Einen schönen Sonntag wünsche ich Euch. Darf ich euch ein Eis anbieten?
Wenn
man sie als Baby entführt hat, dann wurde sie ja gar nicht
ausgesetzt, weil ihr Mutter sie nicht mehr haben wollte.
„Deine
Mutter wollte dich schon nicht haben und hat dich weggeworfen wie
einen wertlosen Sack mit Müll!“
gellen
ihr noch die bösartigen Worte von Filippo in den Ohren.
Von
all seinen Gemeinheiten hatten diese Worte am meisten geschmerzt.
Denn
oft schon hat sie darüber nachgedacht, warum ihre Mutter sie einfach
ausgesetzt hat.
Und
trotz all der Liebe die sie von Signoria Elena bekommen hat, war doch
immer eine gewisse Leere in ihr gewesen.
Mariella
springt auf.
Es
hält sie nicht länger in der Höhle.
Sie
weiß von ihren nächtlichen Streifzügen, dass
im
hintersten Ende des Gartens im Anwesens der Grazianos eine Lücke im
Zaun ist.
Sie
schlüpft durch das Loch und wandert durch die schön angelegten
Blumenbeete.
Heute
hat sie keine Angst, trotzdem erschrickt sie als die Baronin aus dem
Gewächshaus tritt.
„Hallo,
wo kommst du denn her, bist du bei jemanden hier zu Besuch?“ fragt
diese freundlich.
Einen
Moment starrt Mariella die schöne Dame an, dann dreht sie sich um
und rast davon.
Was
für ein seltsames Kind denkt die Baronin amüsiert.
Aber
irgendwie hat es ihr Herz berührt.
Nachdenklich
geht sie ins Haus zurück.
Das
Mädchen aber rennt und hält nicht eher an, bis sie in der Höhle
ist.
Völlig
außer Atem sinkt sie auf den Boden.
Wie
schön die feine Dame doch war, ach wäre sie doch ihre Mutter.
Mariella
zieht die Knie an, legt die Arme darum und fängt an zu träumen.
Als
Vanessa erwacht, weiß sie im ersten Moment nicht wo sie sich
befindet und was sie geweckt hat.
Dann
sieht sie Fernando, der sich ausgiebig putzt und spottet.
„Na
endlich, war ein ganz schönes Stück Arbeit dich wach zu bekommen.
Alfredo
belädt schon seinen Anhänger.“
Vanessa
stößt Peter in die Seite.
Verschlafen
taucht sein verstrubbelter Kopf unter der Decke hervor.
„Komm,
Alfredo wird bald fahren.“
Sie
sammeln ihre Sachen zusammen und verlassen die Scheune.
Am
Brunnen wird sich schnell ein wenig gewaschen, dann gehen sie in die
Küche, wo sie von Maria mit strahlendem Lächeln erwartet werden.
Sie
stellt ihnen Milchkaffee und frisches Brot, Butter und Marmelade hin.
Der
Kater, der sich wieder neben sie gesetzt hat,
übersetzt,
dass Alfredo bereits gefrühstückt hat
und
nur noch den Wagen belädt, da er sehr früh auf dem Markt sein will.
Die
Kinder beeilen sich, umarmen Maria zum Abschied mit einem „Mille
Gracia“ und sitzen wenig später eingekeilt zwischen Körben voll
Obst und Gemüse, einem Käfig mit Hühnern und zwei Schafen.
Nach
einer gut zehn Kilometer langen Fahrt
erreichen sie den Markt in M.
erreichen sie den Markt in M.
Alfredo
zeigt ihnen noch, in welche Richtung sie gehen müssen und mit einem
herzlichen Dankeschön verabschieden sie sich von dem alten Mann.
Sie
folgen der Bergstraße, die eingebettet in Olivenhaine, saftige
Wiesen und Weingärten direkt bis R. führt.
Gleich
am Ortseingang liegt ein kleines Gasthaus.
Sie
setzen sich an einen Tisch unter einem Sonnenschirm und gleich kommt
eine junge Kellnerin heraus.
Scheinbar
hat sie die Kinder sofort als Touristen
erkannt,
denn sie spricht sie in deutscher Sprache an.
Erfreut
bestellen die Geschwister einen großen Eisbecher.
Vanessa
fällt ein ärmlich gekleidetes Mädchen auf, dass am Straßenrand
lungert und sehnsüchtig auf ihre Eisbecher schaut.
Sie
fragt die freundliche Kellnerin, die den Tisch neben ihnen abwischt.
„Wer
ist das Mädchen?“
„Das
ist Arianne, sie und ihre Mutter sind sehr arm.
Vor
einem Jahr noch hat Beatrice bei einer reichen Bäuerin gearbeitet
und es ging ihnen gut.
Aber
als die gute Frau Eposito starb, da wurde sie von der neuen Frau raus
geworfen.
Seitdem
bringt sie sich und ihr Kind mehr recht als schlecht durch.“
„Bringen
sie mir noch einen Eisbecher,“ bittet Vanessa.
Die
Kellnerin eilt in die Gaststube.
Morgen geht es weiter
Guten Morgen liebe Lore
AntwortenLöschenDeine Geschichte wird immer interessanter, ich warte schon wieder auf Morgen.
Lieben Gruß Jopachim