Frühling,
Luft, bunt, übermütig, glücklich, das sind die
heutigen Reizwörter.
heutigen Reizwörter.
Viel Spaß beim Lesen!
Lilaluna,
Anneliese und – Elfen in Gefahr
Blaue
Krokusse, gelbe Butterblumen, roter Mohn, bescheidene Gänseblümchen,
lila Disteln, hellblaue Glockenblumen, rosa Mohn, Wiesenschaumkraut,
Hasenglöckchen, Margeriten und viele andere
verwandeln
die Elfenwiese in ein buntes Blumenmeer.
Die
Erde lockert sich und neben jeder Blume taucht ein Elf auf und
streckt sich der Sonne entgegen.
Wie
schön nach dem langen Winterschlaf unter der Erde wieder das warme
Sonnenlicht zu spüren.
Glücklich
fassen sie sich an der Händen und tanzen über die Wiese und
bemerken nicht die dunkle schwarze Wolke, die sich mit grimmigen
Gesicht vor die Sonne schiebt, sich öffnet und dicke schwere
Hagelkörner fallen lässt.
„Schnell
bringt euch unter dem Busch in Sicherheit!“
ruft
die Elfenkönigin.
Zittern
aneinander gekauert sitzen die zarten Wesen unter dem Busch, der
schützend seine Arme ausstreckt um die Hagelkörner abzuwehren.
So
schnell wie es angefangen, so schnell ist es vorbei.
Die
Wiese ist voller Hagelkörner und hat alle Blumen unter sich
begraben.
Die
Kinder weinen und auch die Erwachsenen haben Tränen in den Augen.
Gevatter
Fuchs taucht vor ihnen auf.
„Klettert
auf meinen Rücken, ich bringe euch in meinen Bau.“
Im
Fuchsbau war es auch nicht viel wärmer und die zarten Elfen kuscheln
sich zitternd an die Füchse.
Ein
Rauschen ist zu hören und Eulalia, die Eule schlüpft in den Bau.
„Mutter
Erde schickt mich.“
„Was
ist geschehen, die Glockenblumen läuten doch nur wenn der Winter
tief und fest schläft,“ will die Elfenkönigin wissen.
„Der
Winter schläft auch tief und fest, aber die Eishexe hat mit zwei
Eisriesen dem Frühling aufgelauert und während diese ihn
festhielten hat sie lachend das Zepter an sich genommen und ist
verschwunden.
Der
Frühling hat alle seine Wärme aktiviert und die beiden Riesen sind
geschmolzen. Nun ist er mit Mutter Erde auf der suche nach dem
Zepter.
Bis
sie es gefunden haben soll ich euch an einen warmen sicheren Ort
bringen.“
„Aber
wo ist es warm, selbst hier im Bau ist es kalt.“
„Bei
Anneliese!“ruft Lilaluna, „ ich habe doch letztes Jahr bei ihr
überwintert, weil ich wissen wollte wie die Menschen Weihnachten
feiern. Bei ihr ist es herrlich warm.“
Nachdem
sie sich bei den Füchsen bedankt haben klettern die Elfen auf den
Rücken der Eule.
Diese
schlüpft aus dem Bau und ruft : „Festhalten!“
und
erhebt sich in die Luft.
Bei
dem Haus, in dem Anneliese mit ihrer Mutter wohnt, lässt er sich auf
der Fensterbank vor der Küche nieder und klopft kräftig mit dem
Schnabel an die Scheibe.
Anneliese
öffnet das Fenster.
„Eulalia
was machst du denn hier?“
„Lass
mich hinein, es ist kalt,“brummt diese und Anneliese tritt beiseite
und die Eule fliegt auf den Küchentisch, während das Mädchen das
Fenster wieder schließt.
Als
sie sich wieder umdreht fängt sie an zu lachen.
Die
Federn der Eule werden lebendig und unzählige Elfen kriechen hervor,
schütteln sich und schwirren durch die Küche.
Lilaluna
aber setzt sich auf die Schulter ihrer Freundin.
„Ich
hoffe, du bist mir nicht böse, aber wir wussten nicht wohin, als
plötzlich die schreckliche Kälte einbrach.“
„Ich
bin dir nicht böse, es ist gut, dass du deine Freunde zu mir
gebracht hast.“
Die
erwachsenen Elfen sitzen mit ernsten Gesichtern bei ihrer Königin
und der Eule, während die Kinder aufgeregt die Menschenwohnung
erforschen.
Plötzlich
erklingt eine laute Männerstimme und die Elfenkinder flüchten aus
dem Wohnzimmer und scharen sich angstvoll um ihre Königin.
Anneliese
und Lilaluna sehen sich an und lachen laut.
Während
das Mädchen ins Zimmer geht und die Stimme gleich darauf verstummt,
erklärt Lilaluna ihren Freunden, dass sie wohl aus Versehen an die
Fernbedienung des Fernsehers gekommen sind.
Die
Menschen in diesem schwarzen Kasten würden berichten was in der Welt
geschieht.
Eine
kleine vorwitzige Elfe ruft : „ das ist so ähnlich wie die
schwatzhafte Elster. Die erzählt uns auch immer was in unserer Welt
passiert.
Die
Elfen kichern.
Lilalunas
Bruder sitzt still und traurig an der Tischkante.
Lilaluna
beugt sich über ihn und fragt leise:
„ Was
ist los Pito?“
„Ich
habe Hunger.“
Anneliese,
die dies gehört hat schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn.
„Daran
hätte ich denken können. Stellt euch in einer Reihe auf.“
Schnell
zählt sie durch.
„Das
passt , zwanzig, ihr könnt euch wieder setzen.“
Lilaluna
folgt ihrer Freundin nach oben.
Anneliese
kramt in der alten Truhe, in dem ihr Spielzeug verwahrt ist und holt
einen Koffer hervor.
Sie
zeigt es der Elfe.
„Ein
24teiliges Puppenservice.“
Als
sie wieder in die Küche kommen, bittet Eulalia das Mädchen das
Fenster zu öffnen, denn sie möchte nach Hause fliegen, vielleicht
braucht Mutter Erde ihre Hilfe.
Anneliese
und die Elfen winken der Eule nach, dann ziehen sich die erwachsenen
Elfen mit Königin auf das Sofa zurück, um mit ernsten Gesichtern
ihr Lage zu besprechen.
Die
Kleinen aber hängen sich an die Vorhänge und beobachten neugierig
was ihr Menschenfreundin macht.
Anneliese
hat Milch in einen Topf geschüttet und die kleinen Wesen rufen
staunend „ahh, ohh!“ als die heiße Milch brodelnd nach oben
steigt.
Noch
mehr aber staunen sie, als das Mädchen ein Pulver in die Milch gießt
und diese rot wird und herrlich nach Himbeeren duftet.
„Während
der Himbeerpudding abkühlt, werde ich die Sahne schlagen.“ erklärt
Anneliese.
Ach
die kleinen reizenden Wesen kommen aus dem Staunen gar nicht heraus,
welche Wunder es doch in der Menschenwelt gibt.
Anneliese
aber öffnet nun dem Koffer und bittet Lilaluna mit den Kleinen den
Tisch zu decken.
So
schnell geht dies aber nicht, alles muss betrachtet und bewundert
werden.
Anneliese
aber hat noch einen Keks in ganz kleine Teilchen zerteilt und bald
ziert einen jeden Teller ein Klecks Himbeerpudding gekrönt mit einem
Sahnehäubchen und daneben liegt ein kleiner Keks.
In
die Tassen hat das Mädchen Tee mit Honig gefüllt.
Nachdem
Lilaluna ihren Freunden erklärt hat wie man den Löffel benutzt,
herrscht Stille.
Anneliese
betrachtet schmunzelnd ihre kleinen Gäste, wie sie den Löffel im
Pudding versenken und ihn in den Mund stecken und verzückt lächeln.
Nachdem
alle satt sind fliegt die Königin zu Anneliese.
„Als
Lilaluna sich mit einem Menschenkind befreudet hat, war ich sehr
besorgt. Inzwischen bist du auch uns eine gute Freundin geworden und
hast mir auch einmal das Leben gerettet. Und diesmal hast du mein
ganzes Volk gerettet. Dafür möchte ich mich bedanken.
Die
Elfen fliegen auf die Schultern und den Kopf des Mädchens und rufen
„danke, danke!“
Ein
schrilles klingeln ertönt und erschreckt fliegt die kleine Schar
hinter das Sofa.
„Lilaluna,
erkläre ihnen was ein Telefon ist!“ ruft Anneliese und eilt in den
Flur.
Diese
berichtet nun ihren staunenden Freunden, dass die Menschen mit einem
Telefon miteinander sprechen können auch wenn sie weit voneinander
entfernt sind.
Anneliese
hat ihr Gespräch beendet. Durch das plötzlich auftretende Unwetter
gab es viele Unfälle und im Krankenhaus herrscht das Chaos und
deshalb wird ihr Mutter heute im Krankenhaus übernachten.
Natürlich
wollen die Kleinen wissen, was ein Krankenhaus, Unfälle und Chaos
ist.
Und
auch die Erwachsenen hören aufmerksam zu.
Wie
wundersam die Menschenwelt doch war.
Die
Kleinen aber stellen immer wieder Fragen, dass Anneliese der Kopf
schwirrt und sie froh ist., als endlich Schlafenszeit ist.
Lilaluna
folgt ihrer Freundin hinauf in ihr Zimmer.
Bald
herrscht Ruhe im Haus.
Anneliese
erwacht. Lächelnd betrachtet sie Lilaluna, die auf ihrem Kopfkissen
schläft.
Leise,
um sie nicht zu wecken verlässt sie das Bett und huscht barfuß zum
Fenster.
Als
sie vorsichtig die Vorhänge zu Seite zieht, keucht sie überrascht
auf.
Lilaluna
setzt sich auf und reibt sich verschlafen die Augen. „Was ist los?“
gähnt sie.
„Komm
her!“
Die
Elfe setzt sich auf die Schulter des Mädchens und jubelt.
„Sie
haben das Zepter gefunden!“
Annelies
schlüpft in ihre Hausschuhe.
„Wir
wollen es den anderen sagen!“
Sie
poltert die Treppe hinunter, stürmt ins Wohnzimmer, reißt die
Vorhänge auf und das helle Licht der Sonne erfüllt den Raum.
„Kommt
schnell ans Fenster,“ ruft sie den verwirrten Elfen zu.
Die
kleine Schar fliegt auf und hängt sich an die Vorhänge.
„Der
Frühling hat sein Zepter wieder und die Eishexe vertrieben!“
jubeln sie.
Eis
und Schnee sind verschwunden, die Blumen haben sich wieder erhoben
und blühen in verschwenderischer Pracht.
Die
Bäume strecken ihre Äste der immer wärmer werdenden Sonne entgegen
und die kleinen grünen Triebe wagen sich aus ihrem Versteck.
Glücklich
und übermütig tanzen die Elfen durch das Zimmer, bis einer
der Kleinsten ruft: „Ich habe Hunger!“
Zur
Feier des Tages backt Anneliese einen Pfannenkuchen, zerpflückt ihn
in klitzekleine Teilchen und dazu gibt es Honigmilch.
Lilalunas
Vater streicht sich zufrieden über den Bauch und brummt. „An das
gute Essen der Menschen könnte ich mich gewöhnen.“
Alle
lachen.
Es
klopft am Fenster und Anneliese lässt Eulalia herein.
Nachdem
sich die Elfen sich bei Anneliese bedankt und verabschiedet haben,
klettern sie auf den Rücken der Eule.
Lange
winkt ihnen das Mädchen, dann eilt sie durch die Wohnung und öffnet
alle Fenster, um die milde Luft herein zu lassen.
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