(c) Monika Mandelik |
Staunend betrachten sie die edlen Tiere.
„Deshalb
liegt auch ein Zauberkreis um meine Insel,
denn kein menschliches Auge darf dieEinhörner
sehen.“ erklärt Viola.
Vanessa
wirft einen scheuen Blick auf Angela.
Viola
lächelt und streicht Angela über das Haar.
„Angela
ist nur zur Hälfte Mensch, wie ihr auch, sonst hätte sie den
Zauberkreis nicht durchbrechen können.
Ihre
Großmutter und Mutter waren Pflanzenhexen und konnten die heilende
Wirkung der Kräuter nutzen.“
Angela
nickt langsam.
„Ich
kann mich erinnern, meine Großmutter hatte immer getrocknete Kräuter
in der Hütte und hat daraus heilende Säfte gemacht.
Manchmal
hatte ich das Gefühl als würde sie mit den Blumen und Pflanzen
sprechen.
Viola
nickt lächelnd, doch dann wird sie traurig.
„Deine
Mutter war meine beste Freundin. Sie wurde ein Opfer der Feuerhexe.“
Angelas
Augen füllen sich mit Tränen.
„Ich
war noch so klein, als sie starb und kann mich kaum an sie erinnern.“
Tröstend
nimmt Viola sie in die Arme.
„Sie
war eine wundervolle Mutter und so stolz auf dich und hat dich sehr
geliebt.
Noch
im Sterben bat sie mich, immer auf dich aufzupassen und ich habe dich
nie aus den Augen
verloren, auch als du nach dem Tod deiner Großmutter die Insel
verlassen hast, um zum Zirkus zu gehen.
Einer
meiner Schutzgeister war immer in deiner Nähe.
Ich
werde immer für dich da sein!“
Vanessa,
Peter und Hieronymus streicheln die Einhörner,
die zutraulich an den Zaun traben.
Sie
wiehern freudig, als Viola mit Angela und Fridolin näher kommt.
Peter
deutet auf eine entfernte Koppel, in der ein prachtvoller schwarzer
Hengst herum tobt.
„Das
ist doch kein Einhorn?“
„Nein,
er ist meinem Nachbarn entwischt und durch eine Lücke des
Zauberkreises geschlüpft, die Fabulo leider offen ließ.“
Lachend
wendet sich Viola an Hieronymus.
„Da
du mit meinem Nachbarn befreundet bist, bitte ich dich den Hengst
zurückzubringen.“
Das
Kasperle starrt sie mit offenem Mund an.
„Ich
war noch niemals in Spanien, wie also soll ich deinen Nachbarn
kennen!“
Verzweifelt
schlägt er sich auf die Stirn.
„Was
ist bloß los hier!
Erst
ein Panther, der eine Hexe ist, dann eine Hexe, die mich rosa färbt
und nun soll ich auch noch Leute kennen, die ich noch nie gesehen
habe.“
Viola
schmunzelt.
„Nun
an der rosa Farbe ist deine Naschsucht schuld.
Für
den kleinen Scherz mit dem Panther bitte ich um Verzeihung, aber wenn
du Don
Fernando, Kasimir, Muck und Puck nicht kennst, dann habe ich mich
wohl geirrt.“
Hieronymus
fährt hoch wie eine Rakete.
„Was!“
schreit er, “sie sind hier!“
Viola
nickt.
„Ja,
das sind meine Nachbarn, aber brülle nicht so laut, die Einhörner
werden unruhig, sie befürchten eine Gefahr.“
Leise
wiehernd traben die edlen Tiere durch die Koppel.
Immer
wieder bleiben sie stehen und heben witternd die schönen Köpfe.
Allmählich
beruhigen sie sich wieder und beginnen zu grasen.
Viola
ist mit ihren Gästen zur Koppel des schwarzen Hengstes getreten.
Sie
legt einen Apfel auf die flache Hand und lockt.
„Komm
mein Guter, komm mein Schöner.“
Vorsichtig,
misstrauisch und stolz kommt das edle Tier näher und nimmt den Apfel
entgegen.
Krachend
zermalmt er ihn zwischen seinen kräftigen Zähnen.
Schnaubend
schüttelt er seinen schönen Kopf und lässt sich von Viola
streicheln.
Ernesto
bringt das Zaumzeug.
Wie
immer verzieht er keine Miene.
Nach
einem liebevollen Abschied von Viola folgen sie dem Zwerg, der sie
durch den Zauberkreis führen soll.
Nach
einem langen Weg durch Wiesen und Wälder erreichen sie einen
Wasserfall.
Wilde
Wassermassen stürzen über die Felsen.
Ernesto
berührt sie mit einem Stab und das wild rauschende Wasser
verschwindet wie durch Geisterhand und sie können auf der anderen
Seite das Tal sehen.
Ernesto
hebt mahnend den Finger.
„Ihr
dürft niemanden verraten was sich hinter dem Wasserfall befindet.
Er
tritt zurück, hebt grüßend den Sternstab und die Wassermassen
stürzen wieder donnernd ins Tal.
Sehr schön, liebe Lore 😃 da freut man sich schon auf die Fortsetzung 🤗 liebe Grüße Karin
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