(c) Monika Madalik |
3. Türchen
Eine meiner liebsten Weihnachtsköstlichkeiten sind die Dominosteine.
Erfunden hat sie der Dresdner Herbert Wendler (1912 – 1998)
Schon Mitte der 1930er Jahre hat der Schokolatier Herbert Wendler dieses Gebäck kreiert.
Als in Kriegszeiten die klassischen Importwaren ausblieben, gewann der Dominostein erst an Bedeutung: Er wurde zum Gebäck der kleinen Leute.
Das schönste Weihnachtsgeschenk
Conny presste die Nase ans Fenster und maulte: „Es schneit überhaupt nicht, nur der doofe Wind und Regen.“
Ihre Mutter seufzte, noch eine Woche bis Weihnachten und sie hatte soviel zu tun und nun war der Kindergarten geschlossen, weil zwei Erzieherinnen krank sind.
Es klingelte an der Tür. Conny sprang von der Bank.
“Ich mach auf !“ und rannte in den Flur.
„Guten Morgen Frau Wendelin, kommen sie doch herein.“
Die neue Nachbarin, die erst vor kurzem eingezogen ist ,kam in die Küche. „ Entschuldigen sie die frühe Störung, aber hätten sie etwas Milch, ich mag meinen Kaffee nicht schwarz trinken, nicht mal zur Not.“
Die Nachbarin lächelte etwas verlegen.
„Sie sind mitten im Umzug, nicht wahr da läuft noch so manches schief.“
„ Ja, gemütlich ist es im Moment nicht.“
Conny ist an den Kühlschrank gelaufen und hat einen Karton Milch genommen und stellt ihn auf den Tisch.
Die alte Frau strich ihr über den Kopf und will sich mühsam erheben, doch Frau Mittnach legtei hr sachte die Hand auf die Schulter.
„Wissen sie was trinken wir doch zusammen einen Kaffee, eine kleine Pause würde mir jetzt auch gut tun, oder haben sie etwas vor?“
„Nein im Moment nicht, am Nachmittag kommen einige Freunde meines Sohnes und helfen mir.“
Und Frau Wendelin erzähltei hnen, dass ihr Sohn mit seiner Familie nach Amerika ausgewandert ist, um dort in einer Zweigstelle seiner Firma zu arbeiten.
Sie wollte nicht mit in das fremde Land obwohl sie traurig und dies das erste Weihnachten ohne ihre Enkelkinder ist.
Conny schluchzte laut und umarmte sie.
“Weißt du was Tante Wendelin, du feierst einfach mit uns.“ Und so kam es auch, am Heiligen Abend gehörte Tante Lieschen schon längst zur Familie.
Martin und Evelyn und ihre Kinder, der schlaksige Teenager Torsten und natürlich Conny saßen im Weihnachtszimmer und beobachten wie Tante Lieschen ihre Geschenke auspackte.
Das letzte Geschenk war etwas schwer und als das bunte Papier entfernt war lag ein rechteckiger Kasten auf ihrem Schoß.
Etwas hilflos sah sie die anderen an.
„Was ist das?“ Torsten schwang sich grinsend neben sie aufs Sofa.
“Das, Tante Lieschen ist ein Tablet!“
Aber was soll ich damit, ich kann doch mit so einem Ding gar nicht umgehen,“ stammelt die alte Frau.
Torsten winkt ab,“ das bring ich dir bei. Ich hab es auch schon eingerichtet.“
Nun kommt auch die restliche Familie Mittnach und stellt sich hinter das Sofa und Torsten drückt auf einen Knopf und auf dem Bildschirm erscheint Lieschens Sohn, ihre Schwiegertochter und ihre drei Enkelkinder, sie lachen, winken und jubeln :
“Frohe Weihnachten!“
Lieschen laufen die Tränen übers Gesicht vor Glück.
© Lore Platz Juni 2024
Oh, ja, die Dominos, die nasche ich gern.
AntwortenLöschenUnd was für eine nette Geschichte heute. Die Freude der Nachbarin kann ich gut verstehn. Ging mir ja mit der Internetverbindung zum Sohn ähnlich. Was war ich immer froh, ihn direkt und im Moment sehen zu können.
Eine Erfindung auch für die Seele.
Liebe Grüße zu Dir, liebe Lore
Was für eine schöne Geschichte, liebe Lore,
AntwortenLöschenso hat die Technik auch wieder etwas Gutes mit sich gebracht, auch, wenn man manchmal drüber schimpfen muss, nicht wahr?
Herzliche Grüße
Regina