Montag, 23. September 2024

Oazapft is

Ich wünsche euch einen schönen Wochenanfang. 
Am Samstag war großer festlicher Einzug zum Beginn des Oktoberfestes.
Damals als ich noch ein Kind war, gab es am ersten Tag  der Volksfeste auch so festliche Einzüge, auch in meinem Heimatort, und ich durfte als kleines Mädel auf so einem, geschmückten Wagen mitfahren.
Die Kleine links in dem weißen Kleid bin ich.
 

Sicher habt ihr euch auch schon gefragt, warum das Fest in München eigentlich Oktoberfest heißt wenn es doch im September ist. 
Viel Spaß beim Lesen!
 
   Oazapft is
 
Mit diesen Worten wurde vom Bürgermeister von München am Samstag mittag um zwölf das Oktoberfest eröffnet.




Habt ihr euch auch schon mal Gedanken gemacht, warum dieses Fest Oktoberfest heißt, obwohl es doch eigentlich im September beginnt.
Mich hat das interessiert und so habe ich mich mal schlau gemacht.

Am 12. Oktober 1810, 4 Jahre nach der Erhebung Bayerns zum Königreich, wurde die Hochzeit des Kronprinzen Ludwig mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen gefeiert. Fünf Tage dauerte das Fest und wurde ein richtiges Volksfest und zum Abschluss fand auf der vor den Toren gelegenen Wiese ein Pferderennen statt. Diese Wiese wurde zu Ehren der Prinzessin „Theresienwiese“ genannt.

Nun fanden hier jedes Jahr Pferderennen statt und gleich im ersten Jahr kam auch noch eine landwirtschaftliche Ausstellung dazu.
1818 erhielt Anton Gruber die Lizenz in seiner Bude Speisen und Bier zu verkaufen.
Auch das erste Karussell, zwei Schaukeln und ein Tontauben-Schießstand wurden aufgestellt.
Da im Oktober aber das Wetter schon sehr kalt war und oft bereits Schneestürme wüteten, stellte man den Antrag das Fest um einen Monat vorzuverlegen.
Der Stadtrat lehnte ab, da die Umgebung der „Wiesn“ noch landwirtschaftlich genutzt wurde und erst die Ernte abgewartet werden musste, bevor die Besucher über die Felder trampelten.
Erst als 1872 die Felder ringsum in Bauland umgewandelt wurden, konnte man den Beginn des Oktoberfestes auf den September verlegen.

 




ERINNERUNGEN AN 1980

Dass das Leben manchmal an einem seidenen Faden hängt musste ich am 26.9.1980 feststellen.
An diesem Tag ging um 22.20 an einem der Eingänge des Festplatzes eine Bombe hoch und tötete vier Menschen und verletzte 140 Menschen, viele mit Spätfolgen.
Unsere Firma machte an diesem Tag einen Betriebsausflug auf die Wiesn.
Ein Lehrmädchen aus unserem Betrieb, das in meiner Nähe wohnte wurde später von ihrem Freund abgeholt und bot mir an, dass ich mit ihnen fahren könnte.
Da sie nicht in unserer Abteilung arbeitete verabredeten wir uns an eben diesem Eingang.
Während wir dem jungen Mann durch einige Seitengassen zu seinem Auto folgten, hörten wir schon die Sirenen.
München ist eine Großstadt und wir dachten uns nichts dabei.
Auch hatte der junge Mann in seinem alten VW keinen Autoradio und so fuhren wir unbeschwert die fast 70 Kilometer nach Hause.
Als ich die Wohnungstür aufschloss ,fand ich meinen Mann total verzweifelt im Wohnzimmer.
Er hatte von dem Attentat in den Nachrichten gehört und machte sich große Sorgen.
Auch meine Mutter hatte schon bei ihm angerufen, denn auch sie war voller Angst um mich. Damals gab es ja noch kein Handy!
Zuerst beruhigten wir meine Eltern, dann verfolgte ich die schreckliche Tragödie im Fernsehen.
Kein schöner Abschluss eines fröhlichen Abends.


(c) Lore Platz  22.09.2022

4 Kommentare:

  1. Tja so kommt es manchmal. Gut, dass ihr damals nicht sofort was mit bekommen habt. So konntet ihr eure gute Stimmung noch etwas konservieren. Jetzt habe ich wieder was gelernt - über das Oktoberfest. Hatte mich zuvor nie mit der Entstehung befasst! Danke Lore !

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  2. Sicherlich Gänsehaut Erinnerung Liebe Lore das sind Erinnerungen die man nie vergessen kann.

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  3. Oh, da hattest Du wirklich GLÜCK.
    Zur richtigen Zeit am rechten Ort!
    So ähnlich sorgten wir uns , als wieder Attentäter in einem Einkaufscenter in München um sich schossen, denn unser Sohn war mit Frau auch groß einkaufen. Aber heute gibt es Handys und so klärte es sich, dass die beiden unbeschadet schon wieder auf dem Heimweg waren.

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  4. Ich kann Deine Eltern und Deinen Mann gut verstehen, dass sie voller Angst waren und dann überglücklich, dass Du wohlbehalten zu Hause angekommen bist. Der Schreck ist mir schon bei Deinem Bericht in die Glieder gefahren. Gott sei Dank hattest Du einen sehr aufmerksamen Schutzengel, der Dich hervorragend behütet hat.
    LG
    Astrid

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