Er
verstaut den Erste Hilfe Kasten im Wagen und
einträchtig verlassen
sie den Garten.
„Vanessa,
Peter wohin wollt ihr denn, um zwei Uhr gibt es Mittagessen!“ ruft
die Mutter, die sie aus dem Fenster beobachtet hat.
„Bis
dahin sind wir zurück,“ verspricht Peter,
„Und
deine Hausaufgaben?“
„Mache
ich später!“
Schnell
gehen sie weiter, bevor der Mutter noch etwas einfällt.
Der
Obsthändler Apfelkern steht vor seinem Geschäft, die Hände über
der grünen Schürze gefaltet, ein freundliches Lächeln auf seinem
rotbackigen Gesicht.
Schmunzelnd
betrachtet er die Katze, die es sich im Puppenwagen bequem gemacht
habt.
„Das
ist ja mal eine besonders schöne Puppe,“ lacht er gemütlich, „
na ihr zwei, wollt ihr einen Apfel?“
Vanessa
sagt höflich: „Nein danke!“
Doch
Peter stößt sie in die Seite und ruft eifrig:
„Gerne
und die Vanessa will auch einen.“
Herr
Apfelkern lacht, dass es die Straße hinauf und hinunter dröhnt.
„Hahahaaaa!
Die Vanessa will keinen Apfel, aber
der Peter gleich zwei.“
Noch
immer lachend zaubert er aus seiner Schürze eine braune Tüte und
füllt sie mit Obst und reicht sie Peter.
„Genügt
das?“ fragt er schmunzelnd.
Peter
nickt und bedankt sich.
Seine
Schwester schimpft ärgerlich, nachdem
er die Tüte im Puppenwagen verstaut hat.
„Nun
müssen wir auch noch das ganze Obst mitschleppen und das Männlein
wird keinen Platz mehr haben.“
„Aber
gerade wegen dem Männlein habe ich das Obst genommen, es wir sicher
Hunger haben, wenn es solange schon dort draußen liegt,“
verteidigt sich Peter hitzig.
„Hm!“
macht Vanessa nur und schweigend marschieren sie weiter.
Flocki
kommt ihnen schon entgegen gelaufen und sie folgen ihm zu dem
Verschütteten.
Während
Peter das Kasperle ausgräbt, fährt Vanessa den Puppenwagen zu dem
Sofa.
Sie
nimmt die Tüte heraus, öffnet den Verbandskasten und schüttelt die
Kissen auf.
Es
dauert nicht lange bis Peter mit Hieronimus, voran Flocki und Maunz
über den
Platz kommen.
Als
sie näher treten hält das Mädchen die Luft.
„Du
stinkst!“ ruft sie entsetzt.
Das
Kasperle lächelt kläglich.
„Ich
weiß, ich liege ja schon zwei Tage unter dem Abfall. Gibt es hier in
der Nähe keinen Bach?“
„Doch
drüben im Wäldchen.“ meint Peter und
weist mit der Hand hinüber zum Kiefernwald.
Bald
planscht das Kasperle im Wasser und freut sich den ganzen Dreck
loszuwerden.
Vanessa
wäscht seine Kleider und breitet sie in der Sonne aus.
Hieronimus
trocknet sich mit einem Büschel Gras ab und Peter hat inzwischen ein
großes Pflaster zurecht geschnitten und klebt es auf den verletzten
Arm des Kasperles.
Vanessa
kommt mit den noch feuchten Kleider herüber.
„Sie
sind leider noch nicht trocken, aber wir müssen nach Hause.“
„Warum
hast du es denn so eilig,“fragt Peter ungeduldig.
Seine
Schwester deutet auf den Kirchturm, der etwas entfernt noch zu sehen
ist.
Die
Uhr war aber deutlich zu erkennen.
„Es
ist bald zwei Uhr und Papa kommt aus der Klinik und du weißt, er mag
es nicht wenn wir unpünktlich zum Essen kommen.“
Peter
nickt und hilft dem Kasperle in die feuchten Kleider.
Im
Garten angekommen führen sie Hieronymus
zu der Bank unter dem Birnbaum und drücken ihm die Tüte mit Obst
in die Hand und laufen ins Haus.
„Na,
das war aber höchste Zeit, die Suppe steht schon auf dem Tisch,“
werden sie von Verena empfangen.
Vanessa
schmiegt sich an die Mutter.
„Aber
wir sind doch nur ein klitzekleines Stückchen zu spät gekommen.“
Verena
gibt ihr einen Klaps.
„Alte
Schmeichelkatze!“
„Aber
nun wascht euch die Hände!“
Die
Kinder haben es heute eilig mit dem Essen.
Immer
wieder schauen sie ungeduldig zu ihrem Vater, der langsam und
bedächtig isst und immer als letzter fertig wird.
Endlich
dürfen sie aufstehen!
Hieronymus
hat das Obst gegessen und sitzt nun träge und zufrieden auf der
Bank.
Die
Kinder setzen sich neben ihn.
Glücklich
bedankt sich das Kasperle, doch Peter winkt ab und späht neugierig
in die Tüte.
„Hast
du alles gegessen?“
„Nein,
hier ist noch ein Apfel.“
Peter
beißt herzhaft in die Frucht.
Vanessa
hat nachdenklich die Stirn gekraust und kaut an der Unterlippe.
„Du
Hieronymus?“ beginnt sie zögernd, „wie
bist du eigentlich auf den Müll gekommen?“
Das
eben noch lachende Gesicht des Kasperles wird ganz traurig und dicke
Tränen kullern über sein Gesicht.
Das
Mädchen springt erschrocken auf.
„Bitte,
bitte, wenn es dir so weh tut, will ich es gar nicht wissen.“
Hieronymus
schüttelt den Kopf, wischt sich die Tränen ab, schnieft noch ein
wenig, dann erzählt er ihnen von Meister Martin, dem bösen Sandor
und Fridolin.
Die
Kinder sind sehr nachdenklich und Vanessa seufzt.
„Wie
es wohl dem armen Fridolin ergangen ist?“
„Bestimmt
nicht gut,“ meint Hieronymus traurig.
Peter
wirft den Apfelbutzen auf den Kompost neben
dem Erdbeerbeet und Flocki, der das für ein Spiel hält, springt auf
und hechtet japsend hinterher.
Maunz
schüttelt den Kopf und schmiegt sich an Peters Knie.
Gedankenverloren
krault der Junge die zufrieden schnurrende Katze.
„Was
willst du nun unternehmen?“ fragt er aus seinen Gedanken heraus.
„Natürlich
werde ich Meister Martin suchen.“
„Du
wirst ihn bestimmt finden,“ tröstet Vanessa, „ aber nun lasst
uns spielen.“
Der
Nachmittag vergeht schnell und als die Dämmerung ihre grauen
Schleier über das Land breitet, ruft Verena die Kinder herein.
„Komm
mit Hieronymus, du kannst im Puppenbett schlafen.“
Vanessa
nimmt das Kasperle an der Hand und gemeinsam laufen sie ins Haus.
Die
Sonne verschwindet langsam hinter den Bäumen und überlässt dem
Mond ihren Platz.
Die
Vögel hören auf zu zwitschern und kuscheln sich in ihre Nester und
schließen die Augen.
Der
kleine Igel kommt aus seinem Versteck und huscht schnüffelnd durch
das Gras.
Morgen geht es weiter
Guten Morgen liebe Lore! Sehr schöne Geschichte!
AntwortenLöschendanke, wenn ich auch nicht weiß wer du bist, freue ich mich sehr , dass sie dir geällt
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