Als
sie nach vereinbarter Zeit nicht nach Hause kommen, ruft Verena bei
Professors an.
Frau
Amalie erklärt ihr, dass die Kinder bereits vor einiger Zeit nach
Hause gegangen sind, verspricht aber nachzusehen.
Wenig
später kommt sie durch die Terrasse und lässt sich mit krebsrotem
Gesicht auf den nächsten Stuhl fallen.
„Verenakind,
es ist so schlimm ...“
Verena
stellt ein Glas Wasser vor die alte Dame.
„Nun
trink erst einmal und beruhige dich.“
Dankbar
nickt Frau Schrullig und nach einem kräftigen Schluck stöhnt sie.
„Ich
glaube die Kinder sind mit dem Fesselballon auf und davon.“
Nun
muss auch Verena sich setzen.
„Was
für ein Fesselballon?“
„Nun
der Professor hat einen Ballon gebaut und ihn hinter dem Schuppen
angepflockt.
Der
Ballon ist weg und die Erde um die Verankerung aufgewühlt.
Sieht
ganz nach Kunibert aus, den musste ich nämlich einfangen, weil er im
Hof herumlief.“
„Wer
ist Kunibert?“
„Unser
Gänserich. Er ist ausgebrochen und da Peter
ihn immer ärgert, hat er sich wohl gerächt.“
„Kann
ich ihm nicht verdenken,“ meint Verena.
Frau
Schrullig sieht sie entgeistert an.
„Wie
kannst du nur so ruhig sein.“
Verena
lacht.
„Ich
bin ja von meinen Kindern schon einiges gewöhnt. Ein Glück, dass
die Ferien gerade begonnen haben.
Mein
Liebe würdest du bitte einen Moment auf die Zwillinge aufpassen, ich
muss schnell weg.“
„Ja,
ja, geh nur.“
Verena
eilt hinaus, dreht an ihrem Ring und steht im nächsten Moment neben
Lilofee.
Überrascht
lächelt Lilofee:
„Hallo
Schwesterlein, was ist passiert?“
„Die
Kinder wieder!“
„Setz`
dich und erzähle.“
Lilofee
lacht herzlich, als sie von den neuesten Streichen ihrer Patenkinder
erfährt.
Nachdem
sie ihrer Schwester versichert hat, die Vögel und Luftgeister zu
bitten, auf die Kinder aufzupassen, kehrt Verena erleichtert nach
Hause zurück.
Als
sie ihrem Mann am Abend alles erzählt, lacht dieser:
„Das
hat man davon, wenn man eine Fee heiratet.“
Liebevoll
nimmt Michael seine Frau in den Arm und küsst sie zärtlich.
„Ich
weiß aber auch, dass ich mir keine Sorgen machen muss.“
Allmählich
wird es den Kindern zu langweilig.
Immer
nur die kleiner werdende Landschaft zu beobachten verliert schnell
ihren Reiz.
Außerdem
ist es empfindlich kalt in dieser Höhe.
Sie
kauern sich auf den Boden und von Abenteuerlust und Fröhlichkeit ist
nichts mehr zu spüren.
Hieronymus
stöhnt:
„Ojemine,
ich habe schon wieder ein großes Loch im Bauch.“
Vanessa
schüttelt verwundert den Kopf.
„Du
hast doch bei Tante Schrullig ein riesengroßes Stück Apfelstrudel
gegessen?“
Das
Kasperle zuckt mit den Schultern.
Peter
betrachtet nachdenklich den Ballon.
„Der
Professor hat doch gesagt, dieser kleine Hebel da oben ist zum
Landen?“
„Peter,
Hieronymus seht doch, wir fliegen über das Meer!“ ruft Vanessa.
Die
Jungen stellen sich neben sie und sehen nach unten.
Tiefblau
unter ihnen glitzert das Meer im Sonnenlicht und in der Ferne
leuchtet weiß der Strand.
Peter
runzelt die Stirn.
„Das
muss das Mittelmeer sein und dort drüben liegt Italien.“
Mit
zusammen gekniffenen Augen beobachtet er, wie der Strand immer näher
kommt.
Hieronymus
und Vanessa setzen sich wieder auf die Kissen.
Plötzlich
ruft Peter aufgeregt:
„Der
Strand, der Strand, unter uns liegt der Strand, wir können landen!“
„Weißt
du denn wie es geht?“ fragt seine Schwester skeptisch.
Peter
nickt eifrig.
„Siehst
du den Hebel direkt unter dem Ballon?
Wenn
man ihn nach unten zieht, dann entweicht die Luft. Doch er ist sehr
weit oben.
Komm`
Hieronymus wir machen eine Feuerleiter.“
„Nein,
nein, du bist doch viel zu schwer!“ protestiert das Kasperle.
„Du
sollst ja nach oben klettern!“
Peter
verschränkt die Hände und missmutig steigt Hieronymus auf seine
Schultern.
Peter
hält seine Beine fest.
„Ich
komme nicht ran!“
Der
Junge macht einen Schritt nach vorne und wankt.
Das
Kasperle kreischt auf und springt mit einem Satz in die Verschnürung.
Angstvoll
klammert es sich an die Seile.
„Zieh
den Hebel, aber langsam!“ schreit Peter.
Die
Warnung kommt zu spät!
Mit
einem Ruck reißt Hieronymus den Hebel
nach
unten und zischend entweicht die Luft.
Er
zappelt mit den Beinen und landet unsanft im Korb.
Während
er jämmerlich stöhnt und Vanessa versucht ihn zu trösten,
beobachtet Peter besorgt den immer schlapper werdenden Ballon.
Die
Luft entweicht viel zu schnell.
„Haltet
euch fest!“ brüllt der Junge.
Der
Korb schlägt unsanft auf dem Boden auf und kippt um.
Schreiend
purzeln die Drei durcheinander.
Der
schlaffe Ballon legt sich wie ein Schleier um den umgestürzten Korb.
Es
herrscht Stille.
Endlich
bewegt sich etwas und die Kinder und das jammernde Kasperle klettern
heraus.
„Eine
tolle Landung!“ jubelt Peter und sieht sich begeistert um.
Morgen geht es weiter
Na, zum Glück sind sie nicht ins Meer gestürzt. Mal sehen, wo du sie hast landen lassen zum nächsten Ferienabenteuer.
AntwortenLöschenOh wie schön 🥰 alle sind gut gelandet 🤗
AntwortenLöschenNun wartet sicher schon das nächste Abenteuer 😃 liebe Grüße aus Hunsheim von Karin