Wenn
ich aus dem Fenster sehe, dann erinnert mich die
Landschaft
an mein Kindheit, als es wirklich noch Schnee in Mengen gab.
Sonntags
bei unserem obligatorischen Familienausflug stapften wir vergnügt
und warm verpackt durch den hohen Schnee. Rote Bäckchen aber mit
strahlenden Augen liefen wir voraus. Unsere Jüngste saß in warme
Decken gehüllt auf dem Schlitten dessen Rückenlehne verhinderte,
dass die Kleine heraus fiel.
Der
Blick aus meinem Fenster hat mich zu einer klitzekleinen Geschichte
inspiriert.
Magda
Maus und der Handschuh
Katrin,
Alex und die kleine Jule dürfen das Wochenende bei ihren Großeltern
verbringen.
Bei
Oma und Opa ist es wunderschön, denn Opa ist Förster und wohnte
mitten im Wald.
Seit
Tagen hatte es schon geschneit und der Wald sah aus, als hätte
jemand eine riesige Zuckerdose ausgeleert.
Katrin
und Alex haben vor der Tür im kleinen Vorgarten einen großen
Schneemann gebaut, während die kleine Jule auf ihrem Stühlchen in
der Küche saß und der Oma beim Backen helfen durfte.
Später
gab es dann Kakao für alle und Apfelkuchen.
Anschließend
wollte der Opa noch die Futterstellen im Wald kontrollieren,
natürlich durften die Kinder mit, selbst Jule wurde auf den
Schlitten mit der Rückenlehne gepackt, damit Oma sich etwas ausruhen
konnte.
Als
sie sich der Futterstelle näherten, legte Opa den Finger auf den
Mund und so konnten sie beobachten wie ein Hirsch mit stattlichem
Geweih langsam und vorsichtig nach allen Seiten witternd auf die
Krippe zu schritt. Ein Rudel Rehe folgte ihm.
Jule,
die eingeschlafen war wurde wach und fing fröhlich zu krähen an und
wie der Blitz verschwanden die Rehe zwischen den Bäumen.
Opa
säuberte nun mit Hilfe von Alex und Katrin, den Weg, der zum
Futterplatz führte, während Jule fröhlich vor sich hin plappert.
Dann
ging es zurück ins warme Forsthaus.
Niemand
bemerkte, dass Jule ihren roten Fausthandschuh verloren hatte.
Gegen
Abend fing es heftig zu schneien an und ein kräftiger Wind ließ die
Schneeflocken tanzen.
Magda
Maus war auf dem Weg nach Hause. Sie kämpfte verzweifelt gegen den
kräftigen Wind. Wenn sie nur einen Unterschlupf fände bis die Natur
sich wieder beruhigt hatte.
Natürlich
hatte sie sich wieder verplaudert bei ihrer Kusine Greta und diese
hatte ihr ja angeboten zu bleiben bis der Sturm vorbei war.
Aber
Magda wollte unbedingt nach Hause, denn sie wusste, dass ihre Mama
sich Sorgen machen würde. Und nun sah es so aus, als würde sie es
gar nicht mehr nach Hause schaffen. Vor ihr wirbelte der Schnee auf
und nahm ihr für einen Moment die Sicht.
Magda
duckte sich und schloss die Augen und als sie diese wieder öffnete
sah sie etwas Rotes vor sich schimmern.
Vorsichtig
trippelte sie näher und beschnüffelte das seltsame Ding und
schlüpfte hinein. Herrlich warm war es da drinnen und es war als
würde der Wind draußen bleiben.
Zufrieden
rollte sich Magda zusammen und schloss die Augen.
Hier
wollte sie bleiben, bis das Unwetter vorüber war.
©
Lore Platz 4.01.2019
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