Obwohl es noch früh am Morgen ist herrscht in dem hübschen Einfamilienhaus der Familie Braun bereits reger Betrieb.
Türen
schlagen, Stufen knarren von eifrigen Füßen, die auf und ab laufen.
Tierarzt
Dr. Michael Braun belädt wie immer ruhig das große Familienauto.
Eigentlich
ist er ja ein ausgesprochener Morgenmuffel, aber heute ist davon
nichts zu spüren, denn er freut sich auf die Reise nach Italien.
Trifft
er doch seinen ehemaligen Studienkollegen wieder, den er mehr als
zehn Jahre nicht gesehen hat.
Kopfschüttelnd
betrachtet er die Unmengen von Gepäck, dabei murmelt er vor sich
hin.
Verena
tritt neben ihn.
„Was
grummelst du denn?“
„Wie
kann man für eine Woche Urlaub so viel Zeug mit schleppen?“
Sein
Frau lacht und gibt ihm einen Kuss.
„Müssen
wir ja nicht, das meiste ist doch für die Zwillinge. Ich denke
nicht, dass deine Mutter acht Tage für unsere Babys im Doppelpack
eingerichtet ist.“
Michael
runzelt die Stirn.
„Denkst
du Mutter wird es nicht zu viel mit den Beiden?“
„Sicher
nicht, sie ist doch Oma mit Leib und Seele und außerdem wird Lilofee
jeden Tag nach ihnen sehen.“
„Na,
hoffentlich bringt sie ihnen keine Zauberkunststücke bei,“ brummt
Michael.
Verena
lacht vergnügt, tätschelt ihm die Wange
und
geht zurück ins Haus.
Als
sie die Küche betritt sieht sie eine Tafel Schokolade durch die Luft
schweben.
Sie
schnippt mit den Fingern und fängt sie auf.
Kopfschüttelnd
murmelt sie.
„Noch
nicht sprechen können, aber schon zaubern.
Lass
das bloß deinen Vater nicht sehen, der bekommt sonst einen
Herzinfarkt.“
„Warum
sollte ich denn einen Herzinfarkt bekommen?“ lacht Michael, der
gerade herein kommt.
Er
legt den Arm um die Schulter seiner Frau und meint schalkhaft.
„Seit
ich mit dir verheiratet bin, kann mich nichts mehr erschüttern.“
Da
entdeckt er die Tafel Schokolade.
„Ist
die für mich?“
Er
entwendet ihr die Packung, reißt sie auf und steckt sich genüsslich
zwei Stückchen auf einmal in den Mund.
Als
er die beleidigte Schnute von Franziska sieht, geht er in die Hocke
und steckt ihr ein Stückchen in den Mund.
Der
kleine Michael rutscht eilig näher und sperrt das Schnäbelchen auf
wie ein Vogel und bekommt auch ein Stückchen.
Franziska
aber blickt ihre Mutter triumphierend an.
„Kleine
Hexe!“ murmelt Verena.
Michael
aber hebt beide Kinder aus dem Laufstall.
„Ich
bringe sie schon mal ins Auto.“
Peter
und Vanessa poltern die Treppe herunter und wenig später sitzen alle
im Auto und fahren zu Oma und Opa.
Frau
Schrullig würde sich während ihrer Abwesenheit um Haus und Garten
kümmern.
Den
Schlüssel hatten sie gestern schon abgegeben.
Nach
einer Stunde Fahrt haben sie das Forsthaus erreicht.
Oma,
Opa und auch Tante Lilofee kommen aus dem Haus und Peter und Vanessa
springen aus dem Auto und laufen auf sie zu.
Sie
werden geherzt und geküsst.
Die
Zwillinge, zappeln ungeduldig und Michael hat alle Hände voll zu
tun, sie aus dem Babysitz zu befreien.
Sobald
er sie abstellt watscheln sie auf ihren kleinen Beinchen
freudestrahlend zu den Großeltern.
Verena
aber nimmt ihre Schwester beiseite und erzählt ihr was sie heute
Morgen beobachtet hat.
Lilofee
lacht: „Ziemlich frühreif die Kleine. Und was ist mit dem kleinen
Michael, hast du da schon Anzeichen entdeckt?“
Verena
schüttelt den Kopf.
„Vielleicht
dauert es bei Jungen etwas länger,“ meint sie zögernd.
„Oder
er entwickelt gar keine Zauberkräfte.“ erklärt Lilofee.
„Da
würde sich Michael aber freuen, wenn wenigstens eines seiner Kinder
normal wäre, und
noch
dazu, dasjenige, das seinen Namen trägt.“
Die
beiden Frauen kichern los.
Michael
sieht zu ihnen hinüber und schüttelt den Kopf.
„Ich
verstehe nicht, was die immer zum Kichern haben.“
Sein
Vater legt ihm die Hand auf die Schulter.
„Versuchs
gar nicht Junge, auch du wirst das Rätsel nicht lösen, wie Frauen
wirklich funktionieren.“
Nach
einem fröhlichen Abschied ist, die um zwei Personen kleinere
Familie, auf dem Weg nach Italien.
Guten Morgen liebe Lore
AntwortenLöschenLustig ist es heute in Deiner Geschichte, so fängt der trübe Tag auch lustig an.
Lieben Gruß Joachim
Eine Stelle in der Geschichte kam mir seeeeehr bekannt vor: Warum muss man für eine Woche Urlaub soviel mitnehmen - Keine Ahnung, wo ich das schon mal gehört habe ;-)
AntwortenLöschenLG Martina
Zauberhaft geht es auch hier zu. Bin gespannt, wie sich der Bogen zum Findelkind spannt?!
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Monika
Was für eine fröhliche Geschichte liebe Lore. Bin schon gespannt auf die Fortsetzung!
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