Mittwoch, 1. April 2020

Die abenteuerliche Reise im Ballon Fortsetzung 13


Sie setzen sich auf den Boden des Korbes und überlegen, wo sie mit ihrer Suche beginnen sollen.
Alle waren sich einige, dass sie in der Hafenkneipe beginnen sollten, in der die Zirkusleute sich von dem Direktor verabschiedet haben.
Das sanfte Schwanken des Luftschiffes macht sie schläfrig, hat doch keiner von ihnen vergangene Nacht besonders gut geschlafen.
Bald liegen sie aneinander gekuschelt und schlafen
So bemerken sie auch nicht die unheildrohende
schwarze Wolke über sich und das bösartig grinsende Gesicht von Taifu.
Sie werden erst wach, als der Ballon wild durch
die Luft schleudert, durch Äste kracht und hart auf den Boden aufschlägt.
Ein böses grausiges Lachen ist zu hören – dann Stille.
Benommen bleiben sie einen Moment liegen, dann klettern sie aus dem Korb.
Sie befinden sich mitten in einem dunklen Wald.
Gruselig ist es hier. Es ist, als würden unheimlich böse Wesen sie beobachten. Selbst die Bäume scheinen Gesichter zu haben und sie böse anzustarren.
Mit einem Zischen fährt ein Feuerball durch die Zweige und verwandelt Ballon und Korb in eine leuchtende rote Kugel, die zusammenfällt und nur noch ein Häufchen schwarze Asche übrig bleibt.
Die Feuerhexe!“ flüstert Angela.
Ängstlich rücken sie zusammen und sehen sich furchtsam um.
Angela umklammert das Amulett ihrer Mutter, das Viola ihr zum Abschied gegeben hat und sie spürt wie die Angst von ihr weicht und sie ganz ruhig wird.
Wir müssen versuchen den Weg aus dem schwarzen Wald zu finden,“ fordert sie ihre Freunde auf und ihre Ruhe überträgt sich auf die anderen.
Wie selbstverständlich übernimmt das junge Mädchen die Führung.
Sie zwängen sich durch dichtes dorniges Gebüsch und zwingen sich die drohend blickenden Augen ringsum nicht zu beachten.
Doch der Wald scheint immer dichter zu werden und sie haben das Gefühl im Kreis zu laufen.
Endlich lichten sich die Bäume und sie laufen schneller, um dann enttäuscht stehen zu bleiben.
Ein düsteres, mächtiges Gebäude ragt vor ihnen auf.
Das Schloss der Feuerhexe.
Sie wollen umkehren, doch ihre Füße versagen ihren Dienst, als wären sie festgewachsen.
Eine leise zarte Stimme wispert:
Nehmt euch bei den Händen und egal was passiert, lasst die Hand des anderen nicht los, dann kann euch die Feuerhexe nichts anhaben.
Das Amulett wird euch schützen.“
Schnell fassen sie sich an den Händen, entschlossen sich gegenseitig nicht los zu lassen.
Das Tor der Burg öffnet sich knarrend und zwei große schwarze Hunde mit Augen wie glühende Kohlen rasen auf sie zu und umkreisen sie knurrend.
Bebend vor Angst, aber die Hände fest miteinander verbunden, warten die Fünf was passieren wird.
Eine Frau mit feuerroten Haaren und glühenden schwarzen Augen schlendert die Stufen herunter lächelt sie freundlich an.
Wen haben wir den da, liebe Gäste. Seid willkommen. Wollt ihr nicht eintreten und euch an meinem Feuer wärmen?“
Peter schüttelt heftig den Kopf und umklammert fest die Hand seiner Schwester, die wiederum Hieronymus an der Hand hält, der Fridolin umfasst und dieser fest Angela gepackt hat.
So bilden die Fünf eine Einheit.
In den Augen der Hexe blitzt es kurz auf und ihre eben noch freundliche Stimme klingt ärgerlich.
Dummköpfe! Warum klammert ihr euch so aneinander. So werdet ihr niemals durch die Tür des Schlosses kommen.“
Angela hebt stolz den Kopf und sieht der Hexe furchtlos ins Gesicht.
Wir verzichten auf eure falsche Gastfreundschaft. Ihr habt meine Mutter getötet aus reiner Bosheit und niemals werden wir euer Haus betreten.“
Die Anderen nicken zustimmend.
Wütend zischt die Hexe.
Du bist genauso frech und vorlaut wie deine Mutter. Die hielt sich immer für etwas besseres diese Kräuterhexe. Hahahaaaa!
Und als sie dann einmal ihr schützendes Amulett vergessen hatte, gehörte sie mir!!!!“
Während sie sprach war sie immer größer geworden und eine blutrote Feuerkugel umgab sie.
Die Hund heulen auf und ducken sich ängstlich und die Freunde rücken enger zusammen.
Angela umklammert mit ihrer freien Hand das Amulett ihrer Mutter und sie spürt, wie ein tiefe
Ruhe sie erfüllt und ihre Furcht verschwindet.
Sie drückt beruhigend Fridolins Hand und wie eine Welle strömt die Furchtlosigkeit durch die verschlungen Hände.
Hieronymus blickt die Hexe keck an und meint spöttisch:
Wen willst du mit deiner Kugel beeindrucken?
Da habe ich im Zirkus schon tollere Kunststücke gesehen!“
Die Feuerkugel verschwindet und die Hexe sieht ihn wütend an.
Ihre Hände sind zu Fäusten geballt und sie bebt vor Zorn.
Du nichtsnutziger kleiner Bengel, weißt du wie
wunderbar du brennen wirst!
Das Holz aus dem du geschnitzt bist ist alt, morsch und verfault!“ giftet sie.
Und du freches Ding einer frechen Mutter,“ wendet sie sich an Angela.
Dein Freund ist auch aus Holz, mal sehen wie wunderbar er brennen wird.“
Sie hebt die Hand und ein Feuerblitz schießt aus ihrem Finger und direkt auf Fridolin zu.
Da kommt aus dem Amulett ein goldener Strahl und wehrt das Feuer ab.
Dieses fährt in den nächsten Baum, der hell wie eine Fackel auflodert und dann zu Asche zerfällt.
Mit einem wütendem Aufschrei verschwindet die Feuerhexe zusammen mit ihren Hunden im Schloss.
Sich fest an den Händen haltend gehen die fünf Freunde im Gänsemarsch zurück, in der Hoffnung aus dem düsteren Wald wieder herauszufinden.
Bange ist ihnen ums Herz und ringsum wispert und zischt es.
Immer wieder lodern kleine Flammen auf und lassen sie entsetzt zurück weichen.
Der Wald scheint sie mit dunklen Händen zu umfassen, als wollte er sie nie mehr loslassen.
Mutlos stolpern sie vorwärts.
Jedes Mal wenn sie denken einen Pfad aus dem Wald gefunden zu haben, schieben sich dichte dornige Büsche zusammen und stellen sich ihnen in den Weg.
Wenn wir nur den Ballon noch hätten,“ murmelt Peter und die anderen nicken.
Sie sind müde, wagen es aber nicht sich zu setzen.
Ihre Hände sind immer noch miteinander verbunden.
Ein heller Lichtstrahl fährt aus dem Amulett und lenkt ihre Blicke nach oben.