Einen guten Start in die Woche wünsche ich euch und viel Spaß beim Lesen!
Die Kellnerin eilt in die Gaststube.
Peter
sieht seine Schwester kopfschüttelnd an.
„Du
hast doch den noch gar nicht aufgegessen.“
„Der
ist ja auch nicht für mich.
Siehst
du das Mädchen dort drüben, das ist Arianne, von der Mariella
gesprochen.
Ich
werde sie mal zu uns holen.“
Doch
als Vanessa die Straße überquert, dreht sich die Kleine um und
läuft weg.
„Warte!“
ruft Vanessa, „ ich soll dir liebe Grüße von Mariella
ausrichten!“
Das
Mädchen bleibt stehen und kommt zögernd zurück.
„Du
hast Mariella getroffen?“
„Ja,
komm mit an unseren Tisch, dann erzähle ich dir von ihr.“
Peter
von einem Ohr bis zum anderen mit Eis verschmiert grinst sie an und
löffelt dann weiter.
Die
Kellnerin kommt mit einem riesigen
Eisbecher
und stellt ihn freundlich lächeln vor
Arianne
ab.
„Lass
ihn dir gut schmecken.“
Zu
den Kinder aber sagt sie leise.
„Möge
die Madonna euch segnen .“
Mit
leuchtenden Augen, jeden Löffel Eis genießend leert Arianne ihren
Becher.
Die
Geschwister warten bis sie fertig ist, dann erzählen sie ihr wo
Mariella jetzt lebt und dass sie ihnen liebe Grüße aufgetragen hat
für sie und ihre Mutter.
Nachdem
sie die Eisbecher bezahlt haben, wollen sie zu Beatrice.
Als
sie an einem Lebensmittelladen vorbeikommen, wendet sich Vanessa an
das Mädchen.
„Wir
sollten deiner Mutter etwas mitbringen, was wünscht sie sich denn am
meisten.“
Als
Arianne zögert, meint Peter aufmunternd.
„Nur
zu, geniere dich nicht, wir haben genügend Geld dabei.“
Arianne
tritt verlegen von einem Fuß auf den anderen.
„Mama
hat schon lange keinen Bohnenkaffee mehr kaufen können.“
„Und
was möchtest du?“
Verschämt
deutet das Mädchen auf eine riesige Salami, die im Schaufenster
hängt, dann keucht sie erschrocken auf und versteckt sich hinter
Peter.
„Die
neue Frau Eposito und der böse Filippo sind
im
Laden,“ flüstert sie.
„Die
wollen wir uns doch mal genauer ansehen.“
lacht
Peter.
„Am
besten du kommst nicht mit, versteckst dich drüben in der
Toreinfahrt, wir holen dich dann ab.“
Ein
leises Bimmeln ertönt, als sie die Ladentür öffnen.
Mit
einem freundlichen „Guten Tag“ treten sie ein.
Während
Vanessa die Lebensmittel in den Regalen betrachtet , stellt sich
Peter in die Nähe der Tür, die Arme verschränkt und den Blick auf
Filippo gerichtet.
Dieser
fühlt sich allmählich unbehaglich und tritt einen Schritt auf Peter
zu.
„Warum
glotzt du so dämlich?“
„Ist
das in eurem Land verboten?“ fragt Peter spöttisch.
„Weißt
du wer ich bin, meinem Vater gehört der reichste Bauernhof hier und
du hast mich gefälligst nicht so blöd anzugucken.“
„Ach
und du meinst er ist so mächtig, dass er bestimmen kann, wohin ich
schaue.“
„Ja,
und er wird dich einsperren lassen, wenn du frech zu mir bist.“
„Ach
du meine Güte, du bist ja noch dümmer, als man mir erzählt hat,“
lacht Peter spöttisch.
„Ich
werd`s dir zeigen, ich bin nicht dumm!“
brüllt
Fillipo und will sich mit geballten Fäusten auf Peter stürzen.
In
dem Moment tritt Vanessa von einem Regal
zurück,
eine Tüte Mehl in der Hand, rempelt gegen den Jungen, der stürzt zu
Boden und das
ganze
Mehl ergießt sich über Filippo.
Vanessa
hat die Tüte ein wenig angeritzt.
Einen
Moment liegt der Rüpel wie erstarrt, dann reißt er plötzlich den
Mund auf und kreischt mit durchdringender Stimme.
„Maaaammmmaaaaa!“
Dann
fängt er zu heulen an und die Tränen hinterlassen hässliche
verkleisterte Spuren in seinem Gesicht.
Seine
Mutter dreht sich um und läuft zu ihrem Sohn, hilft ihm auf und
klopft ihn ab.
Vanessa
springt schnell zurück, damit sie der Mehlstaub nicht trifft.
Die
Frau aber wirft einen giftigen Blick auf die Geschwister, sagt einige
Worte in italienisch packt ihren Bengel und verlässt den Laden.
Kaum
ist sie draußen, da prustet sie Kramerin schon los.
„Was
für ein Bild!“
Sie
hält sich den Bauch vor Lachen.
Vanessa
sieht etwas verlegen auf die Unordnung, die sie angerichtet hat.
„Wenn
sie mir bitte einen Besen geben würden, dann mache ich es wieder
sauber,“ meint
sie, als die Kramerin sich beruhigt hat.
Sich
die Tränen aus den Augen wischend deutet die Frau hinter dem
Ladentisch in eine Ecke.
Während
Vanessa flink den Boden säubert,
fragt
Peter :
„Was
hat die Frau eigentlich zu uns gesagt?“
„Ach
mein Junge, das wollt ihr bestimmt nicht wissen. Ich kann dir nur
sagen, Signoria Eposito ist keine Dame.
Ach
die erste Signoria, das war eine liebe freundliche Dame und alle
haben gerne für sie gearbeitet.
Aber
nun wechselt ständig das Personal.
Aber
unser Dorfklatsch interessiert euch sicher nicht, was wollt ihr denn
kaufen?“
Bald
liegt ein Päckchen feinster Bohnenkaffee, die lange Salami aus dem
Schaufenster, frisches Brot, Butter und noch einige feine Sachen auf
dem Ladentisch.
Die
Kramerin aber will für die Tüte Mehl kein Geld annehmen, denn das
war ihr die Sache wert
und
wieder fängt sie zu lachen an.
Als
die Kinder mit zwei dick bepackten Einkaufstüten die Stufen
hinuntergehen sind sie sich einig.
Filippo
und seine Mutter sind im Dorf nicht sehr beliebt.
Arianne
kommt aus ihrem Versteck und fragt neugierig, was denn im Laden
geschehen ist, weil Filippo weiß wie ein Gespenst heraus kam.
Die
Geschwister erzählen es ihr und sie lachen noch, als sie das
Häuschen erreichen, das
Beatrice
mit ihrer Tochter bewohnt.
Die
Oma war vor zwei Monaten gestorben wie ihnen Arianne erzählt hat.
Fortsetzung folgt
Guten Morgen liebe Lore
AntwortenLöschenStrafe muss sein und das haben die Kinder sehr gut gemacht ,stelle mkr da bildlich vor und amüsiere mich köstlich.
Liebe Gruß Joachim
Das ist ja alles in einem, märchenhaft, kriminell, spannend und voller Überraschungen.
AntwortenLöschenFreue mich schon sehr auf die Auflösung aller Fragen.
Lieben Gruß Monika