Montag, 16. März 2020

Lilaluna, Anneliese und – Elfen in Gefahr


Frühling, Luft, bunt, übermütig, glücklich, das sind die 

heutigen Reizwörter.

Viel Spaß beim Lesen!






Lilaluna, Anneliese und – Elfen in Gefahr



Blaue Krokusse, gelbe Butterblumen, roter Mohn, bescheidene Gänseblümchen, lila Disteln, hellblaue Glockenblumen, rosa Mohn, Wiesenschaumkraut, Hasenglöckchen, Margeriten und viele andere
verwandeln die Elfenwiese in ein buntes Blumenmeer.
Die Erde lockert sich und neben jeder Blume taucht ein Elf auf und streckt sich der Sonne entgegen.
Wie schön nach dem langen Winterschlaf unter der Erde wieder das warme Sonnenlicht zu spüren.
Glücklich fassen sie sich an der Händen und tanzen über die Wiese und bemerken nicht die dunkle schwarze Wolke, die sich mit grimmigen Gesicht vor die Sonne schiebt, sich öffnet und dicke schwere Hagelkörner fallen lässt.
Schnell bringt euch unter dem Busch in Sicherheit!“
ruft die Elfenkönigin.
Zittern aneinander gekauert sitzen die zarten Wesen unter dem Busch, der schützend seine Arme ausstreckt um die Hagelkörner abzuwehren.
So schnell wie es angefangen, so schnell ist es vorbei.
Die Wiese ist voller Hagelkörner und hat alle Blumen unter sich begraben.
Die Kinder weinen und auch die Erwachsenen haben Tränen in den Augen.
Gevatter Fuchs taucht vor ihnen auf.
Klettert auf meinen Rücken, ich bringe euch in meinen Bau.“
Im Fuchsbau war es auch nicht viel wärmer und die zarten Elfen kuscheln sich zitternd an die Füchse.
Ein Rauschen ist zu hören und Eulalia, die Eule schlüpft in den Bau.
Mutter Erde schickt mich.“
Was ist geschehen, die Glockenblumen läuten doch nur wenn der Winter tief und fest schläft,“ will die Elfenkönigin wissen.
Der Winter schläft auch tief und fest, aber die Eishexe hat mit zwei Eisriesen dem Frühling aufgelauert und während diese ihn festhielten hat sie lachend das Zepter an sich genommen und ist verschwunden.
Der Frühling hat alle seine Wärme aktiviert und die beiden Riesen sind geschmolzen. Nun ist er mit Mutter Erde auf der suche nach dem Zepter.
Bis sie es gefunden haben soll ich euch an einen warmen sicheren Ort bringen.“
Aber wo ist es warm, selbst hier im Bau ist es kalt.“
Bei Anneliese!“ruft Lilaluna, „ ich habe doch letztes Jahr bei ihr überwintert, weil ich wissen wollte wie die Menschen Weihnachten feiern. Bei ihr ist es herrlich warm.“
Nachdem sie sich bei den Füchsen bedankt haben klettern die Elfen auf den Rücken der Eule.
Diese schlüpft aus dem Bau und ruft : „Festhalten!“
und erhebt sich in die Luft.
Bei dem Haus, in dem Anneliese mit ihrer Mutter wohnt, lässt er sich auf der Fensterbank vor der Küche nieder und klopft kräftig mit dem Schnabel an die Scheibe.
Anneliese öffnet das Fenster.
Eulalia was machst du denn hier?“
Lass mich hinein, es ist kalt,“brummt diese und Anneliese tritt beiseite und die Eule fliegt auf den Küchentisch, während das Mädchen das Fenster wieder schließt.
Als sie sich wieder umdreht fängt sie an zu lachen.
Die Federn der Eule werden lebendig und unzählige Elfen kriechen hervor, schütteln sich und schwirren durch die Küche.
Lilaluna aber setzt sich auf die Schulter ihrer Freundin.
Ich hoffe, du bist mir nicht böse, aber wir wussten nicht wohin, als plötzlich die schreckliche Kälte einbrach.“
Ich bin dir nicht böse, es ist gut, dass du deine Freunde zu mir gebracht hast.“
Die erwachsenen Elfen sitzen mit ernsten Gesichtern bei ihrer Königin und der Eule, während die Kinder aufgeregt die Menschenwohnung erforschen.
Plötzlich erklingt eine laute Männerstimme und die Elfenkinder flüchten aus dem Wohnzimmer und scharen sich angstvoll um ihre Königin.
Anneliese und Lilaluna sehen sich an und lachen laut.
Während das Mädchen ins Zimmer geht und die Stimme gleich darauf verstummt, erklärt Lilaluna ihren Freunden, dass sie wohl aus Versehen an die Fernbedienung des Fernsehers gekommen sind.
Die Menschen in diesem schwarzen Kasten würden berichten was in der Welt geschieht.
Eine kleine vorwitzige Elfe ruft : „ das ist so ähnlich wie die schwatzhafte Elster. Die erzählt uns auch immer was in unserer Welt passiert.
Die Elfen kichern.
Lilalunas Bruder sitzt still und traurig an der Tischkante.
Lilaluna beugt sich über ihn und fragt leise:
Was ist los Pito?“
Ich habe Hunger.“
Anneliese, die dies gehört hat schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn.
Daran hätte ich denken können. Stellt euch in einer Reihe auf.“
Schnell zählt sie durch.
Das passt , zwanzig, ihr könnt euch wieder setzen.“
Lilaluna folgt ihrer Freundin nach oben.
Anneliese kramt in der alten Truhe, in dem ihr Spielzeug verwahrt ist und holt einen Koffer hervor.
Sie zeigt es der Elfe.
Ein 24teiliges Puppenservice.“
Als sie wieder in die Küche kommen, bittet Eulalia das Mädchen das Fenster zu öffnen, denn sie möchte nach Hause fliegen, vielleicht braucht Mutter Erde ihre Hilfe.
Anneliese und die Elfen winken der Eule nach, dann ziehen sich die erwachsenen Elfen mit Königin auf das Sofa zurück, um mit ernsten Gesichtern ihr Lage zu besprechen.
Die Kleinen aber hängen sich an die Vorhänge und beobachten neugierig was ihr Menschenfreundin macht.
Anneliese hat Milch in einen Topf geschüttet und die kleinen Wesen rufen staunend „ahh, ohh!“ als die heiße Milch brodelnd nach oben steigt.
Noch mehr aber staunen sie, als das Mädchen ein Pulver in die Milch gießt und diese rot wird und herrlich nach Himbeeren duftet.
Während der Himbeerpudding abkühlt, werde ich die Sahne schlagen.“ erklärt Anneliese.
Ach die kleinen reizenden Wesen kommen aus dem Staunen gar nicht heraus, welche Wunder es doch in der Menschenwelt gibt.
Anneliese aber öffnet nun dem Koffer und bittet Lilaluna mit den Kleinen den Tisch zu decken.
So schnell geht dies aber nicht, alles muss betrachtet und bewundert werden.
Anneliese aber hat noch einen Keks in ganz kleine Teilchen zerteilt und bald ziert einen jeden Teller ein Klecks Himbeerpudding gekrönt mit einem Sahnehäubchen und daneben liegt ein kleiner Keks.
In die Tassen hat das Mädchen Tee mit Honig gefüllt.
Nachdem Lilaluna ihren Freunden erklärt hat wie man den Löffel benutzt, herrscht Stille.
Anneliese betrachtet schmunzelnd ihre kleinen Gäste, wie sie den Löffel im Pudding versenken und ihn in den Mund stecken und verzückt lächeln.
Nachdem alle satt sind fliegt die Königin zu Anneliese.
Als Lilaluna sich mit einem Menschenkind befreudet hat, war ich sehr besorgt. Inzwischen bist du auch uns eine gute Freundin geworden und hast mir auch einmal das Leben gerettet. Und diesmal hast du mein ganzes Volk gerettet. Dafür möchte ich mich bedanken.
Die Elfen fliegen auf die Schultern und den Kopf des Mädchens und rufen „danke, danke!“
Ein schrilles klingeln ertönt und erschreckt fliegt die kleine Schar hinter das Sofa.
Lilaluna, erkläre ihnen was ein Telefon ist!“ ruft Anneliese und eilt in den Flur.
Diese berichtet nun ihren staunenden Freunden, dass die Menschen mit einem Telefon miteinander sprechen können auch wenn sie weit voneinander entfernt sind.
Anneliese hat ihr Gespräch beendet. Durch das plötzlich auftretende Unwetter gab es viele Unfälle und im Krankenhaus herrscht das Chaos und deshalb wird ihr Mutter heute im Krankenhaus übernachten.
Natürlich wollen die Kleinen wissen, was ein Krankenhaus, Unfälle und Chaos ist.
Und auch die Erwachsenen hören aufmerksam zu.
Wie wundersam die Menschenwelt doch war.
Die Kleinen aber stellen immer wieder Fragen, dass Anneliese der Kopf schwirrt und sie froh ist., als endlich Schlafenszeit ist.
Lilaluna folgt ihrer Freundin hinauf in ihr Zimmer.
Bald herrscht Ruhe im Haus.

Anneliese erwacht. Lächelnd betrachtet sie Lilaluna, die auf ihrem Kopfkissen schläft.
Leise, um sie nicht zu wecken verlässt sie das Bett und huscht barfuß zum Fenster.
Als sie vorsichtig die Vorhänge zu Seite zieht, keucht sie überrascht auf.
Lilaluna setzt sich auf und reibt sich verschlafen die Augen. „Was ist los?“ gähnt sie.
Komm her!“
Die Elfe setzt sich auf die Schulter des Mädchens und jubelt.
Sie haben das Zepter gefunden!“
Annelies schlüpft in ihre Hausschuhe.
Wir wollen es den anderen sagen!“
Sie poltert die Treppe hinunter, stürmt ins Wohnzimmer, reißt die Vorhänge auf und das helle Licht der Sonne erfüllt den Raum.
Kommt schnell ans Fenster,“ ruft sie den verwirrten Elfen zu.
Die kleine Schar fliegt auf und hängt sich an die Vorhänge.
Der Frühling hat sein Zepter wieder und die Eishexe vertrieben!“ jubeln sie.
Eis und Schnee sind verschwunden, die Blumen haben sich wieder erhoben und blühen in verschwenderischer Pracht.
Die Bäume strecken ihre Äste der immer wärmer werdenden Sonne entgegen und die kleinen grünen Triebe wagen sich aus ihrem Versteck.
Glücklich und übermütig tanzen die Elfen durch das Zimmer, bis einer der Kleinsten ruft: „Ich habe Hunger!“
Zur Feier des Tages backt Anneliese einen Pfannenkuchen, zerpflückt ihn in klitzekleine Teilchen und dazu gibt es Honigmilch.
Lilalunas Vater streicht sich zufrieden über den Bauch und brummt. „An das gute Essen der Menschen könnte ich mich gewöhnen.“
Alle lachen.
Es klopft am Fenster und Anneliese lässt Eulalia herein.
Nachdem sich die Elfen sich bei Anneliese bedankt und verabschiedet haben, klettern sie auf den Rücken der Eule.
Lange winkt ihnen das Mädchen, dann eilt sie durch die Wohnung und öffnet alle Fenster, um die milde Luft herein zu lassen.


© Lore Platz


Seht mal was Regina und Martina zu diesen Wörtern zu sagen haben