man ihn nicht eingeladen hatte und seine Miene verfinsterte sich. " Ja, sie freuen sich, doch niemand hat mich eingeladen."  

Die Kleine lachte und es klang wie ein silbernes Glöckchen. "Aber niemand wurde eingeladen, es darf kommen wer Lust hat und alle sind gekommen. Komm mit!" Sie fasste nach seiner Hand, doch wütend stieß er sie weg, drehte sich um und stapfte davon.

Das Elfenmädchen krauste die Nase.Warum war er denn so böse, ihr zärtliches, liebevolles kleines Herz hatte sofort gespürt, dass er einsam war.und sie wollte doch nur, dass er auch glücklich war und lachte wie die anderen, Sie lief los.

 


In seiner kleinen Höhle angekommen, steckte sich der Gnom ein Pfeifchen an. Es tat ihm leid, dass er so unfreundlich zu dem Elfenkind gewesen war, dabei wolltte sie doch nur nett zu ihm sein. Vielleicht war es doch ein Fehler, dass er gekränkt war und man brauchte gar keine Extraeinladung zu dem Fest.

"Puh, du wohnst aber weit."Der Gnom zuckte zusammen und sah sich um. Am Eingang stand das Elfenkind und sah ziemlich erschöpft aus."Meine Füße tun so weh, wo kann ich mich bitte hinsetzen?" Der Gnom deutete stumm auf das Sofa und die Kleine kletterte hinauf und streckte ihre Beine von sich.´und seufzte zufrieden.

Neugierig sah sie sich um. "Wir hatten noch gar keine Zeit uns vorzustellen, du bist ja so schnell weggelaufen, ich bin Lupinchen und wie heißt du?" Der Gnom zuckte mit den Schultern. "Du hast keinen Namen?" Ein Kopfschütteln. " Dann werde ich dich Brummi nennen, weil du manchmal ganz schön  brummig sein kannst." Nun mussten beide lachen und der Gnom fand auch seine Sprache wieder.

"Der Name gefällt mir," Lupinchen strahlte und sah sich in der Höhle um. "Du hast wohl nicht oft Gäste?" "Ich hatte noch nie einen Gast." 

Lupinchen nickte verstehend. "Deshalb weißt du nicht wie man einen Gast behandelt. Du musst mich jetzt fragen, ob ich Durst habe und du mir etwas zu trinken anbieten darfst." Brummi grinste.

 "Lupinchen hast du Durst, leider kann ich dir nur Wasser aus der Quelle draußen anbieten." "Danke, frisches Wasser löscht sehr gut  den Durst." Beide mussten lachen und der Gnom ging mit einem Becher nach draußen.

Als Lupinchen getrunken hatte lehnte sie sich zurfrieden zurück. " Ich bin dir nachgelaufen, weil ich dich zum Frühlingsfest einladen wollte." Brummi wird etwas rot und senkte beschämt den Kopf.

 " Es war dumm von mir beleidigt zu sein, jetzt weiß ich ja, dass man einfach ohne Einladung kommen darf." 

"Das konntest du ja nicht wissen, genauso wie man einen Gast behandelt." tröstete die Kleine. "Aber jetzt bist du ja nicht mehr allein, kommst du mit?" "Gerne und ich freue mich auf das Fest."

Betrübt betrachtete Lupinchen ihre Füße."Ich glaube ich schaffe den weiten Weg nicht mehr," murmelte sie kläglich. "Dann trage ich dich", und der Gnom setzte sich das kleine zierliche Elfenkind auf die Schulter und vergnügt wanderte er los. Und als Lupinchen ein fröhliches Lied anstimmte, brummte er mit.

Auf der Festwiese hatte man inzwischen Lupinchen bereits vermisst und alle liefen suchend durcheinander. Auch Mareille und ihre Stoffpuppe Gretl beteiligten sich an der Suche und sie waren es auch, die den Gnom und die Elfe als erstes erblickten. Nun konnte wieder vergnügt weiter gefeiert werden.

Brummi war nun nie mehr einsam. Jeden Tag besuchte er die Elfen und wurde von den Kindern, allen voran Lupinchen fröhlich jubelnd begrüßt.

Als Mareille am Morgen erwachte lächelte sie glücklich über ihren schönen Traum.

Vielleicht habt ihr ja auch schon mal eine Geschichte zu lesen angefangen und dann weiter geträumt.

 (c) Lore Platz