Seit Jahren kenne ich nun ein Ehepaar, dass mich nicht nur mit herrlichen Bildern für meinen Blog versorgt, sondern auch selbst schöne Geschichten schreibt.
Beide leben in einer idyllischem Umgebung, praktisch mit der Natur auf du und du.
Heute möchte ich euch eine wahre Geschichte von Werner vorstellen und hoffe, dass sie euch genauso gut gefällt wie mir.
Einen Menschen erkennt man daran wie er schreibt und Werner ist ein besonders netter Mensch, das sieht man schon an seinem Lausbubenhaften Humor.
Ich musste schmunzeln.
Es ist viel schwerer eine wahre Geschichte unterhaltsam zu schreiben, als ein fantasievolle.
Es ist ihm gelungen.
Viel Spaß beim Lesen!
(c) Werner B.
Nachbarschaftshilfe im Tierreich
Unser
Haus steht am Waldesrand wo sich Fuchs und Hase „gute Nacht“
sagen.
Diesem
Umstand verdanken wir viele Erlebnisse mit Tieren.
Westlich unseres Hauses ist eine Hangwiese, auf der am Morgen und am Abend Rehe zum Äsen kommen.
Westlich unseres Hauses ist eine Hangwiese, auf der am Morgen und am Abend Rehe zum Äsen kommen.
Eines
war einmal so frech in unseren Garten zu kommen und genüsslich
einige Rosenkopfe zu vernaschen – das muss unheimlich lecker
gewesen sein, aber meine Frau fand das nicht so ganz lustig.
Eines Morgens saßen wir beim Frühstück und ich sah aus dem Fenster in Richtung Norden. An dieser Stelle fällt der Hang nach unten, sodass man nur Bäume im Blickfeld hat, aber keinen Boden sehen kann.
Eines Morgens saßen wir beim Frühstück und ich sah aus dem Fenster in Richtung Norden. An dieser Stelle fällt der Hang nach unten, sodass man nur Bäume im Blickfeld hat, aber keinen Boden sehen kann.
Meine
Frau sah mich ganz verdutzt an als ich ihr mitteilte „die Rehe sind
da“. „Seit wann sind denn die Rehe auf den Bäumen?“ fragte
sie. Nachdem ich ausgelacht hatte, erklärte ich ihr den Trick:
unterhalb des Fensters steht ihr Computer im 45° Winkel nach Westen
und wenn ich da rein schaue, kann ich den Hang sehen.
Im Laufe der Jahre sind wir zu Hobby-Ornithologen geworden.
Im Laufe der Jahre sind wir zu Hobby-Ornithologen geworden.
(c) Werner B. |
Eine
Vielfalt von Arten besucht übers Jahr unsere Gegend – manche
bleiben immer hier. Für den Winter sind Futterhäuschen, für den
Sommer Nistkästen am Haus und auf der Terrasse vorhanden.
Die ganzen Jahre seit wir unser Häuschen besitzen ist ein Kleiberpärchen da – wer weiß wie viele Generationen es nun schon sind. Einmal konnten wir das Ausfliegen der Jungen beobachten. Die Eltern saßen etwa 4 Meter von der Hauswand und etwa 3 Meter tiefer als der Nistkasten in einem Strauch und lockten lautstark ihren Nachwuchs. Die erste Schnabelspitze guckte aus dem Loch, dann war es der Kopf, anschließend der halbe Körper. Ein kurzer Abstoß und der kleine Kerl flatterte im leichten Sinkflug zu Mama und Papa.
Die ganzen Jahre seit wir unser Häuschen besitzen ist ein Kleiberpärchen da – wer weiß wie viele Generationen es nun schon sind. Einmal konnten wir das Ausfliegen der Jungen beobachten. Die Eltern saßen etwa 4 Meter von der Hauswand und etwa 3 Meter tiefer als der Nistkasten in einem Strauch und lockten lautstark ihren Nachwuchs. Die erste Schnabelspitze guckte aus dem Loch, dann war es der Kopf, anschließend der halbe Körper. Ein kurzer Abstoß und der kleine Kerl flatterte im leichten Sinkflug zu Mama und Papa.
Dies
wiederholte sich nun mehrmals und wir zählten mit den Fingern mit –
2, 3, 4, 5 – ja sag mal, wie viele sind denn das? – 6, 7.
Na,
jetzt reicht es aber Unglaublich, jetzt schaut noch eine
Schnabelspitze aus dem Loch. Die Eltern locken lauter denn je und nur
zögerlich wird aus der Schnabelspitze ein Kopf und dann ein halber
Körper. Es dauerte ziemlich lange bis sich der kleine Feigling
traute, seinen Geschwistern zu folgen.
Acht
junge Kleiber – eine Sensation!
Wir
diskutieren darüber wie die Eltern das geschafft haben, dünn sind
sie auf jeden Fall geworden.
Aber
wie haben die Jungen da in dem engen Häuschen Platz gehabt?
Meine
Vermutung, dass sie Stockbetten aufgestellt hatten, wurde vom
Familienrat als unrealistisch verworfen.
Vor einigen Jahren konnten wir eine außergewöhnliche Beobachtung machen.
Vor einigen Jahren konnten wir eine außergewöhnliche Beobachtung machen.
Es
war Frühling, es gab genug Insekten und Ungeziefer und die Vögel
entschieden sich dazu, eine neue Generation in die Welt zu setzen.
Als
erstes musste eine geeignete Niststätte gefunden werden.
Der
Kleiber war der erste, der nacheinander alle Nisthäuschen
inspizierte und sich dann schlussendlich doch wieder für sein
alljährlich benutztes an der Nordwand entschied.
Zuerst
wurde der Eingang mit Erde fast zu gekleistert, um ihn dann
millimetergenau so zu vergrößern, dass er gerade noch
durchschlüpfen konnte.
Dann
wurde mit den Innenarbeiten begonnen. Da wurden Rindenstücke nach
Innen gezerrt, es wurde geklopft und gehämmert.
Dass
er Bilder aufhängt, glaubte mir wieder einmal niemand.
Einige Zeit später entschloss sich ein Kohlmeisen-Pärchen die Wohnung an der Westwand unseres Hauses zu übernehmen.
Auch hier begann sofort der Innenausbau, wobei der Fußabstreifer vor unserer Eingangstür einige Borsten lassen musste.
Später hörten wir dann abends, wenn es ganz still war im Wohnzimmer leises Geraschel und noch etwas später Fiepen an den Außenwänden.
(c) Werner B. |
Einige Zeit später entschloss sich ein Kohlmeisen-Pärchen die Wohnung an der Westwand unseres Hauses zu übernehmen.
Auch hier begann sofort der Innenausbau, wobei der Fußabstreifer vor unserer Eingangstür einige Borsten lassen musste.
Später hörten wir dann abends, wenn es ganz still war im Wohnzimmer leises Geraschel und noch etwas später Fiepen an den Außenwänden.
Der
Nachwuchs der Kleiber flog schon aus, da war das Meisenpaar noch
fleißig am Füttern.
Eines Morgens mussten wir feststellen, dass nur noch eine Meise das Häuschen mit Futter für die Jungen anflog.
Eines Morgens mussten wir feststellen, dass nur noch eine Meise das Häuschen mit Futter für die Jungen anflog.
Die
Meise flog und flog und wurde sichtbar immer erschöpfter.
Plötzlich
konnten wir sehen wie einer der Kleiber ebenfalls das Meisenhäuschen
anflog, kurz nach innen schaute und sich wieder entfernte.
Kurze
Zeit später kam er zurück, hatte den Schnabel voller Insekten,
schlüpfte ins Häuschen und kam mit leerem Schnabel wieder heraus.
Nun
konnten wir es erleben wie Meise und Kleiber abwechselnd die Jungen
mit Futter versorgten.
Wir haben es wahrscheinlich irgendwie versäumt die Kleinen beim Ausfliegen zu sehen, sind aber sicher dass sie es dank der Nachbarschaftshilfe geschafft haben.
Wir haben es wahrscheinlich irgendwie versäumt die Kleinen beim Ausfliegen zu sehen, sind aber sicher dass sie es dank der Nachbarschaftshilfe geschafft haben.
©
Werner Borgfeldt