Auch
in der Puppenstube ist Ruhe eingekehrt.
„Hatschi!“
Hieronymus
richtet sich auf.
„Gesundheit!“
wünscht er höflich.
„Das
brauchst du mir gar nicht zu wünschen, denn schließlich bist du
schuld, dass
ich mich erkältet habe,“ meint die Puppe Marion schnippisch.
„Wieso
bin ich schuld?“ will das Kasperle wissen, das jetzt hellwach ist.
„Deinetwegen
hat Vanessa mich auf den kalten Boden gesetzt, wo ich doch sooo
empfindlich bin, hatschi!“
Marion
zieht eine beleidigte Schnute.
„Du
sei ganz ruhig, du ungehobelter Klotz.
Du
weißt ja gar nicht, wie man sich einer Dame gegenüber benimmt!“
zischt die Puppe.
„Dame,
Zimperliese würde besser passen,“ brummt der Teddy ungerührt.
„Hach!
Egon! Hast du das gehört!“
Marion
kneift den feinen Puppenmann in den Arm.
Schlaftrunken
richtet sich dieser auf.
„Was
ist denn los?“ murmelt er und reibt sich verschlafen die Augen.
„Man
hat mich beleidigt und du schläfst!“ zetert die Puppe.
„Wer,
was, der soll nur herkommen, ich mache Kleinholz aus ihm!“ protzt
Egon.
„Ich
war es,“ meldet sich Teddy.
„Aber
an mich wagst du dich ja nicht ran,“ spottet
er gutmütig.
„Ach
du Teddy, ja, ich hm, tu das nie wieder.“
Der
Bär lacht dröhnend.
„Du
Feigling!“ faucht die Puppe verächtlich.
„Was
ist denn hier los?“
Sie
lässt ihren schmalen langen Kopf von einer Seite zur anderen pendeln
und betrachtet die Bewohner der Puppenstube einen nach dem anderen.
„Wer
ist denn das!“
Sie
deutet auf das Kasperle.
„Das
ist Hieronymus,“ antwortet der Plüschbär.
„Vanessa
hat ihn für heute Nacht hier einquartiert, was Marion wohl nicht
gefällt!“
Agatha
schüttelt den Kopf.
„Diese
Marion ist doch ein selten egoistisches Ding und dabei noch dumm wie
Bohnenstroh,“ brummt sie.
Die
Schildkröte wirft ihr einen verächtlichen Blick zu, zieht Kopf und
Beine unter ihren Panzer und ist nicht mehr zu sprechen.
„Lasst
uns wieder schlafen,“ brummt Teddy, zieht
sich die Decke über den Kopf und bald hört man sein zufriedenes
Schnarchen.
Egon
redet noch eine Weile beruhigend auf Marion ein, dann schlafen auch
diese Beiden.
Hieronymus
aber ist nicht mehr müde.
Er
zieht die Beine an, schlingt die Arme um die Knie und wartet
sehnsüchtig auf die ersten Sonnenstrahlen, um flugs aus dem Fenster
zu klettern.
Die
Kinder sind etwas enttäuscht, als sie am nächsten Morgen in die
Puppenstube stürmen und das Kasperle nicht mehr vorfinden.
Doch
sie verstehen, dass er so schnell wie möglich mit seiner Suche nach
Meister Martin beginnen möchte.
Morgen geht es weiter
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