Dienstag, 31. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 12




Der schwarze Hengst wiehert freudig und zerrt an dem Zügel, dass Fridolin, der ihn führt, ins Stolpern gerät.
Das Pferd erkennt seine Heimat und als es los prescht haben unsere Freunde alle Mühe ihm zu folgen.
Sie erreichen eine riesige Weidefläche mit mehreren Koppeln, in dessen Hintergrund sich
ein weißes großes Haus mit mehreren Stallungen erstreckt.
Der Hengst stößt ein lautes triumphierendes Wiehern aus und einige Leute, die an den Koppeln standen, kommen auf sie zu gerannt.
Es sind Don Fernando, Kasimir und Muck und Puck.
Jubelnd läuft Hieronymus ihnen entgegen.
Das Wiedersehen der Zirkusfreunde ist einfach rührend.
Als sie später in der gemütlichen Bauernstube sitzen nimmt das Erzählen kein Ende und manche Träne fließt, als sie über den guten Direktor Quirin sprechen.
Leider wissen auch die wiedergefundenen Freunde nicht, wo sich der Direktor befindet
Ebenso wie Angela und Fridolin haben sie ihn zuletzt in der Hafenkneipe gesehen, als er ihnen das Geld übergab.
Auch was aus Cäptn Cook und Eulenspiegel, sowie Gina geworden ist können sie nicht sagen.
Kasimir seufzt:
Ich habe mich noch einmal umgedreht, als wir hinaus gingen.
Er wirkte so unendlich traurig, verwirrt und verloren.
Am liebsten wäre ich umgekehrt und hätte ihn
mitgenommen. Doch ich weiß, dass er das nicht gewollt hätte.“
Bis tief in die Nacht sitzen die Freunde und erzählen.
Immer wieder kommt das Gespräch auf Direktor Quirin.
Don Fernando und seine Freunde wären gerne mitgefahren, doch sie können ihre Pferde nicht im Stich lassen.
Außerdem wäre im Ballon sowieso kein Platz für sie alle gewesen.

Es war früh am nächsten Morgen als Hieronymus nach einer unruhigen Nacht aufwacht.
Böse Träume hatten ihn gequält.
Als er sein Zimmer verlässt begegnen ihm Fridolin und Angela, die ebenfalls nicht mehr schlafen können.
Nach einem gemeinsamen Frühstück in der großen Küche mit den Freunden, die ebenfalls schon wach sind, wollen sie aufbrechen.
Peter beugt sich zu seiner Schwester und murmelt leise:
Der Ballon steht doch noch bei Viola.“
Doch als sie das Haus verlassen steht der Ballon abflugbereit auf dem Hof und Luftikus lehnt lässig dagegen.
Der schon wieder,“ grollt Peter und schon fährt ihm ein Windstoß durch die Haare.
Die Anderen lachen.
Nach einem herzlichen Abschied und dem Versprechen mit Direktor Quirin wiederzukommen, steigen die fünf Kameraden in den Korb und mit Hilfe von Luftikus fliegen sie bald neuen Abenteuern entgegen.
Nachdem der Windgeist sich verabschiedet hat, nicht ohne Peter noch kräftig die Haare zu strubbeln, segeln sie gemütlich durch den
blauen Himmel.

Montag, 30. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 11




Staunend betrachten sie die edlen Tiere.
Deshalb liegt auch ein Zauberkreis um meine
Insel, denn kein menschliches Auge darf die
Einhörner sehen.“ erklärt Viola.
Vanessa wirft einen scheuen Blick auf Angela.
Viola lächelt und streicht Angela über das Haar.
Angela ist nur zur Hälfte Mensch, wie ihr auch, sonst hätte sie den Zauberkreis nicht durchbrechen können.
Ihre Großmutter und Mutter waren Pflanzenhexen und konnten die heilende Wirkung der Kräuter nutzen.“
Angela nickt langsam.
Ich kann mich erinnern, meine Großmutter hatte immer getrocknete Kräuter in der Hütte und hat daraus heilende Säfte gemacht.
Manchmal hatte ich das Gefühl als würde sie mit den Blumen und Pflanzen sprechen.
Viola nickt lächelnd, doch dann wird sie traurig.
Deine Mutter war meine beste Freundin. Sie wurde ein Opfer der Feuerhexe.“
Angelas Augen füllen sich mit Tränen.
Ich war noch so klein, als sie starb und kann mich kaum an sie erinnern.“
Tröstend nimmt Viola sie in die Arme.
Sie war eine wundervolle Mutter und so stolz auf dich und hat dich sehr geliebt.
Noch im Sterben bat sie mich, immer auf dich aufzupassen und ich habe dich nie aus den
Augen verloren, auch als du nach dem Tod deiner Großmutter die Insel verlassen hast, um zum Zirkus zu gehen.
Einer meiner Schutzgeister war immer in deiner Nähe.
Ich werde immer für dich da sein!“
Vanessa, Peter und Hieronymus streicheln die
Einhörner, die zutraulich an den Zaun traben.
Sie wiehern freudig, als Viola mit Angela und Fridolin näher kommt.
Peter deutet auf eine entfernte Koppel, in der ein prachtvoller schwarzer Hengst herum tobt.
Das ist doch kein Einhorn?“
Nein, er ist meinem Nachbarn entwischt und durch eine Lücke des Zauberkreises geschlüpft, die Fabulo leider offen ließ.“
Lachend wendet sich Viola an Hieronymus.
Da du mit meinem Nachbarn befreundet bist, bitte ich dich den Hengst zurückzubringen.“
Das Kasperle starrt sie mit offenem Mund an.
Ich war noch niemals in Spanien, wie also soll ich deinen Nachbarn kennen!“
Verzweifelt schlägt er sich auf die Stirn.
Was ist bloß los hier!
Erst ein Panther, der eine Hexe ist, dann eine Hexe, die mich rosa färbt und nun soll ich auch noch Leute kennen, die ich noch nie gesehen habe.“
Viola schmunzelt.
Nun an der rosa Farbe ist deine Naschsucht schuld.
Für den kleinen Scherz mit dem Panther bitte ich um Verzeihung, aber wenn du
Don Fernando, Kasimir, Muck und Puck nicht kennst, dann habe ich mich wohl geirrt.“
Hieronymus fährt hoch wie eine Rakete.
Was!“ schreit er, “sie sind hier!“
Viola nickt.
Ja, das sind meine Nachbarn, aber brülle nicht so laut, die Einhörner werden unruhig, sie befürchten eine Gefahr.“
Leise wiehernd traben die edlen Tiere durch die Koppel.
Immer wieder bleiben sie stehen und heben witternd die schönen Köpfe.
Allmählich beruhigen sie sich wieder und beginnen zu grasen.
Viola ist mit ihren Gästen zur Koppel des schwarzen Hengstes getreten.
Sie legt einen Apfel auf die flache Hand und lockt.
Komm mein Guter, komm mein Schöner.“
Vorsichtig, misstrauisch und stolz kommt das edle Tier näher und nimmt den Apfel entgegen.
Krachend zermalmt er ihn zwischen seinen kräftigen Zähnen.
Schnaubend schüttelt er seinen schönen Kopf und lässt sich von Viola streicheln.
Ernesto bringt das Zaumzeug.
Wie immer verzieht er keine Miene.
Nach einem liebevollen Abschied von Viola folgen sie dem Zwerg, der sie durch den Zauberkreis führen soll.
Nach einem langen Weg durch Wiesen und Wälder erreichen sie einen Wasserfall.
Wilde Wassermassen stürzen über die Felsen.
Ernesto berührt sie mit einem Stab und das wild rauschende Wasser verschwindet wie durch Geisterhand und sie können auf der anderen Seite das Tal sehen.
Ernesto hebt mahnend den Finger.
Ihr dürft niemanden verraten was sich hinter dem Wasserfall befindet.
Er tritt zurück, hebt grüßend den Sternstab und die Wassermassen stürzen wieder donnernd ins Tal.

Sonntag, 29. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 10




Von weitem schon hören sie das Kasperle jammern.
Als sie dann das Häufchen Elend sehen, das zusammengesunken auf einem Hocker kauert, können sie sich nur mit Mühe das Lachen verbeißen.
Er sieht auch zu komisch aus, dieser Traum in Rosa.
Eine kleine zierliche rosarot gekleidete Dame
trippelt ihnen entgegen.
Ist er nicht entzückend! Diesmal habe ich mich selbst übertroffen. Das ist das schönste Rosa, das ich jemals gebraut habe.“
Sie klatscht begeistert in die Hände.
Die weiße Katze faucht verächtlich und schlägt mit ausgefahrenen Krallen nach der rosa Spinne, die eilig in ihr ebenfalls rosafarbenes Netz krabbelt.
Die alte Dame umkreist bewundernd das Kasperle und murmelt.
Ist er nicht entzückend?“
Viola kämpft gegen ihr Lachen, räuspert sich und meint liebevoll tadelnd.
Tante Rosalinde, wie konntest du nur?“
Hieronymus hebt den Kopf und blickt mit Tränen in den Augen in die Runde.
Sie, sieeeee,“ er deutet auf die kleine Hexe,
sie hat mich verzaubert und nun kann ich nie mehr unter die Leute.
Alle werden über mich lachen!“
Aber Hieronymus, die Leute lachen doch sowieso, wenn sie dich sehen,“ meint Fridolin.
Hieronymus setzt sich kerzengerade hin.
Die Leute lachen, weil ich so tolle Kunststücke mache und so ein lustiges Kerlchen bin, aber doch nicht weil ich wie ein...,“
er sucht nach Worten, „wie ein rosarotes Knallbonbon aussehe!“
Nun können sich die Anderen nicht mehr halten, sie brechen in brüllendes Gelächter aus.
Hört sofort auf!“ schreit das Kasperle und stampft wütend mit dem Fuß auf.
Langsam verebbt das Gelächter.
Hieronymus ganze Wut richtet sich auf die Hexe.
Anklagend weist er mit dem Finger auf sie.
Die ist an allem schuld!“
Aber hör mal!“
Aufgeregt trippelt die kleine Dame durch den Raum.
Du hast doch den Becher, den ich zum Abkühlen beiseite gestellt habe, einfach ausgetrunken!“
Weil du immer so verfressen bist, dachtest wohl es wäre Suppe!“ feixt Peter.
Mit geballten Fäusten geht das Kasperle auf den Jungen los, doch Viola hält ihn fest.
Stopp!“
Sie wendet sich an ihre Tante.
Tante Rosalinde, würdest du bitte einen Gegenzauber brauen?“
Die Hexe nickt mit einem bedauernden Blick auf ihr rosarotes Werk.
Und wir,“ wendet sich Viola an ihre Gäste,
gehen zum Essen.
Bei diesen Worten beginnt Hieronymus zu strahlen.
Vergessen ist die rosarote Bescherung, sein Mund zieht sich von einem Ohr zum anderen in einem breiten Grinsen.
Wenig später sitzen sie gemütlich in dem kleinen Salon und die Küchenzwerge tragen mit
feierlicher Miene die duftenden Speisen auf.
Aus der Küche dringen fröhliche Stimmen, das Klappern der Teller und das Klirren des Bestecks.
Viola lächelt.
Der Rest der Zwerge ist eingetroffen, ihr werdet sie später noch kennen lernen, aber nun lasst es euch schmecken.“
Hieronymus lässt sich das nicht zweimal sagen.
Blitzschnell verschwindet ein Happen nach dem anderen in seinem rosenroten Mund.
Aufgeregt zwitschernd wirbelt Rosalinde durch die Tür.
Ich habe das Gegenmittel!“ verkündet sie stolz.
Hast du es getestet?“ will ihre Nichte wissen.
Ja,ja!“
Die alte Dame wedelt ungeduldig mit der Hand.
Ich habe es an einer meinen Spinnen ausprobiert und nun ist sie wieder so grässlich
schwarz wie vorher. Brrrr!“
Sie schüttelt sich.
Das Kasperle legt seine Gabel nieder und sieht die Hexe erwartungsvoll an.
Diese betrachtet ihn mit schief geneigtem Kopf.
Ts,ts,ts, willst du das wirklich? Du siehst so entzückend aus.
Du könntest als Lehrling bei mir bleiben, Fabulo ist sowieso zu nichts zu gebrauchen, auch weigert er sich eine rosa Färbung anzunehmen.“
Seufzend zupft sie an den rosaroten Locken des Kasperles.
Dieser nimmt ihr das Glas aus der Hand und stürzt es mit Todesverachtung hinunter.
Eine Rauchwolke hüllt ihn ein und als der Dunst sich verzogen hat, sitzt der alte Hieronymus grinsend da, ohne einen Hauch von Rosa.
Mit einem bedauernden „Ts,ts,ts“ verlässt Rosalinde den Raum.
Die Freunde umringen lachend das Kasperle und klopfen ihm begeistert auf die Schulter.
Angela gibt ihm ein Küsschen.
Du siehst noch viel besser aus, als vorher,“ behauptet sie.
Hieronymus blickt mit einem breiten Grinsen von einem zum anderen.
Viola klatscht in die Hände.
Kommt ich möchte euch mit den blaumützigen Zwergen bekannt machen.“
In der Küche sitzen die Zwerge noch immer fröhlich schmatzend und schwatzend am Tisch.
Nun lernen unsere Freunde auch noch den Rest der neun Zwerge kennen.
Grummolito mit dem grimmigen Gesicht, Ernesto, den Ernsten,
Bernando, den Gemütlichen,
Fernando, den Schüchternen und
Brüllito, bei dessen lauten Hallo ihnen die Ohren klingen.
Dann führt Viola sie hinaus über eine blühende Wiese, vorbei an einem munteren Bächlein, durch ein kurzes Waldstück, auf eine große weite Lichtung.
Staunend bleiben sie stehen.
Vor ihnen liegen riesige Koppeln und darin weiden zahlreichen weiße Pferde und jedes trägt ein goldenes glitzerndes Horn auf der Stirn.
Einhörner,“ flüstert Vanessa ehrfürchtig.
Viola nickt stolz.
Sind sie nicht wunderschön? Ich bin die Hüterin der Einhörner und die blaumützigen Zwerge helfen mir dabei.“
Staunend betrachten sie die edlen Tiere.




Samstag, 28. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 9



Der Weg führt durch einen dichten dunklen Wald, in dem es flüstert, wispert, kichert und raschelt.
Vanessa meint sogar zwei große Augen in einem Gebüsch zu sehen.
Sie läuft schneller, um näher bei ihrer Tante zu sein, die mit weit ausholenden Schritten auf eine Lichtung zusteuert.
Wie schön!“ rufen die Mädchen, als sie inmitten einer blühenden Wiese ein strohgedecktes Häuschen mit holzverzierten Giebeln erblicken.
Auf beiden Seiten ist das Gebäude durch einen Anbau erweitert.
Immergrüne Pflanzen schlängeln sich an den bunten Glasfenstern vorbei.
Viola führt sie in eine helle gemütliche Stube.
Vanessa setzt sich sofort in den Schaukelstuhl am Fenster, während die anderen es sich auf dem Sofa gemütlich machen.
Dann werde ich einmal in der Küche nachsehen, was unser Koch heute zu bieten hat,“ erklärt Viola schmunzelnd.
Suchend blickt sie sich um.
Aber wo ist denn euer immer hungriger Freund?“
Der hat sicher bereits die Küche gefunden,“ grinst Peter.
Lachend folgen sie Viola in die Küche.
Drei Zwerge stehen am Ofen und rühren in großen Töpfen, aus denen köstliche Düfte steigen.
Habt ihr ein lustig aussehendes Holzmännlein gesehen?“ fragt Viola die Zwerge.
Der Älteste, der gerade mit einem großen Löffel die Suppe probiert schüttelt den Kopf und die beiden anderen zucken nur die Schultern.
Naja, er wird sich schon einfinden.
Darf ich euch mit meinen Freunden, den blaumützigen Zwergen bekanntmachen?
Amilo, der mit der Brille und dem Suppenlöffel in der Hand,
Manolito, zu erkennen an den großen Ohren und dem Lausbuben Gesicht und
und hier... .“
Viola deutet auf einen Zwerg, der sie schläfrig grinsend anschaut.
das ist Schlafito unser immer müder Kamerad.“
Nun stellt Viola ihre Freunde vor.
Amilo verbeugt sich.
Herzlich willkommen, das Essen wir bald fertig sein und ihr könnt dann in der guten Stube speisen.“
Wie schade,“ bedauert Vanessa, „können wir denn nicht hier essen?“
Sie deutet auf einen langen Tisch in der Ecke, der bereits gedeckt ist.
Bedaure, mein Fräulein, aber der Tisch ist für mich und meine Kameraden reserviert.“
Das Mädchen zählt schnell die Gedecke.
Es gibt neun blaumützige Zwerge,“ ruft es lachend.
Viola schmunzelt.
Ja und ihr werdet sie bald kennen lernen.“
In diesem Moment stürzt ein Zwerg in die Küche, er sieht genauso aus wie Manolito.
Er brüllt vor Lachen, wirft sich auf den Boden und strampelt mit den Füßen.
Das müsst ihr euch anschauen,“ keucht er,
rosa, alles rosa, selbst seine große Nase, rosa!“
Begeistert trommelt er mit Händen und Füßen auf den Fußboden.
Oweh!“ ruft Viola
Was ist los?“ wollen die vier Freunde wissen.
Meine Tante Rosalinde hat einen Rosa -Tick.
Immer wieder braut sie neue Zauber-tränke, die alles rosa färben.
Einmal hat sie sogar ihrer weißen Katze etwas ins Futter gemischt und diese war wochenlang verschwunden, so beleidigt war sie.
Heute hat sie wieder ihr schönes weißes Fell, nur die Augen haben noch einen rosa Schimmer.
Ich fürchte, euer Freund steckt in ernsthaften Schwierigkeiten.“
Sie folgen den Zwergen, die bereits voraus geeilt sind in den Anbau, in dem sich Rosalindes Hexenküche befindet.

Freitag, 27. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 8




Gemächlich schweben sie dahin.
Das Dorf mit seinen freundlichen Bewohnern ist schon lange nicht mehr zu sehen.
Unter ihnen schimmert das Meer in verschiedenen Farben, von türkis, himmelblau und dunkelblau.
Auf einmal verfinstert sich die Sonne.
Ein tiefes Grollen ertönt.
Dunkle Wolken umgeben den Ballon.
Eine dicke weiße Wolke zwängt sich schützend
zwischen die drohende schwarze Wand.
Doch mit einem gewaltigen Schlag wird sie beiseite geschleudert und vor dem Korb baut sich ein finsterer Geselle unheildrohend auf.
Entsetzt kreischend klammern sich die Insassen aneinander, als der Korb langsam umkippt.
Hieronymus, der dem Rand am nächsten ist, purzelt hinaus.
Geistesgegenwärtig greift er nach dem Tau und klammert sich daran fest.
Von seinen Freunden kann ihm niemand helfen, denn die müssen selbst kämpfen um nicht herauszufallen.
Ein schriller Pfiff ertönt und Luftikus und Blasebalg gefolgt von einem Heer kleiner grauer Kapuzenmännchen stürzen sich auf den Unhold mit den bösen Augen.
Der Korb schaukelt hin und her bei dem heftigen Kampf und die Freunde klammern sich angstvoll an den Rand, während das Kasperle mit dem Tau durch die Luft gewirbelt wird.
Dann ist es auf einmal still.
Der Korb pendelt in seine normale Lage und nun können die Freunde das Kasperle herein holen.
Erstaunt beobachten sie, wie das wütend brüllende Monster verfolgt von Luftikus, Blasebalg und den Windmännchen in der Ferne verschwindet.
Das Meer unter ihnen wirft hohe Wellen, als die wilde Jagd darüber fegt.
Die freundliche Wolke, die sie vorhin beschützen wollte, taucht neben ihnen auf.
Ein strahlendes Lächeln auf dem pausbäckigen Gesicht fragt sie:
Alles in Ordnung bei Euch?“
Die erschöpften Freunde nicken.
Das war Taifu! Er hat hier im Mittelmeerraum eigentlich nichts zu suchen.
Seine Mutter, die Feuerhexe, hat ihn sicher auf euch gehetzt, denn sie ist mit dem Feenkönig
verfeindete. Aber da kommt Luftikus zurück, lebt wohl.“
Mit einem fröhlichen Winken schwebt sie davon.
Luftikus setzt sich auf den Korbrand, streicht über seine zerzausten Haare und setzt sein keckes Mützchen auf.
Während er einige Fusel von seine Anzug zupft, meint er so nebenbei.
Wenn ihr eure bezaubernde Tante wieder trefft, vergesst nicht zu erwähnen, welch ein Held ich bin.“
Sprach`s und kippt rückwärts vom Korb.
Was für ein alberner Geck,“ spottet Peter.
Ein Windstoß fährt durch seine Haare und bläht sein Hemd.
Luftikus lugt grinsend über den Rand des Korbes.
Alte Spottdrossel!
Übrigens hat euch Taifu sogar einen Gefallen getan.
Durch seinen bösartigen Überfall seid ihr viel schneller in Spanien. Seht nur nach unten.“
Was sollen wir in Spanien?“ fragt Vanessa.
Luftikus aber schlägt einen Purzelbaum in der Luft und verschwindet lachend.
Peter schnaubt verächtlich.
Als unter ihnen der weiße Strand auftaucht,
zieht Fridolin behutsam an dem Hebel und langsam entweicht die Luft.
Der Korb schwankt und trudelt langsam nach unten.
Mit einem harten Ruck setzt der Korb auf und lachend klettern sie heraus und kugeln über den weißen Sand.
Es ist schön wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Glücklich bleiben sie liegen.
Der Schrecken sitzt ihnen doch noch in den Knochen.
Es ist schön wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Angela setzt sich plötzlich auf und starrt entsetzt auf das nahegelegene Gebüsch.
Seht doch,“ wispert sie.
Zwischen den Sträuchern steht ein wunderschöner schwarzer Panther, der sie aus leuchtend blauen Augen anstarrt.
Hieronymus wirft sich bäuchlings auf den Boden und schließt die Augen, während die anderen wie vor Angst gelähmt auf das Tier starren.
Vanessa blinzelt und beobachtet das regungslose Tier, das sie aus blauen..., blaue Augen? Seit wann haben Panther blaue Augen?
Vanessa lacht, springt auf und läuft auf das
Raubtier zu.
Bist du verrückt, Nessa, komm zurück!“ schreit Peter und das Kasperle heult:
Er wird sie fressen, er wird sie fressen!“
Angela und Fridolin halten sich stumm umschlungen.
Doch Vanessa geht unbeirrt weiter.
Kurz vor dem Panther bleibt sie stehen, stemmt beide Arme in die Seiten und fordert streng:
Lass den Unsinn, Tante Viola!“
Der Panther schnaubt leise, es klingt fast wie ein Kichern und gleich darauf steht eine junge hübsche Frau vor Vanessa.
Wie hast du mich erkannt?“
Panther haben keine blauen Augen.“
Kluges Mädchen, du würdest eine gute Hexe abgeben.“
Pah!“ schnaubt das Mädchen.
Mein Leben ist schon aufregend genug!“
Viola lacht und nimmt sie bei der Hand.
Peter kommt ihnen entgegen.
Er ist etwas verlegen, weil er so ängstlich war.
Viola verstrubbelt sein Haar.
Brauchst dich nicht zu schämen, Panther sind wirklich gefährlich.
Aber lustig war es doch, wie ihr vor Angst geschlottert habt, besonders der Kleine.“
Das Kasperle wirft ihr einen finsteren Blick zu.
Ist es ein Wunder? Erst dieser schreckliche Taifu und dann noch ein Panther!“
Viola wird ernst.
Ja, ich habe davon gehört. Aber auf meiner Insel seid ihr sicher. Ich habe einen Schutzzauber um sie gelegt.“
Sie zwinkert dem Kasperle vergnügt zu.
Was macht dein großes Loch im Bauch? Bist du noch böse auf mich, wenn ich euch zu einem super tollen Essen einlade?“
Hurra!“ Hieronymus wirft seine Mütze in die Höhe, verbeugt sich vor der jungen Hexe und einträchtig folgen sie Viola.


Donnerstag, 26. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 7



Peter wird durch das Klappern der Fensterläden geweckt.
Als er vor die Tür tritt, sieht er Luftikus gemütlich unter einem Baum liegen und mit dem Schwenken seines Hütchens bringt er die Fensterläden in Bewegung.
Lass den Unfug, du weckst ja alle auf!“ schnauzt ihn der Junge an.
Oh, was haben wir heute schlechte Laune, wohl zu viel gefeiert gestern Abend.“
Was geht das dich an,“ grollt Peter.
Luftikus erhebt sich geschmeidig.
Ein leichter Wind fährt durch die Blätter der Bäume und lässt sie leise seufzen.
Mit unvermindert guter Laune gleitet Luftikus an Peter vorbei ins Haus.
Wie von Zauberhand fliegen die Bettdecken durch die Luft und vier verschlafene Gesichter blicken den Störenfried unfreundlich an.
Diesen stört das nicht.
Er setzt sich auf die Tischkante, lässt die Beine baumeln und ruft fröhlich:
Guten Morgen ihr Schlafmützen!“
Peter ist inzwischen auch herein gekommen.
Mister „Leichte Brise“ ist heute besonders gut aufgelegt,“ spottet er.
Luftikus grinst und lässt den Wind durch Peters Haare fahren.
He, lass das,“ knurrt der empört.
Der Wind zuckt die Schultern und wendet sich ab.
Fridolin zeigt seinen Gästen, wo sie sich waschen können und dann geht er mit einem Korb in den Hühnerstall.
Angela will zum Frühstück Pfannkuchen backen.
Bald hat jeder einen Pfannkuchen und ein Glas Milch vor sich stehen.
Luftikus, der inzwischen auf der Fensterbank sitzt und die Katze grault, sieht ihnen vergnügt zu.
Als sie fertig sind, meint er nur:
Na endlich, warum ihr Menschen nur soviel Zeit mit essen verschwenden müsst.
Aber nun kommt, Blasebalg wartet schon.“
Angela bleibt zurück, um das Haus aufzuräumen, während die anderen Luftikus zum Strand folgen.
Blasebalg sitzt mit dick gefüllten Bauch neben dem umgestürzten Korb.
Endlich!“ stöhnt er und ein Wirbel entweicht seinem Mund.
Lange kann ich die Luft nicht mehr halten!“
Luftikus bläst eine leicht Brise in die schillernde Seide des Ballons und diese breitet sich über dem Strand aus.
Auf allen Vieren kriecht Blasebalg zu der Öffnung des Ballons und pustet mit aller Kraft.
Während der Wind immer dünner wird, wird der Ballon immer praller.
Schließlich steigt er langsam nach oben, der Korb wankt, schleift über den Boden und bleibt mit einem Ruck stehen.
Denn die Kinder hatten den Ballon mit einem der Tau an einen Baum gebunden.
Lachend und schwatzend kommen die Dorfbewohner mit Angela an den Strand.
Sie betrachten erst einmal staunend das
Luftgefährt, dann umringen sie die kleine Reisegesellschaft.
Viele Hände müssen geschüttelt werden.
Der Bürgermeister verspricht sich um die Hütte und die Tiere zu kümmern, während der Abwesenheit von Fridolin und Angela.
Dann klettern die Freunde in den Ballon und mit Hilfe von den zwei Winden erhebt sich dieser in die Luft.
Lange winken die Dorfbewohner ihnen noch nach.
Dann werden sie immer kleiner und verschwinden dann ganz.
Auf zu neuen Abenteuern!“ ruft Peter und seine Freunde nicken begeistert.
Luftikus und Blasebalg fliegen noch eine Weile neben dem Ballon, dann wenden sie und verschwinden in den Wolken.
Luftikus kann es nicht lassen.
Er schlägt einen waghalsigen Salto in der Luft, wirft ihnen eine Kusshand zu und ruft.
Grüßt mir eure liebreizende Tante!“
Vanessa kichert: „ Er ist in Tante Lilofee verliebt.“
Peter lacht geringschätzig.
Dieser Windbeutel hat doch nicht die geringste Chance!“
Das habe ich gehört!“ ertönt es über ihnen
und Luftikus fröhliches Gesicht erscheint plötzlich zwischen der Wolkendecke.
Das sieht so ulkig aus, dass sie lachen müssen.

Gemächlich schweben sie dahin.

Mittwoch, 25. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 6



Die Dorfkinder müssen irgendwo auf der Lauer gelegen haben, denn laut jubelnd begleiten sie die kleine Gruppe.
Der Ballon liegt noch genauso wie sie ihn verlassen haben.
Staunend laufen die Kinder um das seltsame Ding herum und betasten ehrfürchtig die Seide.
Reißt sie nicht kaputt!“
Ein junger Mann in den schillernden Farben des Regenbogens gekleidet, auf dem Kopf ein keckes blaues Hütchen mit einer gelben Feder, lehnt am Stamm eines Baumes.
Elegant verbeugt er sich.
Darf ich mich vorstellen? Luftikus, Herr der Wind!“
Pah!
Ertönt eine Stimme und unter Ächzen und Stöhnen wälzt sich ein kugelrunder Mann aus den Büschen hervor.
Glaubt ihm kein Wort.
Wir sind nur Diener des Herrn der Lüfte. Dieser da ...“ er deutet auf Luftikus,
ist für die lauen Winde, die kleinen Brisen zuständig und ich bin Blasebalg und für die
großen...“
Weiter kommt er nicht.
Mit einem Satz springt ihm Hieronymus auf den Bauch packt ihn bei den Ohren.
Bist du zuständig für die Stürme, hast du das Zirkuszelt von meinem lieben Direktor Quirin zerstört!“
Bei jedem Wort zieht er kräftig an den Ohren.
Lass doch los!“ japst Blasebalg mit hochrotem Kopf.
Ein wirbelnder Atem entweicht ihm und das Kasperle befindet sich plötzlich mehrere Meter weiter auf dem Boden und starrt mit weit offenem Mund auf den Wind.
Alle lachen.
Blasebalg schluckt schnell den Rest hinunter und gurgelt:
Bist du verrückt. Ich bin doch nur für die kleinen Stürme zuständig.
Am liebsten blähe ich die Segel der Schiffe auf.
Für die großen, zerstörerischen Orkane ist Taifu
verantwortlich.
Ich gebe ja zu, er übertreibt manchmal ein wenig.“
Ein wenig!“ kreischt Hieronymus.
Gemach, gemach,“ beschwichtigt Blasebalg,
ich gebe ja zu, er ist nicht gerade ein umgänglicher Geselle.“
Nun genug, vergiss nicht, warum wir hier sind.“ unterbricht ihn Luftikus.
Er wendet sich an Peter und Vanessa.
Eure bezaubernde Tante Lilofee bat den Herrn der Lüfte auf euch aufzupassen und dieser hat uns beide damit beauftragt.
Wenn ihr also Hilfe braucht, wir sind jederzeit für euch da.“
Er verneigt sich graziös.
Blasebalg will es ihm gleichtun, stolpert aber und landet auf dem Boden.
Ein Windstoß entweicht seinem Mund und wirbelt Sand und Blätter auf.
Luftikus betrachtet ihn kopfschüttelnd, winkt den Kindern zu und fliegt davon.
Blasebalg rappelt sich auf und ist auch bald verschwunden.
Halt, halt !“ ruft das Kasperle.
Was willst du denn noch von den Beiden?“ will Vanessa wissen.
Sie hätten doch den Ballon aufblasen können, besonders der Dicke!“
Fridolin legt ihm den Arm um die Schulter.
Sieh, doch die Sonne geht bald unter. Es nützt doch nichts, wenn wir jetzt noch los fliegen.“
Wir? Wollt ihr denn mitkommen?“
Aber natürlich, das ist doch Ehrensache! Und heute Nacht bleibt ihr bei uns. In der Hütte ist
genügend Platz.“
Auf dem Weg zurück ins Dorf werden sie von dem Bürgermeister aufgehalten, der sie zu einem Fest am Strand einlädt, das die Dorfbewohner ihnen zu Ehren geben.
Hieronymus Gesicht beginnt zu strahlen als er alle die Leckereien sieht, die auf langen Tischen aufgebaut sind.
Bis spät in die Nacht wird gefeiert und das Kasperle mit seinen Faxen und Sprüngen sorgt für heitere Stimmung.
Er ist der Liebling des Dorfes und im Triumphzug werden sie nach Hause begleitet, wo sie sofort in einen tiefen traumlosen Schlaf fallen.

Dienstag, 24. März 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon - Fortsetzung 5








Vanessa und Hieronymus liegen erschöpft im
Sand.
Ich glaube jetzt ist er total übergeschnappt!“
stöhnt Vanessa.
Und Hieronymus jammert :
Mein 187 000 Knochen tun mir weh!“
Du hast doch überhaupt keine Knochen,“
lacht das Mädchen.
Nun kommt, ihr wolltet doch ein Abenteuer,
da vorne ist ein Dorf!“
Ungeduldig wendet Peter sich ab und marschiert auf die Häuser zu.
Das Dorf besteht aus mehren strohgedeckten
Häusern.
Hunde liegen träge auf der Straße und heben nicht einmal den Kopf, als die Kinder kommen.
Plötzlich öffnet sich die Tür eines der Häuser und ein kleines Mädchen läuft auf sie zu.
Es hält eine Puppe hoch und jubelt:
Onimus! Onimus!“
Lachend stürzt es sich auf das Kasperle, das vor Schreck auf den Boden fällt und mit Händen und Füßen zappelt und dabei schreckliche Grimassen schneidet.
Die Kleine lacht hellauf.
Auf einmal werden sie umringt von den Kindern des Dorfes, die alle jauchzen und jubeln:
ieronimus, ieronimus!“
Selbst die Hunde haben ihr Plätze verlassen
und umkreisen sie bellend.
Das Kasperle bekommt es mit der Angst zu tun
und dicke Tränen kullern über seine Backen.
Die Kinder werden ganz still und einige beginnen ebenfalls zu weinen.
Was hier sein los?“
Ein dicker Mann bahnt sich einen Weg durch die Kinderschar.
Als er das Kasperle erblickt, strahlt er über das ganze Gesicht und verbeugt sich tief.
Welche Ehre Signore Hieronymus, welche Ehre.“
Hieronymus ist so überrascht, dass er sofort aufhört zu weinen.
Er springt auf, zieht seine Kasperlmütze und
verbeugt sich ebenfalls.
Die Kinder jubeln.
Der Dicke hebt die Hand und donnert:
Ruhe!“
Dann wendet er sich an Peter und Vanessa.
Ihr Freunde sein von berühmten Burattinaio, ihr ihn wollen sicher besuchen.“
Die Kinder und das Kasperle sehen sich fragend an.
Keiner von ihnen kennt einen Burattinaio.
Der Mann, der sich inzwischen als Pepito, der Bürgermeister vorgestellt hat, legt Hieronymus kameradschaftlich den Arm um die Schulter.
Kommt mit, ich bringen euch zu eurem Freund.
Welche Freude er haben wird, er immer erzählen von dir.“
Neugierig, begleitet von der Kinderschar, folgen sie dem Bürgermeister.
Er führt sie zu einem hübschen strohgedeckten Häuschen.
Eine Schar Hühner ergreift die Flucht, als sie den Hof betreten.
Eine Katze, die auf der Fensterbank schläft, springt auf, macht einen Buckel, faucht und verschwindet im Haus, als sie die Hunde erblickt.
Aus dem Schuppen kommt ein Mann in italienischer Tracht.
Was ist denn hier los?“
Als Hieronymus die Stimme hört, jubelt er:
Fridolin!“
Und ihm nächsten Moment hängt er am Hals seines Freundes.
Dieser drückt ihn an sich und stammelt:
Hieronymus, Mensch Junge wo kommst du denn her?“
Beide haben Tränen in den Augen und auch Pepito wischt sich mit einem großen blauen Tuch über das Gesicht.
Manche Kinder schluchzen.
Alle sind gerührt.
Der Bürgermeister gibt den Kindern einen Wink und leise verlassen sie den Hof.
Nur Peter und Vanessa sind noch da.
Still setzen sie sich auf die Bank und warten.
Sie haben schon viel von Fridolin gehört, aber ihn noch nicht persönlich kennengelernt.
Endlich haben sich die beiden Freunde wieder beruhigt und nachdem Fridolin die Kinder begrüßt hat, bittet er sie alle ins Haus.
Gemütlich ist es drinnen.
Hübsche zierliche Gardinen schmücken die Fenster.
Eine große Eckbank mit einem riesigen Tisch davor füllt das halbe Zimmer aus.
Gegenüber liegen zwei Strohmatten auf deren Decke sich die Katze niedergelassen hat.
Eine halb offene Tür führt wohl in die Küche und von dort ruft eine Stimme:
Fridolin was war denn da draußen los?“
Eine junge Frau erscheint im Türrahmen und das Kasperle brüllt:
Angela!“ Und wirft sie bald um, als er sie stürmisch umarmt.
Als sie dann alle mit einem Glas eisgekühlter Limonade am Tisch sitzen, fragt Hieronymus.
Der Bürgermeister sprach immer von einem Burattinaio?“
Fridolin lacht.
Burattinaio bedeutet Puppenspieler.
Ich schnitze Puppen und wir ziehen über Land und spielen für Groß und Klein.
Meine Hauptfigur sieht dir zum Verwechseln ähnlich, deshalb haben dich die Kinder auch sofort erkannt.“
Das Kasperle grinst, dann aber fragt es nachdenklich, „aber warum seid ihr denn nicht mehr bei Direktor Quirin?“
Fridolin und Angela sehen sich traurig an und dann erzählen sie von dem schweren Sturm, der das Zirkuszelt verwüstet hat.
Der Direktor hat danach alles verkauft und das Geld unter ihnen aufgeteilt und seitdem haben sie nichts mehr von ihm gehört.
Was aus den anderen Artisten geworden ist, wissen sie auch nicht.
Sie beide aber sind hierher gekommen, da Angela das Haus von ihrer Großmutter geerbt hatte.
Als Fridolin fertig ist mit erzählen wirft Hieronymus sich auf den Boden und fängt laut an zu heulen.
Doch ein Kasperle kann nicht lange traurig sein.
Es springt auf und verkündet:
Wir werden den Direktor suchen. Peter wir
müssen den Ballon wieder auf pusten!“
Schnurstracks verlässt der das Haus und marschiert in Richtung Strand.
Die Anderen folgen ihm etwas ratlos.