Kater Felix träumt
Felix,
der etwas fette Kater liegt auf der Rückenlehne des Sofas, die Augen
geschlossen und hört zu, wie die alte Frau ihrer Enkelin das Märchen
vom gestiefelten Kater vorliest.
Auf
einmal ist Felix im Märchenland, in eine schicke rote Jacke
gekleidet, an den Füßen hellbraune Stulpenstiefel marschiert
er aufrecht auf zwei Beinen über die Straße, die zu einem Schloss
hoch oben auf dem Berg führt.
Seine
geliebte Susi ist dort oben gefangen und Felix will sie befreien.
Der
Weg ist sehr steil und Felix muss immer wieder stehen bleiben, um
sich auszuruhen. Als er
endlich sein Ziel erreicht hat, dämmert es bereits.
Der
Kater klettert auf den höchsten Baum und versteckt sich im dichten
Gewirr der Zweige. Er will warten bis alle im Schloss schlafen.
Mit
leisem Bedauern zieht er seine schönen Stiefel und die Jacke aus,
denn die würden ihm beim Klettern nur hinderlich sein.
Felix
lehnt sich zurück und sieht träumend in den sternenklaren
Himmel.
Er
denkt an seine geliebte Susi. Gleich, als er sie zum ersten Mal
erblickte war es um ihn geschehen. Auch Susi gefiel der schicke
gestiefelte Kater, doch sie hat es ihm nicht leicht gemacht.
Dann
aber wurden sie ein Paar und lebten glücklich und zufrieden in der
alten Scheune, in der er ihnen ein hübsches Plätzchen eingerichtet
hatte.
Doch
dann kam die hochnäsige Prinzessin aus dem Schloss und entdeckte
Susi und die hübsche Katze gefiel ihr und sie wollte sie unbedingt
haben. So wurde Susi eingefangen und aufs Schloss gebracht.
Und
nun war Felix hier, um seine geliebte Susi zu befreien.
Ein
Lichtstrahl trifft ihn und schnell duckt er sich tiefer zwischen die
Blätter.
Am
Fenster gegenüber steht der Bruder der Prinzessin, Prinz Adelbert
und schwenkt mit der Taschenlampe über den Hof.
Felix
wartet bis er im Zimmer verschwindet und stellt erfreut fest, dass
der Prinz das Fenster nicht ganz verschlossen hat.
Obwohl
Felix vor Kälte bibbert, wartet er bis im Schloss alle Lichter aus
sind. Dann erst springt er vom Baum auf das gegenüberliegende
Fenster.
Lautlos
streift er durch das Schloss, ab und zu lässt er ein leises
fragendes Miauen ertönen und dann bekommt er endlich Antwort.
Voller
Freude springt er an der Tür empor, aus der das leise Maunzen zu
hören ist und bald steht er vor seiner geliebten Susi.
Schnurrend
umkreisen sie sich, doch dann laufen sie los. Ohne entdeckt zu
werden erreichen sie das Turmzimmer, in dem das Fenster nur leicht
angelehnt ist. Susi springt als Erste und landet sicher auf dem Baum.
Felix nimmt Anlauf, verfehlt den Ast und fällt und fällt und fällt.
Als
er vorsichtig seine Augen öffnet liegt er auf dem Teppich und die
alte Frau und ihre Enkelin beugen sich besorgt über ihn.
Etwas
beschämt erhebt sich der Kater und verzieht sich in eine Ecke.
Da
war er wohl im Traum vom Sofa gefallen.
©
Lore Platz
Liebe Lore,
AntwortenLöschenschön, dass Du wieder da bist. Ich hoffe, das Geschichtenschreiben und Deine Nachhilfeschüler lassen Deine Traurigkeit ein bisschen schwinden.
Das ist ja ein niedliche Kater Felix- Geschichte. Ich musste ein wenig schmunzeln. Der arme Kater hat so intensiv geträumt, dass er vom Sofa gefallen ist. Aber das ist ja auch kein Wunder, das musste ja passieren. Wenn er so aufregende Sachen träumt und seine geliebte Susi retten will.
Mein Schwiegervater hat immer erzählt, dass er im Traum oft auch von hoch oben gefallen ist. Er fiel und fiel, kam aber nie unten an. Kater Felix ging es wohl auch so.
Sei herzlich gegrüßt
Astrid
Guten Morgen, Lore,
AntwortenLöschensag bloß nicht mehr, Dir geht das Schreiben nicht von der Hand! Mit Deiner tollen Geschichte hast Du nämlich das Gegenteil bewiesen!
Ich habe während des Lesens komplett vergessen, dass der Kater ja auf der Sofalehne sitzt - und den Atem angehalten, als der Ärmste gefallen ist...
Ich kann mir sehr gut vorstellen, das Dir Dein Mann jetzt ganz besonders fehlt. Gerade solche Tage wie der Geburtstag oder der Hochzeitstag können einen in sehr traurige Stimmung versetzen.
Ich drück Dich mal und hoffe, dass es Dir danach ein bisschen besser geht...
Liebe Grüße, und ein gemütliches Wochenende.
Christine
Da ist der fette Kater doch tatsächlich von der Lehne geplumpst!!! Lach!!! Liebe Lore, schön, dass du wieder an Bord bist!!! Ich wünsche dir, dass dir das Geschichten-Schreiben und all die lieben Menschen in deinem Umfeld helfen, traurige Momente zu überwinden! Wir lesen und hören uns! LG Martina
AntwortenLöschenLiebe Lore,
AntwortenLöschenwasn für eine schöne Geschichte und besonders schön der Schluß, als der Felix von der Lehne plumpst, toll!
Herzliche Grüße
Regina (es gibt noch keine Neuigkeiten, du weißt schon ...)
Liebe Lore,
AntwortenLöschenich sehe Kater Felix mit seinem schönen Kostüm vor mir, stolz und entschlossen seine Sushi zu retten. Ach wie schön! Und dann der Plums, ach der Arme. Alles Liebe Eva
Das ist doch wieder eine schöne Geschichte und mit so einem lustigen Ende, ganz toll.
AntwortenLöschenLG Elke
Einfach nur schön liebe Lore <3
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