Mittwoch, 3. Dezember 2025

3 Micha will Nikolaus werden

 


Micha will Nikolaus werden


Der fünfjährige Micha sieht gespannt auf den Bildschirm, auf dem ein dicker fröhlicher Weihnachtsmann mit lautem Hohohohohooo aus seinem großen Sack , der niemals leer wird, Geschenke unter den Weihnachtbaum legt. 

Dann setzt er sich gemütlich hin und verspeist die Plätzchen, die Kinder für in bereit gestellt hatten.

„Kein Wunder, dass er so dick ist:“ Alex Michas zehnjähriger Bruder sieht grinsend auf den Bildschirm.

Micha rinnen die Tränen über die Wangen und Alex bekommt ein schlechtes Gewissen. 

Er setzt sich neben seinen kleinen Bruder und legt ihm den Arm um die Schulter. 

Micha bekommt einen Schluckauf und wischt sich die Tränen von den Wangen. „Es war gemein von dir, denn der Nikolaus ist ein ganz lieber Mann , der den Kindern nur Freude machen will und wenn ich groß bin werde ich auch Nikolaus.

„Tut mir leid Kleiner“.

Rosie, Alexs Zwillingsschwester kommt. 

Wütend funkelt sie Alex an, warum hast den Kleinen zum Weinen gebracht. 

„Ich habe gesagt der der Nikolaus wäre etwas Korpulent und stell dir vor, der Micha will Nikolaus werden wenn er groß ist.“ 

 „Prima, dann können wir ja jetzt gleich anfangen zu üben.“ 

Micha strahlt, während Alex sie an sieht, als wäre sie geistesgestört. 

„Der Nikolaus bringt doch nur den Kindern Etwas. 

Aber die Bewohner des Altersheim haben keine Verwandten mehr, denen könnten wir doch Weihnachtsfreude bringen, wenn wir jedem ein Päckchen schenken und ihnen Weihnachtslieder vorsingen.“

Micha sprang auf klatschte in die Hände und lief in die Küche und redete auf seine Eltern ein, die kein Wort verstanden. 

Doch als Rosie es ihnen erklärte, waren sie begeistert. 

Der Vater versprach alle Menschen, die an Weihnachten allein sind ausfindig zu machen. 

Die Mutter wollte mit ihrem Frauenbund Weihnachtsleckereien backen. 

Als sie verkündete, sie würde für alle drei entzückende Nikolausanzüge schneidern, wäre Alex fast in Ohnmacht gefallen.

Micha wurde zwar nicht Nikolaus, doch er wählte einen Beruf, in dem er das ganze Jahr einsamen Menschen helfen konnte und jedes Jahr gab es dann ein großes Weihnachtsfest.



© Lore Platz 7.11.2025

Dienstag, 2. Dezember 2025

2 Felicitas findet eine Mami, die sie liebt

 


Felicitas findet eine Mami, die sie liebt


Felicitas war kein Kind, sondern eine Puppe. 

Sie war wunderschön und sehr teuer und das war ihr in den Kopf gestiegen. 

Verächtlich blickte sie auf das billige Spielzeug herab und konnte nicht oft genug betonen, wie absolut vollkommen sie war. 

Doch all das billige Spielzeug verschwand aus dem Laden und die eingebildet Felicitas glaubte sie wäre zu etwas höherem bestimmt. 

Es kam ihr nicht in den Sinn, dass niemand genug Geld hatte um sie zu kaufen. 

Und doch geschah ein Wunder. Die reiche Frau Bürgermeister kam mit ihrer verzogenen Tochter vorbei und diese lief sofort zu Felicitas und verlangte von ihrer Mutter,“ die will ich haben.“ 

Die Verkäuferin drückte dem Mädchen schnell die Puppe in den Arm,bevor sie es sich anders überlegen konnte. War sie doch froh den alten Ladenhüter los zu sein. 

Kaum hatten die beiden den Laden verlassen fing das Mädchen an zu quengeln. „Die Puppe ist viel zu schwer.“ Unsinn, du wolltest sie, also trägst du sie.“ 

Ein hämisches Grinsen erschien auf dem Gesicht der kleinen Göre. Sie hatte die Mülltonnen entdeckt, die auf der Straße standen und auf das Müllauto warteten. Schnell lief sie hinüber, hob den Deckel und warf die so stolze Felicitas hinein.

Entsetzt versank diese in all dem übelriechenden Abfall. 

Ein Wagen rumpelte heran und zwei Männer hoben die Tonne an. Der Deckel öffnet sich leicht und einer der Männer rief. „Da liegt ja eine Puppe drin, das wäre doch ein schönes Weihnachtgeschenk für meine kleine Dorle. Nachdem man uns diesmal das Weihnachtsgeld gestrichen hat, wissen wir sowieso nicht was wir der Kleinen schenken sollen.“ „naja aber sie sieht ziemlich verschmutzt aus.“

Der junge Mann lachte„ den kann man abwaschen und du weißt, welch geschickte Näherin meine Marianne ist, die kann ihr Kleider nähen und ich werde ein Puppenbett bauen. Oh was wird mein Dorle sich freuen.


So war es auch. Und auch Felicitas war überglücklich, denn sie hatte eine Puppenmutter, die sie von Herzen liebte.



© Lore Platz 9.11.2025

Montag, 1. Dezember 2025

Wieder mal will ich mich bedanken


 Vor 15 Jahren habe ich endlich einen Arzt gefunden, der nicht zu den hochnäsigen Göttern aus weiß gehört, sondern der zu hört und den Mut hat etwas auszuprobieren. Aus Datenschutzgründen kann ich seinen Namen nicht nennen. Er sieht auch noch gut aus, auch heute noch mit silbernen Schläfen, eine  reizende Episode dazu. 

Vor einigen Jahren erzählte mir eine Pflegerin,, dass sie heute bei einer älteren Dame war. um sie zu waschen und anzukleiden. Als sie an den Kleiderschrank trat, wedelte die Dame mit beiden Händen, "Holen sie die schönste Bluse heraus, heute kommt Dr.  ..." ist das nicht rührend und bezaubernd,


 Die wahren Heldinnen des Tages sind für mich seine Sprechstundendamen, was die sich alles anhören müssen den ganzen Tag seit Corona und bleiben trotzdem immer freundlich. 

Mensch Leute denkt doch nicht immer nur an euch, habt ihr verlernt Danke zu sagen und vor allem solltet ihr euren eigen Frust  nicht an euren Mitmenschen auslassen.

Wenn ich heute ins Internet schaue bekomme ich Gänsehaut, ich meide es inzwischen. Wir leben sowieso in einer kalten Welt, und statt froh zu sein, dass es noch Menschen gibt die für euch da sind, pöbbelt ihr sie an

 


Das schwerste Wort heißt nicht Popocatépetl wie der Berg in Mexiko und nicht Chichicastenango wie der Ort in Guatemala und nicht Ouagadougou wie die Stadt in Afrika. Das schwerste Wort heißt für viele: „Danke“.“ Josef Reding (1929–2020) deutscher Schriftsteller

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/themen/dank/


Mädels ich bedanke mich, für eure Arbeit, eure Freundlichkeit  und dass ihr trotzdem weiter macht.

 

Die Zeitung   Die Zeit   schrieb einen Artikel, die Mädels wurden bedroht beschimpft und als Sauhaufen beschimpft und denkt daran wer sich wie ein A-loch benimmt,der ist auch eins.

 

„Das schwerste Wort heißt nicht Popocatépetl wie der Berg in Mexiko und nicht Chichicastenango wie der Ort in Guatemala und nicht Ouagadougou wie die Stadt in Afrika. Das schwerste Wort heißt für viele: „Danke“.“ Josef Reding (1929–2020) deutscher Schriftsteller

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/themen/dank/
„Das schwerste Wort heißt nicht Popocatépetl wie der Berg in Mexiko und nicht Chichicastenango wie der Ort in Guatemala und nicht Ouagadougou wie die Stadt in Afrika. Das schwerste Wort heißt für viele: „Danke“.“ Josef Reding (1929–2020) deutscher Schriftsteller

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/themen/dank/
„Das schwerste Wort heißt nicht Popocatépetl wie der Berg in Mexiko und nicht Chichicastenango wie der Ort in Guatemala und nicht Ouagadougou wie die Stadt in Afrika. Das schwerste Wort heißt für viele: „Danke“.“ Josef Reding (1929–2020) deutscher Schriftsteller

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/themen/dank/

Sonntag, 30. November 2025

1 Goldglöckchens Reise

 Heute ist der erste Adventsonntag und obwohl Morgen das erste Türchen erst geöffnet wird habe ich es heute schon für euch aufgemacht, denn Morgen muss ich ganz besonderen Menschen danken.


Goldglöckchens Reise



In einem weihnachtlich geschmückten Wohnzimmer stand in der Mitte ein großer Tannenbaum. Bunte Kugeln und silbernes Lametta machten ihn zu etwas ganz besonderes. 

Ganz oben hing ein Glöckchen und strahlte vor Freude. Seit vielen Jahren durfte es den Baum schon schmücken und jedes Mal freute sie sich über die strahlenden Kinderaugen. Dann gab es sich ganz besonders viel Mühe zu strahlen und zu glänzen.

Viele Weihnachten gingen vorüber und die Kinder freuten sich wenn sie mit leuchtenden Augen das Zimmer betraten und auch über die kleinen bescheidenen Geschenke.


Doch dann änderten sich die Zeiten. Der Wohlstand brach aus. 

Von ihrer Höhe aus sah Goldglöckchen besorgt wie sich unter dem Baum die Geschenke türmten und die Kinder unzufrieden wirkten. Die Freude und die Weihnachtsstimmung waren verflogen.

Am Ende dieser Weihnacht bekam es Glöckchen zu spüren. Als die Familie mit Müh und Not die Feiertage überstanden hatten, konnten sie den Baum nicht schnell genug abräumen. Manche Kugel ging dabei kaputt, die schon seit vielen Jahren in der Familie sorgsam gehütet wurden.

Der Vater befahl seinem halbwüchsigen Sohn den Baum in den Garten hinunter zu tragen. Dieser brummte etwas vor sich hin und sobald sein Vater das Zimmer verlassen hatte, grinste er hämisch, öffnete das Fenster zum Garten und warf den Baum hinunter. Niemand hatte bemerkt, dass Goldglöckchen noch immer an der Spitze steckte. Dem kleinen Glöckchen wurde es schummrig im Kopf, dann ein harter Aufprall. Stille.

 

(c) Monika Mandelik

Eine kleine Maus huschte durch das Gras, dann wisperte sie

.“Wer bist du? Und wie kommst du hierher?“ „keine Ahnung. Seit Jahrzehnten schmücke ich schon den Baum und alle haben sich gefreut, denn Weihnachten ist doch etwas ganz besonderes und ich war so stolz zu dieser Freude beizutragen

 

Und nun hat der böse Junge mich mitsamt dem Baum einfach aus dem Fenster geworfen.“ „Aber hier kannst du nicht bleiben, denn sie wollen den Baum verbrennen.“

Das Mäuschen huschte davon und kam mit vielen Mäusen zurück. Ein Mäuserich lachte vergnügt. „Hast du ein Glück, dass wir gerade bei meinem Vetter sind, haben zusammen Weihnachten gefeiert. Jungs los.“ 

Einige zogen an der Spitze und andere schoben von unten und flups lag Glöckchen im Gras neben dem Baum. Jubel erscholl! 

Ein kleiner Junge aber rief. „Großvater wir müssen es noch aus dem Garten schaffen.“ 

Und sie rollten Goldglöckchen hinaus und ließen es dann in einem Hinterhof in einer Ecke liegen. Bevor sie gingen verabschiedeten sie sich und Glöckchen war allein.

Viele Tage vergingen , obwohl es in einer geschützten Ecke lag, verlor es seinen Glanz, denn es war traurig. Es war so in trübe Gedanken verloren, dass es beinahe die Schritte und Stimmen überhört hätte. 

Neugierig beobachtete es wie eine alte Frau und ein kleines Mädchen in die Gasse kamen. Beide waren ärmlich gekleidet und sahen traurig aus.

 „Oma hast du nicht gesagt, der liebe Gott wird uns nicht vergessen und bald kommt das Christkind und das liebt doch die Menschen.“

Die Oma schwieg. Seit ihre Tochter und ihr Schwiegersohn, die Eltern der kleinen Christina von einem betrunkenen Autofahrer getötet wurden, waren sie immer mehr in die Armut geraten und schließlich hier im Schandfleck des Ortes, dem Armenviertel gelandet. 

Den Glauben an Gott hatte sie längst verloren.

Als hätte die Kleine ihre Gedanken erraten. „ Oma der liebe Gott hat uns nicht vergessen, er hat eben viel zu tun. Und Mama und Papa sind doch auch im Himmel, die werden ihn ganz bestimmt an uns erinnern.“

In dem Moment leuchtete ein helles Licht. Es war Goldglöckchen, die vor Freude über dieses gute Kind wieder zu leuchten begann.

Christina aber lief hinüber hob das kleine zierliche Glöckchen auf, streichelte es.“ Du armes Ding, wer hat dich so achtlos in den Schmutz geworfen. Du kommst jetzt mit zu uns, vielleicht bringst du uns ja Glück.

Und das Glück kam. In den Ort war ein Rechtsanwalt gezogen, der sich kostenlos für die Armen einsetzte. Er rollte den Prozess wieder auf, konnte beweisen, dass der Unfallfahrer Zeugen bestochen hatte. Daraufhin wurde dieser zu einer sehr langen Freiheitsstrafe verurteilt und seine Versicherung musste zahlen.

Christina und ihre Oma zogen in ein kleines Häuschen mit Garten und Goldglöckchen kam mit. Viele viele Jahre schmückte es stolz den Weihnachtsbaum. Für Christinas Kinder, ihre Enkel und viele Generationen danach. Und die Geschichte wurde weiter erzählt, wie Goldglöckchen das Glück brachte.


(c) Lore Platz  3.11.2025

Samstag, 29. November 2025

Pinselchen und Weihnachten



Pinselchen und Weihnachten


Es war Winter geworden im Pinselchens Wald und manchmal auch windig und bitter kalt und weiß vor Schnee und Reif.

Der Wind häufte den Schnee vor dem Eingang der Wohnhöhle und Mama und Papa hatten große Mühe, den Eingang frei zu bekommen und mussten außerdem vorsichtig sein, damit kein Zweibeiner aufmerksam wurde.

Doch heute war ein besonders schöner Wintertag, die Sonne schien, Schneeflocken segelten vom Himmel und landeten auf Pinselchens Pelz und schmolzen durch seine Körperwärme.

Er wollte Flocken fangen, aber das klappte nicht, denn kaum in der Pfote waren sie zu Wasser geworden und seine Enttäuschung war groß.

So setzte er sich auf einen Stamm und beobachtete das Treiben. Seine Freunde gesellten sich dazu und nun saßen sie gemeinsam und blickten mit großen Augen, wie der Schnee mehr und mehr wurde.

Der Fuchs meinte: „Ich lauf lieber heim, ist mir zu kalt“

Und auch die Maus verschwand in ihrem Bau, schnüffelte noch mit dem Näslein nach draußen und dachte sich, nichts ist gemütlicher als bei der Familie, wenn auch langweilig, Hauptsache warm und zu essen gibt es auch was.

So saß Pinselchen ganz alleine auf dem Stamm und staunte über die vielen Flocken, die neben ihm auf dem Baustamm landeten und wie die aussahen. Jede hatte eine andere Form und wunderschön waren sie anzusehen.

Er wollte noch eine Weile zusehen, weil weit hatte er ja nicht nach Hause.

 

 


 

Auf einmal hörte er Stimmen, die kamen immer näher. Da hieß es in Deckung gehen, wer weiß ob das gefährlich ist. So kletterte er schnell auf eine Tanne und beobachtete wer oder was da ankam.

Es waren drei Zweibeiner, zwei große und ein kleiner.

Was die wohl hier wollten bei dem Wetter und dem vielen Schnee. 

Es gefiel ihm gar nicht, aber neugierig war er doch, also abwarten und lauschen.

Da hörte er auch schon wie die tiefere Stimme sagte: „Hoffentlich gefällt dir endlich bald ein Baum, hab keine große Lust mehr bei der Kälte ewig zu laufen.“

Sie hatten auch so ein komisches Teil dabei mit Zähnen wie der Löwenzahn sie hat. Für was das wohl gedacht war? Dann sagte die höhere Stimme: „ja, ja wir finden schon einen, nein, der ist zu klein, der ist zu breit, da sind die Abstände zwischen den Zweigen zu weit auseinander, der hat keine ordentliche Spitze und Fichten mag ich nicht, die nadeln so schnell.

Pinselchen konnte sich aus all dem keinen Reim machen und bitte was ist nadeln?

Endlich hatten sie ein Bäumchen gefunden, das alle Ansprüche erfüllte. Und dann kam das Löwenzahnding zum Einsatz und ritsch ratsch war die kleine Tanne umgesägt. Der Mann nahm sie unter den Arm und das kleine Kind, also der dritte Zweibeiner hüpfte während dessen laut singend umher. Warf mit Tannenzapfen um sich und kickte Pilze um. Benimmt man sich so im Wald?

Pinselchen tat das Bäumchen leid und so lief er traurig nach Hause und erzählte es den Eltern.

Papa der fast alles wusste, erklärte es ihm.

Die Zweibeiner brauchen den Tannenbaum für Weihnachten. Sie schmücken ihn und wenn das Christkind kommt und die Geschenke bringt legt es diese unter den Baum.

Was ist ein Christkind und was sind Weihnachtsgeschenke?“ wollte Pinselchen wissen.

Das Christkind ist ein wunderschönes kleines Kind, das den Erdenkindern kleine Geschenke macht, wenn sie übers Jahr brav waren.

Es wird begleitet von vielen Engeln, reist auf einem großen Schlitten, den vier Rentiere ziehen und der Nikolaus lenkt.

Außerdem kann dieses Gefährt auch fliegen.

Jetzt konnte Pinselchen nur noch den Kopf schütteln.

So viele Informationen und ob das alles wahr war, obwohl, Papa ist klug und weit herum gekommen.

Papa,“ fragte Pinselchen, „bekomme ich auch ein Weihnachtsgeschenk?“ „Nein, mein Kleiner, das gibt es nur bei den Zweibeinern.“

Schade, dachte Pinselchen.

Aber er hatte eine Idee. Gleich morgen würde er sich mit seinen Freunden treffen und beraten ob sie nicht Weihnachtsgeschenke machen könnten und wie, das wusste sicher das Kräuterweiblein.

Gesagt, getan! Am anderen Morgen traf er sich mit den Freunden und er erzählte ihnen, was er gestern erlebt und was sein Papa ihm erzählt hatte.

Dann liefen sie so schnell die kleinen Beine sie trugen zum Kräuterweiblein und hofften, dass sie zuhause wäre,

Wo sollte sie schon groß sein“,sagte der Fuchs, „bei der Kälte?“

Und tatsächlich stieg Rauch aus dem Kamin auf.

Pinselchen klopfte an die Türe und das Kräuterweibel kam auch gleich, um zu öffnen.

Sie fragte sich, wer wohl zu ihr wollte bei dem vielen Schnee und der Kälte und staunte, als sie die drei Freunde sah.

Was führt Euch zu mir,“ wollte das Weiblein wissen,

Die drei Freunde schlüpften in das Häuschen.

Am Ofen in der Küche hatte es jede Menge Körbe mit Kastanien, Walnüssen, Haselnüssen, Bucheckern, Tannenzapfen, Eicheln und rote Beeren und irgendwelchen Kräutern.

Pinselchen erzählte nun was er im Wald gesehen und dass sein Papa gesagt hatte, die Menschen würden diesen Baum in ihrem Zimmer aufstellen.

Die alte Frau sah die Tiere lächelnd an und erklärte:

Kurz vor Weihnachten holen sich die Menschen einen Baum aus dem Wald und stellen ihn in ihre Stube.

Das Tannenbäumchen wird hübsch geschmückt mit glänzenden Kugeln, Wachskerzen, roten Äpfeln und Schokoladenringen, wenn man sie sich leisten kann, denn Schokolade ist teuer!

Und am Hl. Abend, den 24. Dezember kommt das Christkind mitten in der Nacht und legt den Menschen Geschenke unter den Baum.“

Die Kräuterfrau führte die Tiere zu einem Tisch auf dem eine holzgeschnitzte Krippe aufgebaut war.

Sie zeigte auf das kleine Kind, das in der Futterkrippe lag, bewacht von Ochs und Esel und liebevoll betrachtet von Maria und Josef.

Seht ihr das ist das Christkind.“

Na, dachte Pinselchen ob das auch stimmte.

So ein kleines Kind fliegt mit einem Schlitten durch Schnee und Kälte.

Aber das Kräuterweiblein wird wohl es wissen.

Aber so ganz überzeugt war er nicht.

Mein Papa meint, das Christkind kommt nicht zu den Tieren, aber könnten wir denn nicht auch hier im Wald Weihnachten feiern?“

fragte Pinselchen.

Das ist eine gute Idee, seht mal was ich alles gesammelt habe für die Tiere, damit sie im Winter nicht hungern müssen. Kommt doch Morgen vorbei, dann wollen wir sie im Wald verteilen. Denn der Gedanke von Weihnachten ist anderen Gutes zu tun.“

 


Die alte Frau holte inzwischen einen Teller mit Plätzchen und ließ sie probieren.

Oh, wie lecker waren die !

Das Weiblein packte ein paar Stücke für die Familie der drei Freunde ein. Sie wickelte sie in große Ahornblätter und mit den Zweigen von wilden Wein band sie sie zusammen.

Die drei Freunde verabschiedeten sich und versprachen Morgen wieder zu kommen.

Dann machten sie sich auf den Weg nach Hause, so lange es noch hell war. Sonst würden sich die Eltern wieder Sorgen machen.

Zuhause angekommen, breitete Pinselchen die Schätze aus, da staunte der Rest der Familie und freute sich über die Köstlichkeiten, wenn auch unbekannt, aber was vom Weiblein kam, konnte nie schlecht sein.

Dann saßen sie alle zusammen und Pinselchen erzählte ihnen, was das Weiblein berichtet hatte. Die Geschwister kicherten bis Papa  ein Fauchen ausstieß, dann war wieder Ruhe und Pinselchen konnte zu Ende erzählen und dann war Schlafenszeit und Traumzeit.


© Roswitha Borgfeldt 2020



 (c) Werner Borgfeldt




 

Freitag, 28. November 2025

Respekt



 (c)LP





Vor einigen Tagen saß ich auf der Terasse und habe gelesen.

Es war abends gegen vier Uhr und die Nachbarsfamilie kam von der Arbeit, setzte sich auf die Terrasse unterhielt sich und ab und lachten sie, was mir auch ein Lächeln entlockte.
Da kam der alte Mann, der über mir wohnte auf seinen Balkon und brüllte. "Ruhe ich will schlafen!"
Die junge Tochter meiner Nachbarn meinte: "Dann gehen sie ins Altersheim!"
Im ersten Moment war ich schockiert, denn wir wurden noch zu Respekt vor älteren Leuten erzogen und so eine Antwort hätte mir wohl eine Ohrfeige meines Vaters eingetragen.
Doch dann ging mir durch den Kopf:
'Wieso soll man zu älteren Leuten immer höflich und respektvoll sein wenn sie es gar nicht verdienen.'
Respekt ist etwas, was man nicht geschenkt bekommt, sondern Respekt muss man sich verdienen.
Und dieses Rentnerpaar über uns schikaniert alle Mieter hier im Haus, mein Mann nannte sie immer unsere 'Blockwarts'.
Uns ließen sie ja in Ruhe, nachdem ihnen mein Mann mal ordentlich die Meinung gesagt hatte und die anderen Mieter belächeln sie nur.
Ich bin ja auch ein älteres Semester, aber mich mögen die Leute im Haus und Kinder und Jugendliche haben es mir gegenüber noch nie an Respekt fehlen lassen.
Vielleicht liegt es auch daran weil auch ich ihnen mit Respekt begegne?

(c) Lore Platz  2015


 
Carl Spitzweg

 
Das Generationsverhalten


Wenn wir nach dem Alter gefragt,
dann sind wir jung – aber hoch betagt,
die Jungen sagen, die Alten spinnen,
unsere Lebensfreude kommt ja von innen.

Was früher war zählt heute nicht mehr,
für alles muss heute was Neues her,
wir alten sagen, es ist eine verrückte Welt,
die Jungen verstehen nicht, was uns nicht gefällt.

Wir wollen unseren Tagesablauf gedanklich gestalten,
bei den Jungen ist es anders als bei uns Alten,
ich stelle es, man verzeihe mir, übertrieben dar,
vielleicht ist das Eine oder Andere auch wahr.

Was macht der Wecker morgens für einen Krach,
die Jungen werden trotzdem nicht wach,
unterm Kissen macht das Handy Alarm,
es wird Zeit und es drückt der Darm.

Zum Frühstück stehen oder sitzen sie separat,
während zischt und blubbert der Vollautomat,
der Blick auf das Display ganz besessen,
sie haben wieder mal die Reinigung vergessen.

Zum Glück wird eine Tasse voll geschenkt,
nun schnell, die Zeit drängt,
das Iphone gibt schon wieder ein Signal,
da müssen sie schauen, sie haben keine Wahl.

Aber noch schnell zum Computer rüber,
Morgens bleib keine Zeit über,
noch an die E-mails schnell ran,
dann zur Arbeit ist der Gang.

Dort gibt es Stress mit Citymobbimg,
andere sind Online Shopping,
jeder zeigt so seinen Willen,
und sie drängen abends wieder mal zu Grillen.

Wie ist das nun bei uns Alten,
den Tagesablauf wollen wir ruhig gestalten,
wir setzen uns täglich zur gleichen Stunde,
gemütlich in die Frühstücksrunde.

Früher wurden wir auch früh geweckt,
das Frühstück hat uns gut geschmeckt,
wir waren ruhig und besonnen,
haben den Arbeitstag frisch begonnen.

Wir hatten immer die Thermoskanne dabei,
belegtes Brot mit Salat und Ei,
von Smartphone wurden wir nicht abgelenkt,
und wussten auch wo der Hammer hängt.

Den Feierabend taten wir Alten,
immer noch sehr sinnvoll gestalten,
ohne Computer, nicht auf Facebook gepostet,
wir haben nur mit einem Bierchen geprostet.

Wir stellten uns damals in Briefen vor,
das nennen sie uns schon Antiqua,
wir gaben uns Mühe in Schrift und Form
die Rechtschreibung heute, ist enorm.

Mit dem heute verwendeten Begrifflichkeiten,
kommen wir schon echt in Schwierigkeiten,
ein E-Book-Reader mit Touchscreen Funktion,
war früher ein Buch, aber wer glaubt das schon.

Ein Fernseher hatte im Bild auch mal Schnee,
heute haben sie HDTV und Full HD,
wir kennen weder gif noch SAP oder zippen,
wir lernten noch auf der Schreibmaschine das Tippen.

In der Ehe ging man früher durch dick und dünn
wenn es schwierig wird, schmeißt man heute alles hin,
Zwei oder drei Hunde, das ist modern,
sind wir noch normal, oder auf einem anderen Stern?

Wir wollen heute unsere Ruhe genießen,
und mit Jedem unseren Frieden schließen,
wir arbeiteten ruhig und mit bedacht,
die Jugend heute oft nur darüber lacht.

Die Nachtigall mein seit vielen Jahren verstobener Internetfreund